Die Ergotherapie eignet sich für besonders für Kinder und wird sogar schon bei Babys verordnet. Neben körperlichen Beeinträchtigungen, wie zum Beispiel Spastiken, gehören auch Kinder zum Klientel, die entwicklungsverzögert sind und unter ADHS/ ADS, dem Downsyndrom leiden oder lernbehindert sind. In Praxen, Kindergärten, Frühförderstellen, Kinder und Jugendpsychiatrien oder Kinderkliniken wird mit den Kindern in der Ergotherapie gearbeitet. Die Inhalte der Therapien reichen von einem kognitiven Training über Wahrnehmungstraining, Sozialkompetenztraining, Leserechtschreibübungen, sensorische Integration, bis hin zu therapeutischen Spielen und vielem mehr.
Viele Eltern fragen sich, ob ihr Kind Heilmittel wie zum Beispiel Ergotherapie benötigt. Sie wollen dem Kind einen bestmöglichen Start in die Schullaufbahn geben, dabei stellt sich jedoch die Frage, ob das Kind wirklich Ergotherapie benötigt oder eventuell Physiotherapie, Logopädie oder doch gar keine Therapie. Entweder beobachten Eltern Defizite bei ihren Kinder, meistens im Vergleich zu Geschwisterkindern, oder Erziehern/Pädagogen und Ärzten fällt eine Einschränkung bei den Kindern auf. Empfiehlt der Kindergärtner den Eltern eine Therapie für ihr Kind, sollte dem nachgegangen werden.
Beim Kinderarzt werden verschiedene Tests durchgeführt, die wissenschaftlich, standardisiert sind und über Normwerte verfügen. Solche Tests werden auch in sozialpädiatrischen Zentren angeboten. Bevor das Heilmittel Ergotherapie verordnet wird, wird ein ausführliche Anamnese erhoben, ggf. auch mit einem Entwicklungsfragebogen, eine körperliche Untersuchung und ein wie oben genannter Test durchgeführt. Der Arzt oder anderes Fachpersonal wertet die Ergebnisse aus und entscheidet entsprechend, ob das Kind Ergotherapie verordnet bekommt oder nicht. Es liegt nicht im Entscheidungsbereich der Eltern zu sagen, ob das Kind Ergotherapie benötigt oder nicht. Liegt ein Verdacht vor, sollten die Eltern mit den Erziehern der Kinder Sprechen oder das Kind dem Kinderarzt vorstellen.
Die Inhalte bei einer Ergotherapie für Kinder können je nach Diagnose, weshalb das Kind Ergotherapie verordnet bekommen hat, ganz verschiedene sein. Auf dem Rezept wird vom Arzt der Bereich, in dem die Handlungseinschränkung liegt schon festgelegt, weshalb der Therapeut seine Therapie genau auf die Diagnose abstimmt.
Entwicklungsverzögerungen äußern sich bei Kindern häufig über eine nicht altersgemäße Feinmotorik. Dies kann sowohl im Kindergarten, als auch in der Schule auffallen. In der Ergotherapie wird mit den Kindern genau an dieser Schwäche geübt. Dazu gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten:
Die Ergotherapie im Kindesalter kann schon bei Babys verordnet werden. In der Regel findet aber Ergotherapie nicht vor dem vierten Lebensjahr statt. Ausnahmen sind häufig Kinder, die Probleme in der Motorik haben. Es kann sich dabei um angeborene Behinderungen handeln. Des Weiteren sind Kinder mit Downsyndrom auch schon sehr früh in der Ergotherapie, um am Muskeltonus zu arbeiten. Bei älteren Kinder gilt, je früher ein vorhandenes Problem durch Ergotherapie therapiert wird, desto besser. Aus diesem Grund arbeiten Ergotherapeuten in Kindergärten und Grundschulen, um Entwicklungsverzögerungen so früh wie möglich auszugleichen, sodass Kinder nicht den Anschluss an Gleichaltrige verlieren.
Ein examinierter Ergotherapeut, der die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung Ergotherapeut/in erteilt bekommen hat, benötigt für keinen Fachbereich eine weitere Ausbildung. Entsprechend kann der Ergotherapeut sich aussuchen, in welchen Fachbereich er arbeiten will. Sei es zum Beispiel die Kinderheilkunde oder auch die Geriatrie. Viele Therapeuten suchen sich einen Fachbereich heraus, welcher sie besonders interessiert und machen ihn zu ihrem Schwerpunkt. Um ein besonderes Expertenwissen in dem ausgewählten Bereich zu erlangen, nehmen die Therapeuten oft an zahlreichen Fort- und Weiterbildungen teil. Es bleibt dem Therapeuten immer die Möglichkeit den Fachbereich zu wechseln, häufig wird dieses Angebot auch wahrgenommen, um den eigenen Horizont zu erweitern.
Die Ergotherapie bietet für Kinder ganz verschiedene Therapieansätze, weil Kinder aus ganz unterschiedlichen Gründen Ergotherapie verordnet bekommen. Entsprechend wird je nach Defizit und Ressource des Kindes ein Therapieansatz und eine entsprechende Sozialform ausgewählt. Im Folgenden werden einige typische, also häufig angeboten Therapieansätze kurz vorgestellt:
Für Kinder, die unter motorischen Handlungseinschränkungen leiden existieren ebenfalls eine ganze Bandbreite von Therapieangeboten, genau wie bei Kindern die zur Ergotherapie gehen, weil sie psychische oder Verhaltensprobleme haben.
Eltern werden häufig auf Wunsch des Arztes oder des Therapeuten durch die Einbindung in das Therapiegeschehen zu Co-Therapeuten gemacht. Dies bedeutet, dass auf Wunsch der verordneten Ärzte, Eltern mit ihren Kindern zu Hause Dinge aus der Therapie üben und so helfen und damit die Therapiekosten senken. Dadurch kann das Kind bestimmte Übungen viel öfter durchführen, als wenn es zum Beispiel nur ein mal in der Woche zur Therapie geht. Manche Defizite oder Beeinträchtigungen benötigen genau dieses häufige Training. Entsprechend wird die Therapie auch für mehrmals in der Woche verordnet. Werden mit den Kindern Situationen aus dem Alltag bearbeitet, scheint es sinnvoll, dass sie diese direkt durch die Unterstützung von den Eltern außerhalb der Therapie im häuslichen Umfeld trainieren können.
Nichtsdestotrotz, hat die Einbindung der Eltern in das Therapiegeschehen auch seine Schattenseiten. Es ist möglich, dass sich Eltern in ihrer Rolle als Co-Therapeuten überfordert fühlen und beobachten, dass sich die Beziehung zum Kind verändern kann. Das Kind bemerkt, dass sich das Elternteil in der Rolle des Therapeuten anders verhält als in der Elternrolle. Das Kind kann manchmal mit diesem Unterschied nicht umgehen und lehnt als Folge daraus, das Elternteil in beiden Rollen ab. Besonders schwierig ist es im Bereich der psychiatrischen Störungsbildern, Eltern in die Therapiestunden miteinzubeziehen.
Zusammenfassend lässt es sich nicht pauschalisieren, ob Eltern, oder in welcher Form Eltern zusätzlich helfen können. Dies sollte immer individuell mit dem behandelnden Therapeuten abgesprochen werden.