Homöopathie bei Gelenkschmerzen

Gelenkschmerzen sind weit verbreitet und können jedes Gelenk des Körpers betreffen. Zu den typischen Lokalisationen gehören die Hände, die Knie und die Hüfte. Durch die häufig mit den Gelenkschmerzen einhergehende einschränkende Wirkung auf die Beweglichkeit und den Alltag können die Beschwerden sehr belastend sein. Die Gelenkschmerzen können durch verschiedene Auslöser verursacht werden, wie beispielsweise Verletzungen, Entzündungen oder Medikamente.

Zu den wichtigsten Gelenkerkrankungen gehören die degenerativen, also durch Verschleiß auftretenden Erkrankungen, wie Arthrose, und die entzündlichen, wie zum Beispiel rheumatoide Arthritis. Bei Gelenkschmerzen können verschiedene homöopathische Mittel zu einer Besserung führen.

Diese Homöopathika werden verwendet

Bei Gelenkschmerzen können folgende Homöopathika zur Anwendung kommen:

  • Acidum picrinicum
  • Aristolochia
  • Bellis perennis
  • Berberis aquifolium
  • Berberis
  • Calcium arsenicosum
  • Calcium carbonicum
  • Ferrum phosphoricum
  • Hamamelis virginiana
  • Harpagophythum

Acidum picrinicum

Wann kommt es zum Einsatz:
Das homöopathische Mittel Acidum pricrinicum wird vor allem bei Depressionen und Einschlaf-, sowie Durchschlafstörungen eingesetzt. Auch bei Gelenkschmerzen und Migräne kann es zum Einsatz kommen.

Wirkung:
Acidum pricrinicum wirkt nach dem homöopathischen Basisprinzip, das Gleiches mit Gleichem behandelt werden soll. Hier liegt eine stark verdünnte Form eines schwer löslichen Stoffes aus Kristallen vor.

Dosierung:
Die Dosierung des Homöopathikums wird bei Gelenkschmerzen mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Aristolochia

Wann kommt es zum Einsatz:
Aristolochia kommt vor allem bei Gelenkschmerzen, Ausschlägen der Haut und bei Durchfällen zum Einsatz. Frauen nutzen es auch öfter bei Beschwerden der Menstruation oder der Wechseljahre.

Wirkung:
Das Homöopathikum Aristolochia wird aus einer Krautpflanze gewonnen, die viel Vitamin C enthält. Dadurch können Stoffwechselprozesse des Körpers unterstützt und Schmerzen gelindert werden.

Dosierung:
Das homöopathische Mittel wird typischerweise in der Potenz D12 mit einer dreimal täglichen Einnahme von jeweils 5 Globuli angewendet.

Bellis perennis

Wann kommt es zum Einsatz: Der Einsatz von Bellis perennis findet vor allem bei Gelenkschmerzen, sowie Quetschungen oder Muskelzerrungen statt. Auch bei Wundrosen kann es eingesetzt werden.

Wirkung: Das Homöopathikum Bellis perennis wird häufig bei einer unzufriedenen Wirkung anderer homöopathischer Präparate eingesetzt. Es wirkt besonders gut an Gelenken und Muskeln und lindert Schmerzen.

Dosierung: Die Globuli von Bellis perennis werden bei Gelenkschmerzen mit den Potenzen D6 oder D12 mit einer mehrmals täglichen Einnahme angewendet.

Berberis aquifolium

Wann kommt es zum Einsatz:
Berberis aquifolium ist ein homöopathisches Mittel, das vor allem bei Erkrankungen der Leber und Gelenkschmerzen eingesetzt wird. Auch bei Juckreiz wird es angewendet.

Wirkung:
Die Wirkung des homöopathischen Mittels beruht auf einer Stimulation verschiedener Organe im Körper, wie beispielsweise der Leber. Dadurch können Stoffwechsel- und immunologische Vorgänge im Körper unterstützt werden.

Dosierung:
Für die Dosierung des homöopathischen Präparats werden typischerweise die Potenzen D6 oder D12 mehrmals täglich mit drei Globuli angewendet.

