Da ein Fersensporn oft durch dauerhafte Fehl- oder Überbelastung der Sehne am Fersenbein verursacht wird, kann in vielen Fällen eine physiotherapeutische Behandlung helfen die Probleme in den Griff zu bekommen. Inhalte der Physiotherapie sind dann überwiegend Kräftigungs- und Dehnübungen für den betroffenen Fuß. Wenn der Fersensporn aufgrund einer verkürzten Wadenmuskulatur aufgetreten ist, kann auch dies physiotherapeutisch durch bestimmte Massagetechniken behandelt werden.
Vordergründiges Symptom bei einem Fersensporn ist der Schmerz, von daher ist dessen Behandlung zunächst primäres Ziel. Für die Schmerzbehandlung gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Medikamente: Entzündungshemmende und Schmerzstillende Medikamente wie Ibuprofen, ASS oder Diclofenac eigenen sich zur kurzzeitigen Behandlung eines Fersensporns. Sie sollten jedoch immer mit ihrem Arzt oder Apotheker absprechen, welche Präparate für sie geeignet sind. Bei besonders starken Schmerzen kann auch die Injektion eines Cortisons angeraten sein.
Homöopathie: Auch homöopathische Arzneimittel können dabei helfen, die Schmerzen eines Fersensporns zu lindern und die Rückentwicklung des Fersensporns zu bewirken. Mittel der Wahl ist hier Hekla Lava D3. Lesen Sie auch: Homöopathie
Physiotherapie: Besteht der Fersensporn aufgrund von Haltungsproblemen, Überbelastung oder Problemen in der Wadenmuskulatur kann die Physiotherapie vielen Patienten Linderung verschaffen. Verschiedene Therapieformen wie z.B. manuelle Therapie, Kälte-, Elektro-, oder Stoßwellentherapie sowie gezielte Übungen sorgen dafür die Schmerzen zu verringern und den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Operation: Eine Operation ist nur in etwa 2% der Fälle bei einem Fersensporn nötig. Sollte die Entzündung und die Schmerzen jedoch so stark sein, dass eine Operation angezeigt ist, so geht es bei dem Eingriff vor Allem darum den Nerv zu entlasten und gegebenenfalls überschüssiges Knochengewebe abzutragen.
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Die Therapie eines Fersensporns, sowie der individuelle Behandlungsplan und die ergriffenen Maßnahmen richten sich immer nach Art und Schwere des Fersensporns, dem Alter des Patienten, sowie dessen Vorerkrankungen. Im allgemeinen lassen sich zwei Mögliche Therapieformen unterscheiden. Beide haben als primäres Ziel die Schmerzbehandlung und die Bekämpfung der Ursache.
Bei dieser Art der Behandlung wird versucht, den Fersensporn ohne eine operative Maßnahme zu behandeln. Dazu gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Auf pharmazeutischer Ebene kann dies zunächst symptomatisch mit Hilfe von entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten Erfolgen. Auch der Einsatz von homöopathischen Arzneimitteln, hier besonders Hekla Lave D3, hat in der Vergangenheit zu guten Ergebnissen in der Behandlung eines Fersensporn geführt. Einen weitaus größeren Anteil an der Therapie eines Fersensporns hat allerdings die physiotherapeutische Behandlung, im Zuge derer auch die Ursache, die zur Entstehung des Fersensporns beigetragen hat, geklärt und behandelt wird. Dies können zum Beispiel Fußfehlstellunge, Überbelastung, eine verkürzte Wadenmuskulatur oder falsches Schuhwerk sein.
Im Laufe der Therapie wird dann versucht an diesen Problemen zu arbeiten, um die aktuelle Problematik zu beseitigen und der erneuten Entstehung eines Fersensporns vorzubeugen. Die akuten Schmerzen die mit einem Fersensporn einhergehen können gut mit manueller Therapie, Kälte-, Elekto- und Stoßwellentherapie in den Griff bekommen werden. Die Durchführung von Stärkungs- und Dehnungsübungen für den betroffenen Fuß ist ein essentieller Bestandteil der Behandlung, da dadurch die Strukturen im Fuß stabilisiert werden und wichtige Stoffwechselprozessen, die für eine schnellere Heilung sorgen angekurbelt werden.
