Hausmittel gegen Muskelverspannungen

Muskelverspannungen treten bei fast jedem Menschen im Laufe seines Lebens auf und führen zu unangenehmen Schmerzen in der verspannten Muskelpartie, sowie dadurch häufig auch zu einer vorübergehenden Einschränkung der Bewegung.

Ursächlich sind oft körperliche Belastungen, die entweder sehr intensiv oder ungewohnt sind, sowie eine ungesunde Körperhaltung, beispielsweise bei der Arbeit im Büro.

Dementsprechend finden sich die meisten Muskelverspannungen in der Schulter- und Nackenpartie oder im Bereich des Rückens. Muskelverspannungen kommen aber auch in anderen Bereichen des Körpers vor.

Um den Beschwerden entgegenzuwirken können verschiedene Hausmittel eingesetzt werden.

Diese Hausmittel werden verwendet

Es gibt verschiedene Hausmittel, die Muskelverspannungen helfen können:

  • Vollbad

  • Sauna

  • Kirschkernkissen

  • Rotlichtlampe

  • Wärmesalben

  • Wärmflaschen

  • Faszientraining

  • Arnikasalbe

  • Körperhaltung/Gymnastik

Vollbad

Anwendung:
Für ein Vollbad eignet sich eine Wassertemperatur von 36 bis 38 Grad besonders gut. Je nach Beschwerden kann auch der Zusatz von Beinwell, Rosmarin oder Arnika sinnvoll sein.

Wirkung:
Das Vollbad hilft durch die Wärme, die im gesamten Bereich der Muskulatur wirken kann und somit die Durchblutung und Regeneration der geschädigten Muskelfasern fördert.

Was muss man beachten:
Wenn die Temperatur sinkt, sollte das Bad rechtzeitig verlassen werden, um die Wirkung nicht ins Gegenteil umzukehren.

Wofür hilft das Hausmittel auch noch:
Ein Vollbad hilft auch bei einer Erkältung oder vermehrter Erschöpfung.

Sauna

Anwendung:
Der Gang in eine Sauna kann mehrmals in der Woche erfolgen. Ein ausgewogenes Spiel aus Kälte und Wärme – vor und nach der Sauna – trägt dabei zur Erholung der Muskeln bei.

Wirkung:
Durch die Feuchtigkeit, die mithilfe des Dampfes in einer Saune produziert wird, kann die Wärme schneller und tiefer in die Muskeln eindringen und diese entspannen.

Was muss man beachten:
Bei einer kalten Dusche nach der Saune sollte der verspannte Muskelbereich ausgespart werden.

Wofür hilft das Hausmittel auch noch:
Ein Gang in die Sauna hilft auch bei einer Grippe oder Blasenentzündung.

Kirschkernkissen

Anwendung:
Ein Kirschkernkissen kann beispielsweise in der Drogerie, Apotheke oder dem Reformhaus erworben werden. Für die Anwendung kann es in der Mikrowelle bei 360 Watt für einige Minuten oder in einem Backofen bei 150 Grad erhitzt werden.

Wirkung:
Das Kirschkernkissen speichert über mehrere Stunden effektiv Wärme und kann diese direkt im Bereich der verspannten Muskulatur abgeben und die Durchblutung steigern.

Was muss man beachten:
Es sollte immer ein Baumwolltuch zwischen dem Kirschkernkissen und der Haut liegen, um Verbrennungen zu vermeiden.

Wofür hilft das Hausmittel auch noch:
Das Kirschkernkissen hilft auch bei Bauchschmerzen oder einem Reizdarm.

Rotlichtlampe

Anwendung:
Wer eine Rotlichtlampe besitzt, kann diese mit entsprechend einzuhaltendem Abstand von ca. einem halben Meter einmal täglich für 20 Minuten auf die verspannte Muskulatur scheinen lassen.

Wirkung:
Eine Rotlichtlampe arbeitet mit Infrarotlicht, welches als natürlicher Bestandteil des Sonnenlichts vom Körper und den Muskeln schnell aufgenommen wird und durch die entstehende Wärme die Durchblutung der Muskulatur anregt.

Was muss man beachten:
Alternativ zur Rotlichtlampe kann auch einfach eine entspannende Runde mit Lichtschutzfaktor in der Sonne gelegen werden.

Wofür hilft das Hausmittel auch noch:
Eine Rotlichtlampe kann beispielsweise auch bei einem Hexenschuss eingesetzt werden.

Wärmesalben

Anwendung:
Eine Wärmesalbe kann in der Apotheke erworben werden und je nach Packungsbeilage zur Anwendung kommen. In der Regel wird sie in einer dünnen Schicht auf den verspannten Muskelbereich aufgetragen.

Wirkung:
Die Wirkung der Wärmesalbe beruht, je nach Mechanismus über verschiedene Wege, auf der Anregung der Durchblutung und dem schnelleren Transport von schädlichen Produkten von der Muskulatur weg.