Berberis

Wann kommt es zum Einsatz:
Berberis wird häufig bei Steinleiden, also sowohl bei Nieren- als auch bei Gallensteinen eingesetzt. Auch Gelenkschmerzen und Rheuma können als Anwendungsgebiete in Frage kommen.

Wirkung:
Bei dem homöopathischen Präparat handelt es sich um ein Alkaloid aus dem Sauerdorngewächs. Dieses kann Abflussstörungen und den Transport von Flüssigkeiten im Körper fördern, wodurch auch Entzündungsreaktionen beschleunigt werden.

Dosierung:
Die Dosierung des Homöopathikums erfolgt meist mit Globuli der Potenzen D6 oder D12. Alternativ kann das homöopathische Mittel auch als Tee getrunken werden.

Calcium arsenicosum

Wann kommt es zum Einsatz:
Calcium arsenicosum kommt vornehmlich bei Beschwerden des Bewegungsapparates zum Einsatz. Hierzu zählen Gelenkschmerzen und Entzündungen des Knochens.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel wird eher selten eingesetzt, wirkt jedoch besonders gut bei Entzündungen an Gelenken. Es lindert bestehende Schmerzen und reduziert Schwellungen.

Dosierung:
Die eigenständige Dosierung des Homöopathikums wird mit den Potenzen D6 oder D12 mit der mehrmals täglichen Einnahme von drei Globuli empfohlen.

Calcium carbonicum

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Einsatzgebiet von Calcium carbonicum ist sehr breit gefächert. Es wird bei Gelenkschmerzen, Mittelohrentzündunge, Kopfschmerzen Schwellungen der Nase, sowie bei Hautausschlägen oder Durchfall eingesetzt.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel besitzt eine Wirkung auf den Calciumhaushalt des Körpers. Dieser ist sehr wichtig bei Entzündungen und Veränderungen am Knochen.

Dosierung:
Die Dosierung von Calcium carbonicum erfolgt bei Gelenkschmerzen in der Regel mit den Potenzen D6 oder D12. Hiervon werden fünf Globuli an die Schmerzen adaptiert mehrmals täglich eingenommen.

Ferrum phosphoricum

Wann kommt es zum Einsatz:
Ferrum phosphoricum kann bei verschiedenen schmerzhaften Leiden, wie Gelenkschmerzen, Halsschmerzen, Kopfschmerzen oder Ohrenschmerzen eingesetzt werden.

Wirkung:
Das Homöopathikum wirkt entzündungshemmend und regulierend auf das Immunsystem des Körpers. Es reduziert dadurch Überwärmungen, Schmerzen und Schwellungen.

Dosierung:
Ferrum phosphoricum wird zur selbstständigen Anwendung häufig in den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Hamamelis virginiana

Wann kommt es zum Einsatz:
Hamamelis virginiana kann bei Durchfallerkrankungen, Cellulite und Juckreiz eingesetzt werden. Auch bei Gelenkschmerzen und Krampfadern wird es häufig angewendet.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel wird aus der Zaubernuss gewonnen und wirkt regulierend auf den Blutfluss des Körpers. Dadurch können Stoffe, die an Entzündungsprozessen beteiligt sind, besser im transportiert werden.

Dosierung:
Für die selbstständige Behandlung von Gelenkschmerzen wird das Homöopathikum in den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Harpagophythum

Wann kommt es zum Einsatz:
Das homöopathische Mittel Hargapophythum wird bei Beschwerden der Verdauung, Fieber, sowie bei Schmerzen während der Geburt oder an den Gelenken eingesetzt.

Wirkung:
Hargapophythum wird auch Teufelskralle genannt und besitzt eine antientzündliche Wirkung. Dadurch können Schmerzen reduziert und das Immunsystem moduliert werden.

Dosierung:
Für die Dosierung werden vor allem die Potenzen D6 oder D12 empfohlen, aber auch D4 kann mit wenigen Globuli täglich zum Einsatz kommen.

Gibt es ein passendes Komplexmittel?

arthroLoges comp. Tropfen

Wirkstoffe:
In dem Komplexmittel arthroLoges comp. sind die homöopathischen Mittel

  • Berberis
  • Thuja D1
  • Rhus toxicodendron D3
  • Formica rufa D4
  • Ledum D2
  • Colchicum D4
  • Lithium carbonicum

enthalten.

