Analfissur behandeln

Bei einer Analfissur handelt es sich um das Einreißen der Schleimhaut im Analbereich. Diese Schädigung der Schleimhaut wird durch harten Stuhlgang und erhöhten Druck beim Pressen begünstigt. Man unterscheidet zwischen einer akuten Form der Analfissur, die meist konservativ, also ohne eine Operation behandelt werden kann. Zu den konservativen Behandlungsmöglichkeiten gehören vor allem die Anwendung von Salben und Cremes, aber auch einige Hausmittel oder Homöopathika, die unterstützend wirken können.

Bei einer chronischen Form, die langfristig vorliegt und beispielsweise aufgrund einer Wundheilungsstörung nicht ausheilt, ist hingegen eine operative Behandlung indiziert.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Analfissur zu behandeln. Vor allem bei der akuten Form ist in der Regel keine Operation notwendig. Stattdessen sollten vor allem Salben und Cremes eingesetzt werden.
Auch die richtige Analhygiene und eine ausgewogene gesunde Ernährung zur Normalisierung des Stuhlgangs sind sehr wichtig.

Diese Elemente der Behandlung können auch in der Regel selbst angewendet werden. Es ist allerdings sehr wichtig, dass bei Unklarheiten stets Rücksprache mit einem Arzt gehalten wird, damit Gewissheit über die Diagnose, die vorliegende Art der Analfissur und die dementsprechend richtige Behandlung vorliegt. Um schwerwiegendere Komplikationen zu verhindern lohnt sich hier in der Regel eher ein Gang mehr zum Arzt.

Bei einem Kind kommt es in der Regel nicht zur Ausbildung einer kompletten Analfissur, sondern eher zu kleinen dünnen Rissen der Schleimhaut. Bevor sich daraus eine richtige Schleimhautschädigung mit Entzündungsreaktion entwickeln kann, heilen diese Einrisse meist wieder ab. Daher sollte in erster Linie eine zurückhaltende Therapie erfolgen.

Entscheidend ist bei allen Altersgruppen vor allem die richtige Analhygiene. Die Behandlung kann weiterhin die Anwendung von Macrogol oder Lactulose beinhalten. Diese Stuhlweicher kommen vor allem bei Säuglingen zur Anwendung. Auch Vaseline oder andere Fettcremes können für einige wenige Tage eingesetzt werden.

Es gibt zahlreiche Salben und Cremes, die bei einer Analfissur zur Behandlung eingesetzt werden. Die Anwendung erfolgt in erster Linie bei akuten Analfissuren, da diese aufgrund von günstigen Bedingungen für eine Wundheilung gut auf entsprechende Salben ansprechen.

Zu den rezeptfrei in der Apotheke erhältlichen Salben gehören beispielsweise Bepanthen und Posterisan® akut.  Des Weiteren können Doloposterine N Salbe, Nitroglycerin Salbe und Diltiazem Salbe eingesetzt werden.

Zur Anwendung sollte die Packungsbeilage genau befolgt werden, gegebenenfalls erfolgt das Auftragen mit Hilfe eines Applikators oder auch mit einem Analdehner. Bei Unklarheiten empfiehlt sich die Rücksprache mit einem Arzt.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte unserem Artikel "Cremen bei einer Analfissur"

Bepanthen Salbe dient als einfache Option, um eine Analfissur im akuten Stadium zu behandeln. Die Fissur sollte für diese Behandlung allerdings nicht allzu groß sein, die Salbe wird also eher bei einem kleinen Riss zur Anwendung empfohlen.

Durch den Vorstufen-Wirkstoff des Vitamin B5 fördert Bepanthen die Wundheilung und regt gleichzeitig die Regeneration der Haut an.
Die Anwendung kann ohne Bedenken über mehrere Tage erfolgen, da Bepanthen kaum Nebenwirkungen besitzt.

Sollte es allerdings zu einem Ausschlag oder Schmerzen kommen, sollte ein Arzt konsultiert werden.
Des Weiteren ist Vorsicht bei der Anwendung von Kondomen geboten, da die Bepanthen zu einer niedrigeren Reißfestigkeit der Kondome führen kann.

Vaseline oder eine andere Fettcreme, wie z.B. Melkfett, eignet sich gut zur Anwendung bei einer Analfissur. Die Vaseline sorgt für eine erhöhte Elastizität der Schleimhaut im Analbereich, was zu einer Schmerzlinderung führt. Zusätzlich wird durch die fettende Wirkung die Regeneration der Schleimhaut unterstützt.

