Das Sprunggelenk setzt sich aus dem Oberen (OSG) und dem Unteren Sprunggelenk (USG) zusammen. Die beteiligten Knochen werden vor allem durch Bänder zusammengehalten und zusätzlich durch die Sehnen der Muskeln, die auf das Sprunggelenk wirken, befestigt. Schmerzen am Sprunggelenk können also vom Knochen, den Bändern oder den Muskeln ausgehen. Je nach genauer Lokalisation (Außenknöchel oder Innenknöchel), Art (stechend oder dumpf), Entstehung (plötzlich oder langsam) und anderen Faktoren wie Schwellung oder Rötung, sind unterschiedliche Ursachen für die Schmerzen am Sprunggelenk wahrscheinlich.
Schmerzen im Sprunggelenk können vom Knochen, von den Bändern oder den Muskelsehnen ausgehen. Die Ursache ist in vielen Fällen ein Unfall, aber auch entzündliche oder degenerative Ursachen sind möglich.
1. Umknicken nach außen: Knickt der Fuß nach außen um, bezeichnen Ärzte dies als Supinationstrauma. Beim Umknicken nach außen wird das Außenband des Sprunggelenks, das Ligamentum collaterale laterale gedehnt und kann eventuell reißen. Das Außenband besteht eigentlich aus drei verschiedenen Bändern (Lig. fibulotalare anterius, Lig. fibulotalare posterius, Lig. fibulocalcaneare), gerade bei einer leichteren Verletzung durch das Umknicken nach außen sind nicht alle Bänder des Außenknöchels verletzt. Bei schweren Verletzungen kann ein Teil des Außenknöchels abreißen, was einer Weber-A-Fraktur entspricht.
2. Umknicken nach innen: Beim Umknicken nach innen wird das Innenband des Sprunggelenks gedehnt und kann eventuell reißen. Das Innenband wird auch Deltaband genannt und besteht ebenfalls wie das Außenband aus mehreren Anteilen, die vom Innenknöchel zur Fußsohle ziehen. Je nach Haltung des Fußes beim Umknicken nach innen kann der Innenknöchel brechen.
3. Sturz aus großer Höhe: Landet man nach einem Sturz aus großer Höhe auf den Füßen, muss die ganze Wucht zuerst von den Fersen und dem Sprunggelenk abgefangen werden, meistens entsteht dabei ein beidseitiger Bruch des Fersenbeins. Betroffen sind vor allem Risikosportler wie Fallschirmspringer oder Kletterer. Ein Fersenbeinbruch kann aber auch durch ein ungünstiges Aufkommen nach einem Sprung aus verhältnismäßig niedriger Höhe auftreten.
4. Verletzung beim Sport: Das Supinationstrauma ist die häufigste Sportverletzung. Besonders häufig sind Sportler betroffen, die schnelle Richtungswechsel vollführen müssen: Fußballer, Volleyballer und andere Ballsportler. Bergsteiger, Wanderer und Jogger haben ein erhöhtes Risiko, mit dem Sprunggelenk nach innen umzuknicken, weil sie oft auf unebenem Untergrund unterwegs sind.
5. Arthrose: Die Arthrose bezeichnet einen Gelenkverschleiß, der über das Maß des altersüblichen Verschleißes hinausgeht. Gründe für eine Arthrose des Sprunggelenks können Übergewicht, Fehlstellungen oder –belastungen des Sprunggelenks sein. Die Arthrose des Sprunggelenks ist eine häufige Spätfolge von Verletzungen dieses Gelenkes (häufiges Umknicken, Bruch). Die Flake Fracture beschreibt eine Abscherung des Gelenkknorpels durch eine Verletzung, in vielen Fällen entsteht später eine Arthrose des Sprunggelenks.
Lesen Sie mehr zum Thema: Sprunggelenksarthrose
6. Gichtanfall: Ein Gichtanfall betrifft in 14% der Fälle das Sprunggelenk und verursacht sehr starke Schmerzen, die meist plötzlich in der Nacht auftreten. Das Gelenk schwillt an, wird heiß und verfärbt sich rötlich bis bläulich. Schon die kleinste Berührung kann bei einem Gichtanfall schmerzhaft sein. Am Morgen ist der Spuk meistens wieder vorbei.
