Der Kahnbeinbruch der Hand ist die häufigste Fraktur der Handwurzel. Es handelt sich um einen Bruch des Os scaphoideum der Handwurzelknochen. Der Verletzungsmechanismus ist der Sturz auf die ausgestreckte Hand. Die Therapie kann in den meisten Fällen konservativ erfolgen. Eine rehabilitative Physiotherapie unterstützt die Heilung und stellt die Funktion der Hand wieder her. In manchen Fällen ist eine Operation nötig um eventuelle Komplikationen und bleibende Schäden zu vermeiden.
Die Therapie richtet sich immer individuell nach dem Patienten. In der Regel, bei stabilen Brüchen reicht die konsequente Ruhigstellung mittels Gips oder Schiene, um eine Heilung zu ermöglichen. Es folgt eine intensive Physiotherapie, um die Beweglichkeit und Funktionsfähigkeit der Hand wieder herzustellen. Hierzu wird Gewebe, welches durch die Ruhigstellung an Elastizität verloren hat, gedehnt und mobilisiert. Verklebungen zwischen den Gewebeschichten werden gelöst und anschließend werden die Muskeln der Hand und des Unterarms, die durch die Ruhigstellung an Kraft und Masse verloren haben, wieder trainiert. Auch die Koordination der Finger und der Hand werden beübt.
Die Skaphoidfraktur, also die Kahnbeinfraktur bezieht auch das Handgelenk mit ein, da dieses sich aus dem Os scaphoideum und der Speiche zusammensetzt. Es sollte also auch immer die Funktion des Handgelenkes und auch des Ellenbogengelenks in der Therapie mit bedacht werden.
Bei einer instabilen Fraktur, bei der sich die Bruchstücke nicht mehr in geordneter Lage zueinander befinden, bei schlechter Heilung oder bei Trümmerbrüchen ist eine operative Therapie nötig. Auch nach einer Operation folgt eine Ruhigstellung. Noch während der Ruhigstellung oder in deren Anschluss sollte die physiotherapeutische Nachbehandlung erfolgen. Die Ziele der Therapie sind die gleichen, nach einer Operation muss sich der Therapeut immer an die Belastungs- und Bewegungvorgaben des Operateurs halten, um das Operationsergebnis nicht zu gefährden.
In beiden Fällen ist das Hauptproblem bei der Therapie der Kahnbeinfraktur, die lange Ruhigstellungsdauer. Durch die Immobilisation können Sehnen und Bändern verkürzen und an Elastizität verlieren. Auch das Handgelenk kann sich verändern und an Beweglichkeit verlieren. Dies gilt es in der Nachbehandlung aufzuheben oder während der Ruhigstellung so gut es geht bereits zu verhindern. (Ohne die Ruhigstellung des Kahnbeins dabei zu beeinflussen).
Zur Behandlung gehört neben der mobilisierenden und kräftigenden Physiotherapie auch eine manuelle Lymphdrainage, die den Abfluss von Lymphflüssigkeit fördert, Schwellungen reduziert und somit die Heilung unterstützt. Wichtig ist, dass nach abgeschlossener Heilung die Koordination der Hand trainiert wird. Die Hand sollte möglichst ihre ursprüngliche Funktion im Alltag wieder ausführen können.
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Die Heilungsdauer ist je nach Patienten individuell. Es erfolgen während der Heilung immer wieder röntgenologische Aufnahmen, um den Zustand der Frakturheilung beurteilen zu können. In der Regel braucht die Ausheilung aber bei einer konservativen Therapie etwa bis zu 3 Monate. In der Zeit sollte die Hand komplett ruhig gestellt werden, oder, wenn der Arzt das okay gibt, nur angemessen belastet werden. Kommt es zu einer mangelhaften Frakturheilung kann eine Pseudarthrose entstehen. Hiervon spricht man, wenn der Frakturspalt nach Wochen der Heilung beweglich bleibt. Da die vollständige Ruhigstellung der Hand meist schwierig ist, kommt es im Bereich der Hand relativ häufig zur Pseudarthrosenbildung. Es kann eine Operation folgen, bei der die Bruchstücke erneut verbunden werden, die Heilungsdauer verlängert sich dann stark.
Bei operativem Vorgehen kann die Heilungsdauer etwas kürzer ausfallen. Auch hier erfolgt eine bildgebende Diagnostik und es sollte sich dringend an die Vorgaben des Arztes gehalten werden.
