Ein Bruch des großen Zehs ist schwer von einer Prellung zu unterscheiden. Die Schmerzen können sowohl beim Bruch als auch bei der Prellung sehr stark sein. Zur Absicherung der Diagnose sollte nach einer Verletzung des Großen Zehs ein Arzt aufgesucht werden.
Der große Zeh ist beim Laufen und Stehen einer der wichtigsten Stabilisatoren des Fußes. Ein Bruch kann mit einer Disposition (Verschiebung) einhergehen, dies kann langfristig zu Fehlstellungen und Funktionseinschränkungen führen.
Die Therapie ist in der Regel konservativ, in schwereren Fällen kann eine Operation notwendig sein. Die Prognose für eine Heilung ist sowohl bei der Operation als auch bei der konservativen Therapie gut.
Wenn man vermutet, dass man sich den großen Zeh gebrochen hat, sollte man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Dieser kann den Zeh untersuchen und weitere Diagnostik veranlassen, ist es der Hausarzt, so kann er gegebenenfalls Sie an einen Orthopäden überweisen. So können Komplikationen frühzeitig erkannt und therapiert werden. Zudem kann es beim Bruch des Großen Zehs auch notwendig sein, zu schienen oder zu operieren und somit Fehlstellungen durch falsches Zusammenwachsen der Knochen zu verhindern.
Zudem kann der Arzt eine Schmerzmedikation verschreiben und im Rahmen einer Alltagseinschränkung beziehungsweise Berufsunfähigkeit die betroffene Person krankschreiben.
Komplikationen, die einer Behandlung bedürfen, sind beispielsweise ein Trümmerbruch, bei dem der Zeh nicht nur entzweit ist, sondern in viele kleine Teile zerbricht. Zudem kann es bei sehr schweren Unfällen auch zu Verletzungen der umgebenden Bänder, Sehnen und Muskeln kommen. Schwere Verletzungen des Nagels müssen in gewissen Fällen ebenfalls behandelt werden, um Deformitäten und Entzündungen zu verhindern.
Für weitere Differentialdiagnosen lesen Sie sich folgende Artikeln durch:
-,,Entzündung am Zeh-Hausmittel"
-,,Sehenentzündung am großen Zeh-Symptome"
-,,Hallux valgus"
-,,Hallux rigidus".
Die Ursachen für den Bruch des Großen Zehs können vielfältig sein. Oft liegt jedoch ein Trauma als Ursache vor. So kann der Zeh gestaucht werden, indem beispielsweise gegen ein Tischbein, einen Treppenabsatz oder Ähnliches getreten wird, auch das Einklemmen unter Gegenständen oder der Fall von schweren Gegenständen auf den Zeh können eine Ursache darstellen.
Eine Fraktur kann man anhand mehrerer Zeichen sicher erkennen, jedoch kann sie bei nicht vorliegen dieser Zeichen nicht kategorisch ausgeschlossen werden.
Zu den sogenannten sicheren Frakturzeichen zählen:
Andere Symptome wie Schmerz, Schwellung und Rötung aber auch Funktionseinschränkungen zählen nicht zu den sicheren, sondern zu den unsicheren Frakturzeichen. Liegen diese Symptome vor, kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Zeh gebrochen ist.
In der Regel gibt eine Bildgebung (meistens ein Röntgenbild) letzten Endes Aufklärung.
Die Diagnostik beinhaltet die Anamnese, die körperliche Untersuchung und eventuelle weiterführende Untersuchungen, wie zum Beispiel ein Röntgenbild.
In der Anamnese ermittelt der Arzt zunächst den Unfallhergang beziehungsweise das verursachende Trauma, zudem werden die Symptome und Beschwerden genau ermittelt.
In der körperlichen Untersuchung werden die sicheren und unsicheren Frakturzeichen untersucht. Sie beinhaltet zunächst nur das Beurteilen der Haut und des Nagels und äußeren Verletzungen, anschließend das Abtasten und systematisches Untersuchen.
In der Regel kann nach der Untersuchung die Fraktur nicht sicher ausgeschlossen werden, aus diesem Grund wird häufig anschließend noch ein Röntgenbild angefertigt. Auf diesem kann dann die Frakturlinie, wenn ein Bruch vorliegt, erkannt werden.
Unmittelbar nach einer Verletzung sollte die sogenannte PECH-Regel umgesetzt werden. Sie bedeutet Pause, sprich die aktuell ausgeübte Aktivität unterbrechen. Eis, also Kühlen. C steht für Kompression, zum Beispiel durch einen Verband oder eine Schiene. Und Hochlagerung, um eine entstehende Schwellung möglichst abzumildern. Bei starken Schmerzen können auch Schmerzmedikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol oder bei Unverträglichkeiten auch Metamizol genommen werden.