Die manuelle Therapie kann bei einem Fersensporn sehr gut angewendet werden, um eine operative Therapie hinauszuzögern oder zu verhindern. Zur manuellen Therapie kann zum Beispiel eine Triggerpunktmassage gehören, während der spezielle Punkte unter der Fußsohle für ca. 30- 60 Sekunden gedrückt werden, um die Spannung der Muskulatur zu reduzieren. Außerdem kann das Fersenbein gegen die umliegenden Knochen mobilisiert werden, um eine bessere Beweglichkeit und ein besseres Abrollverhalten erreicht werden können. Auch die Mobilisation des Mittelfußes gehört zur manuellen Therapie beim Fersensporn. Meist sind in der manuellen Therapie mehrere Anwendungen notwendig, um eine Besserung zu erreichen. Ergänzend sollte ein eigenes Dehnungs- und Übungsprogramm ausgeführt werden.
Lesen Sie mehr über die Manuelle Therapie in dem Artikel Manuelle Therapie (MT)
Die Kältetherapie beschreibt verschiedene Anwendungen in der physikalischen Therapie, die die Symptome eines Fersensporns lindern können. Dazu gehört zum Beispiel die Anwendung von Eispackungen, Eislolly, Kühlpacks oder Crushed Ice. Die Kälteanwendungen wirken schon bei kurzer Einwirkdauer schmerzlindernd und abschwellend. Außerdem wirkt jede Kältetherapie zunächst gefäßverengend, was zur Folge hat, dass Schwellungen reduziert werden oder ihnen vorgebeugt wird. Des Weiteren können durch die Kältetherapie Entzündungsprozesse im Gewebe vermindert werden. Da die Beschwerden beim Fersensporn oft auf einen entzündlichen Prozess um den Knochenanbau herum zurückzuführen sind, können die Beschwerden so effektiv gelindert werden. Nach der Kälteanwendung wird das behandelte Gebiet stärker durchblutet, was den Heilungsprozess beschleunigen kann.
Weitere Informationen erhalten Sie in dem Artikel Kältetherapie
Die Elektrotherapie gehört ebenfalls zur physikalischen Therapie und kann die Symptome des Fersensporns ebenfalls lindern. Zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung kann zum Beispiel die Iontophorese angewendet werden. Dabei werden zwei Elektroden an die gegenüberliegenden Seiten des Fersenbeins angebracht und Gleichstrom wird angelegt. Die entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung des Stroms kann durch medizinische Gele mit Wirkstoffen wie Diclofenac verstärkt werden. Diese können durch die Iontophorese unter die Haut eingebracht werden. Eine andere Möglichkeit der Elektrotherapie beim Fersensporn ist die Ultraschalltherapie. Die hochfrequenten Ultraschallwellen wirken schmerzlindernd, entzündungshemmend und können kleinere Verkalkungen um die Sehnen und den Knochen lösen.
Wenn die physikalische Therapie die Beschwerden nicht lindern konnte, kann beim Fersensporn eine Stoßwellentherapie angewendet werden. Das Therapiegerät erzeugt Druckwellen (Ultraschallwellen) mit hoher Energie, die tief ins Gewebe eindringen können. Die Druckwellen werden weitergeleitet, bis sie auf einen Fremdkörper stoßen und entfalten dann ihre Wirkung. Ziel der Stoßwellentherapie ist, kleinere Verkalkungen um die Sehnen zu lösen und so die Gleitfähigkeit des Muskels und der Sehnen wiederherzustellen. Zusätzlich regt die Stoßwellentherapie die Heilung des Gewebes an, indem die Bildung von körpereigenen Botenstoffen gesteigert wird. Meist sind dazu ca. 2-3 Anwendungen der Stoßwellentherapie notwendig.
Um einem Fersensporn vorzubeugen oder um die Beschwerden zu lindern, ist es wichtig, die Fußmuskeln zu trainieren und die Sehnenplatte unter der Fußsohle zu dehnen. Hierfür gibt es verschiedene Übungen, die von den Betroffenen in Eigenregie ausgeführt werden können.
Für diese Übung den Fuß komplett auf den Boden aufstellen. Dann auf die Außenkante kippen und langsam das Fußgewölbe krümmen und wieder gerade aufsetzen. 10 Wiederholungen.
Setzen Sie sich für diese Übung auf einen Stuhl und legen ein kleines Handtuch oder einen Waschlappen vor ihre Füße auf den Boden. Greifen Sie nun das Tuch mit ihren Zehen und heben es an. Dann fallen lassen und wieder aufheben. 10 Wiederholungen.
