Die Triggerpunkttherapie bezieht sich auf die im Muskel entstandenen Triggerpunkte. Die Triggerpunkte entstehen durch eine verminderte Durchblutung im betroffenen Muskel, entweder durch eingeschränkte Bewegung, zu lange verharren in einer Position beim Arbeiten am Schreibtisch oder bei Überkopfarbeiten. Dabei verkürzt der betroffene Muskel so stark, dass die Durchblutung nicht mehr gewährleistet ist und dadurch der Stoffwechselvorgang herabgesetzt wird. Ablagerungsstoffe können nicht mehr ausreichend abtransportiert werden, wodurch Muskelverhärtungen entstehen. Werden diese Verhärtungen nicht therapiert kommt es zu Triggerpunkten, wobei das Myosinköpfchen und das Aktinfilament (kleinste Einheit im Muskel), welche einen „Ruderschlag“ durchführen um eine Muskelkontraktion zu erreichen, miteinander verkleben. Triggerpunkte gibt es an verschiedenen Stellen der Muskulatur im gesamten Körper, aber vermehrt an der stärker belasteten Muskulatur. Die Triggerpunkte sind entweder schmerzlos, aber durch die Therapie reizbar, oder man spürt ein brennendes Gefühl bei einem sehr aktiven Triggerpunkt. Bei der Triggerpunkttherapie spürt der Therapeut den Punkt auf und hält diesen mit seinem Daumen gedrückt. Auf einer Schmerzskala von: 0 ist kein Schmerz und 10 ist ein Schmerz der nicht mehr auszuhalten ist, soll der Patient die Grenze von 7 angeben. Den Schmerzpunkt 7 erreicht der Therapeut durch den stärker werdenden Druck in dem Triggerpunkt. Wenn er diesen erreicht hat hält er den Druck so lange an, bis der Patient einen Rückgang der Schmerzen spürt. Dies kann bis zu 2 Minuten dauern.
Die Triggerpunkttherapie ist ein Teil der Physiotherapie und dient dazu, die schmerzhaften Stellen in der Muskulatur zu beseitigen. Da in jeder Muskulatur im Körper Triggerpunkte aufgrund von Fehlbelastung entstehen können ist das Anwendungsgebiet sehr groß. Der häufigste und am stärksten betroffene Bereich ist die Schulter- Nackenmuskulatur mit dem M. Trapezius, M. Rhomboiden und dem Rückenstrecker. Diese Muskulatur ist am Meisten betroffen, weil es bei der Arbeit häufig zu einem Missverhältnis zwischen Anspannung und Entspannung kommt. Vor allem sitzende Tätigkeiten am Schreibtisch sind Ursache dafür aber auch bei Arbeiten über Kopf, wobei die Muskulatur auf Dauerspannung kommt. Oft liegt eine zu schwache Muskulatur vor, sodass die andauernde Belastung nicht ausgeglichen werden kann. Die fehlende Durchblutung sorgt für einen herabgesetzten Stoffwechsel, wodurch sich Ablagerungen in der Muskulatur ansammeln. Wie oben schon erwähnt kommt es weiterlaufend zu Triggerpunkten. Neben der oft betroffenen Schulter- Nackenmuskulatur können je nach Tätigkeit viele Triggerpunkte in den Beinen vorliegen. Vor allem bei Leistungssportlern oder bei sehr aktiven Arbeiten zeigen sich dort vermehrte Triggerpunkte. Aufgrund der Triggerpunkte kann die Leistungsfähigkeit herabgesetzt sein, was durch die Behandlung wieder verbessert wird. Vor allem aktive Triggerpunkte, welche sich durch ein vermehrt brennendes Gefühl sollten schnell behandelt werden.
Lesen Sie mehr zu dem Thema in den Artikeln Übungen gegen Schulter-Nackenschmerzen und Bindegewebsmassagen.
Die Triggerpunkttherapie kann dafür genutzt werden um extrem verspannte Muskulatur zu lockern, die durch normalen Techniken der physiotherapeutischen Intervention nicht lockerer geworden sind. Dadurch das mit dem Druck des Daumens tiefer in das Gewebe eingedrungen wird kann auch extrem verspannte Muskulatur gelockert werden. Vor allem bei bereits ausstrahlende Beschwerden sollte diese Therapiemethode angewendet werden, da das Gewebe sehr gereizt ist und schnell gelöst werden sollte um eine Verschlimmerung zu vermeiden. Der Patient empfindet die Behandlung der Triggerpunkte als sehr unangenehm, da ein hoher Reiz auf den eventuell bereits schmerzhaften Muskel entsteht. Jedoch kann man sagen, dass diese Behandlung sehr effektiv ist und daher gerne genutzt wird.
Weitere Möglichkeiten gegen Verspannungen ergeben sich aus dem Faszientraining und der Postisometrischen Relaxation.
Für eine Triggerpunktbehandlung gibt es keine eigene Verordnung bzw. keinen Indikationsschlüssel. Der Arzt kann lediglich als Diagnoseerklärung starke Triggerpunkte in der Muskulatur angeben. Die Behandlung erfolgt dann über eine ganz normale Krankengymnastik. Der Physiotherapeut muss nicht zwingend eine Fortbildung im Bereich der Triggerpunkte absolviert haben um diese anzuwenden, da es auch keine Abrechnungsmöglichkeit gibt. Letztendlich kann auch der Physiotherapeut selber entscheiden, ob er Triggerpunkte in der Behandlung löst bzw. ob welche in der Muskulatur zu finden sind oder eben nicht.
Triggerpunkte sind aufgrund von Fehlbelastungen, zu hoher Belastung durch statische Arbeit oder bei Dauerbelastung zu schwacher Muskulatur entstanden. Dabei kommt es zu einer Durchblutungseinschränkung und einem daraus resultierenden verminderten Stoffwechsel. Die Myosinköpfchen und Aktinfilamente der Muskulatur können nicht mehr die gewünschte Aufgabe erfüllen und verharren in ihrer Position, die sogenannten Triggerpunkte. Durch Drücken dieser Punkte mit dem Daumen, bis ein Schmerzpunkt von 7 erreicht wird und ein gehaltener Druck von bis zu 2 Minuten, können diese Punkte gelöst werden. Vor allem der Schulter Nackenbereich ist besonders empfindlich. Die Triggerpunkttherapie stellt nur eine Möglichkeit der Behandlung dar und der Patient sollte durch ein gezieltes Training und Lockerungsübungen möglichst selber versuchen seine Beschwerden zu verbessern.