Es gibt heute eine Vielzahl von unterschiedlichsten Yogastilen. Grundsätzlich sind die aus der indischen Tradition entstanden. Diese begründet sich auf die ursprünglich großen 4 Yogawege, alle sollen den Yogi zu Erleuchtung führen.
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Bhagavad Gia bedeutet auf Sanskrit soviel wie Gesang des Erhabenen. Es handelt sich hierbei um eine der bedeutendsten Schriften des Hinduismus und besonders im Yoga. Sie ist vermutlich ca. im 3. Jhd vor Christus entstanden. Der ursprüngliche Autor ist unbekannt. Ein Teil des Bhagavad Gita, das Mahabharata, soll vom Weisen Vyasa geschrieben worden sein, ein im Buddhismus bekannte Person. Bhagavad Gita ist ein von Krischna verbreitetes Lehrgedicht, das in 18 Kapiteln die Hauptthemen des Hinduismus und Yoga behandelt. Es geht um spirituelle Entscheidungsfindung, Lebensführung, ordnungsgemäßes Handeln und den Weg zur Erleuchtung.
Die Bhagavad Gita ist in Versform als Dialog zwischen Krishna (Gott/Lehrer) und Arjuna (Schüler) verfasst. Krishna, der als Wagenlenker des Arjuana auftritt, und der zu Beginn der Schrift bereits Erleuchtung erfahren hat, lehrt Arjuana, den Sinn und die Philosophie des Lebens. Arjuana befindet sich in einer Schlacht, bei der er in einem persönlichen Konflikt steht, da seine Familie und Freunde Teil der gegnerischen Seite sind, denn sie symbolisieren die Schwächen des Lebens. Die Schlacht wird als Symbol für das Leben und das höhere Ziel gesehen.
Es gibt allerdings unterschiedliche Interpretationen. Letztendlich entschließt sich Arjuana, nach dem sich Krishna als Gott offenbart, sich seinem Schicksal hinzugeben und zieht in die Schlacht. Die Inhalte der Bhagavad Gita sind dabei stark von der Yoga Lehre und anderen hinduistischen Glaubensformen geprägt. Im Bhagavad Gita geht es zunächst um das philosophisch, spirituelle Handeln, welches im Karma-Yoga (Weg der Tat) beschrieben wird, die folgenden Kapitel befassen sich mit der Hingabe zu Gott (Bhakti Yoga) und anschließend geht es um die spirituelle Erkenntnis (Jnana Yoga).
Yogaübungen finden Sie in dem Artikel: "Yogaübungen"
Hatha Yoga ist die ursprüngliche Yoga Form, die sich mit körperlichen Übungen auseinander setzt. Es geht um bewusste, kraftvolle Haltungen, die dem Körper und dem Geist Energie zuführen sollen.
Die Bewegungen sind dabei langsam und entspannend. Nichts desto trotz werden Muskeln gestärkt, die Beweglichkeit verbessert und der Gleichgewichtssinn trainiert. Ziel ist es in einen entspannten Zustand innerer Balance zu gelangen. Atemübungen und meditative Elemente können ebenfalls Teil des Hatha Yogas sein. Es gibt verschiedene Schwierigkeitslevel und Unterformen des Hatha Yoga.
Sivanada Yoga gibt es seit den 1960ger Jahren und wurde von einem Schüler des Swami Sivanada geprägt. Es integriert verschieden Yogastile und beinhaltet auch spirituelle meditative Elemente.
Sivanada Yoga begründet sich auf die fünf Elemente: richtige Bewegung (Asana), Atmung (Pranayama), Entspannung (Savasana), Ernährung (Vegetarsich), positives Denken (Vedenta) und Mediation (Dhyana). Für die letztendlich Erleuchtung können die 4 Hauptwege des Yogas (s.o.) als spirituelle Leitlinien genutzt werden. Sinavada Yoga ist in den USA und Europa eine beliebte Yoga Form, eine Yoga Stunde verläuft eher ruhig und meditativ hat aber auch energetisch, aktivierende Elemente.
Sahaja Yoga ist eine Yogaform, die von einer indischen Medizinerin entwickelt wurde (Shri Mataji), die ihr anatomisches und physiologisches Wissen durch spirituelle Ansätze ergänzte und das Sahaja Yoga entwickelte. Selbstverwirklichung spielt dabei beim Sahaja Yoga eine große Rolle. Die einzelnen Chakren und Kanäle sind dabei ebenfalls von Bedeutung. Im Sahaja Yoga wird vor allem durch Meditation zu innerer Ruhe und Ausgeglichenheit gefunden.
