Bänderdehnung am Fuß

Einleitung

Bänderdehnungen am Fuß sind häufige Sportverletzungen, können aber vor allem auch im Herbst und Winter, wenn es dunkel und glatt ist durch unglückliches Umknicken entstehen. Eine Bänderdehnung am Fuß ist oft eine sehr schmerzhafte Angelegenheit, die aber glücklicherweise sehr gut und leicht zu therapieren ist. Dabei ist der Zeitraum, den die Verletzung in Form von Krankschreibung und Rehabilitation einnimmt, sehr individuell zu betrachten. Generell sollte der Ruhigstellung in der Anfangsphase nach der Bänderdehnung konsequent nachgekommen werden, um anschließend in der Rehabilitation das Fußgelenk wieder zu trainieren und so langfristige Folgen zu vermeiden.

Dauer

Der Zeitraum, den eine Bänderdehnung am Fuß einnimmt, ist sehr individuell. Er ist zum einen von nicht beeinflussbaren Faktoren wie Alter und Geschlecht abhängig, aber auch von Faktoren wie der Therapie und der Ausdehnung der Verletzung.
Je älter man ist, desto langwieriger wird es, dass Verletzungen am Bewegungsapparat heilen. Das Gewebe eines Fünfzigjährigen heilt nicht mehr so schnell und gut wie das eines Zwanzigjährigen. Hier ist jedoch anzumerken, dass vor allem in der Phase, in der die Physiotherapie beginnt, der vorherige Trainingszustand sehr wichtig ist. Allgemein gilt, dass es leichter fällt zu rehabilitieren je fitter man vor der Verletzung war.
In den ersten zwei Wochen nach der Bänderdehnung am Fuß kann man davon ausgehen, dass dieser erstmal ruhig gestellt wird und gegen Ende der zweiten Woche langsam wieder belastet wird. In dieser Zeit läuft man in der Regel an Unterarmgehstützen. 
Der weitere Verlauf ist vom konsequenten Training abhängig: je besser dieser ist, desto schneller ist der Fuß wieder in der vorherigen Verfassung. Einen genauen Zeitraum einzugrenzen ist diesbezüglich sehr schwer, da es sich um eine sehr individuelle Phase handelt. Jedoch sagt man, dass nach circa sechs bis acht Wochen wieder normaler Sport wie Fußball aufgenommen werden kann.

Krankschreibung

Generell gilt bezüglich einer Krankschreibung, dass sie dann ausgestellt werden soll, wenn der Betroffene aufgrund seiner Verletzung seine bisher ausgeübte Tätigkeit nicht mehr adäquat ausüben kann. Zudem soll eine Verschlimmerung der Verletzung durch Ausüben der Tätigkeit verhindert werden. Auf Grundlage dieser allgemeinen Anforderung können Behandler und Betroffene so den individuellen Bedarf feststellen.
Die Krankschreibung nach einer Bänderdehnung am Fuß richtet sich individuell nach dem ausgeübten Beruf und dem bestehenden Leidensdruck, insbesondere sind hier Schmerzen zu nennen. Außerdem sollte in den ersten Tagen nach der Verletzung die Möglichkeit bestehen, den Fuß konsequent hochzulegen. Übt man beispielsweise einen Bürojob aus, bei dem man nicht viel laufen muss und die Möglichkeit hat zu kühlen und den Fuß hochzulegen ist es sehr schnell wieder möglich zu arbeiten. Anders ist es bei körperlichen Berufen oder solchen, bei denen man viel stehen muss, hier kann es sein, dass man zwei bis vier Wochen krankgeschrieben ist. Dies ist jedoch verlaufsabhängig.
Die ersten zwei Wochen nach der Bänderdehnung am Fuß ist es in aller Regel so, dass man krankgeschrieben ist.  Sobald man wieder belasten kann, kann man leichtere Tätigkeiten wieder aufnehmen. Zu belastende Tätigkeiten sollten man aber in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt unterlassen.

Symptome

Die Symptome einer Bänderdehnung am Fuß sind denen anderer Verletzungen am Bewegungsapparat sehr ähnlich. Sie ist eigentlich immer mit starken Schmerzen am betroffenen Gelenk verbunden. Sie werden durch Abtasten und Bewegung oft noch schlimmer. Es liegt also ein genereller Schmerz vor, der durch Manipulation an der betroffenen Stelle noch gesteigert werden kann. Die Schmerzen halten über mehrere Tage an und nehmen mit der Zeit ab. Hinzu kommt die Schwellung des Gelenks. 

