Eine Schwellung ist die Zunahme an Umfang oder Volumen an einer/ mehreren Stellen am Körper. Sie kann dabei aus Flüssigkeiten wie Blut, Wasser und Eiter oder auch aus Gewebe bestehen. Eine Schwellung aus Gewebe wird auch Tumor genannt, wobei Tumor noch nichts über Gut- oder Bösartigkeit aussagt.
Damit ist ein geschwollener Knöchel also nur eine Zunahme an Umfang des Knöchels. Als Vergleich dient bei einem betroffenen Knöchel der andere oder bei beiden geschwollenen Knöcheln der Normalzustand. Häufig findet sich die Schwellung im Weichteilmantel, der die knöchernen Strukturen umgibt.
Bei einer Verletzung kann die Schwellung auch durch einen großen Bluterguss oder Flüssigkeit zustande kommen. Nach Operationen oder Verletzungen können Infektionen durch eingetretene Keime eine Schwellung am Knöchel hervorrufen. Im Rahmen einer Schwangerschaft oder Herzinsuffizienz kann sich Wasser im Knöchel einlagern.
Typische Ursachen für Schwellungen an den Knöcheln sind oft Verletzungen wie Prellungen, Wunden, Brüche oder Bänderrisse.
Trotzdem können die Ursachen eines geschwollenen Knöchels sehr unterschiedlich sein. Die Ursachen können in lokale und systemische Probleme eingeteilt werden.
Systemische Ursachen betreffen den gesamten Körper. Die Schwellung am Knöchel ist nur ein Symptom einer entfernten Ursache. Zu den systemischen Problematiken zählen unter anderem eine Schwangerschaft, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen des venösen Systems. Bei diesen Erkrankungen ist das Problem, dass durch die Schwerkraft Flüssigkeit eher tief unten versackt und zusätzlich das Herz und/oder die Gefäße nicht in der Lage sind, einen ausreichenden Fluss aufrechtzuerhalten.
Schwellungen, die sich auf einen Knöchel beschränken, haben in der Regel lokale Ursachen. Dies sind Verletzungen oder Erkrankungen, die im Bereich des Knöchels auftreten. Umknicken ist eine typische Ursache für eine solche Schwellung. Es können Verletzungen am Innen- oder Außenknöchel oder auch an beiden auftreten. Zum Beispiel Bänderdehnungen, Sehnenrisse oder auch Knochenbrüche. Durch größere Verletzungen können auch beide Knöchel oder sogar der gesamte Fuß anschwellen. Durch Wunden oder Operationen können Bakterien oder Fremdkörper in den Körper eindringen, die eine lokale Entzündungsreaktion bewirken können. Neben akuten Ursachen am Gelenk können auch chronische Gelenkerkrankungen wie Arthrose eine Schwellung des Knöchels verursachen.
Mehr zum einseitig geschwollenen Knöchel können Sie hier lesen.
Eine ausreichende Diagnostik erfordert eine Anamnese und mindestens eine auf die Symptomatik abzielende körperliche Untersuchung.
Die Ursachen für eine Schwellung und/oder Verletzung des Außenknöchels können ausgesprochen vielseitig sein, sodass eine ausführliche und detaillierte Anamnese dem/der Arzt/Ärztin bereits eine Richtung weisen kann und gegebenenfalls schon einige Ursachen ausschließen lässt. Bei Trauma, zum Beispiel in Form von Umknicken, ist der Unfallhergang von besonderem Interesse, da sich so bereits vermuten lässt, ob eine Verstauchung, ein Bänderriss oder eine Fraktur im Raum stehen. Wichtig ist auch immer eine Anamnese zu den Schmerzen und ihren Auslösern. Bei einer fraglichen Thrombose sollten Fragen zu eingenommenen Medikamenten (z.B. die Pille zur Verhütung) und zu längerem Sitzen und auch familiären Thrombosen gestellt werden.
Im Rahmen der körperlichen Untersuchung sollten immer beide Knöchel im direkten Seitenvergleich untersucht werden. So können Unterschiede im Hautbild, der Beweglichkeit und Schmerzhaftigkeit erkannt werden.
