Das Sprunggelenk wird bei vielen Sportarten enorm belastet und durch Bandverletzungen oder Sehnenrisse können Instabilitäten und Schmerzen entstehen. Aber auch durch einfaches Umknicken können Schmerzen im Sprunggelenk verursacht werdeb, die die Beweglichkeit und Belastbarkeit des Gelenks im Alltag und im Training negativ beeinflussen können. Tapes werden besonders bei Muskel- und Bänderverletzungen und Gelenkschmerzen sowie zur Prävention eingesetzt. Dabei wird zwischen unelastischen Tapes unterschieden, die meist weiß sind und das Gelenk stärker stabilisieren können und den elastischen Kinesiotapes in bunten Farben, die nur eine leichte Unterstützung bieten und die Beweglichkeit des Gelenks weniger einschränken.
Leukotape besteht klassischerweise aus unelastischem Baumwollgewebe und ist sehr zugfest. Es klebt sehr fest und lässt sich meist sowohl in Längs- als auch in Querrichtung gut reißen. Leukotape kann für unelastische Verbände am Sprunggelenk genutzt werden, wenn das Ziel ist, das Gelenk teilweise zu immobilisieren oder zu stabilisieren. Dies kann zum Beispiel nach Verletzungen von Bändern, Muskeln oder Sehnen angewendet werden, aber auch zur Prävention solcher Verletzungen.
Besonders bei Sportarten, die eine hohe Gelenkbelastung mit sich bringen, wie zum Beispiel Tennis, Handball oder Fußball, kann das Tapen des Sprunggelenks mit Leukotape vor einem Spiel oder Wettkampf sinnvoll sein, um dem Gelenk mehr Stabilität zu verleihen und Verletzungen vorzubeugen. Wichtig dabei ist, dass niemals ein geschwollenes Gelenk getaped wird oder ein Tapeverband bei einer unklaren Verletzung angelegt wird. Da das Leukotape nicht flexibel ist und bei Schwellungen nicht nachgibt, kann es ansonsten zu Durchblutungsstörungen, Miktozirkulationsstörungen und im ungünstigsten Fall zu einer Thrombose führen. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Immobilisation durch das Leukotape auf Dauer zum Abbau der stabilisierenden Muskulatur kommen kann, weshalb das Tape nicht dauerhaft getragen werden sollte.
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Kinesiotape ist im Gegensatz zum Leukotape flexibel und sowohl in Längs- als auch in Querrichtung dehnbar.
Da das Kinesiotape dehnbar ist, kann es nicht zur Immobilisation des Gelenks verwendet werden. Dieser Effekt kann gewünscht sein, um eine Restaktivität der gelenkstabilisierenden Muskulatur aufrecht zu erhalten und um die Bewegungsfreiheit des Gelenks nicht zu stark einzuschränken. Bei Schmerzen, die nicht durch einen Sehnen- oder Bänderriss verursacht sind, kann es sinnvoller sein, das Gelenk nicht vollkommen zu immobilisieren. Allerdings verhindert das Kinesiotape durch seine Dehnbarkeit aber unzuverlässiger das Umknicken oder Verdrehen des Gelenks, da es weniger Stabilität bietet.
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Sporttape ist ein Überbegriff für verschiedene Arten von Tapes. Grob eingeteilt gibt es unelastisches Sporttape, das meist bei Sportwettkämpfen verwendet wird, und das elastische Kinesiotape, das in vielen verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt wird.
Für das Tapen des Sprunggelenks gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, je nach gewünschtem Effekt und je nach verwendetem Tape. Die nachfolgende Anleitung ist für das elastische Kinesiotape gedacht, da die Anwendung Zuhause sowohl einfacher ist, als auch praktikabler im Alltag. Es ist ein Tapeverband, der stabilisierend eingesetzt wird, zum Beispiel bei Schmerzen nach dem Umknicken.
Welcher Tapeverband beim Fußball am sinnvollsten ist, hängt individuell vom Spieler und seinen Beschwerden ab.
In beiden Fällen ist darauf zu achten, dass das Gelenk nicht geschwollen ist, das Tape nicht unangenehm ist oder einschneidet, die Schmerzen sich verschlimmern oder die Haut unter dem Tapeverband beginnt, zu jucken. Ein stabilisierendes Leukotape sollte im besten Fall nicht länger als ein paar Stunden getragen werden. Ein einfacher Tapeverband mit Kinesiotape, der das Sprunggelenk stabilisiert, kann zum Beispiel so aussehen: Kleben sie den ersten Zügel unter Zug direkt auf das Sprunggelenk, also auf den Übergang zwischen Schienbein und Fuß. Der zweite Zügel wird unter die Fußsohle geklebt und an beiden Seiten bis über die Knöchel gezogen. Der dritte Zügel wird bei dieser Tapeanlage auf der Achillessehne begonnen und die beiden Enden werden jeweils außen und innen auf dem Fußrücken befestigt.
Nicht jeder Bänderriss muss chirurgisch versorgt werden. Je nach betroffenem Band und entstandener Instabilität wird es operativ refixiert oder konservativ behandelt. In beiden Fällen ist meist zunächst eine Teilbelastung angezeigt, während dieser Zeit läuft der Betroffene meist mit Gehstützen und es wird meist eine spezielle Schiene getragen. Während die Schiene getragen wird, ist das Tapen des Sprunggelenks nicht sinnvoll, da die Schiene die stabilisierende Funktion übernimmt.
Wenn die Schiene abgenommen wird und die Belastung wieder gesteigert werden kann, kann das Tapen des Sprunggelenks sinnvoll sein, um eine erneute Verletzung zu vermeiden, solange die Muskulatur nicht wiederaufgebaut ist. Dazu wird meist stabiles Tape verwendet, um die maximale stabilisierende Wirkung zu erreichen. Wichtig ist, das Tape nicht ununterbrochen zu tragen um die Muskulatur trotzdem zu beanspruchen. Außerdem sollte das Gelenk nicht mehr geschwollen sein, das Tape darf nicht einschneiden und der Fuß sollte regelmäßig endgradig in alle vom Arzt erlaubten Bewegungsrichtungen durchbewegt werden, um eine Versteifung zu vermeiden.
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