Was muss man beachten:
Bei der Anwendung sollte auf alle Schleimhäute des Körpers Acht gegeben werden, da es hier leicht zu Entzündungen kommen kann. Es empfiehlt sich zum Auftragen Handschuhe zu verwenden.

Wofür hilft das Hausmittel auch noch:
Auch bei rheumatoider Arthritis oder Arthrose kann eine Wärmesalbe eingesetzt werden.

Wärmflaschen

Anwendung:
Für eine Wärmflasche sollte Wasser aufgekocht und für einen Moment stehen gelassen werden, damit kein kochend heißes Wasser verwendet wird. Die Wärmflasche sollte nicht randvoll gefüllt sein, um den Druck gering zu halten.

Wirkung:
Die Wärmflasche speichert über einen längeren Zeitraum effektiv Wärme und kann lokal direkt auf die verspannte Muskulatur aufgelegt werden. Dadurch wird die Durchblutung der Muskulatur gefördert.

Was muss man beachten:
Auch bei der Wärmflasche muss auf lokale Verbrennungen geachtet werden, daher sollte immer ein Baumwolltuch dazwischen gelegt werden.

Wofür hilft das Hausmittel auch noch:
Eine Wärmflasche hilft auch bei Darmkrämpfen und Bauchschmerzen.

Faszientraining

Anwendung:
Für ein Faszientraining ist es sinnvoll eine Faszienrolle in einem Sportgeschäft oder Online zu erwerben. Hiermit können verschiedene Übungen an der verspannten Muskulatur durchgeführt werden.

Wirkung:
Das Faszientraining führt zur Entspannung der Muskulatur durch die Lockerung der Faszien, also der Muskelhüllen. Diese sind oft verklebt und hemmen dadurch die Entspannung und Entlastung der Muskeln.

Was muss man beachten:
Da es viele unterschiedliche Übungen gibt sollte eine professionelle Einweisung bei der ersten Durchführung erfolgen.

Wofür hilft das Hausmittel auch noch:
Ein Faszientraining eignet sich ebenfalls gut bei muskulären Erkrankungen, vor allem im unteren Rücken.

Arnikasalbe

Anwendung:
Eine Arnikasalbe kann beispielsweise in der Drogerie oder der Apotheke erworben werden. Sie sollte in einer dünnen Schicht einmal täglich auf die verspannte Muskulatur aufgetragen werden.

Wirkung:
Die Wirkung der Arnikasalbe beruht auf den Wirkstoffen der Arnika-Pflanze. Diese führt zu einer Hemmung von Entzündungsprozessen und zur Linderung von Schmerzen.

Was muss man beachten:
Das Einreiben sollte mit Handschuhen durchgeführt werden, um Rückstände an den Händen zu vermeiden.

Wofür hilft das Hausmittel auch noch:
Die Arnikasalbe kann auch bei Sehnenscheidenentzündungen eingesetzt werden.

Körperhaltung/Gymnastik

Anwendung:
Eine aufrechte und gesunde Körperhaltung sollte permanent eingehalten werden, kann aber mit gezielten Übungen trainiert werden. Die Durchführung von Gymnastikübungen zur Muskelstärkung sollte täglich erfolgen.

Wirkung:
Eine aufrechte Körperhaltung ist ein effektives Mittel, um Muskelverspannungen vorzubeugen und eine weitere Ausprägung zu verhindern. Auch Gymnastikübungen unterstützen die Stärkung der Muskeln zur Haltung.

Was muss man beachten:
Auch bei der Ausübung von Gymnastikübungen ist es wichtig, auf eine aufrechte Körperhaltung zu achten.

Wofür hilft das Hausmittel auch noch:
Auch bei einer Skoliose oder einem Hexenschuss sind diese Hausmittel sehr wichtig.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Hausmittel anwenden?

Die Anwendung der Hausmittel kann bei akuten Beschwerden im Rahmen einer Muskelverspannung mehrmals täglich erfolgen, um den Symptomen schnell und effektiv entgegenzuwirken.

Die Arnikasalbe, Wärmesalbe und Rotlichtlampe sollten nicht mehr als einmal täglich genutzt werden, eine Kombination der Salbenanwendung mit anderen Hausmitteln ist stattdessen effektiver.

Natürlich sollte bei den wärmenden Elementen, wie einem Kirschkernkissen oder einer Wärmflasche, auch auf einen moderaten Gebrauch geachtet werden, um eventuellen Verbrennungen der Haut vorzubeugen.

Da Muskelverspannungen meist nur wenige Tage anhalten ist die Anwendung daran entsprechend anzupassen.

Was gilt zu vermeiden?

Bei Muskelverspannungen sollte auf eine Erholung und Schonung der überreizten Muskeln geachtet werden. Dementsprechend sollte keine Überlastung bzw. übermäßige Beanspruchung der Muskelpartie in den nächsten Tagen bis zur Besserung der Beschwerden erfolgen.

