HWS Fehlstellungen sind allgemein sehr häufig. Ob ein Patient jedoch Schmerzen oder sonstige Beschwerden hat, hängt von dem Ausmaß der Fehlstellung ab. "Fehlstellung" bedeutet, dass die Wirbel nicht korrekt in einer Reihe stehen, es zu Abweichungen kommt oder der gesamte Abschnitt vermehrt in einer falschen Position steht.
Auch eine Skoliose, also eine Verdrehung der Wirbelkörper, zählt als Fehlstellung. Ausstrahlende Beschwerden, wie Kribbeln in den Fingern, Kraftverlust, Taubheitsgefühl, Schwindel und Kopfschmerzen sind häufige Begleitsymptome. Fehlstellungen können angeboren sein oder durch einseitige Tätigkeiten, Überbelastung oder Fehlhaltung hervorgerufen werden.
Eine Hyperlordose der HWS bezeichnet eine vermehrte Bogenbildung des Abschnitts vom Axis (2. Halswirbel) bis zum ersten Brustwirbel.
Meist ist dies eine Folge von einer zu starken kyphotischen Stellung der BWS, welche eine Bogenbildung nach außen zeigt. Die Hyperlordose der HWS sorgt dafür, dass die Kraftverteilung auf die HWS verschoben wird und mehr Belastung auf der oberen BWS lastet. Zudem versucht der Kopf die Lordosestellung auszugleichen, indem er etwas weiter nach hinten gestellt wird, um die Statik des Körpers nicht zu verändern. Dadurch kommt es zu mehr Zug und Belastung auf die HWS - aufgrund der Überbeanspruchung der Muskulatur. Kopfschmerzen im Occipitalbereich werden in diesem Fall häufiger, ebenso ein hoher Tonus der kurzen Nackenmuskulatur und des Trapezius.
Die Belastung liegt bei einer Hyperlordose der HWS eher auf dem hinteren Bereich der Wirbelkörper und dem hinteren Anteil der Bandscheibe. Dadurch kann es zu frühzeitigen Degenerationen kommen. Ebenfalls ist der Spinalkanal tendenziell verengt, was zu vermehrten Ausstrahlungen in die Arme führen kann. Eine Hyperlordose kann therapeutisch nicht verbessert werden, es wird jedoch versucht die Beschwerden zu verringern. Zudem sollten auch die Brust- und die Lendenwirbelsäule, welche vermutlich auch eine Hyperlordose zeigen, mobilisiert werden.
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Eine zu gerade HWS ist meist angeboren oder kann in Folge von einem Schleudertrauma, Fehlhaltung oder andere Fehlstellungen in der Wirbelsäule entstanden sein.
Die Wirbelsäule zeichnet sich mit einer Lordose (Verkrümmung der Wirbelsäule nach vorne) in der HWS und LWS und einer Kyphose (Wirbelsäulenverkrümmung nach hinten) in der BWS ab, da die Stauchungen der Wirbelsäule bei Alltagsbelastungen besser absorbiert werden können. Steht die Wirbelsäule zu steil, bleibt weniger Puffer.
Liegen Fehlstellungen zwischen den Wirbeln vor, können diese vorsichtig gelöst werden. Aber auch die Behandlung der BWS und der Rippen ist enorm wichtig, da in dem Bereich eventuell der Auslöser für die Steilstellung der HWS liegt. Da die Belastung nicht mehr so gut abgefedert werden kann, kommt es zu einem früheren Verschleiß der Wirbel und der Bandscheiben. Je kräftiger die Muskulatur ist, desto schützender legt sie sich um die Wirbelsäule.
Der Verschleiß der Wirbelsäule aufgrund einer Fehlstellung ist besonders hoch. Die Wirbelsäule sollte eine Lordose in der HWS und LWS und eine Kyphose in der BWS aufzeigen. Diese Anordnung ist sinnvoll, da die Stauchungen, welche auf die Wirbelsäule einwirken, abgefangen werden können. Verändert sich diese Stellung wird die Wirbelsäule komplett anders belastet.
Generell ist der Verschleiß bei Fehlstellungen deutlich höher als bei einer normalen Stellung.
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Aufgrund einer Fehlstellung in der HWS kommt es zu Bewegungseinschränkungen und vermehrtem Tonus der umliegenden Muskeln. Diese sind überaktiv, da sie versuchen die Fehlstellungen auszugleichen. Diese Spannung kann bis zum Schädel reichen und dadurch ständig Zug an diesem ausüben.
Beide Faktoren zusammen mindern die Lebensqualität und können weiterhin zu Übelkeit führen. Ebenso kann es durch die Veränderung der Wirbelsäule zu einem veränderten faszialen Zug kommen. Die Speiseröhre und Luftröhre laufen genau vor der Wirbelsäule her und sind in fasziale Strukturen eingepackt. So kann der Mageneingang Druck bekommen oder leicht verschoben werden, sodass es zu einem Reflux kommt und dadurch zu häufiger Übelkeit. Durch die Behandlung der Faszien, Wirbelsäule und des Magens können die Probleme behoben werden.
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Eine angeborene Fehlstellung kann über die Physiotherapie nicht korrigiert werden. Eine antrainierte Fehlstellung jedoch kann durch intensive Physiotherapie und Krafttraining minimal verbessert werden. Dabei sollten die Fehlstellungen der Wirbel zueinander korrigiert werden und der Tonus der Muskulatur, welche die Wirbelsäule fixiert, gelockert werden. Zudem muss die Wirbelsäule mit gezielten Übungen gekräftigt werden, damit diese stabiler wird.
Primär ist es aber wichtig alle Begleitsymptome in den Griff zu bekommen. Schmerzen und Ausstrahlungen sind dabei besonders zu beachten. Wird die Physiotherapie regelmäßig durchgeführt und die Dehnübungen und Kräftigungsübungen diszipliniert zu Hause durchgeführt, ist die Prognose gut. Eine komplette Korrektur der Fehlstellung ist aber trotzdem nicht zu erreichen.
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Übungen für die HWS sollten regelmäßig durchgeführt werden. Dabei unterscheiden sich Lockerungsübungen von Kräftigungsübungen.
Auf der Arbeit ist es besonders wichtig eine "gute Arbeitsatmosphäre" für die Wirbelsäule zu schaffen. Das bedeutet, dass der Computer, die Maschine o.ä. so eingestellt ist, dass man ohne vermehrten Tonus in den Nacken oder Arme arbeiten kann. Auch hier sollten zwischendurch Übungen durchgeführt werden.
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