geschwollener Knöchel einseitig

Definition

Generell ist ein geschwollener Knöchel zunächst nur eine Zunahme des Umfangs des Knöchels im Vergleich zum Normalzustand. Häufig findet sich die Schwellung im Weichteilmantel, der die knöchernen Strukturen umgibt.
Bei einer Herzinsuffizienz lagert sich auf Grund der Schwerkraft um die Knöchel gerne Flüssigkeit an. Bei einer Verletzung kann die Schwellung auch durch ein großes Hämatom (Bluterguss) zustande kommen. Nach Operationen oder Verletzungen können Infektionen durch eingetretene Keime eine Schwellung am Knöchel hervorrufen.

Ursachen

Die Ursachen eines geschwollenen Knöchels können sehr vielseitig sein. Sie lassen sich jedoch gut einordnen. Eine Schwellung beider Knöchel an beiden Füßen hat oft sogenannte globale Problematiken als Grundlage. Globale Probleme sind Erkrankungen/ Phänomene, die den gesamten Organismus betreffen. Zu diesen zählen: Schwangerschaft, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des venösen Systems und auch generell sehr starke Wärme.
Einseitige Schwellungen hingegen haben in der Regel lokale Ursachen, also Erkrankungen, die im Bereich des Knöchels auftreten. Häufige Ursache ist zum Beispiel das Umknicken. Durch das Umknicken können dann Verletzungen am Innen- oder Außenknöchel oder auch an beiden hervorgerufen werden. Zu diesen zählen Bänderdehnungen, Sehnenriss oder auch Knochenbrüche. 

Größere Verletzungen können auch das Anschwellen beider Knöchel an einem Bein bewirken, aber in aller Regel nicht das Anschwellen am anderen Bein, wenn an diesem keine Verletzung passiert ist.
Infektionen können ebenfalls Ursache für einen geschwollenen oder beidseitig geschwollene Knöchel sein. Ist die Infektion lokal auf einen Knöchel beschränkt, ist auch nur dieser geschwollen. Betroffene einer Sepsis- also einer systemisch globalen Infektion- haben oft starke Wassereinlagerungen im Weichteilgewebe, die an den Knöcheln beginnen.

Symptome

  • schmerzhafte Schwellung
    Ist die Schwellung schmerzhaft, ohne dass Hautzeichen (andere sichtbare Veränderungen, außer den Schmerzen und der Schwellung) auftreten, können zahlreiche Ursachen zu Grunde liegen, da viele Ursachen nicht direkt im Vollbild auftreten müssen. So kann es sich um eine Arthrose oder auch um eine Sehnenentzündung handeln. 
  • Hämatome (Bluterguss)
    Sie treten in der Regel mit einem Trauma auf. Dabei müssen sie aber nicht genau am Ort der Verletzung liegen, da sie am Knöchel häufiger mal absacken können und so unterhalb der Verletzung liegen.
  • Überwärmung, Rötung, Schwellung, Schmerzen, Funktionseinschränkung
    Die Kombination der Symptome spricht für ein entzündliches Geschehen, wobei dieses auch durch ein Trauma wie einen Bänderriss oder Knochenbruch hervorgerufen werden kann.  Die Überwärmung und Rötung können im Seitenvergleich festgestellt werden. Die Schmerzen können duaerhafft sein, wobei auch Druck- oder Berührungsschmerzen auftreten können. Zusätzlich ist das Auftreten beziehungsweise Gehen oft erschwert.
  • schmerzlose Schwellung
    Schmerzlose Schwellungen sind meistens die globalen Schwellungen, also die auf Grund einer Herzinsuffizienz oder venöser Insuffizienz. Ähnlich ist es in der Schwangerschaft oder in sehr warmen Regionen/ im Sommer. Die Knöchel sind auf Grund von Wassereinlagerungen geschwollen, diese lassen sich leicht eindrücken wobei für einige Sekunden eine Delle zurückbleibt.

Diagnose

Die Diagnostik des geschwollenen Knöchels umfasst eine ausführliche Anamnese, da ein geschwollener Knöchel vielseitige Ursachen haben kann. Durch die Anamnese kann zum Beispiel ein typischer Unfallhergang oder Risikofaktoren für eine Thrombose erfragt werden. Außerdem kann so die weitere Diagnostik eingegrenzt werden, da eventuelle Ursachen auch ausgeschlossen werden können.
Auf die Anamnese folgt die körperliche Untersuchung. Zu dieser zählt die ausführliche Untersuchung des betroffenen und des anderen Knöchels im Seitenvergleich, wie auch die Untersuchung weiterer Organe je nach Verdacht aus der Anamnese. Die Untersuchung des Knöchels umfasst das Abtasten auf schmerzhafte Regionen oder tastbare Verletzungen, das Untersuchen der Beweglichkeit, das Testen der Durchblutung und der Sensibilität.
Bei Bedarf kann ein Röntgenbild zur Durchleuchtung der knöchernen Strukturen oder ein Ultraschall oder MRT zur Beurteilung der Weichteile angefertigt werden.

