Eine Schleimbeutelentzündung entsteht häufig durch einseitige Tätigkeiten oder immer wiederkehrende Bewegungen, wie beim Kassieren an der Kasse. Muskuläre Dysbalancen oder eine schlechte Haltung können ebenfalls eine Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen auslösen, da das dauerhafte Hochziehen der Schulter den Tonus im gesamten Schulter-Nackenbereich, Armbereich und die Belastung auf den Ellenbogen erhöht. Eine adäquate Therapie muss gefunden werden, damit sich die Schleimbeutelentzündung nicht chronifiziert.
Das wichtigste bei einer Schleimbeutelentzündung ist die Detonisierung der verspannten Muskulatur. Bei einer chronischen Muskelansatzentzündung, welche Ursache für eine Schleimbeutelentzündung werden kann, sollte exzentrisches Muskeltraining durchgeführt werden.
Dabei lagert der Patient seinen Arm in einer bequemen Position, die Hand wird in Überhang gehalten. Er bekommt eine leichte Hantel oder Wasserflasche in die Hand und zieht aktiv die Hand hoch und lässt ganz langsam die Hand wieder in die Neutralposition zurück. Dabei ist vor allem das langsame Lockerlassen entscheidend für den Muskel, denn dabei werden langsam die Fasern auseinander gezogen.
Um den gesamten Arm zu mobilisieren bietet sich ebenfalls die widerlagernde Mobilisation aus der funktionellen Bewegungslehre an. Dabei führt der Patient seinen Ellenbogen am Körper vorbei nach hinten. Der Ellenbogen steht dabei nach hinten außen die Handfläche wird nach oben gedreht. Dann streckt der Patient seinen Arm aus und dreht die Hand nach vorne und das Handgelenk wird gestreckt. Diesen Bewegungsablauf mehrmals wiederholen. Wichtig ist, dass die Schultern dabei unten gehalten werden.
Ebenso ist eine Mobilisation der Schultern wichtig. Da meist der Tonus der Schulter-Nackenmuskulatur erhöht ist und sich weiterlaufend auf den gesamten Arm zieht, sollte die Schulter gelockert werden. Das kann der Patient selbst durch Schulterkreisen erreichen.
Des Weiteren hilft die Dehnung des M. Trapezius durch runterdrücken der Hand und Seitneigung des Kopfes zur Gegenseite den Tonus zu minimieren.
Weitere Übungen finden Sie unter:
In der Therapie ist es vor allem wichtig die Ursachen für die Schleimbeutelentzündung zu finden und diese spezifisch zu behandeln.
Meist liegt eine Überbelastung der Unterarmmuskulatur vor, die durch einseitige Bewegungen ausgelöst worden ist. Der Bereich der Ansätze der Streckmuskulatur für die Hand ist dabei besonders betroffen. Dieser Sehnenbereich kann durch eine Querfriktion bearbeitet werden. Dabei setzt der Therapeut den Finger quer zu verlaufenden Struktur an und zieht diese zu sich hin. Unterstützend kann er mit einem Eislolly arbeiten. Die Querfriktion wird einige Male wiederholt und an unterschiedlichen Stellen angewendet. Zudem kann durch Massageriffe der gesamte Tonus in Ober- und Unterarm minimiert werden.
Die Fascien im gesamten Unterarmbereich sollten gelöst werden, da sie meist verklebt sind. Diese werden durch den Therapeut durch Zug entlang der Fascien gelöst.
Da eine Schleimbeutelentzündung oft durch die Überlastung des gesamten Armkomplex auftritt, sollte auch die HWS mitbehandelt werden. Durch Bewegungseinschränkungen aufgrund von einem hypertonen Muskel oder durch eine Blockierung durch die Wirbel selber, kann dir nervale Ansteuerung gestört sein. Dadurch kommt es zu einem Kribbelgefühl in den Händen, einschlafenden Fingern und eventuell ein steigender Tonus in der Muskulatur um die Fehlhaltung zu kompensieren. Durch vorsichtige Mobilisation der HWS (siehe auch: HWS Mobilisationsübungen) und Weichteiltechniken an der kurzen Nackenmuskulatur und der Schultermuskulatur lösen die Verspannungen.
Ebenfalls sollte das Schulterblatt mobilisiert werden, da eine gute Physiologie des gesamten Armkomplex einen positiven Einfluss auf die Alltagsbelastungen hat. Übungen werden wie oben erwähnt durchgeführt.
Mehr hierzu lesen Sie unter: Physiotherapie bei einer Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen
Klassischerweise bekommen Patienten mit einer Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen eine stützende Bandage verschrieben. Diese umfasst entweder das gesamte Ellenbogengelenk und sorgt über Druck für eine verbesserte Durchblutung und daher weniger Belastung auf das Gelenk selber.
Alternativ gibt es eine Ellenbogenspange, die wie die gesamte Bandage den Druck abnimmt. Die Bandagen können zur Unterstützung bei der ursächlichen Tätigkeit getragen werden, es sollte aber zwingend eine adäquate Therapie durchgeführt werden.
Welche Salbe für welchen Patienten zu empfehlen ist, hängt von der Verträglichkeit des Patienten ab. Häufig genutzt wird als Schmerzsalbe und entzüdungslindernde Salbe Voltaren®. Die Salbe kann mit einem leichten Druckverband aufgetragen werden und mehrere Stunden getragen werden.
