Stress im Berufs- oder Privatleben kann auf Dauer zu schwerwiegenden Erkrankungen führen, bei denen die Betroffenen unter Umständen auch langfristig in ihrem Alltag eingeschränkt werden. Im folgenden Artikel werden Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten vorgstellt und es werden physiotherapeutische Maßnahmen erörtert.
Depressionen und Burnout gehören mittlerweile zu den häufigsten Erkrankungen. Burnout entsteht meist durch zu viel Stress im Privat- oder Berufsleben. Überfordernde Aufgaben, schlechte Stimmung auf der Arbeit, Mobbing oder zu viele Aufgabenbereiche, die zu bewältigen sind sind meist die Auslöser. Schlafstörungen, innere Unruhe, Konzentrationsprobleme und Müdigkeit sind die klassischen Symptome von zu viel Stress. Ignoriert man die Symptome zu lange, rutscht man in ein Burnout - Syndrom, was sich meist durch ein psychisches Loch zeigt.
Motivationslosigkeit, Antriebslosigkeit, dauerhafte schlechte Gefühlslage, Schlaflosigkeit, innere Unruhe, Magenschmerzen oder Darmprobleme sind meist die Symptome, welche sich in der Phase des Burnouts zeigen. Wichtig ist frühzeitig gegen den Stress vorzugehen. Zudem sollte man sich eine Ausgleichsaktivität suchen, die einen ablenken oder entspannen kann.
Methoden aus der Physiotherapie zur Entspannung sind sehr vielfältig und hängen von den individuellen Beschwerden der Patienten ab. Ein Hauptteil der Patienten kommt mit starken Verspannungen im Schulter-Nacken Bereich. Das liegt hauptsächlich an einer Bürotätigkeit mit einer einseitiger Haltung am Schreibtisch. Die Schultern werden dabei oft hochgezogen. Dadurch kommt es zu einem vermehrten Tonus im Bereich vom M. Trapezius, Mm. Rhomboideen und der kurzen Nackenmuskulatur.
Kommen die Patienten mit einem Massagerezept, kann durch die Massagegriffe der Tonus zwar etwas minimiert werden, aber die auslösenden Faktoren werden nicht behoben. Nebensymptome, wie Schlafstörungen, Darmprobleme und innere Unruhe können dadurch nicht dauerhaft behoben werden. Die Massage würde in dem Sinne nicht langhaltig helfen, da die eigentlichen Probleme im Kopf verankert sind.
Wichtiger ist es also ein Bewusstsein zu schaffen, damit der Patient selbst bemerkt, dass er so mit dem Stress nicht weitermachen kann. Neben der Lockerung der Muskulatur ist es auch wichtig sich die Statik der HWS anzuschauen. Liegen Blockaden oder Fehlstellungen vor, kann es den Tonus verstärken und Kopfschmerzen und Schwindel auslösen, was den Allgemeinzustand des Patienten verschlechtert.
Mehr Informationen finden Sie unter: Craniosacrale Therapie, Yogaübungen, Yoga für Anfänger
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Oft kommt der Stress durch zu viele Aufgaben, die gleichzeitig auf einen zukommen oder zu viele Eindrücke um den Arbeitsplatz herum.
Auch die richtige Haltung am Arbeitsplatz ist wichtig. Lesen Sie dazu: Haltungsschule
Sport ist gegen Stress eins der bestenMittel, die es gibt. Allerdings sollte ein wenig unterschieden werden, welcher Typ Mensch man selbst ist.
Sportarten, die etwas mehr zur Entspannung beitragen sind Yoga, Pilates, Tai Chi und leichtes Krafttraining. Krafttraining ist generell sehr wichtig, um eine gute Muskelspannung zu erreichen und einer Fehlhaltung entgegen zu wirken. Sportarten wie Zumba, Aerobic, Cardiotraining oder Mannschaftssportarten sind besonders für die eher ruhigeren Stresspatienten geeignet.
Generell sollte man aber die Möglichkeiten nicht pauschalisieren, denn es ist wichtig, dass jeder für sich den passenden Sport findet, der einen auslastet und der einem auch Spaß machen kann.
Durch Musik beim Sport kommt man zudem meist auf andere Gedanken und viele Leute können den Alltagsstress ein bisschen besser vergessen. Wird der Sport regelmäßig durchgeführt, fördert es bewiesenermaßen das allgemeine Wohlbefinden. Ein fester Trainigsplan für den Sport während der Arbeitswoche gibt einem eine Struktur im Alltag, welche man vor allem bei großem Stress braucht. Die Freude auf eine gewisse Sportstunde oder auf die Personen, die man in dieser Zeit trifft, hebt die Laune.
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Es gibt so genannte Anti-Stress Würfel. Das sind Würfel, die so klein sind, dass sie sehr gut zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten werden können und dabei kaum auffallen. Auf den Flächen des Würfels sind verschieden Unebenheiten eingearbeitet, z.B ein kleiner Schalter, eine kleine halbe Murmel oder Erhebungen oder Einkerbungen.
An diesen unterschiedlichen Flächen wird mit den Fingern herumgespielt, meist wenn man gerade in einer Stresssituation ist oder im Gedankenchaos hängt. Dadurch werden über die Aktivität der Finger diese Gedanken besser wegtransportiert und man kommt leichter wieder zur Ruhe. Oft neigen Menschen im Stress dazu an den eigenen Fingern zu knibbeln oder an einem Stift zu spielen. Um die Haut an den Nägeln zu schonen ist der Würfel eine besonders gute Möglichkeit. Der Würfel lässt sich mit einem kleinen Band an dem Schlüsselbund fixieren, sodass er überall mitgenommen werden kann. Zudem hilft das Spielen an dem Würfel auf kreative Gedanken zu kommen, falls eine Konzentrationsschwäche vorliegt.