Wirkung:
arthroLoges comp. Tropfen wirken besonders gut gegen die Symptome einer Entzündung am Gelenk. Dadurch reduzieren sie die Beschwerden bei geröteten, überwärmten und geschwollenen Gelenken.

Dosierung:
Die Dosierung des Komplexmittels wird mit bis zu sechs Einnahmen täglich à 5 Tropfen empfohlen. Bei chronischen Beschwerden sollte die Einnahme nicht häufiger als dreimal pro Tag erfolgen.

Gelenk Albin® Tropfen

Wirkstoffe:
In den Gelenk Albin® Tropfen sind die homöopathischen Wirkstoffe

  • Colchicum autumnale D3
  • Actaea spicata D3
  • Filipendula ulmaria
  • Bryonia D3
  • Ruta graveolenes D1

enthalten.

Wirkung:
Das Komplexmittel wirkt auf gereizte und entzündete Gelenke durch die Modulierung von Entzündungsreaktionen. Es sorgt für eine Entlastung des Gelenks und fördert die Beweglichkeit.

Dosierung:
Für die Dosierung können die Tropfen bis zu dreimal am Tag mit drei Tropfen pro Einnahme angewendet werden. Bei chronischen Schmerzen sollten nur zwei Einnahmen pro Tag erfolgen.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Homöopathika nehmen?

Die Häufigkeit und Dauer der Einnahme der Homöopathika ist abhängig von der Art und Ausprägung der Symptome. Generell gesehen sollte die Einnahme der homöopathischen Mittel in den angegebenen Dosierungen nicht länger als zwei Wochen erfolgen.

Bei darüber hinausgehend bestehenden Beschwerden sollte ein homöopathischer Facharzt zur Besprechung des weiteren Behandlungsplans konsultiert werden.

  • Die Einnahme der einzelnen Präparate sollte nicht öfter als fünfmal am Tag erfolgen.

Arthrose

Der Begriff Arthrose bezeichnet eine degenerative Veränderung eines Gelenks. Diese entsteht durch Verschleiß, also eine chronische bzw. über einen längeren Zeitraum andauernde Abnutzung des Gelenks. Dabei kommt es vor allem zur Abtragung und Schädigung des Gelenkknorpels.

Das Problem dieser Erkrankung ist die Tatsache, dass der Knorpel im Gelenk nur sehr bedingt zur Regeneration, also Wiederherstellung der Ausgangslage, fähig ist. Daher ist eine Arthrose ein hauptsächlich irreversibler, also nicht umkehrbarer Prozess eines Gelenks. Dies bedeutet, dass die Behandlung einer Arthrose möglichst frühzeitig begonnen werden sollte.

Starke Schmerzen über einen längeren Zeitraum, die bei Belastung zunehmen bzw. sich verschlimmern, können hierbei ein Hinweis sein. Es kommt weiterhin im akuten Stadium zu einer Überwärmung und Schwellung des Gelenks. Häufig sind die Knie oder die Hüfte von einer Arthrose betroffen.

Die Beschwerden können zumeist konservativ, auch mit homöopathischen Präparaten behandelt werden. Oftmals läuft es jedoch langfristig auf invasivere Maßnahmen heraus, die für eine Schmerzreduktion unumgänglich werden können. Hierzu gehören operative Methoden, bei denen ein Teil des Gelenks oder das komplette Gelenk ersetzt wird. Dies ist vor allem dann von Bedeutung, wenn das alte Gelenk seiner Funktion nicht mehr nachkommen kann.

Lesen Sie auch den Artikel: Homöopathie bei Arthrose

Behandlung der Erkrankung nur mit Homöopathie oder nur als unterstützende Therapie?

Ob Gelenkschmerzen nur mit Homöopathie behandelt werden können oder nicht, hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache ab. Bei einmalig akut auftretenden Beschwerden an einem Gelenk kann zunächst eine Behandlung allein durch homöopathische Präparate erfolgen.

Zeigt diese jedoch nach einigen Tagen keine Besserung, sollte ein Arzt konsultiert werden. Je nach daraufhin angestrebter Behandlung können homöopathische Mittel jedoch weiterhin unterstützend zur Symptombesserung beitragen.

