Hausmittel gegen Blähungen

Bei Blähungen kommt es zu einer Ansammlung von Gas im Verdauungstrakt. Dieses Gas wird durch den Magen und den Darm während der Verdauung produziert. Ein Großteil entweicht im Laufe des Tages unbemerkt, da es geruchlos ist. Entweichen jedoch größere Mengen Gas, die unangenehm riechen, handelt es sich dabei um Blähungen, auch Flatulenzen genannt.

Kann das Gas nicht entweichen, kommt es zum Blähbauch. Dieses Erscheinungsbild wird in der medizinischen Fachsprache auch als Meteorismus bezeichnet. Gegen Blähungen gibt es zahlreiche Hausmittel, die den Magen-Darm-Trakt beruhigen und die Gasansammlung reduzieren können.

Diese Hausmittel werden verwendet

Gegen Blähungen können folgende Hausmittel verwendet werden:

  • Hirse
  • Reis
  • Fencheltee
  • Karotten
  • Kümmel
  • Koriander
  • Feuchte Wickel
  • Ingwer und Galgant
  • Apfelessig

Hirse

Anwendung:
Hirse kann auf verschiedene Arten zubereitet werden, beispielsweise als Hirsebrei zum Frühstück.

Wirkung:
Hirse hat eine beruhigende Wirkung auf die Verdauung. Dadurch können bestehende Blähungen reduziert werden.

Was muss man beachten:
Da in Hirse Bitterstoffe enthalten sind, kann es dadurch bei einem empfindlichen Magen zu Verdauungsstörungen kommen.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Hirse kann auch bei Haarausfall oder Diabetes helfen.

Reis

Anwendung:
Bei Blähungen kann eine sogenannte Reis-Kur durchgeführt werden, bei der jeden Tag ausreichend Reis gekocht und gegessen wird.

Wirkung:
Reis führt zur Beruhigung des Verdauungstrakts und Blähungen können gelindert werden. Auch der Stuhlgang wird durch den regelmäßigen Genuss von Reis regelmäßiger.

Was muss man beachten:
Reis wirkt ebenfalls etwas entwässernd, weswegen auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden sollte.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Reis kann auch bei Durchfall und einem Reizmagen helfend wirken.

Fencheltee

Anwendung:
Fencheltee kann entweder fertig in der Drogerie gekauft oder frisch zubereitet werden. Für letztere Variante werden die Samen zerstoßen und aufgegossen.

Wirkung:
Die Wirkstoffe des Fencheltees, zu denen auch Fenchon gehört, führen zu einer Reduzierung von Darmkrämpfen und lindern dadurch Blähungen.

Was muss man beachten:
Für die optimale Wirkungsentfaltung sollte der Fencheltee eine viertel Stunde ziehen. Er kann dreimal täglich getrunken werden. Bei Babys sollte Fencheltee nur mit Vorsicht und seltener gegeben werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Fencheltee kann auch bei Übelkeit, Verstopfung, sowie Nierensteinen und Heuschnupfen helfend wirken.

Karotten

Anwendung:
Karotten können mehrmals täglich gegessen werden, um Blähungen zu reduzieren.

Wirkung:
Karotten wirken unterstützend auf die Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung, wodurch Blähungen reduziert werden können.

Was muss man beachten:
Für eine optimal beruhigende Wirkungen sollten die Karotten gekocht und beispielsweise püriert werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Karotten helfen auch bei Erkrankungen der Augen, sowie Sodbrennen und Übelkeit.

Kümmel

Anwendung:
Kümmel wird zumeist in Form von Tee angewendet. Dieser kann entweder fertig gekauft oder mit einem Teelöffel der Körner pro Tasse frisch zubereitet werden.

Wirkung:
Kümmel enthält ein ätherisches Öl mit dem Inhaltsstoff Carvon. Dieser führt zu einer Beruhigung des Magen-Darm-Trakts und lindert bestehende Blähungen.

Was muss man beachten:
Der Kümmeltee sollte am besten heiß getrunken werden. Er eignet sich auch besonders gut bei Säuglingen.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Kümmel kann ebenfalls bei Rheuma, Übelkeit und Menstruationsbeschwerden helfend wirken.

Koriander

Anwendung:
Koriander kann zum einen als Gewürz regelmäßig bei der Nahrungszubereitung verwendet werden und zum anderen als Öl in der Apotheke erworben werden.

Wirkung:
Koriander wirkt entspannend und krampflösend. Dadurch werden Magen-Darm-Krämpfe reduziert und Blähungen gemindert.