Lesen Sie auch den Artikel: Bimalleoläre Sprunggelenksfraktur-Behandlung
7. Weber-Fraktur: Brüche des Sprunggelenks sind die häufigsten Frakturen der unteren Extremität und werden nach Weber eingeteilt. Es gibt Weber-A-, Weber-B- und Weber-C-Frakturen. Bei einer Weber-A-Fraktur ist der Außenknöchel unterhalb des Gelenkspaltes gebrochen, die Syndesmose (Bandhaft zwischen Schien- und Wadebein) ist intakt. Eine Weber-A-Fraktur kann von einer Verletzung des Innenknöchels begleitet sein. Bei einer Weber-B-Fraktur ist der Außenknöchel etwas höher, nämlich auf Höhe der Bandhaft gebrochen, auch hier kann der Innenknöchel mitbetroffen sein. Die Syndesmose kann, muss aber nicht, mitverletzt sein. Die Weber-C-Fraktur beschreibt einen Bruch des Wadenbeins mit Verletzung der Syndesmose. In vielen Fällen reißt bei einer Weber-C-Fraktur der hintere Teil des Schienbeins ebenfalls aus (Volkamm-Dreieck). Lesen sie mehr dazu in den Artikeln Physiotherapie bei einer Sprunggelenksfraktur und Übungen Sprunggelenksfraktur.
8. Sehnen: Am Innenknöchel laufen die Sehnen der tiefen Wadenmuskulatur vorbei, welche für das Eindrehen des Fußes nach innen und die Beugung im Sprunggelenk in Richtung Fußsohle zuständig sind. Hinter dem Außenknöchel entlang laufen die Sehnen des M. fibularis longus und des M. fibularis brevis. Diese Muskeln sind für das Drehen des Fußes nach Außen und für die Beugung im Sprunggelenk Richtung Fußsohle zuständig. Jede dieser Muskelsehnen wird auf ihrem Weg um den Innen- oder Außenknöchel herum von einer Sehnenscheide umgeben, um sie vor mechanischer Überlastung zu schützen. Trotzdem kann es durch eine Über- oder Fehlbelastung (zum Beispiel durch falsches Schuhwerk beim Joggen) zu einer schmerzhaften Sehnenscheidenentzündung kommen.
9. Fehlbelastung: Normalerweise sind die Knochen und Sehnen des Sprunggelenk genau aufeinander abgestimmt, um eine optimale Beweglichkeit zu ermöglichen. Kommt es durch eine Fehlstellung oder Fehlhaltung in Hüft-, Knie-, oder Sprunggelenk zu einer Abweichung der Gelenkachsen von der Norm, ist eine Fehlbelastung die Folge. Auch Übergewicht kann zu einer solchen Fehlbelastung führen. Eine dauerhafte Fehlbelastung des Sprunggelenks verursacht Schmerzen zum Beispiel durch Sehnenscheidenentzündungen, Knorpelabrieb oder Arthrose.
Schmerzen im Sprunggelenk können nach verschiedenen Punkten genauer eingeteilt werden:
Je nach Ursache der Schmerzen im Sprunggelenk, treten andere Symptome gemeinsam auf und liefern Hinweise für die Schwere der Verletzung oder Krankheit. Ist man beispielsweise umgeknickt, schmerzt das Sprunggelenk sofort und schwillt an, zusätzlich kann es gerötet sein. Beim Umknicken können Blutgefäße platzen, wodurch nach einigen Stunden ein Hämatom entstehen kann. Bei einer leichten Verletzung durch Umknicken werden die Bänder nur überdehnt, das Auftreten mit dem Fuß ist dann zwar schmerzhaft, aber möglich. Sind Bänder sehr stark überdehnt oder sogar gerissen, spüren betroffene Patienten ein Gefühl der Instabilität und Unsicherheit im Sprunggelenk.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Sprunggelenksinstabilität
In manchen Fällen kann der Fuß bei einem Bänderriss über das natürliche Maß hinaus bewegt werden. Eine Verletzung des Bandapparates des Sprunggelenks kann zur chronischen Instabilität des Sprunggelenks führen: Patienten klagen über ein immer vorhandenes Gefühl der Unsicherheit im Sprunggelenk, haben Schmerzen bei längerer Belastung und knicken häufiger um als andere. Bei einem Bruch des Außen- oder Innenknöchels bildet sich ein Hämatom über dem gebrochenen Knöchel, bei Druck wird der Schmerz verstärkt. Eventuell sind die gebrochenen Knochen oder eine Lücke zwischen den Knochen tastbar oder ein Knirschen zu hören. Der Bewegungsumfang des Sprunggelenks wird bei einem Bruch des Knöchels durch die Schmerzen eingeschränkt. Bei einem Fersenbeinbruch ist der Schmerz meistens so stark, dass Stehen und Gehen unmöglich sind. Steht der Fuß nach einer Verletzung seitlich versetzt zum Unterschenkel, kann eine Sprengung der Sprunggelenksgabel die Ursache sein. Eine Überwärmung des Sprunggelenks kann ein begleitendes Symptom bei einer Verletzung des Sprunggelenks sein, liefert aber gerade dann, wenn die Schmerzen ohne ein auslösendes Ereignis aufgetreten sind, einen wichtigen Hinweis dafür, dass das Gelenk entzündet oder von einem Gichtanfall betroffen sein könnte.
