Ermüdungsbruch im Fuß-was tun?

Wie lange bin ich krankgeschrieben?

Der Zeitraum der Krankschreibung ist sehr variabel. Die Dauer hängt insbesondere von Lokalisation des Bruches und der damit indizierten Therapie ab, sowie auch von der beruflichen Tätigkeit und der durch den Bruch entstehenden Einschränkung in diesem Feld. Zudem kann der Zeitraum der Krankschreibung von der verordneten beziehungsweise gewünschten Rehabilitation abhängig sein. Generell lässt sich jedoch sagen, dass sowohl im Rahmen der konservativen als auch nach der operativen Therapie der Bruch zunächst über einen längeren Zeitraum ruhig gestellt werden sollte. Dementsprechend müssen Berufe, die ein gewisses Maß an Mobilität erfordern, eher länger ausgesetzt werden.
Zeiträume, die besser einzuschätzen sind, sind die, die ungefähr für das vollständige Abheilen spezifischer Brüche benötigt werden. Ein Ermüdungsbruch im Vorfuß braucht in der Regel nur sechs bis acht Wochen um auszuheilen. Im Gegensatz dazu braucht der Innenknöchel bei einem Ermüdungsbruch schon vier bis sechs Monate. Der Zeitraum für die vollständige Ausheilung eines Ermüdungsbruches im Mittelfuß liegt etwa dazwischen.
Die unterschiedlich lange Ausheilungsdauer ist durch das Geschlecht und Alter der Betroffenen bedingt. Je jünger jemand ist, desto besser sind die Chancen auf schnelle Heilung. Zudem haben Frauen ab der Menopause das Problem, dass ihre Knochen nicht mehr so gut mineralisiert werden. Aus diesem Grund kann sich bei ihnen die vollständige Ausheilung verzögern.
Die vollständige Ausheilung des Ermüdungsbruchs sollte erreicht werden, da bei Wiederaufnahme von Belastung vor diesem Zeitpunkt ein deutlich erhöhtes Risiko für erneute Brüche besteht.

Mehrere Informationen zur Therapie des Mittelfußknochenbruches können Sie hier nachlesen.

Wie lange kann ich kein Auto fahren?

Ob man mit einem verletzten Fuß Auto fahren darf, ist im Strafgesetzbuch geregelt. Dort heißt es, dass bei einer vorliegenden körperlichen Fahrbeeinträchtigung vom Fahren abzusehen ist. Dies liegt daran, dass das Fahrzeug durch den Fahrer nicht mehr sicher bedient werden kann, was eine Gefährdung im Straßenverkehr darstellt. Wenn trotzdem gefahren wird, kann man mit einer Geldstrafe oder sogar einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen. Die Entscheidung, ob man fahrtüchtig ist, liegt bei einem selbst, dabei muss jede mögliche Gefahrensituation beachtet werden. Beispielsweise sollte man jederzeit in der Lage sein, eine Gefahrenbremsung durchzuführen. Da im Falle eines Ermüdungsbruch am Fuß dieser komplett ruhig gestellt werden sollte, sollte man bis zum vollständigen Abheilen vom Fahren absehen.

Wie lange muss ich gegebenenfalls einen Gips tragen?

In der Regel wird heutzutage nicht mehr auf einen Gips zurückgegriffen. Stattdessen werden Orthesen, Einlagen und Unterarm-Gehstützen verwendet. Orthesen sind Schienen, in diesem Fall Schuhe, die den Bruch entlasten. Es gibt auch Einlagen, die bei kleineren Brüchen für ausreichend Entlastung sorgen. Generell sollte der Bruch entsprechend seiner Größe und Lokalisation entlastet werden, dabei sind manchmal schon eine Orthese oder Einlagen ausreichend. Bei größeren Brüchen sind in der Regel Unterarm-Gehstützen notwendig. Diese Hilfsmittel sind über den gesamten Heilungsprozess zu tragen.

Für weitere Informationen zur Therapie bei einem Ermüdungsbruch klicken sie hier.

Wie lange darf ich keinen Sport machen?

Das Sportverbot bezieht sich nur auf Sportarten, bei denen der Fuß nicht zu jedem Zeitpunkt komplett ruhig gestellt werden kann. So sollte kein Tennis, Fußball oder Ähnliches gespielt werden. Auch Leichtathletik oder Schwimmen sollten ausgesetzt werden. Was weiter betrieben werden kann, ist zum Beispiel Krafttraining des Oberkörpers im Fitnessstudio oder auch zu Hause.
Sportliche Aktivitäten sollte unter professioneller Betreuung wieder aufgenommen werden, beispielsweise im Rahmen von Physiotherapie. Kontaktsportarten wie Hand- oder Fußball sollten sehr langsam wieder aufgenommen werden, da hier das Verletzungsrisiko nochmal deutlich höher ist.