Was muss man beachten:
Korianderöl kann bei gelegentlich bei Kontakt mit der Haut zu allergischen Reaktionen führen.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Ausschlägen der Haut, sowie Magenschmerzen und Übelkeit kann Koriander helfen.

Feuchte Wickel

Anwendung:
Für einen feuchten Wickel wird ein Tuch aus Leinen warm ausgewaschen und dann um den Bauch gelegt. Darauf wird eine Wärmflasche im Bereich des schmerzenden Bauchs gelegt. Die Wärmflasche wird mit einem weiteren Leinentuch und außen mit einem Handtuch aus Frottee umwickelt.

Wirkung:
Die Wärme, die in dem feuchten Wickel gut gespeichert werden kann, wirkt beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt und reduziert so die Blähungen.

Was muss man beachten:
Für eine optimale Nutzung der Wärme sollte der feuchte Wickel für ca. eine Stunde getragen werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Feuchte Wickeln können auch bei Lungenentzündungen, Mandelentzündungen und Neurodermitis helfen.

Ingwer und Galgant

Anwendung:
Die Wurzel des Ingwers oder Galgants kann direkt gekaut werden, wofür sich ein kleines Stück frische Wurzel gut eignet. Auch als Tee kann die Wurzel in Stücken aufgekocht werden.

Wirkung:
Ingwer wirkt antientzündlich und stärkt das körpereigene Immunsystem. Dadurch kann der Verdauungstrakt beruhigt werden und besser arbeiten.

Was muss man beachten:
Die Galgantwurzel ist ähnlich wie Ingwer und kann alternativ dazu verwendet werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Ingwer und Galgant können bei Erkältungen, Arthrose, sowie Reisekrankheiten verwendet werden.

Apfelessig

Anwendung:
Der Apfelessig wird mit lauwarmem Wasser vermischt. Dafür reichen bei einem Glas ein bis zwei Teelöffel des Essigs aus.

Wirkung:
Im Apfelessig sind Wirkstoffe enthalten, die für eine Förderung des Magensafts sorgen. Außerdem wirkt der Essig antibakteriell, wodurch ein Ungleichgewicht der Bakterien im Darm ausgeglichen werden kann.

Was muss man beachten:
Für die optimale Wirkung sollte der Apfelessig eine viertel Stunde vor dem Essen eingenommen werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Apfelessig kann auch bei Akne und unreiner Haut, sowie erhöhtem Blutdruck und erhöhtem Cholesterin im Blut helfen.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Hausmittel anwenden?

Die Häufigkeit und Dauer der Anwendung der Hausmittel sollte in Abhängigkeit der Ausprägung der Blähungen erfolgen.

  • Hausmittel, wie Karotten, Reis, Hirse und Koriander, können unbedenklich über einen längeren Zeitraum angewendet werden.
  • Kümmel- und Fencheltee kann bis zu dreimal täglich getrunken werden. Nur bei Babys sollte mit Fencheltee Vorsicht geboten sein und die Anwendung entsprechend reduziert werden.
  • Apfelessig sollte stets nur in kleineren Mengen verwendet werden.

Beim Nachlassen der Blähungen können die Hausmittel ebenfalls in der Häufigkeit der Anwendung reduziert werden.

Behandlung der Erkrankung nur mit Hausmitteln oder nur als unterstützende Therapie?

Blähungen entstehen oft durch ein Ungleichgewicht der Flora im Magen-Darm-Trakt. Auch die Art der Nahrungsmittel, die gegessen werden, spielen bei der Entstehung von Blähungen eine Rolle.

  • Bei einem einmaligen Auftreten von Blähungen ist eine Behandlung nur mit Hausmitteln in der Regel ausreichend.
  • Sollte nach mehreren Tagen keine Besserung auftreten, sollte zusätzlich eine andere Therapie genutzt werden.
  • Treten die Blähungen in regelmäßigen Abständen auf und sind von chronischem Charakter, sollten die Hausmittel nur unterstützend eingesetzt werden.

Wann muss ich zum Arzt?

Bei einem einmaligen Auftreten von Blähungen muss in der Regel kein Arzt aufgesucht werden. Es handelt sich oft um Verstimmungen der Flora im Verdauungstrakt, die durch ein Ungleichgewicht der Bakterien oder durch bestimmte Lebensmittel verursacht werden.