Das Sahaja Yoga System baut dabei auf die Lehre der 7 Grund-Chakren und die Energiekanäle auf, die den Energiefluss im Körper beeinflussen. Dabei bestehen Verbindungen zwischen den Chakren und medizinisch anatomischen Strukturen. Durch das Meditieren zu einem bestimmten Chakra können energetische Blockaden gelöst werden und der Energiefluss wieder ins Gleichgewicht gebracht werden.
Surat Shabd Yoga ist eine Meditationsform, die besonders auf das Sprechen von Mantras aufbaut. Der Yogi strebt nach der Wahrnehmung seines inneren Lichts und Tons. Durch die Mantras soll der Yogi Schutz vor negativen Einflüssen erhalten und zur inneren Erleuchtung finden. Surat Shabd Yoga baut auf den Pfad der Meister - die Sant Mat Bewegung auf und beinhaltet auch eine bestimmte Lebensausrichtung. Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion schleißt dabei das Praktizieren des Yogastils allerdings nicht aus. Yogis des Surat Shabd Yoga werden durch ein Einweihungsritual durch einen Meister aufgenommen und leben von da an nach bestimmte Richtlinien (vegetarisch, reine Ernährungsform, bestimmte Meditationsformen) Es wird eine Verbindung zu einer Surat Shabd Yoga Gemeinschaft empfohlen.
Beim Vinyasa Yoga geht der Yogi bestimmte Haltungen ein, die er dann kraftvoll und dynamisch mit dem Atemimpuls verlässt um in die nächste Haltung zu gelangen. Atmung und Bewegung sollen in Einklang kommen, sodass sich der Geist entspannen kann. Durch die Abfolge von Bewegungen und Atmung kommt der Yogi in einen meditativen Zustand, kräftigt und mobilisiert dabei seinen Körper. Die Gedanken sollen fließen und losgelassen werden, bis sie zu einem Ganzen verschmelzen. Gleichzeitig werden durch die körperlichen Übungen die Balance geschult, die Atmung und die Atemmuskulatur gestärkt und die eigene Körperwahrnehmung verbessert. Vinsaya Yoga kann auch mit leichter musikalischer Untermalung durchgeführt werden und bekommt dadurch einen leicht choreographischen Charakter.
Kundalini Yoga ist eine weniger physische als spirituelle Yoga Form. Nicht desto trotz wird das spirituelle Ziel durch den Einsatz des Köpers und der Atmung verfolgt. Durch atemsynchrone Bewegungen soll die so genannte Kundalini Energie freigesetzt werden. Die Atmung ist dabei von besonderer Bedeutung. Übungen im Kunalini Yoga werden nicht Asana sonder Kriyas genannt. Man spricht vom Yoga des Bewusstseins. Auch wenn die Ausrichtung des Undalini Yoga eher spirituell ist, handelt es sich doch um eine sehr beliebte Yoga Form, auch in der westlichen Welt. Die körperliche Anstrengung wird durch Meditation und Gesang (Mantra) ergänzt. Während des Kundalini Yoga trägt der Yogi weiße Kleidung um die Energie des Individuums zu entfesseln.
Beim Iyenga Yoga handelt es sich um eine Unterform des Hatha Yogas. Asanas werden lange in einer Position gehalten, die Atmung spielt eine große Rolle. Übungen werden in unterschiedlichen Ausgangsstellungen (z.B. im Stand, im Sitz, liegend) ausgeführt und es können, was selten im Yoga der Fall ist, Hilfsmittel zum Einsatz kommen. Das macht das Iyenga Yoga zu einer guten Yoga Form für körperliche eingeschränkte Zielgruppen, die beispielsweise nicht auf den Boden und einer Yoga Matte trainieren können. Es geht um Haltung, Wahrnehmung, Entspannung und Konzentration. Ziel ist es Energie zu tanken und Gelassenheit zu erfahren. Langfristig wird der Yogi kräftiger und beweglicher, er soll auch eine grundoptimistischere Einstellung erlangen und gelassener werden.
Beim Vinyoga steht der Yogi in seiner aktuellen Lebenssituation im Mittelpunkt. Die Übungen passen sich an seine Kultur, sein Alter, seinen gesundheitlichen, körperlichen und geistigen Status an. Vinyoga findet daher eher nicht in den hier bekannten Gruppenkursen statt, da so das Grundkonzept der Yoga Form nicht gewährleistet ist. Es handelt sich viel mehr um eine Art Yoga Therapie, bei der der Yogi entsprechende Übungen für seinen aktuellen Zustand auswählen kann. Es gibt Übungen für seelische Schmerzen, für muskuläre Verspannungen, für Menstruationsbeschwerden und viele mehr. Die Übungen sollten von einem Vinyoga Lehrer angeleitet werden, der die Bedürfnisse seines Schülers einschätzen und somit die richtigen Übungen auswählen kann.