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Schmerzen am Sprunggelenk innen sind häufig nach einem Umknicken nach innen zu beobachten. Bei einer leichten Verletzung kommt es nur zur Überdehnung des Innenbandes, das auch Deltaband genannt wird. Das Deltaband besteht aus mehreren Teilen und zieht vom Innenknöchel zur Fußsohle. Die Überdehnung verursacht Schmerzen und eine leichte Schwellung, ggf. auch ein Hämatom. Die Bänderdehnung verheilt meist innerhalb weniger Tage. Bei einer mittelschweren Verletzung sind ein oder mehrere Teile des Deltabandes angerissen. Das Sprunggelenk schmerzt, schwillt an und ist leicht instabil. Eine schwere Verletzung kann zum vollständigen Reißen des Deltabandes und somit zur vollständigen Instabilität des Sprunggelenks führen. In sehr schweren Fällen kann der Innenknöchel brechen und sogar der Außenknöchel mitbeteiligt sein. Schmerzen am Sprunggelenk innen können auch durch eine Verletzung des Kahnbeins, das zum unteren Sprunggelenk gehört, bedingt sein. Am Innenknöchel vorbei laufen die Sehnen der tiefen Wadenmuskulatur (M. tibialis posterior, M. flexor hallucis longus, M. flexor digitorum longus), die für das Eindrehen des Fußes nach innen und die Beugung im Sprunggelenk in Richtung Fußsohle zuständig ist. Die drei Sehnen der tiefen Wadenmuskeln laufen in Sehnenscheiden am Innenknöchel entlang, Schmerzen am Sprunggelenk innen können also auch durch eine Überlastung dieser Sehnen oder durch eine Sehnenscheidenentzündung entstehen.
Schmerzen am Sprunggelenk außen entstehen häufig durch ein Umknicken nach außen, dem Supinationstrauma. Das Supinationstrauma ist die häufigste Sportverletzung, besonders häufig betroffen sind Fußballer, Volleyballer und andere Ballsportler. Auch Wanderer und Jogger knicken wegen unebenen Untergründen häufig nach außen um. Leichte Schmerzen nach dem Umknicken sind oft harmlos, da das Außenband nur überdehnt wurde. Auftreten und Laufen sind zwar unangenehm, aber möglich. Nach wenigen Tagen ist der Fuß schmerzfrei und wieder voll einsatzbereit. Stärkere Schmerzen deuten auf eine stärkere Verletzung hin: Das Außenband kann angerissen oder gerissen sein (mehr Informationen zu einem Bänderriss finden Sie unter dem Artikel: Bänderriss Fuß): Das Außenband des Sprunggelenks besteht aus drei Teilen, beim Umknicken reißt am häufigsten das Ligamentum fibulotalare anterius, das vom Außenknöchel zum Sprungbein zieht. Bei schweren Verletzungen kommt es häufig zu einem Bruch des Sprunggelenks, die in Weber-A-, B- und C-Frakturen eingeteilt werden. Hinter dem Außenknöchel entlang laufen die Sehnen des M. fibularis longus und des M. fibularis brevis in eigenen Sehnenscheiden. Diese Muskeln sind für das Drehen des Fußes nach Außen und für die Beugung im Sprunggelenk Richtung Fußsohle zuständig. Bei einer Überlastung dieser Sehnen oder einer Sehnenscheidenentzündung können so auch Schmerzen am Außenknöchel entstehen.
Übungen dazu finden Sie in dem Artikel Übungen bei einer Sehnenscheidenentzündung.