Therapie/Hausmittel

Die Therapie ist wie bei eigentlich jeder Erkrankung von Ursachen und Symptomen abhängig. Erstes Ziel sollte es sein, die Ursache zu beheben, um das langfristige Wiederauftreten des Symptoms und Folgeschäden zu verhindern. Des weiteren wird auch das Symptom therapiert, um den Leidensdruck und die Alltagseinschränkung zu minimieren. 
Bei Erkrankungen am Bewegungsapparat ist die konservative Therapie in der Regel zunächst das betroffene Areal zu kühlen und durch eine Orthese ruhigzustellen. Zudem können bei Wassereinlagerungen, aber auch bei verletzungsbedingten Hämatomen Kühlen und Hochlegen hilfreich sein. 
Sind die Knöchel im Rahmen einer Herzinsuffizienz geschwollen, sollte man sich unbedingt bei einem Kardiologen vorstellen. Bei Trauma oder Entzündungen können Operationen oder medikamentöse Therapien hinzukommen. Zudem können bei starken Schmerzen schmerzlindernde Medikamente eingenommen werden.

Falls Sie mehr zu den einsetzbaren Hausmitteln erfahren wollen, lesen Sie sich folgende Artikel durch ,,geschwollener Knöchel - Hausmittel", ,,Entzündung im Sprunggelenk-Hausmittel".

Prognose

Die Prognose ist von der Ursache abhängig. Ist der Knöchel durch eine Verletzung oder Entzündung geschwollen, die schnell erkannt werden und adäquat und konsequent therapiert wurden, ist die Prognose diesbezüglich sehr gut.
Ähnlich ist es bei der Schwangerschaft oder einer Herzinsuffizienz. Ist die Schwangerschaft und damit die hormonelle Umstellung vorbei, sollte das Anschwellen der Knöchel zurück gehen. Bei der Herzinsuffizienz hängt es von der Güte der medikamentösen Einstellung ab. 
Eine eher schlechte Prognose haben chronisch fortschreitende entzündliche Gelenkerkrankungen.

geschwollener Knöchel einseitig ohne Schmerzen

Eine Ursache ist die Herzinsuffizienz oder die venöse Insuffizienz. Hier besteht jeweils das Problem darin, dass es sich zu viel Blut in den Venen befindet- bei der Herzinsuffizienz auf Grund der eingeschränkten Pumpleistung des Herzens und bei der venösen Insuffizienz auf Grund der nachlassenden Leistungsfähigkeit der Venen. Man kann es sich dann so vorstellen, als wenn durch das viele Blut immer etwas Flüssigkeit in das Weichteilgewebe absickert. Dies passiert nur auf Grund der Schwerkraft, die Füße sind meist durch Schuhe eingeengt, sodass das Wasser an den Knöcheln sich am tiefsten Punkt sammeln kann. Legt man die Füße hoch oder steht morgen auf, sind die Knöchel schlank. Sie schwellen erst im Laufe des Tages an. 
In der Schwangerschaft nimmt durch die Hormonumstellung die Durchlässigkeit der Gefäße zu, sodass die Reaktion mit der der Herzinsuffizienz oder der venösen Insuffizienz vergleichbar ist.
Ähnlich ist es bei Wassereinlagerungen bei großer Hitze. Wenn es sehr heiß ist, man zu wenig trinkt und sehr viel schwitzt, kann das Blut dicker werden und langsamer fließen. Hinzu kommt, dass die oberflächlichen Gefäße auf Grund der Hitze zum Kühlen weit gestellt werden. Dies geht in der Regel auch mit einer erhöhten Durchlässigkeit einher. Die Knöchel schwellen an.

geschwollener Knöchel außen

Ein geschwollener Außenknöchel tritt häufig durch ein akutes Trauma auf. Je nach Unfallhergang und Krafteinwirkungen kann es bei der Verletzung von leichten Prellungen über Bänderdehnungen oder Risse bis hin zu Frakturen der Knochen- in diesem Fall der Fibula (des Wadenbeins)- kommen. Oft schwillt bei größeren Verletzungen jedoch innerhalb von kurzer Zeit der gesamte Fuß an. 

Mehr zum geschwollenen Außenknöchel können Sie in unserem Artikel ,,geschwollener Knöchel außen" nachlesen.
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geschwollener Knöchel Thrombose

Bei der Thrombose handelt es sich um den akuten Verschluss einer Vene durch ein Blutgerinnsel. Ein geschwollener Knöchel durch eine Thrombose weist oft eine sehr typische Kombination von Symptomen und Ereignissen auf. Zunächst ist im Zeitraum vor dem Anschwellen oft eine längere Zeit sitzend verbracht worden zum Beispiel bei einer Flugreise oder einer sehr langen Autofahrt als Beifahrer.  Zudem betrifft es häufiger Frauen und vor allem solche, die die Pille zur Verhütung einnehmen. Das betroffene Bein ist je nach Höhe des Verschlusses komplett, ab der Wade oder noch darunter geschwollen. Zudem dem ist es sehr schmerzempfindlich, rötlich bis bläulich verfärbt und die Haut spannt sehr stark. 
Mehr zur Beinvenenthrombose können Sie hier erfahren.