Physiotherapie bei Schwellungen und Knoten an den Fingergelenken

Schwellungen und Knoten an den Fingergelenken könnten Symptome einer Fingergelenksarthrose sein. Durch den Abbau von der Knorpelsubstanz kommt es zu einer Verknöcherung der Gelenkkapsel, wodurch sich kleine Knötchen an den Fingergelenken bilden, welche die Beweglichkeit einschränken und Schmerzen auslösen. Im Weiteren Verlauf kommt es zu Deformitäten an den Fingern.

Therapie

Am wichtigsten in der Therapie bei Schwellungen und Knoten an den Fingergelenken ist der Erhalt der Beweglichkeit und die Linderung der Schmerzen.
Durch Traktion (Herausziehen des Fingers aus der Gelenkpfanne) sorgt für eine Durchblutungsanregung in dem Bereich und dadurch für ein Stoffwechselprozess, wodurch eine minimale Verbesserung dieser Knötchen entstehen soll.

Neben der Verbesserung der Beweglichkeit nimmt die Traktion auch den Druck aus dem Gelenk und somit für eine Verbesserung der Beweglichkeit sorgt. Zudem wird über die Bewegung der Finger die Beweglichkeit verbessert und versucht die Verklebung der Kapsel zu verbessern. Um die Schwellung zu reduzieren eignet sich die Lymphdrainage oder Abschwellende Streichungen in den Fingern.
Liegt eine akute Entzündung in den Gelenken vor, sollte diese Entzündung so schnell wie möglich reduziert werden, da jede Entzündung die entsteht die Verklebung der Kapsel und den Knorpelabbau erhöht. Um die Entzündung zu vermindern helfen entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente. Zudem kann der Patient den betroffenen Finger mit Kältetherapie positiv unterstützen. Wenn die akute Phase vorbei ist, sollte der Therapeut ebenfalls die hypertone Muskulatur im Bereich der Hand und Unterarm reduzieren. Weichteiltechniken, Fascienlösungen, Triggerpunkttherapie und Massagen wirken dafür besonders effektiv.
Befindet der Patient sich in einer schmerzfreien Phase sollte er durch eigene Übungen die Muskelkraft verbessern. Dabei bieten sich kleine Softbälle oder Knete zum Pumpen der Hand an. Dabei werden die Finger mobilisiert und die Kraft im Unterarm verbessert. Allgemein sollte die Statik des Patienten befundet werden. Liegen deutliche Achsenabweichungen im Bereich der HWS, BWS, LWS, Schulter und Armbereich vor sollten diese Bereiche mobilisiert werden. Eine Behandlung der HWS mit Detonisierung der kurzen Nackenmuskulatur fördert die Durchblutung in der gesamten oberen Extremität und verhindert ein verkrampftes Verhalten im Alltag.

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Übungen

Die besten Übungen bei einer Knötchenbildung an den Fingern sind alle aktiven Übungen der Finger und Hand. Durch die aktiven Übungen soll die noch vorhandene Gelenkschmiere erhalten werden.

  • Dafür bewegt der Patient die Hand in Streckung und Beugung und dreht das Handgelenk.
  • Für die Finger berührt er den Daumen mit jedem einzelnen anderen Finger und bildet eine kleine Faust und eine große Faust.
  • Mit der anderen Hand kann der Patient an einem Finger der anderen Seite ebenfalls, wie in der Physiotherapie, eine Traktion auf das Gelenk machen um selbst gegen die akuten Schmerzen zu wirken.
  • Um die Kraft in der Hand und im Unterarm zu verbessern, kann der Patient Knete oder ein Softball verwenden, den er ordentlich knetet.

Diese Übung sollte in der Schmerzfreien Phase geschehen, damit die Entzündung in den Fingern nicht verstärkt wird. Wichtig ist ebenso die Feinmotorik zu schulen. Nadel mit Faden verbinden, kleine Perlen aufheben oder Stricken sind Möglichkeiten diese Fähigkeit zu üben. Mobilisation in einem Paraffinbad fördert ebenso die Beweglichkeit und senkt den Muskeltonus in der Hand. Auch diese Anwendung sollte nicht in der akuten Entzündungsphase erfolgen, da die Wärme die Entzündung verstärken könnte. Alle Mobilisationsübungen aber auch die Kräftigungsübungen in der nicht akuten Phase sollten so oft es geht durchgeführt werden.

