Eine HWS Blockade ist eine plötzlich auftretende Bewegungseinschränkung in eine bestimmte Richtung. Meist ist eine ruckartige Bewegung in eine Richtung die Ursache für eine HWS Blockade, kann aber auch durch eine ungünstige Lagerung in der Nacht entstehen oder nach Sitzen in einem Luftzug oder Kälte. Dabei kommt es zu einer Verschiebung der Wirbel zueinander, wodurch die Gleitflächen der Wirbel blockiert werden und so die Bewegung nicht mehr endgradig stattfinden kann.
Eine HWS Blockade zeigt sich durch eine sehr eingeschränkte Bewegung des Kopfes. Meist hat der Patient eine roboterartige Bewegung, da er die Blockade durch eine Rotation des Rumpfes kompensiert. Zudem zeigen sich häufig Kopfschmerzen oder eine Schweregefühl des Kopfes und ein häufig ein kompensatorisches Hochziehen der Schultern.
Das Lösen einer HWS Blockade sollte von einem ausgebildeten Manualtherapeuten, Osteopathen oder Arzt ausgeführt werden. Aufgrund der sehr eng verlaufenen Gefäße im Bereich des Halses kann durch eine falsche Ausführung einer Manipulation ein erheblicher Schaden entstehen. Durch spezifische Testungen findet der Therapeut das genaue Segment heraus, welches sich gegenüber dem anderen Segment blockiert hat. Dabei zeigt sich eine Kontinuitätsunterbrechung der Wirbelfortsätze und eine verminderte Verschieblichkeit zueinander. Durch Provokationstests schließt der Therapeut Kontraindikationen bei einer HWS Blockade aus um eine Manipulation oder eine generelle Behandlung durchzuführen.
Zeigt sich ein hoher Muskeltonus sollte durch Weichteiltechniken die Spannung herabgesetzt werden, da dieser den Wirbel in seiner Fehlstellung fixiert. Durch Halten der Triggerpunkte im Bereich der kurzen Nackenmuskulatur oder des Trapeziusmuskels kann die Spannung herabgesetzt werden. Lässt die Spannung nach kann vorsichtig der Halswirbel mobilisiert werden. Nachdem der Therapeut die Fehlstellung herausgefunden hat geht er bei der Mobilisation nach dem Schema „side of ease, side of barrier“ vor. Oft merkt er dadurch schon eine deutliche Entspannung des gesamten HWS- Bereichs.
Bringen die Weichteiltechniken und die Mobilisation keine Verbesserung versucht der Therapeut die HWS-Blockade über eine Manipulation zu lösen. Diese sollte aber nur bei starken Beschwerden und durch einen gut ausgebildeten Therapeuten ausgeführt werden. Dabei stellt der Therapeut die HWS in die entsprechende Position ein und löst über einen vorsichtigen Thrust die Blockade. Spürt er eine Abwehrhaltung des Patienten oder eine starke Muskelspannung sollte auf keinen Fall eine Manipulation durchgeführt werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema in dem Artikel HWS Blockade - Symptome/ Ursachen
Außerdem kann eine HWS-Blockade zu Kopfschmerzen führen. Zu diesem Thema möchten Sie noch mehr lesen? Physiotherapie bei Kopfschmerzen/Migräne von Kleinkindern
Die Dauer einer HWS- Blockade ist sehr unterschiedlich. Die stärksten Symptome empfindet man innerhalb der ersten Tage nach der Entstehung einer HWS-Blockade, da die Bewegungseinschränkung am Stärksten ist und auch der Muskeltonus sehr hoch ist. Mit direkten Behandlungen kann die Symptomatik schnell verbessert werden, verschwinden jedoch nicht komplett. Selbst wenn die Blockade direkt gelöst werden kann, bleibt meist ein erhöhter Muskeltonus zurück, der durch Wärme und Massagetechniken verbessert werden kann. Kann die Blockade erst nach mehreren Tagen gelöst werden dauert die Regenerationszeit umso länger, da der Tonus jeden Tag etwas stärker wird, um das Gewebe zu schützen.
Wenn eine direkte Therapie nicht möglich ist, sollte der Patient bei einer HWS-Blockade durch viel Wärmetherapie und vorsichtiger Eigenmobilisation versuchen das Beschwerdebild positiv zu beeinflussen. Ebenso ist ein bedachter Umgang im Alltag notwendig, da ein stetiges Hochziehen der Schultern den Schulter-Nackenbereich negativ beeinflusst und häufige Muskelverspannungen bis hin zu HWS- Blockaden auslösen kann.
Mehr dazu finden Sie auf unserer Seite Wie entspanne ich die HWS am besten?
