Die Achillodynie ist eine schmerzhafte Erkrankung an der Achillessehne, die zumeist Sportler betrifft. Sie tritt nicht akut auf sondern wird durch jahrelange Fehl- und Überbelastung hervorgerufen. Die Betroffenen empfinden dann während und vor allem nach der Belastung zum Teil starke Schmerzen an der Achillessehne und am Unterschenkel und reagieren empfindlich auf Druck in dem betroffenen Bereich. Ist die Erkrankung noch nicht weit fortgeschritten, klingen die Schmerzen meist nach wenigen Tagen von selbst wieder ab.
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Die Behandlung und insbesondere die Physiotherapie sind besonders wichtig für die Rehabilitation der geschädigten Achillessehne. Liegt eine Achillodynie vor und ist diese Behandlungsbedürftig, so muss der Betroffene den Fuß zunächst schonen und auf sportliche Aktivität verzichten.Liegt eine schwerwiegendere Schädigung vor, so ist das Tragen eines speziellen Schuhes mit Keilabsatz für 4-8 Wochen nötig, um die Achillessehne in Spitzfußstellung zu entlasten. Die Physiotherapeutische Behandlung muss dann an das Krankheitsstadium angepasst werden, das bedeutet in der akuten Phase, werden eher sanfte Methoden wie zum Beispiel Wärmetherapie, Reizstrom, der Einsatz von Kinesiologietape oder Durchblutungsfördernde Massagen zum Einsatz kommnen. Die Physiotherapie hat aber vor allem die Aufgabe, die Auslöser der Achillodynie zu therapieren, nämlich die Fehlbelastung. Wenn die akuten Symptome abgeklungen und die Schmerzen im Griff sind geht es dazu über durch spezielle Übungen neue oder verbesserte Bewegungsmuster zu erlernen, damit eine Rückkehr der Symptome ausgeschlossen wird. Das Ziel des Therapeuten ist es dabei, dem Patienten Übungen zu vermitteln, die dieser dann auch zuhause weiter ausführen kann, um die Achillessehne zu stärken. Es ist des weiteren wichtig, dem Patienten ein gutes Grundwissen mit auf den Weg zu geben, damit dieser schon im Voraus die möglichen Warnsignale seines Körpers richtig deuten und das Entstehen von Problemen somit vermeiden kann.
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Übungen die bei einer Achillodynie Linderung verschaffen gibt es viele. Diese sollten vom Patienten auch nachhaltig und konsequent zuhause durchgeführt werden insbesondere, wenn der Betroffene sportlich sehr aktiv ist.
Dehnung
Stellen Sie sich vor eine Wand. Das betroffene Bein steht dabei vorne mit den Zehenspitzen an der Wand,sodass nur die Ferse auf dem Boden steht. Das gesunde Bein steht eine Schrittlänge weiter hinten. Strecken Sie das vordere Bein und nähern ihr Becken der Wand is Sie seine Dehnung spüren. Halten Sie diese 20 Sekunden.
Einbeinstand
Stellen Sie sich auf das verletzte Bein. Der Fuß ist komplett auf dem Boden, das andere Bein locker nach hinten in der Luft. Beugen Sie nun das Knie, so als wollten Sie eine Kniebeuge machen. Achten Sie darauf, dass ihr Knie nicht über die Fußspitze hinausgeht. Wenn Sie eine Spannung hinten in der Achillessehne süren, richten Sie sich wieder auf. 10 Wiederholungen.
Treppenstufe
Stellen Sie sich mit beiden Füßen auf eine Treppenstufe, sodass die Fersen über die Stufe hinausragen. Gehen Sie nun in den Zehenspitzenstand und senken dann langsam den Fuß hinab. 15 Wiederholungen. 3 Durchgänge.
Handlaufen
Stellen Sie sich gerade und aufrecht hin. Berühren Sie nun mit den Händen den Boden, die Beine bleiben möglichst gestreckt. Nun laufen Sie mit ihren Händen langsam nach vorne bis ihr Körper gerade ist, dann langsam zur Ausgangsposition zurücklaufen.
Bogendehnen
Machen Sie einen großen Ausfallschritt und stützen sich mit ihren Händen am Boden ab. Der vordere Fuß ist dabei zwischen den Händen. Stellen Sie diesen Fuß nur auf der Ferse auf und ziehen die Zehenspitzen zu Ihnen heran wobei das hintere Bein möglichst gestreckt bleibt. Die Dehnung 20 Sekunden halten.
Stabilität und Kraft
Stellen Sie sich gerade und aufrecht hin, die Knie sind schulterbreit auseinander und leicht gebeugt. Wenn Sie eine sichere Balance gefunden haben, machen Sie einen Sprung gerade nach oben. Strecken Sie in der Luft ihre Beine durch aber achten Sie darauf diese bei der Landung wieder zu beugen. Landen Sie auf dem kompletten Fuß. 10 Wiederholungen.
Zusätzlich zu den Übungen, die zuhause ausgeführt werden können, lohnt es sich auch bei Fehlhaltungen spezielle Einlagen anfertigen zu lassen, die der Fehlstellung entgegenwirken.