Das Anusara Yoga ist ein verhältnismäßig neuer Yoga Stil, der Ende der 90ger entwickelt wurde. Es geht vor allem darum, das Herz Chakra zu öffnen. Es handelt sich dabei um eine Mischform von Asanas aus dem Hatha Yoga, Vinyasa Yoga und dem Iyenga Yoga. Der Atem soll fließen und auch die spirituelle Einstellung spielgt beim Anusara Yoga eine große Rolle. Der Yogi erlernt Prinzipien der tantrischen Philosophie und soll in der Yoga Sunde lernen der Welt mit Dankbarkeit und dem Glauben an das Gute in jedem Menschen entgegen zu treten. Anusara Yoga soll so die Gesundheit und das Wohlbefinden des Yogi stärken und ihm helfen, sein inneres Gleichgewicht zu finden. Neben den Asanas besteht eine Anusara Stunde auch aus Meditationsübungen und Mantras.
Beim Yin Yoga stehen weniger die Muskulatur (Yang Yoga) als die Knochen, Gelenke und Bänder sowie das Bindegewebe im Fokus. Der so genannte passive Bewegungsapparat wird durch spezielle statische Übungen gestärkt, auch eine Art Faszientraining kann Teil des Yin Yogas sein. Die einzelnen Positionen werden bis zu 7 min. gehalten, was es dem Yogi ermöglicht sich mit der Position und seiner inneren Gedankenwelt auseinander zu setzen und zu sich zu finden. Der Körper entspannt langsam und öffnet sich, während die emotionale und geistige Welt Zeit hat, sich mit aufkommenden Gedanken auseinander zu setzen, und vielleicht sogar in einen meditativen Zustand zu gelangen. Yin Yoga wird meist morgens oder vor dem zu Bett gehen durchgeführt.
Acro Yoga ist auch eine sehr neue Yoga Form, die Anfang der 2000der Jahre entwickelt wurde. Es handelt sich um eine Form des Yogas, bei der es um Teamwork geht. Acro Yoga baut auf Parnter-Übungen auf. Einer ist der stabilisierende Teil, der andere balanciert und führt einige Übungen aus. Im Acro Yoga gibt es einige Hauptelemente: Solar Akrobatik besteht aus Freude, Vertrauen und Kraft und findet innerhalb der körperlichen-gymnastischen Übungen Ausdruck. Lunar Healing befasst sich mit dem Loslassen und Zuhören. Dieser Teil wird durch Massagen und andere therapeutische Elemente erfüllt. Yoga Praxis befasst sich mit der spirituellen Bewusstseinserweiterung und Atemtechniken. Durch den Partner-Trainings Askpekt ist Acro Yoga ein perfekter Yoga Stil für Yogis, die Spaß an gemeinschaftlicher Bewegung haben und sich in ihrer Freizeit mit anderen außeinandersetzten wollen
Dru Yoga geht aus der nordindischen Tradition Mahatma Gandhis hervor. Der Yogi führt fließende Übungen durch um den Fixpunkt innerer Ruhe in sich zu finden. Dabei geht es darum in jeder Lebenslage zu sich finden zu können, was besonders in unserer hektischen Welt von großer Bedeutung sei. Es geht bei den Übungen um eine allgemeine Verbesserung der Fitness und Beweglichkeit, aber auch das Überwinden innerer Anspannungen und innerer Rastlosigkeit. Die Techniken sind schnell zu erlernen und können auch von Anfängern oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen durchgeführt werden. Asanas des Dru Yogas sollen sich auch für das lösen psychischer Blockaden wie Ängste und Traurigkeit eigenen. Dru Yoga kann also als therapeutisches Yoga angesehen werden. Ziel ist es neben der inneren Ruhe auch einen Zustand des Wohlbefindens zu erlangen.
Luna Yoga befasst sich vor allem mit der Wahrnehmung des eigenen Körpers und hat eine heilende Zielsetzung. Es baut nicht nur auf körperliche Aspekte auf, sondern hat auch traditionelle, philosophische Ansätze. Die Übungen des Luna Yoga befassen sich vor allem mit dem Svadhistana Chakra (das Sakral- oder Sexualchakras). Durch die Öffnung des Chakras soll die Fruchtbarkeit gesteigert werden, kreative Blockaden sollen gelöst werden und der eigenen Körper besser wahrgenommen werden. Luna Yoga ist eine Yoga Form, die primär Frauen ansprechen soll. Auch auf den individuellen Zyklus der Frau kann im Luna Yoga eingegangen werden. Bei Männern soll durch Luna Yoga die Spermienaktivität verbessert werden.