Nach der Anamnese und körperlichen Untersuchung kann die Diagnostik nach Bedarf noch durch eine bildgebende Diagnostik, wie den Ultraschall, das Röntgen, die Computertomographie oder die Magnetresonanztomografie ergänzt werden. Im Ultraschall können Weichteile wie die oberflächlichen Bänder, Nerven, Sehnen, Gefäße und Muskeln gut dargestellt werden. Die Computertomografie und das Röntgen dienen zur Darstellung der Knochen. Im MRT können alle diese Strukturen ausreichend beurteilt werden.
Um eine Therapie einzuleiten, sollte das ursprüngliche Problem bekannt sein. Ist dieses bekannt, kann es als auch belastende oder Beschwerden bereitende Symptomatik behandelt werden. Es sollte bei einer Verletzung jedoch vermieden werden, nur die Schmerzen mit entsprechenden Medikamenten zu versorgen, da die Gefahr besteht, eine eventuell stabilisationsbedürftige Instabilität zu übersehen. So könnten langfristige Funktionseinschränkungen entstehen, die sich in der Regel verhindern lassen.
Die konservative Therapie besteht dabei in der Regel aus Ruhigstellung durch einen Gips oder eine Orthese, Hochlagern des betroffenen Fußes und regelmäßiges Kühlen. Das Kühlen und Hochlagern unterstützt dabei vor allem das Abschwellen des Fußes. Die Orthese stabilisiert das Gelenk, sodass vorhandene Verletzungen besser und leichter heilen können und neue Verletzungen durch die Instabilität vermieden werden. Kühlende Quarkwickel können den Prozess des Abschwellens ebenfalls beschleunigen. Bei starken Schmerzen können schmerzlindernde Medikamente eingenommen werden.
Bei einer systemischen Schwellung durch eine Herzinsuffizienz sollte ein Kardiologe aufgesucht werden.
Bei sehr schweren Verletzungen kann eine Operation notwendig werden, um langfristige Arthrosen vorzubeugen.
Für weitere Hausmittel lesen Sie unseren Artikel ,,Geschwollener Knöchel-Hausmittel".
Je nach Ursache und frühzeitiger Diagnose ist die Prognose unterschiedlich. Eine gute Prognose haben leichte bis mittelschwere Verletzungen, die schnell erkannt und adäquat therapiert werden. Liegt eine komplizierte und schwere Verletzung vor, kann sich die Prognose auf Grund der anspruchsvollen Therapie etwas verschlechtern. Nach Operationen ist zudem die Rehabilitation im Anschluss sehr wichtig für eine gute Prognose.
Leidet der Patient unter chronischen Gelenkentzündungen, die zu wiederkehrenden Schwellungen führen, ist die Prognose eher schlecht. Systemische Erkrankungen, wie die Herzinsuffizienz, die durch Medikamente eingestellt werden können, haben ebenso eine eher gute Prognose.
Durch Diabetes können kleinste Nervenfasern in den Füßen und Waden beschädigt sein. Die Schmerzwahrnehmung der Betroffenen ist dadurch oft eingeschränkt. Deshalb kann es passieren, dass kleine Wunden und Verletzungen keine Schmerzen auslösen. Bei einer Thrombose ist es vor allem kurz nach dem Ereignis noch nicht zwingend, dass Schmerzen auftreten, auch wenn ein Anschwellen bereits zu erkennen ist.
Ursachen für eine einseitige Knöchelschwellung sind in den meisten Fällen kleine Verletzungen, wie eine Verstauchung oder kleine Wunden. Sollten die Schmerzen nicht nach einigen Tagen nachlassen oder weitere Symptome auftreten, sollte eine/ein Ärztin/Arzt zur Abklärung aufgesucht werden. Sind beide Knöchel geschwollen, spricht dies eher für einen systemische Erkrankung wie eine Herzinsuffizienz.
Wird eine Vene -meist sind es Venen in der Wade oder im Becken- akut durch einen Thrombus (Blutgerinnsel) verschlossen, nennt sich dies Thrombose. Die typische Symptomkombination besteht aus einem geschwollenen Knöchel/Wade, Schmerzen am entsprechenden Bein, Überwärmung und rötlich-bläulicher Verfärbung. Der Zeitraum vor dem Ereignis ist oft sitzend verbracht worden zum Beispiel bei einer Flug- oder Busreise. Es sind öfter Frauen betroffen, insbesondere solche, die die Pille zur Verhütung einnehmen.
Mehr dazu können Sie in unserem Artikel ,,Geschwollener Knöchel- Thrombose" nachlesen.