Wenn die Blähungen nach mehreren Tagen durch die Hausmittel nicht verschwinden, sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden. Auch bei weiteren Symptomen, wie Bauchschmerzen oder einem Stuhlverhalt über mehrere Tage, sollte eine ärztliche Abklärung stattfinden. Ebenso sollten chronisch auftretende Blähungen ärztlich abgeklärt werden.

Welche Lebensmittel verursachen Blähungen?

Es gibt viele verschiedene Lebensmittel, die Blähungen verursachen können. Dabei ist auch wichtig, dass für eine optimale Verdauung ausreichend Zeit beim Essen genommen werden sollte. Auch das ausreichende Kauen der aufgenommenen Nahrung ist für eine schonende Verdauung wichtig.

Zu den Lebensmitteln, die Blähungen verursachen können, gehören:

  • verschiedene Hülsenfrüchte, wie zum Beispiel Erbsen und Bohnen.
     
  • Milchprodukte, besonders bei einer Laktoseunverträglichkeit, können zu Blähungen führen. Hierzu gehören neben Milch selbst auch Joghurt, Käse und Sahne.
     
  • Ebenso können verschiedene Gemüsesorten blähend wirken. Neben Kohlgemüse, wie Wirsing oder Sellerie, sind auch Lauch, Porree und Zwiebeln reizend für den Verdauungstrakt.
     
  • Zucker und Fett können Blähungen verursachen. Dementsprechend sollte ein übermäßiger Genuss von Speck und Fast Food, sowie Eiscreme, Schokolade und andere Süßigkeiten vermieden werden.
     
  • Auch Getränke können zu Blähungen führen. Hierzu gehören beispielsweise Bier, Wein und Sekt, aber auch Sprudel, Schwarztee oder Kaffee.

Welche alternative Therapie kann noch helfen?

Zu den weiteren alternativen Therapien gehören beispielsweise die Schüssler Salze. Hier stehen verschiedene Salze zur Auswahl.

  • Wenn es zu Blähungen nach dem Genuss von sehr fetthaltigen Lebensmitteln kommt, eignet sich besonders gut Natrium phosphoricum.
  • Beim Auftreten von Bauchschmerzen und vermehrtem Aufstoßen wird hingegen Magnesium phosphoricum empfohlen.
  • Treten zu den Blähungen unangenehm riechende Gasentweichungen auf, wird zu Kalium phosphoricum geraten.
  • Bei Durchfällen im Zusammenhang mit Blähungen, eignet sich Natrium phosphoricum besonders gut.
  • Und bei einem Druck- und Völlegefühl im Bauchbereich und einer zusätzlich gelblich belegten Zunge wird Kalium sulfuricum empfohlen.

Auch eine Urtinktur (Kurzzeichen: ø) kann bei Blähungen hilfreich sein. Dazu werden verschiedene Frischpflanzentropfen miteinander vermischt. Hierzu gehören:

  • Kamille
  • Erdrauch
  • Fenchel
  • Melisse

die im gleichen Verhältnis mit 20ml vermischt werden. Dazu werden 10ml Tausendguldenkraut und 10ml Schafgarbe gegeben.

Welche Homöopathika können mir helfen?

Bei Blähungen gibt es verschiedene Homöopathika, die helfen können.

Flor de piedra wirkt entspannend auf den Darm, löst Krämpfe und sorgt für eine Verminderung entstehender Darmgase. Das homöopathische Mittel kann auch bei Kopfschmerzen, Hitzewallungen und Oberbauchschmerzen eingesetzt werden und wird zur Einnahme mit der Potenz D6 empfohlen.

Kalium sulfuricum kann nicht nur bei Blähungen eingesetzt werden, sondern kommt auch bei Neurodermitis, Asthma und Muskelkater zum Einsatz. Es unterstützt verschiedene Bauchorgane, wie die Leber und die Bauchspeicheldrüse. Dadurch kann eine geregeltere Verdauung erfolgen, was lindernd bei Blähungen wirkt. Empfohlen wird die Potenz D6 für die Einnahme der Tabletten.

Xerophyllum reduziert Schmerzen im Verdauungstrakt, wodurch auch Blähungen gelindert werden. Zusätzlich wirkt es allgemein beruhigend bei einem gereizten Darm. Es kann ebenfalls bei Erbrechen, Verstopfung, Inkontinenz und Halsschmerzen eingesetzt werden und wird mit den Potenzen D6 und D12 empfohlen.

Ausführliche Informationen erhalten Sie in dem gesonderten Artikel: Homöopathie bei Blähungen

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