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Die Heilung einer Kahnbeinfraktur kann schlecht beschleunigt werden. Das Problem ist, dass die Extremitäten weniger gut durchblutet sind und die Heilung in der Peripherie im Allgemeinen länger andauert. Es sollten optimale Heilungsbedingungen geschaffen werden:
Eine Operation ist nötig:
In diesem Fall werden die Bruchstücke durch bestimmte Materialien ordnungsgemäß zusammengesetzt und fixiert. In den meisten Fällen verbleibt das Fixationsmaterial im Knochen. Kommt es bei einer konservativen Therapie zu einer falschen Ausheilung oder einer mangelnden Verbindung der Knochenfragmente (Pseudarthrose) kann eine Operation auch nach begonnenem Heilungsverlauf noch nötig werden. Hierdurch kann sich die Heilungsdauer verlängern. Wichtig ist jedoch, dass das Kahnbein wieder richtig ausheilt, um Folgeschäden besonders auch im Bereich des Handgelenkes zu vermeiden.
Als mögliche Folgen kommen in Folge einer Schwellung in Frage:
Das Handgelenk sollte nach einer Kahnbeinfraktur ruhiggestellt werden. Eine sichere Ruhigstellung ist essentiell für die Frakturheilung. Es bieten sich hierfür Gipsverbände aber auch Schienen an.
Der Gipsverband wird meist während der Frühversorgung im Krankenhaus angelegt. Er kann nicht einfach gewechselt werden, sondern muss jedes mal, z.B.nach dem Waschen neu angelegt werden.
Einfacher ist hier der Umgang mit Schienen. Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Handgelenksschienen, aus Plastik, Schaumstoff oder anderen Materialien . Die Schienen können, richtig angelegt sehr gut für die Ruhigstellung des Knochens und der Gelenke sorgen, allerdings besteht das Risiko die Schiene nicht richtig zu verwenden. Zu locker angelegt Schienen können eine mangelnde Ruhigstellung bewirken und so zu einer falsche oder fehlende Ausheilung führen. Zu fest angelegte Schienen können den Blut und Lymphfluss beeinflussen, aber auch zu Nervenkompressionen o.ä. Führen und so ebenfalls zu ungewollten Komplikationen, wie Kribbelparästhesien oder Schwellungen führen.
Bei einer akuten Verletzung, z.B durch einen Sturz auf die ausgestreckte Hand kann es in Folge einer Fraktur zu einer Schwellung und Rötung, bzw. zu einer Hämatombildung kommen (blauer Fleck).
Die Bewegung der Hand ist eingeschränkt und schmerzhaft. Der Patient fixiert die Hand meist intuitiv am Rumpf, um sie vor Bewegung zu schützen. Nach einem Sturz kann es auch sein, dass der Patient die Symptome der Fraktur zunächst übersieht und verharmlost. Es kann zu dauerhaften Schmerzen z.B beim Abstützen mit der Hand kommen. Die Frakturheilung ist ohne Ruhigstellung meist nicht möglich und eine Pseudarthrosenbildung ist bei unerkannten Frakturen wahrscheinlich.
Bei chronischen Schmerzen und einer persistierenden Schwellung im Handgelenk oder auch in der Daumenregion sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die Fraktur kann durch Röntgen dargestellt werden. Gegebenenfalls kann ein CT oder MRT durchgeführt werden. Die Bildgebung wird auch während des Heilungsverlaufs wiederholt, um sicher zu gehen, dass die Bruchstücke ordnungsgemäß verheilen.
Weitere Erkrankungen an der Hand, um eine Differentialdiagnose stellen zu können, finden Sie hier:
Die Kahnbeinfraktur an der Hand ist die häufigste Fraktur der Handwurzel. Das Problem ist, dass oft eine lange Ruhigstellung für die Heilung der Fraktur nötig ist. Es kann zu Bewegungseinschränkungen im Handgelenk und Verklebungen und strukturellen Veränderungen des umliegenden Gewebes kommen, was in der Physiotherapie bei Kahnbeinfrakturen der Hand verhindern und verbessert wird. Die Ruhigstellung kann mittels Gips oder mittels einer Schiene erfolgen. Die Gipsversorgung ist etwas aufwändiger, während bei Schienen die Gefahr der fehlerhaften Anwendung besteht. Eine häufige Komplikation der Kahnbeinfraktur ist die Pseudarthrosenbildung, eine ungenügende Ausheilung bei der die Frakturfragmente beweglich bleiben. Bei einer Pseudarthrose oder auch bei instabilen Frakturen kann eine Operation indiziert sein. Die Heilungsdauer beträgt ca 3 Monate.