Unter dem Begriff der Hüftdysplasie versteht man alle angeborenen oder erworbenen Fehlstellungen des Hüftgelenks bei einem Neugeborenen. Die Stellung des Hüftgelenkes ist wichtig für die optimale Kraftverteilung auf das Gelenk. Hierdurch soll das Gelenk so gering wie möglich belastet werden und dem Menschen einen freien und schmerzfreien Bewegungsablauf gewährleisten. Die Stellung der Hüfte richtet sich nach der Stellung des Oberschenkelkopfes in der Gelenkpfanne. Ragt er zu weit nach außen, kann er an einigen Stellen verschleißen oder durch die Instabilität auch luxieren.
Durch die unphysiologische Stellung der Hüfte, kann das Gelenk den äußeren Druckbelastungen nicht optimal entgegenwirken. Die Kraftverteilung ist ungleichmäßiger und geht vermehrt auf die knöchernen Strukturen. Dadurch kommt es mit den Jahren zu einem höheren Verschleiß des Knorpels. Dadurch können Schmerzen in der Leisten- oder Hüftgegend auftreten und den Patienten beim Stehen oder Gehen einige Probleme bereiten.
Auch kann es zu einer verminderten Beweglichkeit der Hüfte kommen. Durch die Fehl- oder Überbelastung der Muskulatur um die Hüfte herum, können diese verspannen oder insuffizient werden. Hinzu kommt bei Kindern der Aspekt, dass sich diese bei Schmerzen nicht immer äußern. Es ist somit bei Kindern schwieriger als bei Erwachsenen, erste Anzeichen einer Hüftdysplasie zu erkennen. Hierbei sollte die Aktivität und Bewegungsmotivation des Kindes beobachtet werden. Auch gezielte Fragen an das Kind können weiterhelfen. Jedenfalls kann durch eine Vorsorgeuntersuchung beim Arzt, eine Hüftdysplasie erkannt werden.
Da sich die Knochen und Muskeln der Kinder noch entwickeln, kann konservativ sehr gut auf die Stellung der Hüften eingegangen werden. Die Ziele der konservativen Behandlung richten sich nach dem Symptombild der Hüftdysplasie. Auch zeigt der konservative Weg bei Säuglingen und Kindern sehr gute Erfolge.
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Wenn bei einer Hüftdysplasie das Kind nicht behandelt wird, kann der Verlauf progredient werden und es können Verschleißerscheinungen, sowie Luxationen folgen. Ein frühzeitiges Erkennen der Hüftdysplasie ist für den weiteren Verlauf genauso wichtig, wie eine rechtzeitige Behandlung. Durch das frühe Entgegenwirken des Verlaufes, kann dem Kind sehr gut geholfen werden. Gerade bei Kindern zeigt sich die konservative Therapie als sehr effektiv und Operationen können dadurch oft vermieden werden. Bei einem anhaltenden Verlauf und einer erfolgreichen Behandlung, ist die Prognose der Kinder auch für das Erwachsenenalter sehr günstig.
Die Bewegung ist bei Kindern mit Hüftdysplasie für die Erhaltung der Mobilität wichtig und so sollte das Kind auch regelmäßig Sport betreiben. Jedoch ist nicht jede Sportart für diese Kinder geeignet. Hierzu zählen Sportarten mit Sprüngen oder Stoßkräften, wie
Wenn es mehrmals und über einen längeren Zeitraum zu ruckartigen Bewegungen kommt, werden die Hüften zu sehr belastet. Um die Bewegung in der Hüfte zu fördern und die Muskulatur zu erhalten und weiter aufzubauen, sind gleichmäßige Bewegungen mit moderaten Widerständen empfehlenswert. Beim Schwimmen haben die Kinder die optimalen Bedingungen. Hierbei sind sie nicht dem Risiko von Überlastungen ausgesetzt und können sich in ihrer Leistung dennoch fordern und steigern. Durch den Wasserwiderstand wird die Muskulatur optimal angesprochen und die Beweglichkeit im gesamten Körper wird gefördert. Auch können die Kinder zusätzlich Gewichte hinzunehmen, um die Intensität zu variieren. Weiterhin sind Yoga oder freie Kraftübungen für Kinder mit einer Hüftdysplasie sehr gut geeignet.
Kraftübungen eignen sich sehr gut als Sport für Kinder mit Hüftdysplasie. Nachfolgend werden Übungen aufgeführt, die leicht zuhause umzusetzen sind und das Risiko von Fehlausführungen minimal ist. Wenn ihr Kind eine Hüftdysplasie hat, führen Sie mit ihrem Kind gemeinsam die Übungen zur Motivation und Kontrolle durch.
Die Indikation für einen chirurgischen Eingriff richtet sich nach dem Schweregrad der Hüftdysplasie und der Schmerzen des Kindes. Der konservative Weg der Behandlung wird vermehrt bevorzugt und zuerst ausgeschöpft. Ist es schon zu einem starken Verschleiß in der Hüfte gekommen, kann durch einen operativen Eingriff eine Totalendoprothese ins Gelenk eingesetzt werden. Dies ist bei Erwachsenen häufiger der Fall als bei Säuglingen und Kindern.