Hausmittel gegen Durchfall

Die meisten Menschen bekommen im Laufe ihres Lebens einmal Durchfall. Dieser kann zahlreiche Auslöser haben, ist in vielen Fällen aber harmlos. Die häufigsten Ursachen sind psychischer oder physischer Stress, infektiöse Erreger oder eine Unverträglichkeit auf bestimmte Nahrungsmittel. Auch im Rahmen von grippalen Infekten oder als Nebenwirkung von Medikamenten kann es zu Durchfall kommen.

Nur in seltenen Fällen liegt eine schwerwiegende Erkrankung zu Grunde. Bei der Therapie des Durchfalls ist es wichtig, dass darauf geachtet wird, ausreichend Wasser zu trinken. Der Grund hierfür ist der Flüssigkeitsverlust durch den Durchfall. Zahlreiche Hausmittel können gegen Durchfall hilfreich sein. 

Diese Hausmittel werden verwendet

Es folgt eine Auswahl von Hausmitteln, die verwendet werden können:

  • Tee – Pfefferminz/Fenchel/Kamille/Schwarzer Tee
  • Geriebener Apfel
  • Banane
  • Möhrensuppe
  • Zwieback
  • Zarte Haferflocken
  • Gemüsebrühe
  • Kohletabletten

Tee - Pfefferminz/Fenchel/Kamille/Schwarzer Tee

Anwendung
Die verschiedenen Teesorten können als fertige Teebeutel in Drogerie- oder Supermärkten erworben werden. Alternativ können die Kräutertees frisch zubereitet werden. Hierfür wird die jeweilige frische Form der Blätter bzw. Blüten benötigt, um sie mit heißem Wasser aufzugießen. Für den Geschmack kann gegebenenfalls ein Löffel Honig oder etwas Zimt hinzugegeben werden.

Wirkung
Das Trinken von ausreichend Tee wirkt dem Verlust von Flüssigkeit entgegen und gleicht gleichzeitig den durch den Durchfall entstehenden Mangel an Elektrolyten aus. Pfefferminz- und Kamillentee wirkt entzündungshemmend, Fenchel wirkt entspannend auf den Verdauungstrakt. Schwarzer Tee beinhaltet sogenannte Gerbstoffe, die im Magen-Darm-Trakt Wasser binden und den Stuhl eindicken.

Was muss man beachten?
Bei dem Auftreten von Durchfall ist stets auf eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit zu achten. Daher sollte der Tee mehrmals täglich getrunken werden, am besten in Kombination mit Bettruhe. Schwarzer Tee sollte bei Kindern vermieden werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Tee wird bei vielen weiteren Erkrankungen, beispielsweise Erkältungen, Hals- und Ohrenschmerzen empfohlen.

Geriebener Apfel

Anwendung
Für dieses Hausmittel sollte ein frischer Apfel mit einer Küchenreibe fein gerieben und anschließend, zusammen mit der geriebenen Schale, für eine viertel Stunde vor dem Essen ruhen.

Wirkung
Die Äpfel beinhalten einen pflanzlichen Wirkstoff, der sich Pektin nennt. Er kann im Verdauungstrakt freie Flüssigkeit binden, wodurch der Stuhl fester wird und die Durchfälle reduziert werden können.

Was muss man beachten?
Für die optimale Wirkung sollten täglich drei geriebene Äpfel gegessen werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Schmerzen im Hals- und Rachenbereich kann der geriebene Apfel eingesetzt werden.

Banane

Anwendung
Für die optimale Wirkung sollte die Banane mit einer Gabel zerdrückt werden, bevor sie gegessen wird.

Wirkung
In Bananen ist der Wirkstoff Pektin enthalten, der als pflanzliches Mittel den Stuhl im Darm festigt. Zusätzlich sorgen die Bananen für einen Ausgleich des Vitamin- und Elektrolythaushalts.

Was muss man beachten?
Für eine konsequente Behandlung des Durchfalls sollten pro Tag mindestens zwei Bananen gegessen werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Bananen können ebenfalls gegen Verstopfung helfen.

Möhrensuppe

Anwendung
Eine Möhrensuppe kann relativ leicht gekocht werden. Dafür müssen die Karotten zunächst für ca. eine Stunde weichgekocht werden. Danach können sie püriert werden und mit heißem Wasser – je nach gewünschter Suppendicke – aufgegossen, eingerührt und gewürzt werden.