Arnika, Kytta oder andere Arzneimittelmarken können aber genauso getestet werden.
Bei den Salben sollte Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder mit einem Apotheker gehalten werden. Neben der einfachen Anwendung kann auch über die Iontophorese (Elektrotherapie mit Salbenanwendung) einen noch stärkeren Effekt erzielt werden.
Der Ellenbogen lässt sich bei einer Schleimbeutelentzündung sehr gut Tapen. Dabei bietet sich das Kinesiotape an. Diese Tapestreifen sind elastisch und werden im Verlauf der Muskulatur geklebt. Das Tape hebt die obere Hautschicht ab und erhöht dadurch die Durchblutung und wirkt deswegen stabilisierend und schmerzlindernd. Das Tape wird vom Ellenbogen ab zum Handgelenk geklebt und kann durch ein quer verlaufendes Tape am Ellenbogen unterstützt werden.
Im Bereich der extremen Schmerzpunkten kann zusätzlich ein Schmerztape angebracht werden. Dieses besteht aus 4 kurzen Streifen, die Sternförmig geklebt werden.
Das Tape kann mehrere Tage dran bleiben und kann jederzeit neu geklebt werden.
Wichtig ist zu beachten, dass das Tape an sich die Beschwerden nicht lindern kann, sondern nur unterstützend bei der Therapie wirkt. Dem Patient sollte das Kleben des Tapes gezeigt werden, damit er sich selbst helfen kann. Die Verwendung von dem stabilisierenden klassischen Tape ist nicht angebracht, da die Beweglichkeit im Ellenbogen Gelenk nur noch erschwert möglich ist, was im Alltag nicht vom Vorteil ist.
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Sport bei einer Schleimbeutelentzündung im Ellenbogen hängt von der Sportart ab. Training für den Rumpf und die Beine ohne Armbeteiligung ist ohne Bedenken möglich. Rückschlagsportarten wie Tennis, Badminton oder Squash sollten vermieden werden, da jede Belastung die Symptome verschlimmern kann.
Das Training sollte erst dann wieder aufgenommen werden, wenn die Schmerzen komplett verschwunden sind, da eine minimale Reizung die Schleimbeutelentzündung wieder hervorrufen kann.
Ebenso sind Sportarten, bei der hohe Belastung auf den Schultern und Armen lasten, wie beim Rudern, Paddeln, Volleyball, Handball in der akuten Phase nicht zu empfehlen. Fahrrad fahren und schwimmen kann, wenn es keine Schmerzen auslöst, ausgeführt werden.
Schlägt die Therapie gut an und die Schmerzen und die Entzündung klingen ab, kann mit dem Training vorsichtig begonnen werden. Wichtig ist im Allgemeinen eine gut ausgeprägte Rücken- und Schulter Muskulatur zu haben. Je besser die Muskulatur trainiert ist, desto weniger muss der Patient über veränderte Muskelspannung kompensieren und neigt weniger zu einer Überanstrengung gewisser Strukturen. Funktionelles Training und das Training an Geräten kann den Aufbau der Muskulatur fördern.
Die Dauer einer Schleimbeutelentzündung hängt von der Therapie und vom Schweregrad der Entzündung ab. Sind die Ursachen richtig geklärt, kann dementsprechend therapiert werden.
Liegt eine Überbelastung vor, sollte die Belastung minimiert werden. Zudem kann die betroffene, verspannte Muskulatur durch Weichteiltechniken und Faszientechniken gelöst werden.
Muskuläre Dysbalancen werden mit entsprechenden Übungen auf trainiert.
Werden die Beschwerden durch die konservative Therapie nicht besser, kann ein Entzündungshemmendes Medikament gespritzt oder in Tablettenform genommen werden.
Wie lange die Entzündung dauert kann nicht genau bestimmt werden. Wird bei den ersten Beschwerden gehandelt, verkürzt sich die Heilungsphase enorm und je länger gewartet wird, desto chronischer wird die Entzündung.
Der Schleimbeutel (Bursae) umgibt Knochen, Sehnen und Bänder und dient als Polster und Reibungsschutz. Eine Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen äußert sich meistens durch anhaltende Schmerzen im Bereich des Gelenks, ausstrahlend über den Ursprung der Extensorengruppe bis hin zu den Fingern. Ebenfalls kann der Schmerz entlang des Triceps nach oben ausstrahlen. Meist liegt eine Bewegungseinschränkung in die endgradige Beugung vor. Durch Belastung wird der Schmerz schlimmer und tritt meist plötzlich in der Nacht auf.
Die Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen entsteht häufig durch eine Überbelastung und eine dauerhafte einseitige Bewegung. Dabei kommt es zu einer Überlastung der muskulären Strukturen, welche den Schleimbeutel reizen. Bewegungseinschränkungen, starke Schmerzen bei Belastung oder Nachts in Ruhe sind klassische Symptome.
In der Therapie werden die muskulären Verspannungen im Unterarm und Schulter-Nackenbereich behandelt, Fehlstellungen der Wirbelsäule gerichtet und spezifisch die Streckmuskulatur der Hand behandelt. Das exzentrische Muskelaufbautraining ist besonders effektiv bei einer Schleimbeutelentzündung.
Bandagen, Kinesiotapes und Salben sind gute Unterstützungsmöglichkeiten bei der Behandlung einer Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen. Sport sollte je nach Belastung auf den Arm vermieden werden und erst nach Abklingen der Symptome wieder begonnen werden.