Das Auftragen der Vaseline sollte nach Möglichkeit ohne die Anwendung von Druck erfolgen. Vaseline eignet sich ebenfalls gut bei der Anwendung eines Analdehners, der beispielsweise für das Auftragen einer anderen Creme oder Salbe notwendig ist. Durch die Vaseline kann der Analdehner einfacher und schmerzfreier zum Einsatz kommen.

Erfahren Sie mehr zu diesem Thema in dem Artikel "Analfissur - Creme"

Eine chronische Analfissur beschreibt eine langfristig vorliegende Analfissur. Dabei kann beispielsweise eine fehlende Wundheilung aufgrund einer Wundheilungsstörung vorliegen. Bei einer dauerhaften Schädigung und Überreizung der Schleimhaut im Analbereich führt das zu einem ausbleibenden Verschluss der Analfissur.

Bei dieser Art der Schädigung ist daher leider die Anwendung von Salben, Cremes oder anderen konservativen, also nicht-operativen, Maßnahmen nicht ausreichend. Daher wird in diesen Fällen die Durchführung einer Operation empfohlen, um die stark geschädigte Schleimhaut zu entfernen. Um die Entscheidung über die Durchführung einer OP zu treffen, sollte ein ausführliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt stattfinden.

Mehr dazu lesen Sie in dem Artikel: Analfissur - OP

Wie lange eine Analfissur behandelt werden muss, hängt von der Art und Ausprägung der Schleimhautschädigung ab.

• Bei einer akuten Analfissur dauert der Heilungsprozess in der Regel einige Wochen, wobei die Symptome meist innerhalb von einer Woche wieder abnehmen. Die Behandlung sollte dementsprechend angepasst erfolgen, bei Unklarheiten über die Dauer der Anwendung wird die Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker empfohlen.
• Bei einer chronischen Analfissur besteht diese meist über mehrere Monate. Die Behandlung ist zu diesem Zeitpunkt oft auch über einen längeren Zeitraum, muss jedoch oft auf einen operativen Eingriff ausgeweitet werden.

Zu den Hausmitteln, mit denen eine Analfissur behandelt werden kann, zählt beispielsweise das Sitzbad. Die Temperatur hierfür sollte warm, aber nicht zu heiß sein. Ein Sitzbad kann bis zu dreimal täglich zur Anwendung kommen und wird mit verschiedenen Zusätzen, wie z.B. Lavendelöl, empfohlen.
Durch das Sitzbad wird die Durchblutung angeregt, was wiederum die Wundheilung fördert. Außerdem werden die Schmerzen durch die Wärme reduziert und das Sitzbad wirkt abschwellend.

Des Weiteren ist die Anwendung von Leinsamen bei einer Analfissur zu empfehlen. Diese sorgen durch den hohen Anteil an Ballaststoffen für eine regelmäßige Verdauung, sodass starkes Pressen beim Stuhlgang seltener notwendig ist.

Weitere Hausmittel finden Sie in unserem Artikel "Hausmittel bei einer Analfissur"

Ein mögliches homöopathisches Mittel bei einer Analfissur ist Acidum nitricum. Das Homöopathikum wirkt reizlindernd und schmerzreduzierend und wird bei Entzündungen von Haut und Schleimhäuten, wie beispielsweise bei Magengeschwüren, eingesetzt. Es wird zur Anwendung mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Auch Sulfur kann neben Erkältungen, Asthma und Hämorrhoiden bei einer Analfissur zum Einsatz kommen. Das homöopathische Präparat fördert die Wundheilung und wirkt schmerzlindernd. Zusätzlich reduziert es Beschwerden des Verdauungstrakts, was wiederum zu einem regelmäßigen Stuhlgang führt. Die Anwendung erfolgt mit den Potenzen D6 oder D12.

Weitere homöopatische Mittel finden Sie in dem gesonderten Artikel "Homöopathie bei einer Analfissur"

Eine Operation kommt vor allem bei einer chronischen, nicht-heilenden Analfissur zum Einsatz.
Diese wird häufig in Vollnarkose durchgeführt und beinhaltet das Ausschneiden der Fissur und die anschließende Deckung durch umliegende Haut. Durch diese Operationsmethode besteht nur ein sehr geringes Risiko einer Inkontinenz.

Zu den weiteren seltenen Risiken gehören Nachblutungen und Wundheilungsstörungen. Nach der Operation ist auf eine gründliche Hygiene zu achten und den Anweisungen des behandelnden Arztes Folge zu leisten.

Generell sollt ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch bezüglich der Entscheidung für oder eine OP bei einer Analfissur erfolgen.

Lesen Sie weitere wichtige Informationen in dem gesonderten Artikel "Analfissur - OP"