Bei der medizinischen Trainingstherapie, handelt es sich um ein gezieltes körperliches Training an Geräten zur Behandlung von Erkrankungen und Problemen des Bewegungsapparates. Die medizinische Trainingstherapie soll dabei helfen, Rehabilitationsprozesse zu unterstützen und die Gelenke so weit zu stabilisieren, dass die Belastbarkeit des Körpers den Anforderungen entspricht.
Sie muss unter ärztlicher Aufsicht oder von gezielt fortgebildeten Personal (z.B. Physiotherapeuten mit entsprechender Weiterbildung) durchgeführt werden. Um dies verordnet zu bekommen, muss eine Indikation für die medizinische Trainingstherapie vorliegen, das heißt, der behandelnde Arzt muss eine Erkrankung oder Einschränkung feststellen, die der Behandlung bedarf. Im Folgenden ist eine Aulistung möglicher Indikationen für eine MTT:
Die medizinische Trainingstherapie ist eine aktive Therapieform, mit dem Ziel geschädigte Strukturen im Körper wieder belastbar zu machen. Ein spezielles Übungsprogramm wird je nach Befund patientenindividuell vom Fachpersonal erstellt. Dieses Übungsprogramm soll wenn Möglich nach einiger Zeit vom Patienten eigenverantwortlich durchgeführt werden können. In der medizinischen Trainingstherapie werden Kenntnisse aus Trainings- und Bewegungslehre sowie der Pathologie vereint. Das Training besteht überwiegend aus Stabilisations-, Mobilisations-, Kraft- und Koordinationsübungen und verläuft entsprechend in 4 Phasen:
Mobilisationsphase
Stabilisationsphase
Funktionsphase
Belastungsphase
Zusammenfassend ist die medizinische Trainingstherapie eine sehr sinnvolle Ergänzung nach schweren Verletzungen am Bewegungsapparat, Rehabilitationsprozessen oder chronischen Erkrankungen. Sie wird entweder in Einzel- oder Gruppentherapie mit maximal 3 Personen durchgeführt.
Um als Patient an der medizinischen Trainingstherapie teilzunehmen, bedarf es einer ärztlichen Verordnung. Die Voraussetzung dafür ist, dass eine entsprechende Indikation, also eine Erkrankung, die die Verschreibung der medizinischen Trainingstherapie rechtfertigt, vorliegt. Alternativ bieten viele Physiotherapie-Praxen und Orthopäden mit entsprechend fortgebildeten Personal, die medizinische Trainingstherapie auch als Leistung für Selbstzahler an. In Frankfurt gehört z.B. die MTT zum Angebotsrepertoire des Orthopaedicum-Frankfurt. Hier können Sie beispielsweise mit ihren Beschwerden einen Termin zur Eingangsuntersuchung bei einem der dortigen Orthopäden vereinbaren und eine medizinische Trainingstherapie durchführen. Für Privatversicherte werden die Kosten in den meisten Fällen komplett übernommen. Ein Kostenvoranschlag für ihrer Versicherung schafft dabei Klarheit.
Generell wird die medizinische Trainingstherapie meist von Ärzten als Krankengymnastik am Gerät verordnet. Pro Verordnung bekommt der Patient 6 Einheiten a 60min aufgeschrieben. Insgesamt sind 3 Verordnungen Möglich. Geregelt wird dies im Heilmittelkatalog, der von den verschreibenden Ärzten als Leitfaden genutzt wird. Dort finden sich Angaben, welche Therapieform zu welcher Diagnose passt, damit die Therapieziele erreicht werden. Damit der Arzt die Verordnung ausstellen kann, muss er zunächst eine Eingangsdiagnostik durchführen. Das bedeutet, der Arzt unternimmt Maßnahmen zur Ursachenforschung und zur genauen Feststellung oder Benennung der Schädigung oder Störung. Dieser Prozess muss für die Ausstellung von Folgeverordnungen erneut durchgeführt werden um eine Weiterbehandlung zu rechtfertigen.
Ist die Gesamtverodnungsmenge erreicht bevor die Therapie beendet ist und es besteht noch eine begründete Notwendigkeit der Fortführung der Therapie, kann der Arzt auch weitere Verordnungen außerhalb des Regelfalles ausstellen. Diese müssen jedoch der zuständigen Krankenkasse vorgelegt und genehmigt werden.
Der Patient leistet pro Rezept eine bestimmte Rezeptgebühr als Eigenanteil, den Rest übernimmt die Krankenkasse. Etwas anders ist es bei Privatversicherungsnehmern. Die medizinische Trainingstherapie ist bei Ihnen nicht auf drei Verordnungen beschränkt aber auch Sie müssen bei längerer Verordnung gegebenenfalls selbst zahlen. Genauere Informationen dazu erhalten Sie auf der Seite der Bundesärztekammer oder bei Ihre jeweilige Krankenkasse.
Die Kosten der medizinischen Trainingstherapie werden in Deutschland hauptsächlich von den gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Das lässt sich ganz einfach darin begründen, dass der Großteil der deutschen Einwohner eine Krankenversicherungspflicht hat. Eine Ausnahme bilden Beamte und Privatversicherungsnehmer.
Weitere Kostenträger können zum Beispiel eine Renten- oder Unfallversicherung sein, in manchen Fällen auch eine Berufsgenossenschaft.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen im Regelfall die Kosten für die medizinische Trainingstherapie im Rahmen des Heilmittelkataloges, das heißt solange die Gesamtverordnungsmenge von 3 Verordnungen nicht überschritten wird, bezahlt die Krankenkasse für die Therapie. Der Versicherungsnehmer zahlt lediglich eine Verordnungsgebühr, die in den meisten Fällen je nach Therapieumfang zwischen 20-50€ liegt.
Mehr Informationen erhalten Sie in dem Artikel Krankengymnastik Kosten
Sind weitere Verordnungen zum Erreichen der Therapie notwendig, muss der Versicherungsnehmer bei seiner Krankenkasse die Verordnung vorlegen, um eine spezielle Genehmigung zur Weiterführung und Kostenübernahme für die medizinische Trainingstherapie einholen.
Um als Therapeut die Medizinische Trainingstherapie mit Patienten ausüben zu dürfen, wird eine spezielle Weiterbildung benötigt. Voraussetzung für die Fortbildung ist eine Grundausbildung beziehungsweise Qualifikation im entsprechenden Bereich. Dies trifft zum Beispiel auf Ärzte, Physiotherapeuten, Diplom Sportwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Rehabilitation und Prävention, Gymnastiklehrer, Masseure oder medizinische Bademeister zu.
Die Fortbildung kann bei verschiedenen Anbietern absolviert werden und ist auch berufsbegleitend Möglich. Die Kosten für eine Qualifikation für die medizinische Trainingstherapien variieren bei den verschiedenen Anbietern, liegen aber meist zwischen 800-1200€.
Inhalte der Fortbildung sind theoretische und praktische Grundlagen um eigenständig einen patientenindividuellen, indikationsbezogenen Trainingsplan zu erstellen. Dabei liegen die Schwerpunkte auf Muskelphysiologie, Bindegewebe, Wundheilung und Trainingslehre.
Zusammenfassend ist eine Weiterbildung in diesem Bereich sinnvoll, um das Therapieangebot zu erweitern und Patienten durch das neu erlernte Wissen bestmöglich zu helfen. Insgesamt bietet die medizinische Trainingstherapie somit eine sinnvolle Ergänzung zu Rehabilitationsprogrammen oder eigenständig, um Patienten schnellstmöglich wieder mobil zu machen und ein Beschwerdefreies Leben zu erleichtern.