Sie suchen nach weiteren Übungen für die Hand? Lesen Sie sich diesen Artikel durch: Übungen bei einer Handgelenksarthrose

Polyarthritis

Als Polyarthritis wird eine Erkrankung bezeichnet bei der 5 oder mehr Gelenke Entzündungen vorweisen. Ursache für diese Erkrankung sind:

  • Stoffwechselstörungen
  • Autoimmunerkrankung
  • Infektionen

Die Polyarthritis lässt sich in eine akute oder chronische unterscheiden. Kommt es zu einem Entzündungsschub, welcher nur wenige Tage anhält, spricht man von einer akuten Polyarthritis, dauert die Entzündung länger wird es chronisch. Auslöser für die Entzündung können Wetterbedingungen, Stress oder ein Infekt sein. Durch eine Blutuntersuchung zeigt sich ein erhöhter Entzündungswert, welcher die Erkrankung bestätigt. In der akuten Phase kann es zu einer rötlichen Verfärbung und Erwärmung der Gelenke kommen.

Umfassende Informatoioenen zu diesem Thema finden Sie in dem Artikel Polyarthritis.

Gicht

Die Erkrankung Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung bei der es zu einer zu hohen Harnsäurekonzentration im Blut kommt. Dadurch kommt es zu starken Gelenkentzündungen, welche Schmerzen auslösen und die Gelenke schädigen können.

Die genaue Ursache ist nach wie vor nicht geklärt,- es kommt aber zu einer zu hohen Produktion von Harnsäure, was aufgrund von einer Nierenproblematik entstehen kann. Grippeähnliche Symptome wie Fieber oder Gliederschmerzen zeigen sich genauso wie Rötungen und Schwellungen. Wird ein Gichtanfall rechtzeitig erkannt und ärztlich behandelt kommt es zu keinerlei Komplikationen. Andererseits zeigen sich Symptome wie Deformitäten der Gelenke und Weichteilknoten. Um ein häufiges Auftreten eines Gichtanfalls zu vermeiden sollte der Patient ärztlich behandelt werden.

Umfassende Informationen zu diesem Thema finden Sie in dem Artikel Physiotherapie bei Gicht.

Fingergelenksarthrose

Eine Fingelenksarthrose bezeichnet den Knorpelverschleiß/ Knorpelabbau speziell an den Fingergelenken. Frauen sind meist häufiger betroffen und im Gegensatz zu einer normalen Arthrose an sämtlichen anderen Gelenken entsteht die Arthrose nicht nur durch eine Überbelastung, sondern ist häufig auch hormonell geprägt. Daher sind vor allem Frauen bei einer Fingergelenksarthrose betroffen und befinden sich zudem nach oder in den Wechseljahren.
Fingerverletzungen, wie Brüche oder Kapselverletzungen können aber Ursache für eine eintretende Fingergelenksarthrose werden. Die Symptome bei Fingergelenksarthrose beginnen meist mit Schmerzen und Problemen bei alltäglichen Situation. Das Öffnen eines Marmeladenglas, das Halten von einer Tasse oder Umdrehen von einem Schlüssel sind auf einmal nur noch mit Schmerzen möglich. Zudem bilden sich Knötchen an den Gelenken der Finger und die Beweglichkeit ist deutlich eingeschränkt. Zudem zeigen sich vermehrt Deformitäten an den Fingern, welche hauptsächlich durch die Knötchenbildung ausgelöst werden. Vor allem in einem akuten Arthroseschub sind die Schmerzen in den Fingern sehr extrem.
Sensibilitätsstörung können sich ebenfalls als Symptom zeigen. Langjährige Belastung der Finger, wie beim Klavier- oder Geigenspielen, Stricken, Sticken oder andere Handarbeit, Arbeit an einer Tastatur oder im Bereich der Massagetherapie können eine Arthrose in den Fingergelenken begünstigen.

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Zusammenfassung

Schwellungen und Knoten an den Fingern sind meistens Symptome einer Arthrose in den Fingergelenken. Es kommt zu Bewegungseinschränkungen und Schmerzen, welche unbedingt in der Physiotherapie oder in der Eigentherapie behandelt werden sollte. Eigenübungen wie Mobilisation und Kraftaufbau durch Kneten sollten regelmäßig durchgeführt werden. Chronische Erkrankungen wie Gicht, Polyarthritis und Fingergelenksarthrose sollten immer ärztlich abgeklärt werden und entsprechend behandelt werden um Komplikationen zu vermeiden.