Setzen Sie sich auf einen Stuhl und lassen den betroffenen Fuß langsam über einen Igel-Massage-Ball gleiten. Dies lockert verspannte Strukturen und stimuliert die Muskulatur.
Setzen Sie sich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden. Bilden Sie eine Schlinge mit einem Handtuch indessen Mitte Sie den betroffenen Fuß legen. Nun ziehen Sie das Handtuch mit ihren Händen in Richtung Körper, sodass Sie eine Dehnung in der Wadenmuskulatur spüren. Halten Sie diese für 30 Sekunden.
Setzen Sie sich für diese Übung auf die Vorderkante eines Stuhles. Schieben Sie den betroffenen Fuß so weit es geht unter den Stuhl, sodass die Zehen stark überstreckt werden (in etwa so wie bei der Gehbewegung). Finden Sie den Punkt der für Sie schmerzlich gerade noch auszuhalten ist und halten die Position 20 Sekunden.
Weitere Übungen:
Dehnung
Für eine Dehnung kann zum Beispiel ein Tuch als Schlaufe um den Vorfuß gebunden werden. Das Bein ist im Langsitz nach vorne ausgestreckt und der Fuß wird an beiden Enden des Tuchs herangezogen, sodass die Fußsohle und die Wade gedehnt werden. Zur Dehnung kann auch ein Tennis- oder Igelball verwendet werden, über den der Fuß im Stand, mit dem Körpergewicht belastet, gerollt werden kann.
Kräftigung
Zur Kräftigung der Fußmuskulatur kann ein Handtuch verwendet werden, das mit den Zehen 15 Mal vom Boden aufgehoben werden muss. Zur Dehnung und zur gleichzeitigen Kräftigung der Wadenmuskulatur trägt die folgende Übung bei: Stand auf einer Treppenstufe, nur die Vorfüße stehen auf der Stufe, die Fersen hängen in der Luft. Die Fersen sinken so weit ab, bis die Fußsohle deutlich gedehnt wird, dann drücken beide Füße das Gewicht hoch bis in den Zehenspitzenstand und die Übung wird wiederholt.
Weitere Übungen finden Sie in dem Artikel: Übungen bei einem Fersensporn
Eine operative Behandlung des Fersensporn ist nur in seltenen Fällen nötig. Sollte es jedoch dazu kommen, verlängert sich die Nachbehandlungsphase der Erkrankung, da aufgrund des Operationsverfahrens der Fuß einige Wochen nicht belastet werden darf. Ein speziell auf den Patienten zugeschnittener postoperativer Trainingsplan wird dann erstellt, um den Rehabilitationsprozess für den betroffenen so kurz wie möglich, jedoch so lange wie nötig zu gestalten.
In nur wenigen Fällen wird dabei der Fersensporn selbst entfernt ( dies ist nur bei besonders großen Fersenspornen der Fall). Der Chirurg löst in den meisten Fällen die Plantaraponeurose, dies ist die knochennah am Fersenbein ansetzende Sehnenplatte, ab, um so für eine Zugentlastung zu sorgen. Das gewählte Operationsverfahren kann Minimalinvasiv sein, dabei sind dann im Anschluss die Operationswunden zwar kleiner, aufgrund der eingeschränkten Übersicht kann es aber leichter zur versehentlichen Verletzung umliegender Gewebe kommen. Die zweite Möglichkeit ist eine offene Operation, wobei das Operationsgebiet übersichtlicher dargestellt wird aber im Umkehrschluss auch die Wunden vergrößert. Im Anschluss an die Operation darf der Fuß 2 bis 3 Wochen nicht belastet werden, um eine problemlose Wundheilung zu gewährleisten. Mit der physiotherapeutischen Behandlung wird aber schon in den ersten Tagen nach der Operation begonnen. Aufgrund der plötzlichen Wegnahme der Spannung ist eine häufige Komplikation ein Ermüdungsbruch, daher ist es wichtig, dass sich die Patienten genau an den Therapieplan halten, damit das Risiko minimiert wird. In jedem Fall sollten Sie sich vor der Operation von ihrem Arzt genau über die Vor- und Nachteile, sowie möglichen Risiken informieren lassen.
Insgesamt entscheidet der Arzt in Zusammenarbeit mit den Therapeuten, welche Behandlungsform für jeden Patienten individuell am besten geeignet ist.