Wie der Name schon sagt, geht es beim Dance Yoga um rhythmische fließende Yoga Übungen zu Musik. In einer Gruppe können ganze Choreographien erarbeitet werden. Durch die dynamischen Übungen wird auch die Ausdauer trainiert. Klassische Yoga Positionen werden in die Choreographie eingebaut und die Atmung wird beim Dance Yoga ebenfalls bedacht. Yoga Dance ist dabei eine Yoga Form, die sich von den traditionellen Yoga Formen zwar einige Elemente abguckt, aber mit der eigentlichen spirituellen Basis nur wenig zu tun hat. Yoga Dance ist ein Fitnessstil, der die Elemente des Yogas mit Elementen des Modern Dance verknüpft. Die Beweglichkeit, Ausdauer und Stabilität soll verbessert werden, und dabei soll durch bewusste Atmung und die fließenden Bewegungen eine Ausgeglichene Stimmung erzielt werden. Meditation und spirituelle Ansätze sind beim Dance Yoga eher nicht enthalten.
Lachyoga wird auch Hasyayoga genannt. Durch unechtes aufgesetztes und künstliches Lachen sollen im Körper Effekte, wie z.B. Hormonausschüttung ausgelöst werden, die echtes Lachen bewirken. Der Yogi soll so zu innerer Zufriedenheit und Glück finden. Lachyoga findet meist in einer Gruppe statt, das unechte aufgesetzte Lachen soll letztendlich in ein echtes Lachen übergehen und wird zum Teil mit traditionellen Atemtechniken verbunden. Es soll sich positiv auf Geist und Körper auswirken und die strikte kognitive Steuerung unseres Denkens lockern.
Gesichts Yoga wurde als Anti Aging Yoga entwickelt und zielt, im Gegensatz zu anderen Yoga Formen auf die Muskulatur in unserem Gesicht - die mimische Muskulatur hin. Durch gezieltes Grimassieren und Verziehen des Gesichts werden die einzelnen Muskelpartien gestärkt und gefestigt. Durch konsequentes Training können so angeblich Tränensäcke und Faltenbildung verhindert oder reduziert werden. Durch die entspannende, lockernde Wirkung soll Gesichtsyoga sich ebenfalls positiv auf die Stimmungslage es Yogis auswirken. Gesichtsyoga kann täglich angewandt für 3 Minuten am bestens morgens direkt durchgeführt die Ausstrahlung des Yogis verbessern und ihm einen frischen, strahlenden Ausdruck verleihen.
Cross-Fit-Yoga ist eine moderne Trenderscheinung bei der der Körper durch intensive Asanas gekräftigt werden und an seine Grenzen gegangen werden soll. Es handelt sich um ein ganzheitliches Workout, das den Körper nicht nur zum Muskelwachstum, sondern auch zu Flexibilität und Ausdauer bringen soll. Yoga-Elemente finden neben den klassischen Gewicht- und Kraftübungen des CrossFit Einsatz zur Verbesserung der tiefen stabilisierenden Rumpfmuskulatur, zur Verbesserung der Beweglichkeit und zum Cool Down nach einem Workout. Auch die Fokussierung auf den eigenen Körper kann durch Cross-Fit Yoga verbessert werden.
Beim Kriya Yoga handelt es sich um eine Yoga Form, die sich von den anderen unterscheidet, da hier besonders die Verbindung zwischen Lehrer und Schüler im Vordergrund steht. Es gibt weder Video noch Gruppenkurse. Der Yogi soll innere Werte wie Selbstreflexion, Disziplin und Selbstwertschätzung von seinem Lehrer erlernen. Durch die Asanas soll der Schüler zu höherem Bewusstsein und letztendlich zur Erleuchtung finden. Hierzu werden neben körperlichen Übungen besonders auch Atemübungen und Meditation durchgeführt. Die Beziehung zwischen Atmung und Seele spielt eine bedeutende Rolle. Durch die vermehrte Aufnahme von Sauerstoff soll der Organismus Energie tanken und diese sammeln (Prana). Die Organe und Gewebe sollen so entlastet werden und die Konzentrationsfähigkeit soll sich verbessern. Die einzelnen Chakren werden individuell trainiert. Die Yoga Stunde sollte immer unter persönlicher Anleitung stattfinden.