Die Schmerzen bei einem Mittelfußbruch legen sich bei komplikationslosem Verlauf in der Regel innerhalb von 6-12 Wochen. Verschiedene Komplikationen können jedoch dafür sorgen, dass die Betroffenen auch nach abgeschlossener Heilungsphase weiterhin Schmerzen und Probleme haben. Die Schmerzen können dabei ganz unterschiedlicher Art und Ursache sein und sollten in jedem Fall von einem Arzt abgeklärt und behandelt werden. Natürlich sollte im Allgemeinen schon zu Beginn der Behandlung dafür gesorgt werden, dass es im späteren Verlauf der Heilung gar nicht erst zu Komplikationen kommt. Je nachdem, um welche Art von Fraktur es sich handelt ist dies allerdings nicht immer einfach.
Wie bereits erwähnt ist die Art des Mittelfußbruchs von Person zu Person verschieden. Besonders komplizierte Brüche können allerdings langanhaltende Schmerzen und Probleme bringen. Ursachen für die Schmerzen sind dann zum Beispiel:
Trümmerfrakturen, bei denen mehrere Mittelfußknochen gebrochen sind, die dann nicht korrekt ausgerichtet werden.
Knorpelschäden die sich langsam zu einer Arthrose entwickeln können, welche ebenfalls für mehr oder weniger starke Schmerzen sorgt.
Knochenhautentzündungen besonders im Zusammenhang mit offenen Frakturen, die noch mehrere Wochen für starke Schmerzen und eine unbedingte Schonung verantwortlich sind.
Pseudoarthrosen, wenn eine Jones-Fraktur vorlag, die ähnliche Symptome und Schmerzen wie eine echte Arthrose verursachen.
Die Entstehung eine Kompartement Syndroms, bei dem das Gewebe im Fuß anschwillt, sich aber nicht weit genug ausdehnen kann und so Schäden entstehen, die zu starken Schmerzen führen
eine zu frühe Wiederbelastung des Fußes oder das Ausführen falscher Übungen
Welche Belastung für den Fuß richtig ist, hängt von Art und Schwere der Fraktur ab. So oder so wird der Fuß in der Anfangsphase der Verletzung für 4-6 Wochen mit einer Schiene, einem Gips oder einem Tape ruhiggestellt. Unter Umständen darf der Fuß jedoch bereits wieder voll belastet werden. Das ist zum Beispiel bei einfachen, nicht verschobenen Frakturen der Fall. Generell erfolgt die Belastung immer schmerzadaptiert, das bedeutet, der Fuß sollte immer nur so belastet werden, wie es ohne Schmerzen möglich ist.
Auf Abrollbewegungen sollte dringend verzichtet werden, da man sonst Gefahr läuft, dass der Bruch nicht richtig ausheilt oder sich verschiebt. Aus diesem Grund sind während der ersten paar Wochen oft Röntgenkontrolluntersuchungen nötig. Speziell bei verschobenen Frakturen, die operativ versorgt wurden, macht man sich die Hilfe der Röntgendiagnostik zu nutze. Bei dieser Art von Frakturen, darf der Fuß meist 6 Wochen gar nicht belastet werden. Die richtige Belastung ist also individuell verschieden, sodass keine pauschale Aussage darüber getroffen werden kann.
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Gerade zu Beginn der Heilungsphase können die Betroffenen unter starken Schmerzen Leiden. Die Schwellung des Gewebes sorgt für Druck auf andere Strukturen des Fußes, wie zum Beispiel Nervengewebe, Knochenhaut oder andere Weichteile. Je nach Art und Schwere der Fraktur sind auch die Schmerzen unterschiedlich stark ausgeprägt. Bei einem komplikationslosen Bruch geben sich die akuten Schmerzen bei richtiger Nachbehandlung in der Regel innerhalb von 1-2 Wochen. Die Belastungsschmerzen hingegen können noch länger andauern und unter Umständen mehrere Wochen bis Monate anhalten. Pauschal lässt sich im Allgemeinen keine Aussage treffen, wie lange Schmerzen nach der Fraktur normal sind, da die Umstände der Verletzung letztendlich die Dauer der Schmerzen bedingen.