Wirkung
In Möhren sind Wirkstoffe enthalten, die dafür sorgen, dass der Stuhl im Darm fester wird. Gleichzeitig wird die Ausscheidung von möglichen infektiösen Erregern gefördert.

Was muss man beachten?
Für den Geschmack kann die Möhrensuppe auch zusammen mit Kartoffeln gekocht werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Eine Möhrensuppe kann ebenfalls bei dem Vorliegen von Magenschmerzen helfen.

Zwieback

Anwendung
Zwieback kann entweder im Supermarkt gekauft oder selbst gebacken werden. Für den Hefeteig werden Weizenmehl, Zucker, Palmöl und Frischhefe benötigt.

Wirkung
Zwieback ist ein geeignetes Nahrungsmittel während dem Auftreten von Durchfall, da er wenig Fett enthält und dadurch den Darm nicht zusätzlich reizt. Hinzu kommt die eindickende Wirkung auf den Stuhl.

Was muss man beachten?
Der Verzehr von klassischem Zwieback ist weiteren Sorten, beispielsweise mit Schokolade, vorzuziehen.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Verstopfung oder anderen Magen-Darm-Beschwerden kann Zwieback helfen.

Zarte Haferflocken

Anwendung
Haferflocken können zu einer Haferschleimsuppe aufgekocht werden. Hierfür werden pro Esslöffel 125ml Wasser benötigt. Für den Geschmack kann beispielsweise etwas Zimt oder Vanillezucker hinzugegeben werden.

Wirkung
Die Haferflocken wirken beruhigend auf die gereizte Schleimhaut des Darms und sorgen zusätzlich für die Regeneration der natürlichen Darmbakterien.

Was muss man beachten?
Da Milch, insbesondere bei einer Laktoseintoleranz, reizend auf den Darm wirken kann, sollten die Haferflocken mit Wasser aufgekocht werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Rheuma oder Schlafstörungen können zarte Haferflocken helfend wirken.

Gemüsebrühe

Anwendung
Eine Gemüsebrühe kann leicht selbst hergestellt werden. Hierfür werden – je nach Geschmack – ein bis zwei Esslöffel Gemüsebrühpulver in Wasser zum Kochen gebracht.

Wirkung
In Gemüsebrühe sind viele Elektrolyte enthalten, die den Verlust durch den Durchfall kompensieren. Außerdem stellt die Gemüsebrühe eine gute Möglichkeit für die Zufuhr von Flüssigkeit dar.

Was muss man beachten?
Die Gemüsebrühe sollte am besten warm getrunken werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Gemüsebrühe kann auch bei Erkältungen, Halsschmerzen und Schnupfen helfen.

Kohletabletten

Anwendung
Kohletabletten können in der Apotheke oder manchen Drogeriemärkten erworben werden. Vor der Einnahme empfiehlt es sich, die Packungsbeilage zu lesen.

Wirkung
Kohletabletten wirken im Verdauungstrakt entgiftend und sorgen für die Ausscheidung von Erregern mit dem Stuhl.

Was muss man beachten?
Da Kohletabletten teilweise sehr stark wirken können, sollte eine Beratung in der Apotheke vor der Einnahme stattfinden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
In Form von Umschlägen kann Aktivkohle auch bei Insektenstichen helfen.

Helfen Cola und Salzstangen?

Dass Cola und Salzstangen bei Durchfall helfen sollen, ist eine weit verbreitete Annahme. Dies ist allerdings kritisch zu sehen und nur bedingt richtig. Den beiden Lebensmitteln wird nachgesagt, dass sie den Elektrolytverlust durch den Durchfall ausgleichen können.

  • Salzstangen enthalten Elektrolyte, wie zum Beispiel Natrium, jedoch kein Kalium, welches mitunter am wichtigsten als ausgleichendes Elektrolyt ist.
  • Cola enthält Phosphat und sehr viel Zucker. Letzterer kann bei dem Vorliegen von infektiösen Erregern im Darm deren Vermehrung unterstützen.

Daher sollten Cola und Salzstangen nur unter Vorbehalt bei Durchfall verzehrt werden.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Hausmittel anwenden?

Die Hausmittel, die gegen Durchfall helfen können, wirken vor allem über den Ausgleich des Mangels an Flüssigkeit und Elektrolyten, der im Darm durch den Durchfall entsteht. Um diese Wirkung richtig zu entfalten, sollten Tee und Gemüsebrühe mehrmals täglich getrunken werden.