Als Therapie reicht bei unkomplizierten, also nicht offenen und auch nicht verschobenen Brüchen, die konservative Therapie. In der Regel wird der Große Zeh durch Tape geschient, sodass der Bruch gut verheilen kann. Der Verband sollte mindestens vier, eher fünf Wochen getragen werden. Die Schmerzen sollten in dieser Zeit nachlassen, zudem sollte keine Fehlstellung zurückbleiben. Andere Möglichkeiten, den Großen Zeh zu schienen, sind Gipsverbände und gesonderte Orthesen. Der Zeh sollte vor allem in den ersten Wochen nicht belastet werden, dies kann entweder über spezielle Entlastungsschuhe oder Unterarmgehstützen erreicht werden.
Vor allem beim Bruch des Großen Zehs kann es notwendig sein, zu operieren. Gründe zu operieren können eine ausgeprägte Dislokation (Verschiebung), eine offene Fraktur oder Brüche, die eines der Zehengelenke betreffen. Die üblichen Methoden sind die Fixierung der Bruchstücke über Schrauben, Drähte oder Platten.
In dem Fall, dass der Große Zeh gebrochen ist, sollte ein eventueller Tape-Verband zur Stabilisierung durch den behandelnden Arzt angebracht werden. Es ist in diesem Fall sehr wichtig, dass das Tape korrekt angebracht wird und die Bruchstücke zueinander im richtigen Verhältnis stehen, damit keine Fehlstellungen entstehen. Der große Zeh ist der Zeh, der mit Abstand die meiste Last trägt und für die meiste Stabilität beim Laufen, Stehen und sportlichen Aktivitäten sorgt.
Ist der Zeh nur verstaucht und ein Bruch sicher ausgeschlossen, kann man sich selbst tapen. Das Tape kann die Heilung unterstützen, insbesondere soll es das Abschwellen fördern, Schmerzen lindern und stabilisieren.
Zum Tapen wird das sogenannte Kinesio-Tape benutzt, außerdem sollte die Haut am Zeh sauber und trocken sein und nicht vorher mit einer fettenden Creme behandelt worden sein. Für das Zuschneiden des Tapes, einmal den Abstand zwischen dem Großen Zeh und der Ferse am Rand des Fußes messen. Die Ecken rund schneiden, damit das Tape besonders gut klebt. An einem Ende den Streifen circa fünf Zentimeter längs einschneiden. Das zweite Stück Tape soll einmal den Fußballen von unten umfassen können. Dieses Stück auch längs einschneiden, sodass zum Schluss noch circa zweieinhalb Zentimeter stehen.
Nun das zuvor zugeschnittene Tape nehmen und mit dem fünf Zentimeter Schlitz ohne Zug auf den Großen Zeh kleben, dass die eine Hälfte an die Oberseite und die andere Hälfte die Unterseite des Großen Zehs klebt. Den Rest seitlich in Richtung Ferse mit maximaler Spannung an den Fuß kleben. Die geschlossene Seite des zweiten Streifens auf der Unterseite des Groß-Zeh-Ballen ankleben. Die Hälfte, die den Zehen näher ist, über den Fußrücken in Richtung Fußaußenkante kleben. Die zweite Hälfte leicht versetzt, aber parallel zur ersten Hälfte kleben.
Nach der Operation oder auch im Rahmen der konservativen Therapie kann beim Bruch des Großen Zehs ein sogenannter Vorfußentlastungsschuh verschrieben werden. Dieser Schuh hat unter dem Vorfuß keine Sohle, sodass dieser auch in Bewegung und im Stehen nicht belastet wird und der Bruch sich erholen kann.
Die Schuhe sind im Sanitätshaus erhältlich und werden dort auch angepasst. Er wird meist über einen Zeitraum von fünf bis sechs Wochen verordnet und kann zu Anfang noch durch Unterarmgehstützen ergänzt werden. In der Regel übernimmt die Gesetzliche Krankenkasse einen Teil der Kosten, wenn der Vorfußentlastungsschuh durch den behandelnden Arzt verschrieben wurde.
Die Behandlung von einem gebrochenen Großen Zeh hat generell eine gute Prognose. Verschlechtern kann sie sich durch das Nicht-Aufsuchen eines Arztes bei schwerwiegenden Brüchen, da mehr Komplikationen auftreten können.
Die Heilungsdauer hängt dabei von der Schwere des Bruchs ab. Ein glatter getapter Bruch heilt schneller als der komplizierte Trümmerbruch. Generell dauert das vollständige Abheilen eines Knochenbruchs etwa sechs Wochen, die Belastung kann in der Regel jedoch schon wieder eher aufgebaut werden.
Ob man mit einem gebrochenen großen Zeh krankgeschrieben wird, hängt vom ausgeübten Beruf ab und der Fähigkeit, diesen adäquat mit der Verletzung auszuführen. Zudem hat auch der Weg zur Arbeit einen Einfluss, mit einem gebrochenen Zeh ist man eher nicht dazu fähig, sicher Auto zu fahren, sodass man gegeben falls nicht zur Arbeit kommen kann. Auf Grundlage dieser allgemeinen Anforderung können Behandler und Betroffene so den individuellen Bedarf feststellen.
Mit einer Arbeitsunfähigkeit beim gebrochenen großen Zeh ist vor allem zu Anfang der Therapie nicht unüblich zu rechnen, da dieser ruhiggestellt werden soll und weniger belastet werden soll.