Schmerzen im Sprunggelenk beim Laufen können ihre Ursache in einer vorangegangen Verletzung haben, ganz egal ob es sich um eine Bänderdehnung, einen Bänderriss oder einen Knochenbruch handelt. Schmerzen im Sprunggelenk, die „einfach so“ beim Laufen auftreten, haben andere Ursachen: Werden die falschen Schuhe (zum Beispiel einfache Sneaker zum längeren Joggen) getragen oder sind neue Schuhe noch nicht richtig eingelaufen, wird der Bandapparat des Sprunggelenks überansprucht, wodurch Schmerzen entstehen können. Eine weitere Ursache sind Überlastungen der Sehnen, die um den Außen- und Innenknöchel herum verlaufen, oder Entzündungen der Sehnenscheiden in diesem Bereich. Eine häufige Ursache für Schmerzen im Sprunggelenk beim Laufen ist die Arthrose des Sprunggelenks. Arthrose beschreibt einen für das Alter des Patienten übermäßigen Gelenkverschleiß: Starke Beanspruchung, falsche Belastung, Übergewicht und Verletzungen in der Vergangenheit erhöhen das Risiko für eine verstärkte Abnutzung des Gelenks. Die schützende Knorpelschicht geht bei der Arthrose nach und nach kaputt, irgendwann kommen unweigerlich Schmerzen hinzu, weil diese Schutzschicht verloren geht und die beteiligten Knochen im Sprunggelenk aneinander reiben. Gerade beim Laufen sind die Schmerzen dann deutlich zu spüren. Präventiv kann durch spezielle Fußgymnastik dagegen vorgegangen werden. Informationen dazu finden sie in dem Artikel Krankengymnastik Übungen Sprunggelenk.
Schmerzen im Sprunggelenk oben betreffen den Bereich am Übergang von Fußrücken zum Schienbein. In diesem Bereich befinden sich der untere Anteil des Schienbeinknochens und des Sprungbeins, Verletzungen dieser Knochen können folglich Schmerzen im Sprunggelenk oben auslösen. Schmerzen in diesem Bereich können aber auch durch verletzte Bänder entstehen. Etwa 1,5% der Menschen haben in diesem Bereich einen zusätzlichen Knochen, das Os talonaviculare dorsale, das zwischen dem Sprungbein und dem Kahnbein sitzt. Meistens macht es keine Probleme, selten kann es Entzündungen der benachbarten Sehnen verursachen. Die Sehnen in diesem Bereich gehören zu den Muskeln der Streckergruppe am Unterschenkel (M. tibialis anterior, M. extensor digitorum longus, M. extensor hallucis longus), die für ein Heranziehen der Zehen in Richtung Unterschenkel zuständig sind. Die Sehnen dieser Muskeln verlaufen am Fußrücken in Sehnenscheiden, die sich durch Überlastung (zum Beispiel durch ein zusätzliches Os talonaviculare dorsale) entzünden können.
Schmerzen am Sprunggelenk hinten nach einem Sturz aus großer Höhe oder nach Verkehrsunfällen lassen auf eine Fraktur des Fersenbeins schließen, dabei ist der Rückfuß dick geschwollen und schmerzhaft. Im Rahmen eines zweifachen Knöchelbruchs (Innen- und Außenknöchel gebrochen) kann es zusätzlich zu einer Abscherfraktur an der hinteren Schienbeinkante kommen (hinteres Volkmann-Dreieck), was dann als dreifacher Knöchelbruch bezeichnet wird. Therapeutische Maßnahmen finden sie in dem Artikel Übungen Sprunggelenksfraktur. Eine weitere Ursache ist die Ruptur der Achillessehne, die bei Patienten mit Rheuma, hohen Harnsäurewerten, oder Einnahme von Kortison vorgeschädigt ist und schneller reißt als bei gesunden Patienten. Im Moment der Ruptur spürt man einen reißenden Schmerz und hört ein knallendes Geräusch, anschließend ist eine Delle tastbar und das hintere Sprunggelenk ist geschwollen und druckschmerzhaft. Gerade bei Läufer ist die Achillessehne durch ein Umknicken nach innen stark gereizt. In den meisten Fällen bleibt es bei einer Reizung. Die Achillessehne sollte dann gut gedehnt und getaped werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema in den Artikeln:
Schmerzen im Sprunggelenk, die plötzlich nachts auftreten, sind mit großer Wahrscheinlichkeit auf einen Gichtanfall zurückzuführen. Das Gelenk schwillt an, wird heiß und verfärbt sich rötlich bis bläulich. Ein Gichtanfall ist sehr schmerzhaft: Schon die kleinste Berührung kann schmerzhaft sein. Am Morgen ist der Spuk meistens wieder vorbei. Das Sprunggelenk ist nach dem Gelenk der großen Zehe mit 14% der Gichtanfälle am zweithäufigsten von der Gicht betroffen. Gicht entsteht durch eine Störung im Harnstoffwechsel, wodurch zu viel Harnsäure im Blut verbleibt und dann als Harnsäurekristalle in Gelenke, Sehnen und die Nieren eingelagert wird. Diese Harnsäurekristalle verursachen starke Schmerzen und bei Nichtbehandlung der Gicht entstehen dauerhafte Entzündungen und Deformierungen der Gelenke.