Die Lebensmittel, wie zum Beispiel geriebener Apfel und Bananen können ebenfalls zwei- bis dreimal täglich gegessen werden.
Vorsicht ist wiederum bei den Kohletabletten geboten. Hier sollte die Einnahme entsprechend der Packungsbeilage erfolgen. Nach Abklingen der Symptome können die Hausmittel ebenfalls reduziert werden.

Behandlung der Erkrankung nur mit Hausmitteln oder nur als unterstützende Therapie?

Durchfall ist ein häufig auftretendes Symptom, das in vielen Fällen ungefährlich ist. Daher kann es durchaus ausreichen, Durchfall nur mit Hausmitteln zu behandeln. Die Ursachen, die den Durchfall auslösen, sind häufig selbstlimitierend, weshalb es in erster Linie darauf ankommt, während des Durchfalls den begleitenden Verlust an Wasser und Elektrolyten auszugleichen.

Wenn der Durchfall jedoch über einen längeren Zeitraum besteht oder eine schwerwiegendere Ursache zugrunde liegt, sollten die Hausmittel nur unterstützend und in Absprache mit einem Arzt eingesetzt werden.

Wann muss ich zum Arzt?

Da Durchfälle in vielen Fällen durch ungefährliche Auslöser entstehen, muss nicht bei jedem Auftreten von Durchfall ein Arzt aufgesucht werden. Häufig sind die Ursachen Stress oder auch selbstlimitierende Durchfallerreger, weswegen der Durchfall oft innerhalb von ein paar Tagen von selbst wieder zurückgeht.

Sollte dies nach ca. drei Tagen jedoch nicht der Fall sein, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um den Auslöser des Durchfalls abzuklären. Auch bei begleitend auftretenden weiteren Symptomen, wie beispielsweise Fieber oder Blut im Stuhl sollte zeitnah eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Welche alternative Therapie kann noch helfen?

Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin ist die Entstehung von Durchfall vor allem durch ein Ungleichgewicht der Energie im Körper erklärt. Hierbei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, wie beispielsweise der Mangel an bestimmten Nährstoffen, sowie eine chronische Erschöpfung. Diese wird vor allem durch Stress begünstigt und kann neben Durchfall auch weitere Symptome, wie beispielsweise eine unreine Haut, begünstigen.

Daher ist die langfristige Pflege der Ernährung ein entscheidendes Element, um Durchfällen entgegen zu wirken und sogar vorzubeugen. Hierbei ist es zum Beispiel empfehlenswert, bestimmte Nahrungsmittel zu vermeiden, die den Darm reizen. Dazu gehören Rohkost, sowie das häufige Essen von Brot. Auch Zuckerhaltige Getränke und Lebensmittel sollten reduziert werden.

Gegebenenfalls kann es sinnvoll sein eine Allergietestung durchführen zu lassen. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass sie auf ein bestimmtes Nahrungsmittel allergisch reagieren, da die allergische Reaktion häufig nur in milder Form stattfindet.

Welche Homöopathika können mir helfen?

Bei Durchfall eignen sich zahlreiche Homöopathika zur Linderung der Symptome.

Nux vomica ist ein altbekanntes homöopathisches Mittel, dass für eine Beruhigung der Darmmuskulatur sorgt. Dies führt zu einer Linderung des gereizten Verdauungstrakts. Das Homöopathikum kann auch bei Magenschmerzen oder dem typischen Kater eingesetzt werden. Die Dosierung wird mit den Potenzen D6 und D12 empfohlen.

Chamomilla ist ein Homöopathikum, das die Inhaltsstoffe der Kamille enthält. Diese wirken antientzündlich im Verdauungstrakt und fördern so die Heilung der geschädigten Darmwand. Das homöopathische Mittel kann auch bei Ohren- oder Zahnschmerzen zum Einsatz kommen.

Das Homöopathikum Calcium carbonicum ist eine Mischung aus Kalzium, Sauerstoff und Kohlenstoff. Durch diese Elemente werden die Regeneration des Darms und das körpereigene Immunsystem gefördert. Die Potenzen D6 oder C6 dürfen sechs Einnahmen pro Tag nicht überschreiten.

Detaillierte Informationen finden Sie in dem Artikel: Homöopathie bei Durchfall