Morbus Ledderhose ist eine Erkrankung bei der es zu einer gutartigen Knotenbildung an der Fußinnenseite kommt. Das korrespondierende Krankheitsbild an der Hand ist Morbus Dupuytren. Die Knoten können sich im Bindegewebe der Faszien und Sehnenplatten bilden und sich in selten Fällen zu Strängen zusammen lagern. Zu Beginn sind die Knoten, die sich meist im Fußgewölbe an der Plantaraponeurose (Plantarfibromatose) ausbilden meist klein und lösen keine Symptome aus. Durch die zunehmende Größe der Knoten im Fußgewölbe können Schmerzen, zum Beispiel beim Abrollen oder beim Gehen auf hartem Untergrund mit wenig gepolstertem Schuhwerk, Beschwerden hervorrufen. Anders als bei der Dupuytren Kontraktur kommt es nur selten zu einer direkten Bewegungseinschränkung der Zehen, sondern vielmehr ist der Druck des Knotens selbst Ursache für die Schmerzsymptomatik. Die Ledderhose Krankheit ist nicht die einzige Erkrankung, bei der es zur Knotenbildung an der Fußsohle kommt. Eine ärztliche Diagnostik sollte daher dringend vor Beginn eines therapeutischen Verfahrens erfolgen.
Die genaue Ursachen für die Entstehung der Bindegewebswucherung beim Morbus Ledderhose ist nicht bekannt. Vermutlich kommt es zu einer Überaktivität der bindegewebeproduzierenden Fibroblasten. Genetische Faktoren kommen in Betracht. Durch vorangegangene Verletzungen am Fuß könnte eine vermehrte Zellaktivität verursacht werden, weiterhin gelten auch wie beim Morbus Dupuytren Alkohol- und Tabakkonsum als Risikofaktoren an einem Fibromatose zu erkranken. Morbus Dupuytren und Morbus Ledderhose sind beides Fibromatosen, die Ledderhose Erkrankung tritt wesentlich seltener auf.
In der physiotherapeutischen Behandlung einer Ledderhose Erkrankung gilt es, das Bindegewebe weitestgehend mobil zu halten und eine Flexibilität zu erhalten, damit das Gewebe belastbar und elastisch bleibt. Hierzu bieten sich Dehntechniken an, bei denen das Fußgewölbe aktiv oder passiv aufgedehnt und gestreckt wird. Die Verhärtung selbst kann manuell durch gezielte Trigger-, Massage und Faszientechniken behandelt werden. Hierbei wird das Gewebe durch eine dosierte Druckbelastung gedehnt und mobilisiert. Es können mitunter Schmerzen auftreten, diese sollten aber in jedem Fall erträglich sein. Rücksprache mit dem Therapeuten ist erwünscht. Besonders bei der Friktionsbehandlung ist es jedoch wichtig, keine Entzündungsreize zu setzen, was eine weitere Proliferation des Gewebes begünstigen könnte. Besonders wichtig ist es, ein physiologisches Gangmuster zu erhalten oder wiederherzustellen. Eine Gangschule und eventuelle Gangverbesserung gehört also ebenfalls zum Inhalt der physiotherapeutischen Behandlung des Morbus Ledderhose. Schonmechanismen können ausgeglichen werden, überbelastete Strukturen werden entlastet. Elektrotherapie kann gegebenenfalls ebenso zum Einsatz kommen wie die Anwendung von Eis (Kryotherapie). Durch diese Mechanismen kann die Stoffwechselsituation im betroffenen Gewebe günstig verändert werden.
Um das Bindegewebe am Fuß selbstständig zu dehnen und zu mobilisieren bieten sich bestimmte Hilfsmittel besonders gut an.
Es können Schmerzen auftreten, die allerdings immer im erträglichen Rahmen bleiben sollten. Der Druck kann dosiert werden, indem entweder das nicht zu behandelnde Bein etwas des Körpergewichts abnimmt, oder die Übung im Einbeinstand ausgeführt wird. (z.B. im Türrahmen festhalten). Da Morbus Ledderhose häufig beidseitig auftritt, können auch beide Füße behandelt werden. Ein Satz sollte etwa 20-30 sec. dauern, und kann 3-4 Mal, bei Bedarf mehrmals täglich wiederholt werden.
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Durch die Verhärtung des Gewebes kann die Fußstellung beeinträchtigt werden, dabei wirkt sich Morbus Ledderhose nur selten direkt auf die Gelenke aus, während Kontrakturen häufiger an der Hand beim Morbus Dupuytren auftreten. Kommt es zu einer Fehlstellung des Fußgewölbes durch die Bindegewebswucherung, ist meist eine Operation indiziert, um eine vermehrte Belastung der Fußgelenke zu vermeiden. Die Nachbehandlung nach einer Operation ist aufwendiger, da der Fuß zunächst entlastet werden muss.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema in dem Artikel Physiotherapie bei Fußfehlstellungen
Die Knoten können sich in der gesamten Plantaraponeurose bilden und je nach Lokalisation für Schmerzen sorgen. Da wir beim physiologischen Gehen von der Außenkante der Ferse hin zum Großzehengrundgelenk abrollen, liegt ein hohes Gewicht auf dem Fußballen. Haben sich in diesem Bereich Knoten im Rahmen einer Ledderhoseerkrankung gebildet, kann es beim Gehen zu erheblichen Schmerzen in diesem Bereich kommen. Eine ärztliche Diagnose ist, falls noch nicht geschehen erforderlich, da auch andere Erkrankungen zu einem Schmerz im Fußballen führen können. Durch orthopädische entlastende Einlagen kann gegebenenfalls Abhilfe geschaffen werden. Wichtig ist es, das Gangbild trotz der Schmerzen so physiologisch wie möglich zu erhalten, um eine Mehrbelastung anderer Strukturen zu vermeiden und somit Folgeschäden zu verhindern. Bei resistenten, starken Schmerzen kann einer Operation sinnvoll sein, bei der zum Teil die gesamte Plantaraponeurose entfernt wird. Nach der Ruhigstellung sollte anschließend ein Aufbautraining für das Fußgewölbe erfolgen, welches durch die Operation in Mitleidenschaft gezogen worden sein könnte.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema in dem Artikel Schmerzen im Fußballen
Morbus Ledderhose ist eine Fibromatose, mit Manifestation an der Plantaraponeurose, also der Sehnenplatte im Fußgewölbe. Sie gehört zum gleichen Formenkreis wie die Dupuytren-Kontraktur, führt aber nur in sehr seltenen Fällen zu Gelenkveränderungen. Durch die Knotenbildung im Bindegewebe können starke Schmerzen auftreten, die mit der Zeit fortschreiten und das Gangbild einschränken können. Die Therapie erfolgt konservativ durch Physiotherapie, Kryotherapie und orthopädische Einlagen. Dehnungsübungen und Faszientherapie für das Gewölbe können bei der konservativen Therapie hilfreich sein. Fußdeformitäten treten durch die Ledderhoseerkrankung selten auf.
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