Um einen Fersensporn zu behandeln, den betroffenen Fuß zu entlasten oder der Entstehung eines Fersensporns im vornherein vorzubeugen ist das Tragen von speziellen Schuhen oder Einlagen oft eine sinnvolle Lösung. Bei einem bereits vorhandenen Fersensporn kann eine sogenannte Locheinlage, die eine Aussparung an der Stelle des Fersensporns hat, für Druckentlastung sorgen und so den Heilungsprozess unterstützen. Wenn eine Fußfehlstellung vorliegt ist es sinnvoll Einlagen zu wählen, welche die Fehlstellung ausgleichen, sodass kein unnötiger Druck auf der Ferse lastet. Wenn bei Ihnen eine Fußfehlstellung vorliegt, Sie aber bisher keine Probleme hatten, ist es trotzdem angeraten mit einem Fachmann über die Sinnhaftigkeit von Einlagen nachzudenken, da der Körper zunächst versucht bestehende Ungleichmäßigkeiten selbst auszugleichen, bis die Probleme nach einiger Zeit, meist in Form von Schmerz, an die Oberfläche treten.
Auch die Wahl des Schuhwerkes ist im Allgemeinen aber gerade bei einem Fersensporn besonders wichtig. Die Schuhe sollten dabei eine spezielle Polsterung im Fersenbereich haben und eine Sohle, welche den Druck gleichmäßig auf dem Fuß verteilt und große Teile davon direkt abfängt. Bei einem oberflächlichen Fersensporn kann es auch hilfreich sein den Absatz zu erhöhen, damit der Druck nicht auf dem Fersensporn liegt. Welche Einlagen oder Schuhe für wen geeignet sind lässt sich pauschal nicht sagen, daher ist es wichtig, die Füße von einem Fachmann vermessen und untersuchen zu lassen, sodass Sie ein für sich optimal zugeschnittenes Hilfsmittel erhalten können.
Die Dauer eines Fersensporns ist von verschiedenen Faktoren abhängig, dazu gehören die Art des Fersensporns, wie lange er schon besteht und ob konservativ oder operativ behandelt wird. Bei der konservativen Behandlung kann man die akuten Schmerzen meist schon durch die Einnahme von antientzündlichen und schmerzstillenden Medikamenten innerhalb einiger Tage erreichen. Da diese Form der Therapie allerdings nicht die Ursache des Problems behebt, ist eine physiotherapeutische Behandlung sinnvoll.
Bis die Patienten auch dauerhaft schmerzfrei sind kann es dann im Normalfall 6-8 Wochen dauern. Bei kompliziertes Verläufen, kann sich die Dauer eines Fersensporns aber auch über Monate erstrecken. Dies ist besonders nach einer Operation der Fall, da der Fuß zunächst nicht voll belastet werden darf und eine intensivere Nachbehandlung nötig ist. In Extremfällen kann dann die Dauer der Erkrankung bis hin zu einem Jahr dauern. In jedem Fall ist es angeraten bei auftretende Problemen möglichst frühzeitig eine Arzt aufzusuchen, um eine Chronifizierung des Fersensporns zu verhindern.
Insgesamt ist ein Fersensporn eine sehr häufig vorkommende Erkrankung, die aber in 80% der Fälle problemlos wieder abheilen kann. In manchen Fällen, bereitet ein bestehender Fersensporn auch keine Probleme, sodass er unter Umständen nicht behandelt werden muss. Sollten Sie bei sich selbst die Anzeichen eines Fersensporns erkennen oder schon über längere Zeit Probleme haben ist es angeraten mit einem Arzt darüber zu sprechen, damit Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können, die einem chronischen Verlauf vorbeugen und die akuten Probleme behandeln. Viele der physiotherapeutischen Übungen können gut, auch vorbeugend, zuhause durchgeführt werden und sind somit eine sehr sinnvolle Ergänzung der Behandlung.
Es geht also bei der Physiotherapie darum, den Patienten schmerzfrei zu bekommen und auch nachhaltig dem Entstehen eines Fersensporn vorzubeugen. Dies wird durch die Korrektur eventuell vorhandener Fehlhaltungen sowie der regelmäßigen Durchführung der während der Therapie erlernten Übungen gewährleistet. Weitere Möglichkeiten einen Fersensporn zu behandeln sind zum Beispiel Kälte-, Elektro- oder Stoßwellentherapie. Auch das Tragen von geeignetem Schuhwerk kann helfen einem Fersensporn vorzubeugen.