Oft schwillt dabei neben dem gesamten Knöchel auch der Fuß an.  Außerdem tritt häufig ein Hämatom am betroffenen Gelenk auf, das sehr groß ausfallen kann. Diese kann die Schmerzsituation ebenfalls beeinflussen.  Die Schwellung und das Hämatom bewirken zudem eine Überwärmung am Gelenk, aus diesem Grund ist das Kühlen in aller Regel angenehm und lindernd.
Den Betroffenen ist es direkt nach dem Unfall und auch in den darauffolgenden Tagen oft nicht möglich aufzutreten. So stellt sich bis zum Zeitpunkt, an dem Unterarmgehstützen vorliegen, oft ein humpelndes Gangbild ein. Durch die Schwellung und Schmerzen ist zudem vor allem anfangs die Beweglichkeit des Gelenks, aber auch die der Zehen oft eingeschränkt. Mit ihrem Rückgang kann die Beweglichkeit bei konsequentem Training schnell wiedererlangt werden.

Diagnose

Die Diagnose einer Bänderdehnung am Fuß kann nach der Anamnese und der körperlichen Untersuchung gestellt werden.
Hier sind der genaue Unfallhergang (wie genau ist es passiert?- zum Beispiel durch Umknicken auf den Außenknöchel) und auch das klinische Bild entscheidend. Treten die beschriebenen Symptome Schmerzen, Schwellung, Rötung/ Hämatom und das „Nicht-auftreten-können“ gemeinsam mit dem typischen Unfallhergang (Umknicken) auf, ist die Diagnose Bänderdehnung am Fuß naheliegenden.
Um schwere Verletzungen auszuschließen, wird oft noch weiter bildgebende Diagnostik angewandt. Besteht der Verdacht, dass eventuell auch ein Knochenbruch am Knöchel vorliegen könnte, sollte zum Ausschluss dessen ein Röntgenbild angefertigt werden. Bei dem Verdacht auf einen relevanten kompletten Riss der Bänder oder anderen Verletzungen der umgebenden Weichteil kann ein MRT Aufschluss bieten. Verletzungen, die durch die Bildgebung ausgeschlossen werden sollen, sind unter anderem die Syndesmosenruptur, eine Sprunggelenksfraktur, eine Achillessehnenruptur und auch eine Außen- und/oder Innenbandruptur.
Es reicht in der Regel aus, nach einem solchen Unfall zunächst zu seinem Hausarzt zu gehen, dieser kann die Diagnose problemlos stellen und weitere Diagnostik veranlassen.

Weitere Infos zu den bildgebenden Verfahren können Sie in unserem Artikel ,,Bänderriss am Fuß- Röntgenbilder und Therapie" nachlesen.

Therapie

Die Therapie einer Bänderdehnung am Fuß zielt vor allem auf die Schmerzsituation und auf die langsame Rehabilitation ab.
Akut also direkt nach der Verletzung sollte die Sportart, die bis dahin eventuell betrieben wurde, sofort unterbrochen werden, das Gelenk gekühlt und hochgelagert werden und ein leichter Kompressionsverband angelegt werden. Zunächst sollte der betroffene Fuß nach der Bänderdehnung ruhiggestellt und hochgelegt werden. So kann sich das Gewebe erholen und beruhigen. In dieser Phase ist ausgiebiges Kühlen sehr sinnvoll und kann die Schwellung etwas vermindern und Schmerzen nehmen. In der Regel läuft man die ersten ein bis zwei Wochen mit Unterarmgehstützen, sodass der Fuß wirklich konsequent entlastet werden kann und im Verlauf die Belastung langsam gesteigert werden kann. Neben den Unterarmgehstützen bekommt man bei einer Bänderdehnung am Fuß in aller Regel eine Schiene oder Bandage oder eine Kombination aus Beiden verordnet. Sie sollten in der Regel circa sechs bis acht Wochen getragen werden.
Vor allem in den ersten Tagen nach der Bänderdehnung ist eine gute Schmerztherapie sehr hilfreich. Entsprechende Medikamente wie Ibuprofen oder Metamizol sind in der Apotheke frei käuflich, können aber auch vom behandelnden Arzt verschrieben werden.
Nachdem der Fuß sich etwas erholt hat, kann und sollte mit der Physiotherapie begonnen werden. Dies kann auch schon gemacht werden, bevor der Fuß wieder belastet werden darf. Zu diesem Zeitpunkt kann bereits die Beweglichkeit und in geringem Ausmaß die Kraft trainiert werden. In der Physiotherapie kann außerdem das Abschwellen durch die sogenannte Lymphdrainage etwas beschleunigt werden, sodass die Beweglichkeit nochmals passiv gefördert wird.
Bei einer Bänderdehnung am Fuß ist es in aller Regel nicht notwendig zu operieren, da diese Verletzung sehr gut selbst heilt. Bestehen jedoch weitere relevante Verletzungen zum Beispiel am Knochen kann unter Umständen eine Operation sinnvoll sein, dies ist jedoch sehr individuell und nicht pauschal vorherzusagen.