Dies kann individuell variieren, je nach Ausprägung der Verspannung. Allgemein gilt jedoch, dass eine körperliche Betätigung, besonders nach einer Muskelverspannung, nicht ohne vorherige Dehnung und Aufwärmung der Muskeln stattfinden sollte.

Kühlende Elemente sind aufgrund der Verminderung der Durchblutung bei Muskelverspannungen ebenfalls nicht zu empfehlen.

Behandlung der Erkrankung nur mit Hausmitteln oder nur als unterstützende Therapie?

Da es sich bei einer Muskelverspannung in aller Regel nur um ein vorübergehendes Symptom handelt, ist die alleinige Verwendung von Hausmitteln zumeist ausreichend.

Wichtig ist die mäßige Schonung mit moderater Bewegung der Muskelpartien als gesunder Umgang mit den gereizten Muskelfasern.

Bei einer ausbleibenden Besserung der Beschwerden nach einigen Wochen sollte jedoch eine weiterführende Therapie in Erwägung gezogen werden.

Hierfür empfiehlt sich eine ärztliche Vorstellung und in gemeinsamer Absprache einer weitere Behandlung. Die Hausmittel können dann weiterhin unterstützend eingesetzt werden.

Wann muss ich zum Arzt?

Ein Arzt muss bei einer einfachen Muskelverspannung nicht aufgesucht werden. Zur Entscheidung für oder gegen eine ärztliche Abklärung ist das Ausmaß der Beschwerden entscheidend.

In der Regel sind Muskelverspannungen selbstlimitierend und verschwinden nach einigen wenigen Tagen von alleine. Ist dies nicht der Fall sollte und die Schmerzen bleiben über Wochen bestehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Auch bei starken akuten Schmerzen im Rahmen eines Unfalls oder einer Verletzung empfiehlt sich bei ausbleibender Besserung eine zeitnahe Abklärung, da in solchen Fällen auch eine weitergehende Verletzung der Muskeln oder anderer Strukturen vorliegen könnte.

Welche alternative Therapie kann noch helfen?

Eine der häufigsten alternativen Therapiemethoden bei Muskelverspannungen ist die Akupunktur. Diese Behandlungsform eignet sich vor allem bei chronischen, also längerfristig vorliegenden, Verspannungen der Muskeln und wird häufig im Bereich der Schulter- und Nackenmuskulatur angewendet.

Dabei werden bestimmte Triggerpunkte mithilfe dünner, feiner Akupunkturnadeln behandelt. Die Nadeln werden in der Regel für ca. fünfzehn bis zwanzig Minuten belassen.

Die Triggerpunkte befinden sich entlang der klassischen Akupunkturlinien, die die verschiedenen Energieströme des Körpers darstellen. Häufig gibt es bei Muskelverspannungen eine Übereinstimmung der Lokalisationen mit den höchsten Verspannungen und den Triggerpunkten der klassischen Akupunktur. Zur Linderung der Beschwerden sind meist mehrere Sitzungen mit einer Akupunktur-Behandlung notwendig.

Alternativ zur Akupunktur kann auch die Akupressur zur Anwendung kommen. Dabei werden dieselben Triggerpunkte verwendet, allerdings für eine Behandlung mittels intensiver, kurzer Massagen.

Diese können, nach entsprechender fachmännischer Anleitung, auch alleine zuhause mittels kurzer starker kreisender Bewegungen an den entsprechenden Stellen durchgeführt werden.

Welche Homöopathika können mir helfen?

Bei Muskelverspannungen können auch verschiedene Homöopathika helfen.

Hierzu gehört beispielsweise Arnica montana, welches neben Verspannungen der Muskulatur auch bei Knochenverletzungen, Rücken- oder Gelenkschmerzen und Krampfadern eingesetzt werden kann.

Durch die regulierende Wirkung auf Entzündungsreaktionen im Körper führt es zu einer Reduzierung von Schmerzen. Die Anwendung wird bei Verspannungen der Muskeln in Form von Globuli empfohlen. Hier eignet sich die Potenz D6 mit der Einnahme von fünf Globuli bis zu fünfmal am Tag.

Ein weiteres geeignetes Homöopathikum ist Sabadilla. Diese homöopathische Präparat wirkt unterstützend auf verschiedene Prozesse des körpereigenen Stoffwechsels.

Hinzu kommt eine unterstützende Funktion auf die Prozesse der Wundheilung. Sabadilla wird neben Muskelverspannungen auch bei Verdauungsstörungen, Allergien und Kopfschmerzen, besonders der Migräne, eingesetzt.

Die Anwendung wird mit Globuli in den Potenzen D6 oder D12 empfohlen. Hiervon sollten täglich bis zu fünfmal jeweils drei Globuli eingenommen werden.

Informationen über homöopathische Mittel gegen Muskelverspannungen finden Sie auch unter: Homöopathie bei Muskelverspannungen

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