Wann muss ich zum Arzt?

Wenn es gelegentlich zu leichten Gelenkschmerzen kommt, muss prinzipiell nicht sofort ein Arzt aufgesucht werden. Gelenkschmerzen sind ein weit verbreitetes Symptom, die bei einer akuten übermäßigen Beanspruchung eines Gelenks auftreten können.

Bei Entlastung des entsprechenden Gelenks kann eine schnelle Besserung der Beschwerden eintreten. Kommt es allerdings über einen längeren Zeitraum zu immer wiederkehrenden starken Schmerzen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Auch beim Auftreten weiterer Symptome, wie einer starken Bewegungseinschränkung, Fieber oder anderen Schmerzen sollte der Gang zum Arzt erfolgen.

Weitere alternative Therapieformen

Eine sehr wichtige Therapieform bei Gelenkschmerzen ist das Training von Muskeln. Dabei sind vor allem die Muskeln im und um den Bereich des Gelenks gemeint, aber auch generell ist eine gut trainierte Muskulatur für den Körper und zur Vorbeugung weiterer Gelenkbeschwerden sehr wichtig.
Die Muskeln spielen für Gelenke eine sehr wichtige Rolle, da sie zu deren Stabilisation beitragen und bei eventuellen übermäßigen Belastungen den Druck auf das Gelenk reduzieren können. Spezifischen Übungen zur Kräftigung der Muskulatur sind daher eine sehr wichtige Maßnahme, um Gelenkschmerzen entgegen zu wirken.

Bei Gelenkschmerzen eignet sich auch die Anwendung von verschiedenen Schüssler-Salzen zu Linderung der Symptome. Dabei ist die Art des anzuwendenden Präparats von der Art der Beschwerden abhängig.

  • Bei akut auftretenden Gelenkschmerzen eignen sich vor allem das Schüssler Salz Nr. 1, Calcium fluoratum, das Schüssler Salz Nr. 17, Manganum sulfuricum, und das Schüssler Salz Nr. 20, Kalium aluminium sulfuricum.

Treten die Gelenkschmerzen im Rahmen von Entzündungen auf, können hierfür je nach Entzündungsart auch verschiedene Schüssler Salze eingesetzt werden. Hierzu gehören beispielsweise bei chronischen Entzündungen die Salze Ferrum phosphoricum und Natrium sulfuricum. Die Anwendung sollte ein bis dreimal täglich erfolgen.

Welche Hausmittel können mir helfen?

Bei Gelenkschmerzen gibt es zahlreiche Hausmittel, die zur Linderung der Symptome beitragen können. Hierzu gehört beispielsweise die lokale Anwendung von verschiedenen Ölen, die im Bereich des Gelenks einmassiert werden können.

  • Pfefferminzöl wirkt reduzierend bei starken Schmerzen.
  • Rosmarinöl besitzt einen fördernden Effekt auf die Durchblutung, wodurch eine Entspannung der oftmals verkrampften Muskulatur im Bereich des Gelenks erfolgen kann.
  • Eukalyptusöl wirkt antientzündlich und führt so zu einer Linderung der Symptome bei Schmerzen im Gelenk.

Auch verschiedene Wickel und Kompressen können bei Gelenkschmerzen helfen.

  • Hierzu gehört beispielsweise eine kalte Quarkauflage. Dafür werden ein paar Esslöffel Quark in ein Baumwolltuch gelegt und eingewickelt auf das Gelenk gebracht. Der Quark kann die Kälte über längere Zeit speichern, wodurch es effektiv zu einer Kühlung des gereizten Gelenks kommt.
  • Auch Senfkompressen können bei Beschwerden im Gelenk zum Einsatz kommen. Hierfür wird Senfpulver mit Wasser angerührt und zu einer Paste verarbeitet. Diese wird ebenfalls eingewickelt und auf das Gelenk gelegt. Hierbei sollte die Anwendung nicht länger als fünf Minuten andauern.

Lesen Sie diesbezüglich den gesonderten Artikel: Hausmittel gegen Gelenkschmerzen

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