Homöopathie bei Muskelverspannungen

Jeder kennt sie – Muskelverspannungen sind ein sehr häufig auftretendes Phänomen nach einem langen Tag, starker körperlicher Anstrengung oder einer falschen ungesunden Haltung.

Die häufigste Lokalisation von Muskelverspannungen ist der Bereich der Schulter- und Nackenmuskulatur, ursächlich sind hier häufig falsche Körperhaltungen beim Arbeiten am Schreibtisch.

Natürlich kann aber auch jede andere Muskelpartie des Körpers verspannt sein und so für die betroffene Person zu Schmerzen und einer Bewegungseinschränkung führen. Bei immer wiederkehrenden Verspannungen der Muskeln gibt es verschiedene Mittel aus der Homöopathie, die weiterhelfen können.

Diese Homöopathika werden verwendet

Zu den homöopathischen Mitteln bei Muskelverspannungen gehören unter anderem:

  • Arnica montana

  • Bellis perennis

  • Cicuta virosa

  • Graphites

  • Hamamelis virginica

  • Hyoscamus niger

  • Sabadilla

Arnica montana

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Homöopathikum wird häufig bei Muskelverspannungen, Verletzungen der Knochen, Krampfadern, Schmerzen im Rücken oder den Gelenken und Nasenbluten eingesetzt.

Weitere Informationen rund um Gelenkschmerzen und welche Homöopathika dagegen helfen, finden Sie unter: Homöopathie bei Gelenkschmerzen

Wirkung:
Arnica montana ist ein homöopathisches Mittel, welches durch die Regulierung entzündlicher Prozesse zur Linderung von Schmerzen und der Abheilung von Zellschädigungen beiträgt.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Zur Anwendung wird Arnica montana bei akuten Beschwerden im Rahmen einer Muskelverspannung mit der Potenz D6 empfohlen. Hiervon können fünf Globuli bis zu dreimal täglich eingenommen werden.

Bellis perennis

Wann kommt es zum Einsatz:
Zum Einsatz kommt Bellis perennis bei Verspannungen der Muskeln, Verletzungen von Muskeln oder Gelenken, sowie der Nesselsucht und Beschwerden bei der Menstruation.

Wirkung:
Das homöopathische Präparat wird häufig als Heilmittel von Wunden eingesetzt. Es fördert den Abtransport von entzündungsfördernden Stoffen und geschädigten Zellen.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Bellis perennis wird in Form von Globuli mit den Potenzen D6 oder D12 mit fünf Globuli bis zu dreimal täglich empfohlen.

Cicuta virosa

Wann kommt es zum Einsatz:
Zu den vielseitigen Einsatzgebieten des Homöopathikums gehören neben Muskelverspannungen und einem Blähbauch auch Durchfall, Kopfschmerzen und Krämpfe.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel wirkt vor allem über eine Modulierung des Nervensystems und führt so zu einer Reduzierung von Schmerzen und Entspannung der Muskeln.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Eine typische Dosierung erfolgt mit der Potenz D6 mit der Einnahme von fünf Globuli bis zu dreimal am Tag.

Graphites

Wann kommt es zum Einsatz:
Graphites kommt häufig bei Muskelverspannungen und Schmerzen der Ohren zum Einsatz. Es wird weiterhin bei Hämorrhoiden, Neurodermitis und Verstopfen angewendet.

 

Wirkung:
Die Wirkung von Graphites beruht auf einer allgemeinen Unterstützung von Stoffwechselprozessen sowie einer Linderung von entzündlich bedingten Reaktionen des Immunsystems.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die Potenzen D6 oder D12 eignen sich bei Muskelverspannungen mit der Einnahme von fünf Globuli bis zu zweimal täglich.

Hamamelis virginica

Wann kommt es zum Einsatz:
Zum Einsatz kommt Hamamelis virginica vor allem bei Muskelverspannungen, Nasenbluten, Hämorrhoiden, sowie Krampfadern und Erkrankungen der Lymphgefäße.