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Entwickelt sich bei einem Patienten eine chronische Achillodynie, bedeutet das, dass die Achillessehne dauerhaft entzündet ist. Das bedeutet sie ist empfindlich bei Berührung, rot, geschwollen und oftmals tritt auch ein Ruheschmerz auf. Die Belastbarkeit des Fußes nimmt extrem ab und Sport ist nur noch eingeschränkt möglich. Manche Betroffene erleben eine leichte Linderung der Beschwerden, wenn das Fußgelenk durch Übungen aufgewärmt wird und nehmen dann fälschlicherweise doch Sport auf, was dann im Endeffekt die Symptome nochmals verschlimmert. Auf mikroskopischer Ebene wachsen bei einer chronischen Achillodynie kleinste Blutgefäße und Nervenenden in die Achillesehne hinein, was sie auch äußerlich deutlich verdickt und zudem dazu führt, dass sie extrem schmerzanfällig wird. Bei vielen Patienten ist jetzt eine Operation eine sinnvolle Lösung, besonders dann, wenn es sich um Leistungssportler handelt, die schnell wieder belastbar und Einsatzfähig sein wollen.
Um einer chronischen Entwicklung der Achillodynie vorzubeugen, ist es wichtig auf die Warnsignale seines Körpers zu hören. Wenn Sie öfter während oder nach dem Sport Schmerzen in der Achillessehne haben, diese aber immer wieder verschwinden, nehmen Sie es nicht auf die leichte Schulter, sondern reduzieren Sie ihr Training. Es kann auch helfen längere Aufwärm- und Dehnphasen ins Training zu integrieren, um die Achillessehne bestmöglich zu entlasten. Auch das Tragen von geeignetem Schuhwerk und einer Ganganalyse kann helfen chronischen Entwicklungen vorzugreifen.
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Wenn die Beschwerden bei einer Achillodynie chronisch geworden sind, also sich über mehrere Monate hinweg hinziehen und nicht mehr verschwinden, kann eine Operation eine Alternative zur konservativen Behandlung sein. Dabei gibt es grundsätzlich 2 mögliche Operationsverfahren:
Entfernung von Bindegewebe und entzündeten Teilstrukturen
Bei der Operation wird das chronisch verdickte Gewebe entfernt, dazu gehören erkrankte Schleimbeutel und Bindegewebe.
Verstärkung der Achillessehne
Die Verstärkung der Achillessehne kann dann sinnvoll sein, wenn die Sehne schon teilweise eingerissen ist. Der Chirurg kann diese dann entweder nähen oder durch eine Plastik ersetzen. Dazu kann entweder körpereigenes Material, wie z.B. Gewebe aus der Wadenmuskulatur oder auch eine synthetische Plastik genommen werden.
Beide Operationsverfahren haben im Anschluss gute Aussichten auf komplette Heilung. Die Achillessehne muss nach der Operation für 4-8 Wochen in einer Spezialschiene komplett ruhiggestellt werden. Physiotherapie ist auch hier im Anschluss ei fester Teil des Rehabilitationsplans.
Insgesamt ist eine Achillodynie eine Erkrankung, die vor allem junge Menschen und Leistungssportler, insbesondere Athleten und Läufer, betrifft. Symptome können rötliche oder warme Stellen im betroffenen Bereich sein, die auf die entzündliche Reizung zurückzuführen sind. Bei einigen Betroffenen knirscht die Achillessehne hörbar bei Bewegung und es kann auch eine Schwellung auftreten. In der Regel ist nur eine Seite betroffen, bei manchen Patienten aber auch beide Seiten. Wenn die Achillodynie nicht rechtzeitig behandelt wird, kann es zu einer Chronifizierung des Krankheitsbildes kommen.
Im fortgeschrittenen Stadium können die strukturellen Schädigungen an der Achillessehne schon so groß sein, dass bereits einfache Bewegungen die Schmerzen auslösen können und auch der Ruheschmerz nur noch schwer in den Griff zu bekommen ist. Daher ist ein physiotherapeutische Betreuung bei auftretenden Problemen besonders wichtig. Die Physiotherapie hilft dabei, Fehlhaltungen und –belastungen zu korrigieren und durch bestimmte Dehn- und Kräftigungsübungen die Achillessehne zu entlasten und auf die sportliche Aktivität vorzubereiten.
Deutet man die Symptome richtig und rechtzeitig kann der Entstehung von ernsthaften Problemen und Behandlungsbedürftigen Verläufen entgegengewirkt werden. Problematisch wird es erst dann, wenn die Schmerzen zu lange ignoriert, die Achillessehne weiter überlastet oder andere Grunderkrankungen vorliegen. Sollten Sie bei sich Probleme feststellen, zögern Sie nicht diese mit ihrem Arzt oder Physiotherapeuten zu besprechen. Besonders Sportler sollten immer an ihre Gelenke denken und ihr Training um eine gutes Aufwärm- und Dehnungsphase ergänzen. Die Achillodynie ist an sich eine gut zu therapierende aber auch leicht vermeidbare Erkrankung.
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