Bilder

Was sieht man im Röntgenbild?

Da es sich anfangs bei einem Ermüdungsbruch oft um einen kleinen Riss im Knochen handelt, stellt es sich als ausgesprochen schwer da, eine entsprechende Veränderung auf einem Röntgenbild zu sehen. Erste Veränderungen sind hier in der Regel erst nach sechs Wochen sichtbar. Die Diagnose erfolgt in diesem Stadium anhand klinischer Zeichen wie dem belastungsabhängigen Schmerz oder der Anamnese des Arztes. Oft berichten Betroffene über Tätigkeiten wie Tanzsport, einem Marathon-Lauf oder sehr lange Wanderungen.

Was sieht man im MRT?

Wie im Röntgenbild kann man im MRT-Bild in der Regel den Bruch auch nicht sehen. Häufig ist aber eine sogenannte „bone bruise“ sichtbar. Dabei handelt es sich um Blutergüsse im Knochen, die aufgrund der Überbelastung im Zusammenhang mit dem Haarriss und der vorausgegangenen Belastung entstehen. Sie sind sofort sichtbar. Aus diesem Grund kann bei Unklarheiten im Rahmen der Untersuchung oder im Röntgenbild das MRT zur Diagnosesicherung herangezogen werden.

Was sieht man im Ultraschall?

Die Ultraschall-Diagnostik ist eher ungeeignet zur Diagnose eines Ermüdungsbruchs im Fuß. Sie ist eher für die Diagnostik im Rahmen von Weichteilverletzungen anzuwenden, da sich im Ultraschall Sehen, Muskeln, Bänder und weiche Anteile von Gelenken besser darstellen lassen. Geht der Ermüdungsbruch mit weiteren Verletzungen im umgebenden Gewebe einher, ist es eventuell möglich, diese mittels Ultraschall darzustellen. An sich ist dies jedoch meistens unwahrscheinlich.

Übungen

Sowohl im Rahmen der konservativen Therapie als auch im Fall einer operativen Versorgung wird der Fuß zunächst für mehrere Wochen ruhig gestellt. Eine so lange Immobilisation führt zu erheblichen Verlusten in der Muskelmasse.. Aus diesem Grund sollte der Muskelaufbau und die Wiederaufnahme von Belastung sehr schonend gestaltet werden. Dies sollte am besten in professioneller Begleitung durch einen Physiotherapeuten geschehen. 
Die Übungen sollten sich dabei nicht nur auf den betroffenen Fuß beschränken, sondern beide Beine miteinbeziehen. Auf diese Weise kann das Laufen wieder richtig trainiert werden und gleichmäßig Muskulatur aufgebaut werden. Zudem sollten die Übungen in ihrer Intensität und ihrem Umfang variabel sein, sodass diese im Laufe der Rehabilitation gesteigert werden können.
Gute Übungen für das Bein sind: die klassischen Kniebeugen und/oder Ausfallschritte für die Oberschenkel, das Beckenheben und der Scherenschlag für die restlichen Oberschenkelmuskeln, das Wadenheben für die Waden. Für den Fuß bieten sich Übungen wie das Greifen eines Handtuchs mit den Zehen und das Barfußlaufen an. Bei allen Übungen sollte auf die saubere Ausführung geachtet werden. Außerdem ist es wichtig, vorsichtig zu starten und langsam zu steigern. Zudem sollte man bei Schmerzen eine Pause einlegen und gegebenenfalls das Trainingspensum reduzieren.

Für weitere Übungen können Sie unseren Artikel ,,Physiotherapie bei Schmerzen und Erkrankungen im Fuß'' nachlesen.
Falls bei Ihnen auch ein Bänderriss vorliegt, lesen Sie unseren Artikel ,,Übungen bei einem Bänderriss/Bänderdehnung'' nach.

Tapen

Im Rahmen eines Ermüdungsbruch im Fuß stellt Tapen keine Möglichkeit zur alleinigen Therapie dar. Allerdings kann durch das Tapen eine höhere Stabilität der Fußgelenke, eine Schmerzlinderung und eine Abnahme von Schwellungen im Bereich der Verletzung erreicht werden.
Das Tape kann sowohl durch speziell geschulte Physiotherapeuten als auch durch ebenso geschulte Ärzte angebracht werden. Der hauptsächliche Effekt wird durch die korrekte Anwendung erzielt. Deswegen ist es sinnvoll, sich durch die behandelnde Person schulen zu lassen oder die Anlage generell durch den Therapeuten machen zu lassen.
Es ist wichtig zu wissen, dass das Tapen keinen nachgewiesenen Effekt auf die Heilung von Knochenverletzungen hat. Zudem gibt es aktuell noch zu wenig aussagekräftige Studien zu den anderen Effekten des Tapes.

Für eine genauere Informationen zum Tape können Sie unseren Artikel ,,Mittelfußbruch tapen'' lesen.