Mehr zur Therapie können Sie in unserem Artikel ,,Bänderriss am Fuß- was tun?" nachlesen.

Schiene

Stabilisierende Schienen werden in der Behandlung einer Bänderdehnung am Fuß sehr gerne eingesetzt. Sie sind vor allem in den ersten Wochen nach der Verletzung sinnvoll, da sie das Gelenk in erster Linie stabilisieren und so ein weiteres Umknicken verhindern. Zudem geben sie durch diese Funktion dem/der Träger/in Sicherheit, sodass die Rehabilitation oft leichter fällt. Schienen werden heutzutage oft in Kombination mit einer Bandage produziert, sodass nach der ersten Heilungsphase der Bänderdehnung im Fuß nur noch die Bandage getragen werden kann. Sie wird in der Regel durch einen Arzt verschrieben, sodass man sie im Sanitätshaus gegen eine kleine Selbstbeteiligung kaufen kann. Sie sollte dort durch eine Fachkraft angepasst werden, sodass sie richtig passt und ihren therapeutischen Zweck erfüllen kann.

Bandage

Bandagen kommen in der Therapie nach einer Bänderdehnung am Fuß ebenfalls gerne zum Einsatz. Sie stabilisieren das Gelenk und können durch die Kompression, die sie ausüben, die Schwellung in Grenzen halten. Sie werden in der Regel durch den behandelnden Hausarzt oder Orthopäden verordnet, sodass nur noch die Selbstbeteiligung getragen werden muss. Mit einem Rezept sind sie in Sanitätshäusern erhältlich. Bei Bedarf kann man sich mittlerweile auch in der Drogerie oder im Internet Bandagen für jegliche Gelenke kaufen.
Die Bandage kann den ganzen Tag und auch in der Nacht getragen werden. Es ist wichtig, dass sie gut passt und nicht zu locker oder eng sitzt. Sitzt sie zu locker kann sie ihre Funktion nicht erfüllen, wenn sie zu eng ist, kann sie die Haut abschnüren und Schmerzen verursachen.

Kühlen oder wärmen

Eine Verletzung wie eine Bänderdehnung sollte eher gekühlt werden. Vor allem die Bänderdehnung am Fuß sollte eigentlich sofort nach dem Unfall/ Umknicken gekühlt werden. Durch das Kühlen verengen sich die Gefäße an der entsprechenden Stelle, sodass die entstehende Schwellung abgemindert werden kann. Um die Schwellung vorzubeugen ist es außerdem sinnvoll, den Fuß hochzulegen, sodass Blut leichter abfließen kann. Zudem kann Kühlen Schmerzen vermindern.
Beim Kühlen ist zu beachten, dass nicht dauerhaft gekühlt wird und dass der kühlende Gegenstand (Kühlakku, o.Ä.) nicht direkt auf der Haut liegen sollte, sondern in ein Geschirr- oder dünnes Handtuch gewickelt werden sollte. Ansonsten besteht die Gefahr, dass ein Eisbrand entstehen kann. 
Generell ist zum Kühlen oder Wärmen zu sagen, dass es von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, was als angenehm und wohltuend empfunden wird. Jedoch ist es bei Verletzungen am Bewegungsapparat aus den genannten Gründen durchaus sinnvoll initial zu kühlen.

Übungen

Nach einer Bänderdehnung am Fuß kann nach der ersten Phase der Ruhigstellung langsam mit dem Training begonnen werden. Die Übungen sollten vor allem auf Stabilität und Balance abzielen. Nach einer Bänderdehnung ist man in der Regel eher unsicher und muss lernen, dem Gelenk wieder zu trauen. Eine gute Balance Übung ist das einfache Stehen im „Einbein-Stand". Erweitern kann man dies, indem man den Standfuß auf eine weiche Oberfläche (ein aufgerolltes Handtuch o. Ä.) stellt.
Neben der Stabilität und Balance ist auch die Kraft ein Thema. Sie kann durch Ausfallschritte und Wadenheben trainiert werden. Im Rahmen des Krafttrainings wird gleichzeitig an der Stabilität und Balance gearbeitet. Generell sollte langsam begonnen werden und schmerzadaptiert die Intensität gesteigert werden.
Nach einer Bänderdehnung kann man sich von seinem Hausarzt oder Orthopäden auch Physiotherapie verordnen lassen.

Weitere Übungen können Sie auch in unserem Artikel ,,Übungen bei einem Bänderriss/Bänderdehnungfinden.