Wirkung:
Die Wirkung von Hamamelis virginica beruht auf einer Unterstützung der Wundheilung und dem Abtransport von entzündlichen Botenstoffen und geschädigten Zellen.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die Anwendung des Homöopathikums kann in Form von 10 Tropfen einer Urtinktur bei akuten Schmerzen erfolgen. Alternativ eignen sich die Globuli der Potenzen D4 oder D6.

Hyoscamus niger

Wann kommt es zum Einsatz:
Häufig kommt Hyoscamus niger bei Muskelverspannungen oder körperlicher Unruhe, sowie unterstützend bei epileptischen Anfällen zum Einsatz.

Wirkung:
Die Wirkung von Hyoscyamus niger beruht auf einer Modulierung des Nervensystems und entsprechender Reduzierung von Schmerzen, sowie Entspannung der Muskeln.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die Anwendung von Hyoscyamus niger erfolgt in Form von Globuli mit den Potenzen D6 oder D12.

Sabadilla

Wann kommt es zum Einsatz:
Zum Einsatz kommt Sabadilla neben Muskelverspannungen auch bei Kopfschmerzen, sowie Störungen der Verdauung und Allergien.

Wirkung:
Sabadilla besitzt eine unterstützende Funktion auf körpereigene Stoffwechselprozesse und unterstützt die verschiedenen Vorgänge im Rahmen der Wundheilung.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die typische Dosierung von Sabadilla erfolgt in Form von Globuli mit den Potenzen D6 oder D12 mit jeweils drei Globuli bis zu fünfmal täglich.

Gibt es ein passendes Komplexmittel?

Pflügerplex® Rhus tox 353 H

Wirkstoffe:
Das Komplexmittel Pflügerplex® Rhus tox 353 H beinhaltet acht verschiedene homöopathische Wirkstoffe. Hierzu gehören Acidum salicylicum in der Potenz D4, Gaultheria procumbens in der Potenz D4, Gelsemium sempervirens mit der Potenz D4, Iris versicolor in der Potenz D3, Magnesium phosphoricum in der Potenz D3, Rhus toxicodendron in der Potenz D8, Strychnos ignatii in der Potenz D4 und Verbascum densiflorum in der Potenz D3.

Wirkung:
Die Wirkung des homöopathischen Komplexmittels beruht auf einem Zusammenspiel der einzelnen Wirkstoffe, wodurch eine effektive Linderung von Schmerzen im Bereich der Muskeln und Gelenke erfolgen kann. Daher wird das Komplexmittel auch gerne bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises eingesetzt.

Typische Dosierung:
Die typische Dosierung von Pflügerplex® Rhus tox 353 H erfolgt für Jugendliche ab 12 Jahren mit der Einnahme einer Tablette bis zu sechsmal täglich als Maximaldosis. Zwischen den jeweiligen Einnahmen sollte mindestens eine halbe Stunde liegen. Die Anwendung sollte ohne ärztliche Rücksprache eine Woche nicht überschreiten.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Homöopathika nehmen?

Die Einnahme der Homöopathika kann bei akuten Muskelverspannungen in der jeweils beschriebenen maximalen Dosierung erfolgen. Dabei handelt es sich häufig um eine dreimal tägliche Einnahme von fünf Globuli, dies kann sich jedoch individuell von Präparat zu Präparat unterscheiden.

Die Dauer der Anwendung der homöopathischen Mittel sollte zwei Wochen nicht überschreiten, wobei hier auch zu sagen ist, dass die wenigsten Muskelverspannungen über solch eine lange Zeit vorhanden sind. Sollte sich dennoch keine Besserung zeigen empfiehlt es sich, eine ärztliche Abklärung der Beschwerden vornehmen zu lassen.

Behandlung der Erkrankung nur mit Homöopathie oder nur als unterstützende Therapie?

Eine Muskelverspannung ist ein sehr ungefährliches Symptom, das in der Regel selbstlimitierend ist, also nach wenigen Tagen von selbst abklingt. Daher ist die Behandlung von Muskelverspannungen durch Homöopathie in Kombination mit einer Massage und Bewegung der jeweiligen Muskeln meist ausreichend und führt innerhalb von kurzer Zeit zu einer adäquaten Verbesserung der Beschwerden.