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Auch die Frage, wann der Fuß nach einem Mittelfußbruch wieder belastet werden sollte, ist davon abhängig um welche Art Bruch es sich handelt und ob umliegendes Gewebe mit geschädigt ist. Auch die Wahl des Therapieverfahrens hat Einfluss auf die Dauer bis zur vollen Belastbarkeit. Generell gilt allerdings das der Fuß zunächst in einer Spezialschiene ruhiggestellt wird. Die Schiene hat eine gerade Sohle, sodass keine Abrollbewegung möglich ist. Der Fuß sollte während dieser Phase schmerzadaptiert belastet werden. Zur Unterstützung können Unterarmgehstützen hilfreich sein. Bei unkomplizierten Brüche ist es in der Regel möglich den Fuß nach ca. 6 Wochen wieder langsam an die volle Belastung heranzuführen. Dabei wird von der Ferse ausgehend gearbeitet. Bis zur vollen Belastbarkeit können jedoch 12 Wochen und bei komplizierten Fällen sogar mehrere Monate vergehen. Für den Übergang zur Vollbelastung kann man Tapeanlagen verwenden. Diese bieten dem Mittelfuß zusätzliche Stabilität ohne dabei den Fuß in seiner Beweglichkeit zu beeinflussen.
Alle dazu wichtige Informationen erhalten Sie in dem Artikel "Mittelfußbruch tapen"
Unabdingbar ist in dieser Phase die Physiotherapie, welche durch gezieltes Training der umliegenden Muskulatur eine ideale Grundlage für die Strapazen der Belastung bietet. Außerdem ist es wichtig den Fuß nur im Rahmen des Möglichen zu belasten und auf keinen Fall eine Überbelastung und mögliche Komplikationen zu riskieren. Wann wieder belastet werden darf, hängt also davon ab wie gut die Heilung voranschreitet und welches Therapieverfahren dem Verletzungsgrad angemessen ist. Der Individualfall entscheidet also über die Dauer bis zur Vollbelastung.
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Die Dauer der Heilung eines Mittelfußbruchs richtet sich nach Art, Schwere und Ausmaß der Verletzung. Ist nur ein einzelner Knochen betroffen, heilt der Bruch in der Regel, egal ob bei konservativer oder operativer Versorgung nach ca. 6-8 Wochen wieder aus. Es kann aber sein, dass bei komplizierten Brüchen mit Beteiligung von Bändern oder Geweben, sowie offenen Frakturen eine deutlich längere Heilungsphase zu erwarten ist. So kommt es, dass die voll Belastung je nach Verletzungsgrad erst zwischen 2 bis hin zu 12 Monaten nach der Verletzung wieder erreicht ist. Für die Betroffenen bedeutet dies eine Menge an Disziplin und Durchhaltevermögen.
Ausführliche Informationen erhalten Sie in dem Artikel: "Mittelfußbruch - Heilungsdauer"
Um eine sichere Heilung der frakturierten Mittelfußknochen zu gewährleisten, ist es wichtig, den Fuß richtig zu entlasten und ruhigzustellen. Am besten geht das mit Hilfe eines speziellen Entlastungsschuhs. Das besondere an den Schuhen ist, dass vor Allem die Fußsohle steif ist, sodass keine Abrollbewegungen möglich sind. Durch den guten Schutz des Entlastungsschuhs kann der betroffene Fuß bereits früh wieder belastet werden, ohne das man Gefahr läuft den Fuß zu Überlasten. Da der Entlastungsschuh zu Beginn auch nachts getragen wird ist es wichtig eine geeignete Thromboseprophylaxe zu betreiben. Gerade dann, wenn durch den Schuh auch das Sprunggelenk ruhiggestellt ist.
Ein Entlastungsschuh oder eine Schiene sind, wie der Name bereits sagt, vor Allem dazu da, den Fuß zu schützen und zu entlasten. Wichtig ist, dass bei längerer Anwendung ein Entlastungsschuh, ein physiotherapeutisches Gangtraining und eine passive Mobilisation des Fußes stattfinden sollte. Dadurch wird der Heilungsprozess optimal unterstützt und die Funktionalität und Kraft der Muskeln erhalten. Sind die Schmerzen noch zu groß, können zusätzlich Unterarmgehstützen für Entlastung sorgen. Wie lange der Entlastungsschuh getragen wird ist Abhängig von der Schwere der Verletzung und dem Fortschritt des Heilungsprozesses.
