Die Physiotherapie bei einer Handgelenksentzündung hat natürlich in erster Linie das Ziel, die Entzündung in den Griff zu bekommen und die Probleme, die dadurch für den Patienten entstehen, zu beseitigen. Grundlage für den physiotherapeutischen Behandlungserfolg ist dabei, die Ursache, die zur Entstehung der Handgelenksentzündung geführt hat, zu eliminieren. Die genauen Inhalte der Physiotherapie bei einer Handgelenksentzündung können dabei voneinander variieren, das liegt daran, dass der Behandlungsplan immer an den individuellen Betroffenen und dessen Bedürfnisse angepasst werden muss.
Mehr zu diesem Thema finden Sie in dem Artikel: Handgelenksentzündung
Bei einer Handgelenksentzündung können die Therapieverläufe sehr verschieden sein. Ausschlaggebender Punkt bei der Wahl einer geeigneten Therapie ist die Ursache der Entzündung, der Fortschritt und die Dauer der Entzündung, Alter und Vorerkrankungen des Patienten sowie der Grad der Einschränkung durch die Entzündung.
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Bei einer akuten Entzündung können Sie selbst am meisten tun, wenn Sie das Handgelenk zunächst schonen und für einige Zeit ruhigstellen, damit das Gelenk Zeit zum heilen hat und nicht durch zusätzliche Belastungen weiter gereizt wird. Nach Abklingen der Entzündung kann dann dazu übergegangen werden durch gezielte Übungen die Strukturen des Handgelenks zu mobilisieren und wieder zu kräftigen. Beispielhaft sind im folgenden einige Übungen aufgeführt:
1) Mobilisation der Handgelenke
Begeben Sie sich in den Vierfüßlerstand und stellen Sie die Hände so, dass die Finger in Richtung Knie zeigen. Jetzt bewegen Sie sich mit dem Oberkörper langsam nach hinten, sodass Sie eine Dehnung in den Handgelenken spüren. Halten Sie diese 20 Sekunden.
2) Kräftigung der Handgelenke
Begeben Sie sich wieder in den Vierfüßestand. Die linke Hand wird normal aufgestützt und die rechte wird auf den Handrücken gelegt, sodass die Fingerspitzen zur linken Hand zeigen. Nun drücken/ heben Sie die rechte Hand aus dieser Position hoch, sodass das Handgelenk gerade und am Boden fixiert ist. Danach wieder in die Ausgangsstellung die Hand abknicken. Es folgen 10 Wiederholungen, dann die Seiten wechseln.
3) Dehnung des Handgelenks
Strecken Sie einen Arm gerade nach vorne aus. Umfassen Sie mit der anderen Hand die Finger des ausgetreckten Arms und beugen Sie zu sich nach hinten, sodass das Handgelenk nach oben gebogen und gedehnt wird. 20 Sekunden halten, dann nach unten beugen und ebenfalls 20 Sekunden dehnen, dann Seiten wechseln.
weiter Übungen finden Sie in folgenden Artikeln:
Die Dauer einer Handgelenkentzündung ist maßgeblich von der Ursache und dem Stadium der Erkrankung abhängig. Bei angemessener und konsequenter Therapie heilt die Entzündung jedoch in der Regel problemlos innerhalb von 3-4 Wochen komplett ab. Wenn die Entzündung jedoch bereits einen chronischen Verlauf angenommen hat oder sich die Betroffenen nicht an die Therapievorgaben halten, kann sich eine Handgelenksentzündung auch über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder sogar Monaten hinziehen, wodurch die Patienten stark in ihrer Lebensqualität eingeschränkt werden.
Eine Ergänzung der Therapie auch bei chronischen Entzündungen sind Salben. Dabei gibt es viele verschiedene Präparate, die mehr oder weniger für bestimmte Indikationen einer Entzündung geeignet sind. Im folgenden sind die gängigsten Beispiele aufgeführt:
Proff 5% Gel/ doc/ Dolobene®: Diese Salben enthalten den Prostaglandinhemmer Ibuprofen. Ibuprofen wirkt schmerzstillend und entzündungshemmend
Voltaren Schmerzgel® / Diclo-Schmerzgel/ Diclac®: In diesen Salben ist der Hauptwirkstoff das ebenfalls schmerzstiilende und entzündungshemmende Diclofencac
Salbe Nr. 6 Kalium Sulfuricum®: Diese Schüssler Salz Salbe hat sich vor Allem bei chronischen Entzündungen als hilfreich und Symptome lindernd bewährt
Arnika Salbe®: Diese homöopatische Salbe mit dem Wirkstoff Arnika hat sich insbesondere bei Sportverletzungen bewährt, sie ist jedoch auch eine gute Wahl bei rheumatischen Erkrankungen und Problemen an Knochen und Gelenken
Traumeel Gel/Salbe®: Auch Traumeel ist eine hoömopathische Salbe, die aus 14 verschiedenen pflanzlichen Wirkstoffen besteht, die im Zusammenspiel gegen typische Beschwerden von stumpfen Verletzungen und rheumatischen Erkrankungen wirkt
Bei manchen Salben und insbesondere bei Gelen kann es gerade bei Entzündungen gut tun, wenn man diese im Kühlschrank aufbewahrt, um einen zusätzlichen Kühlungseffekt zu erreichen. Die Salben werden in der Regel mehrmals täglich dünn auf die entzündeten Bereiche aufgetragen.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Physiotherapie eine Vielzahl an verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten bietet, um flexibel auf die Bedürfnisse der einzelnen Patienten eingehen zu können und die Handgelenksentzündung an der Ursache zu bekämpfen. Durch einen abwechslungsreichen Therapieplan, der verschiedene Impulse setzt, kann der Heilungsprozess meist beschleunigt werden und die Betroffenen sind auch langfristig beschwerdefrei. Voraussetzung für den Erfolg der therapeutischen Maßnahmen ist eine enge Zusammenarbeit von Ärzten, Therapeuten und Patienten, sowie eine disziplinierte und kontinuierliche Fortführung der Therapie auch außerhalb der physiotherapeutischen Praxis.