Bleibt diese Besserung jedoch auch nach mehreren Tagen aus, sollte eine weiterführende Therapie genutzt werden, um die Schmerzen zu lindern. Hierbei kann die Homöopathie nach wie vor als unterstützende Behandlung eingesetzt werden, ggf. in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.

Wann muss ich zum Arzt?

Eine Muskelverspannung ist zunächst einmal ein ungefährliches Symptom, das nicht ärztlich behandelt werden muss. Muskelverspannungen lösen sich innerhalb von wenigen Tagen bei entsprechender Massage, Homöopathie und Bewegung der Muskeln von selbst.

Ausnahmen bilden natürlich aber auch hier die Regel: besteht eine starke Muskelverspannung beispielsweise nach einem Unfall oder einer Verletzung und es zeigt sich auch nach mehreren Tagen keinerlei Besserung, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, da eventuell weitere Schäden vorliegen könnten.

Des Weiteren gibt es einige generelle Muskelerkrankungen, die mit häufigen Verspannungen einhergehen und ärztlich behandelt werden sollten.

Weitere alternative Therapieformen

Aus der Pflanzenheilkunde bieten sich zahlreiche Präparate zur Lösung von Muskelverspannungen an. Hierzu gehört beispielsweise Beinwell, welcher bei Entzündungsreaktionen zu einer Linderung der Stoffwechselprozesse führt und somit die Zellschäden bei Verspannungen reduziert.

Ein weiteres pflanzliches Mittel ist Kampfer, welches sowohl bei Muskelverspannungen, als auch bei Beschwerden im Rahmen einer Arthrose oder Arthritis eingesetzt wird.

Arnica hilft ebenfalls bei Schmerzen der Muskeln, besonders gut bei Verspannungen der Muskeln im Bereich von Gelenken, da es eine reduzierende Wirkung auf entzündliche Prozesse besitzt.

Ein weiteres Mittel aus der Pflanzenheilkunde ist der Bockshornklee, welcher bevorzugt bei Verspannungen der Muskulatur im Bereich des Rückens eingesetzt wird.

Damania ist eine Heilpflanze, die zu Zeiten der Maya-Kultur eingesetzt wurde, und neben Muskelverspannungen auch bei allgemeiner Schwäche und Abgeschlagenheit hilft.

Auch Senfkörner können bei Muskelverspannungen und Gelenkschmerzen lindernd wirken. All diese Heilpflanzen können in jeweils unterschiedlichen Formen angewendet werden, meist wird ein lindernder Umschlag mit einer Salbe oder Paste auf die schmerzenden Muskeln aufgelegt.

Welche Hausmittel können mir helfen?

Es gibt auch viele verschiedene Hausmittel, die gegen Muskelverspannungen helfen.

Hierzu gehört beispielsweise die Verwendung eines Kirschkernkissens, welches in einer Apotheke oder einem Reformhaus erworben werden kann. In der Mikrowelle sollte es bei 360 Watt und im Backofen bei 150 Grad erwärmt werden, wobei die Dauer je nach Größe und Präparat variieren kann.

Die lokale Anwendung der darin gespeicherten Wärme führt zur Entspannung der Muskulatur und der Erhöhung der Durchblutung. Allerdings sollte bei der Anwendung immer ein Baumwolltuch zwischen Kissen und Haut gelegt werden, um lokale Verbrennungen zu verhindern.

Die effektive Erwärmung von Körperpartien mittels Kirschkernkissen eignet sich auch bei Beschwerden des Verdauungstrakts.

Ebenfalls lindernd wirkt die Verwendung einer Arnikasalbe bei Muskelverspannung. Diese kann in der Apotheke oder der Drogerie erworben und einmal täglich in einer dünnen Schicht aufgetragen werden. Hierbei sollten Handschuhe getragen werden, um Rückstände zu vermeiden.

Arnika wirkt lokal hemmend auf die Entzündungsprozesse des Körpers und lindernd bei Schmerzen. Daher kann es beispielsweise auch bei rheumatischen Erkrankungen oder einer Arthrose angewendet werden.

Weitere Informationen rund um dieses Thema finden Sie auch unter: Hausmittel gegen Muskelverspannungen