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Eine Fraktur einer oder mehrerer Mittelfußknochen kann eine langwierige Angelegenheit sein und fordert den Betroffenen ein Großmaß an Geduld ab. Die Heilung kann jedoch mit Hilfe kleiner Tips positiv beeinflusst werden:
an die Angaben der Ärzte und Physiotherapeuten halten: das bedeutet vor Allem sich nicht selbst zu überschätzen und zu früh zu viel zu wollen. Durch zu frühe Belastung richtet man meist größere Schäden an.
Anwendung spezieller Salben und Cremes, die zum einen schmerzlindert, zum anderen aber auch abschwellend und kühlend wirken, um so den heilungsprozess zu unterstützen. Ein Beispiel dafür sind Diclofenac (schmerz- und entzündungshemmend) oder Arnica- oder Traumeel Salben (abschwellend, schmerzlindernd).
Eine kalziumreiche Ernährung kann das zusammenwachsen der Knochen positiv beeinflussen, da Kalzium einer der Grundbausteine der Knochensubstanz ist.
Aktiv sein. Natürlich nur im Rahmen des Möglichen. Bewegung und vor Allem angemessene Übungen für den Fuß halten den Kreislauf und Stoffwechsel aktiv.
Verzicht auf Nikotin und andere Genussmittel
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Um die Heilung bei einem Mittelfußbruch zu beschleunigen, gibt es zahlreiche kleine Übungen, dir vor Allem darauf abzielen die Muskulatur zu kräftigen und so insgesamt dem Fuß mehr Kraft und Stabilität zu geben. Die Übungen dürfen jedoch erst nach Abnahme des Ruhigstellungsverbandes und nach Absprache mit den behandelnden Ärzten durchgeführt werden.
Kräftigung der Muskulatur
Auf einen Stuhl setzen und die Füße auf dem Boden aufstellen. Nun die Zehen so weit es geht spreizen, 10 Sekunden halten und wieder locker lassen. 10-15 Wiederholungen.
Kräftigung der Muskulatur
Auf einen Stuhl setzen und dann versuchen mit den Zehen einen Stift oder ein Blatt Papire vom Boden aufzuheben, 5 Sekunden zu halten und wieder loslassen. 5-10 Wiederholungen.
Mobilisation und Kräftigung der Muskulatur
Auf das lädierte Bein stellen und das andere Bein in der Luft anwinkeln. Auf die Zehenspitzen hochdrücken und für 15 Sekunden die Balance halten. 2-3 mal wiederholen, wobei zwischen den einzelnen Durchgängen kurz pausiert wird.
Kräftigung der Muskulatur
Rücklings auf eine gerade Unterlage legen. Die Beine sind angewinkelt. Jetzt mit Gesäß und Hüfte in Richtung Zimmerdecke hochdrücken, sodass eine Art Brücke gebildet wird. Aus dieser Position heraus die Fersen vom Boden anheben und auf die Zehenspitzen stellen. Kurz halten und dann langsam wieder absetzen.,10-15 Wiederholungen.
Welche Therapie bei einem Mittelfußbruch angewandt wird ist abhängig davon, welcher Mittelfußknochen betroffen und wie kompliziert der Bruch ist. Bei einfachen Brüchen reicht oft eine konservative Therapie aus, ist der Bruch jedoch komplizierter wird meist operativ behandelt. Generell gliedert sich die Therapie jedoch immer in verschiedene Phasen, die je nach Schwere der Verletzung unterschiedlich lang sein können.
Ruhephase: Hierbei wird der Fuß durch einen Gips,ein Tape oder einen Spezialschuh ruhiggestellt. Mithilfe von Unterarmgehstützen wird gewährleistet, das der Fuß entlastet wird.
Heilungsphase: Während dieser Phase wir durch hochlagern, kühlen und passive Physiotherapie und Lymphdrainage dafür gesorgt, dass die Schwellung zurückgeht und dem Muskelabbau entgegengewirkt wird.
Belastungsphase: Nach ca. 6-8 Wochen wird die Schiene abgenommen und der Fuß darf langsam wieder teilbelastet werden. Gerade der Muskelaufbau und die Stabilisation und Mobilisation sind jetzt sehr wichtig.
Vollbelastung: Ist der Bruch komplett geheilt und schreitet der Muskelaufbau gut voran kann der Fuß wieder vll belastet werden. Rückkehr in den Sport ist bei unkomplizierten Brüchen nach ca. 3 Monaten möglich.
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