Je nach Ursache der Schmerzen im Sprunggelenk reichen die Therapie-möglichkeiten von Schmerzlinderung über Ruhigstellung bis hin zu einer operativen Versorgung.
1) Bänderdehnung: Bei einer Bänderdehnung ist die Einnahme von leichten Schmerzmitteln, das Kühlen des Gelenks und eine Ruhigstellung mittels elastischem Stützverband für wenige Tage völlig ausreichend.
2) Bänder (an-) gerissen: Sind die Bänder des Sprunggelenks (an-)gerissen, entscheidet die Instabilität über das weitere Vorgehen. Routineverfahren ist das Tragen einer speziellen Gehschiene (Orthese) für etwa 3 Wochen, die durch 4 Wochen Stützverband ergänzt werden. Anschließende Krankengymnastik kann einem erneuten Bänderriss vorbeugen. Operiert wird ein Bänderriss nur, wenn er zu einer starken Instabilität im Sprunggelenk führt.
3) Band ausgerissen: Ist ein Band (z.B. durch Umknicken) aus dem Knochen ausgerissen, muss das Sprunggelenk operiert werden: Das abgerissene Knochenstückchen wird gemeinsam mit dem abgerissenen Band wieder an Ort und Stelle platziert.
4) Chronische Instabilität: Schmerzen durch eine chronische Instabilität im Sprunggelenk können durch eine Operation, in der die instabilen Bänder rekonstruiert werden, gelindert werden.
5) Weber-Frakturen: Die unkomplizierte Weber-A-Fraktur wird mit einem Unterschenkelgips für 6 Wochen behandelt. Hat sich das abgebrochene Knochenstückchen verschoben, muss aber genauso wie bei der Weber-B- und C-Fraktur operiert werden. Weber-B- und C-Frakturen müssen 6 Wochen postoperativ ruhiggestellt werden, danach kann die Belastung wieder langsam gesteigert werden. Informationen zu der Therapie finden sie in dem Artikel Übungen Sprunggelenksfraktur.
6) Achillessehnenruptur: Der Fuß wird für 1 Woche in Spitzfußstellung eingegipst, um die Enden der gerissenen Sehne näher aneinander zu bringen. Ist das nicht möglich, muss operiert werden.
7) Sehnenscheidenentzündung: Meist reichen die Einnahme von Schmerzmitteln und eine Schonung des betroffenen Fußes aus. Kann eine intensive nicht-operative Therapie die Sehnenscheidenentzündung nicht bessern, muss das entzündete Gewebe operativ entfernt werden. Information zu diesem Thema finden sie in dem Artikel Sehnenscheidenentzündung.
Die Diagnosestellung bei Schmerzen im Sprunggelenk erfolgt durch eine gründliche Anamnese, in der zum Beispiel der Unfallhergang oder die genaue Qualität und Entstehung des Schmerzes im Sprunggelenk erfragt wird. Anschließend wird das Sprunggelenk im Seitenvergleich untersucht. Der Arzt achtet dabei neben Schwellungen und Rötungen auf die Durchblutung, die Sensibilität und die allgemeine Beweglichkeit von Fuß und Sprunggelenk. Je nach vermuteter Ursache der Schmerzen im Sprunggelenk gibt es verschiedene Testmethoden, um den Verdacht zu bestätigen oder zu verwerfen. Typische Tests sind der Schubladentest oder der Test der seitlichen Aufklappbarkeit bei Verdacht eines Außenbandrisses. Ein Röntgen des Sprunggelenks in zwei Ebenen kann knöcherne Verletzungen zeigen. Manchmal werden sogenannte „gehaltene Aufnahmen“ angefertigt, bei denen der Fuß passiv in eine bestimmte Position gebracht wird. Der dabei entstehende Abstand zwischen den einzelnen Knochen wird anschließend beurteilt und liefert Anhaltspukte, die für oder gegen eine Bandverletzung sprechen. Die Ultraschall-Untersuchung stellt eine weitere Methode dar: Bandverletzungen können hier indirekt durch die Darstellung von Blutergüssen oder eine veränderte Bandstruktur nachgewiesen werden. Liefern klinische Untersuchung, Röntgen und Ultraschall kein eindeutiges Ergebnis, stehen natürlich auch CT und MRT zur Verfügung.