Als Zusatzmaßnahme bei einer HWS-Blockade neben den manualtherapeutischen Techniken und Wärmetherapie kann das Taping angewendet werden. Dabei sollte vor allem die kurze Nackenmuskulatur und der Schulterhebermuskel bedacht werden. Bei einer HWS- Blockade kommt es meist zu einer erhöhten Muskelspannung in dem genannten Bereich und kann durch das Taping positiv beeinflusst werden. Das Taping sorgt dafür, dass die obere Hautschicht abgehoben wird und so eine Durchblutung stattfinden kann, welche förderlich für das Lösen der Verspannungen ist. Das Standardtape wird auf Höhe des Übergangs zwischen HWS und BWS angesetzt und im Verlauf der Beugung des Kopfes rechts und links neben der Wirbelsäule zum Haaransatz geklebt. Vom Ansatzpunkt an den Haaren kann rechts und links jeweils ein Tapestreifen, während der Rotation und Seitneigung des Kopfes zur Gegenseite, zum Schulterdach gezogen werden. Durch diese Tapeanlage ist die HWS gut geschützt.
Mehr Informationen erhalten Sie zu diesem Thema in dem Artikel Kinesiotape
Die manuelle Therapie bei einer HWS Blockade muss vorsichtig durchgeführt werden. Wie oben bereits erwähnt führt der Therapeut einige Safety Tests durch, ob eine Behandlung überhaupt durchgeführt werden darf. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Provokationen, die einen Ausschluss von Gefäßstörungen bringen. Daraufhin spürt der Therapeut die Blockade auf indem er die Wirbel vom Atlas an nach unten palpiert und überprüft, wie diese zueinander stehen. Steht einer nicht in der richtigen Position versucht der Therapeut diesen zu mobilisieren. Bemerkt der Therapeut eine zu hohe Spannung der Muskulatur, wird diese über Weichteiltechniken gesenkt.
Eine weitere Mobilisation zeigt, ob eine Veränderung der Wirbelstellung überhaupt funktioniert. Verändert sich nichts muss der Therapeut eine Manipulation durchführen. Diese sollte aber nur bei starken Beschwerden und durch einen gut ausgebildeten Therapeuten ausgeführt werden. Dabei stellt der Therapeut die HWS in die entsprechende Position ein und löst über einen vorsichtigen Thrust die Blockade.
Spürt er eine Abwehrhaltung des Patienten oder eine starke Muskelspannung sollte auf keinen Fall eine Manipulation durchgeführt werden. Durch ein Eigenübungsprogramm und eine Wärmetherapie kann die Zeit bis zur nächsten Behandlung überbrückt werden.
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Bei einer HWS- Blockade kommt es häufig zu einem erhöhten Muskeltonus im Bereich der Schultern, da eine Bewegungseinschränkung vorliegt. Wird die Blockade gelöst wird die Bewegung wieder hergestellt, der Tonus senkt sich aber nur langsam. Dadurch kommt es zu einer verringerten Durchblutung und im weiteren Verlauf zu Ablagerungen.
Schon während einer HWS-Blockade können Lockerungsübungen durchgeführt werden, welche vor allem durch das Schulterkreisen ausgelöst wird. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass der Kopf und die Schultern nicht zu extrem in die Schonhaltung gezogen werden. Den Kopf so weit bewegen, wie es möglich ist.
In der akuten Phase sind weitere Übungen nicht zu empfehlen, da aufgrund der hohen Spannung und Schmerz die Übungen diese verstärken könnten. Für eine präventive Kräftigung des gesamten Schulter-Nackenbereichs sollten vor allem Übungen für die Rhomboideen, Rückenstrecker, Latissimus und kurze Nackenmuskulatur durchgeführt werden.
Lesen Sie mehr zu diesem thema in dem Artikel Physiotherapie bei einer Blockade in der HWS
Eine HWS- Blockade kann plötzlich durch eine falsche Bewegung oder ungünstige Position beim Schlafen ausgelöst werden. Um diese Blockade zu lösen werden die betroffenen Muskeln gelockert und die Fehlstellungen der Halswirbel durch vorsichtige Mobilisation in die richtige Position gebracht. Bleibt die HWS- Blockade trotzdem bestehen wird eine Manipulation durchgeführt, die von einem gut ausgebildeten Manualtherapeuten schonend durchgeführt wird. Im Allgemeinen sollte durch Kräftigungs- und Lockerungsübungen des Schulter-Nackenbereichs ein häufiges Auftreten einer HWS-Blockade reduziert werden, denn je stabiler die HWS ist, desto unanfälliger ist sie für Blockaden oder Verspannungen.