Von einem verstauchten Knöchel ist in der Regel die Rede, wenn der Fuß, bzw. das Sprunggelenk umknickt. Kleine Gewebsfasern reißen durch die plötzliche Überdehnung, gelenkstützende Bänder werden in Mitleidenschaft gezogen und es kommt zu den klassischen Zeichen einer Entzündung: Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerz und Funktionseinschränkung.
Besonders das Auftreten wird zur Qual, der Betroffene nimmt eine Schonhaltung ein, das Gangbild verändert sich und die betroffene Stelle wird Druckschmerzhaft für Berührungen. In den meisten Fällen knickt der Fuß nach außen um, wohin er eine größere Bewegungsfreiheit hat und somit instabiler ist. Je nach Schweregrad kann es neben kleinen Traumen im Gewebe zu Überdehnung oder Riss der stabilisierenden Bänder kommen, bis hin zum Knochenbruch in schwerwiegerenden Fällen.
Die Dauer der Heilung eines verstauchten Knöchels variiert sehr nach Schweregrad der Verletzung. Jede Verletzung heilt nach demselben Wundheilungsmuster, jedoch gestaltet sich die Dauer der einzelnen Phasen unterschiedlich lang, je nach betroffener Struktur. Sind lediglich Bindegewebsfasern gerissen und für die Schwellung verantwortlich, dauert es ein paar Tage bis die Entzündung abklingt und sich neue Fasern bilden, die schließlich innerhalb weniger Wochen ausheilen.
Die Heilung gerissener Bänder dauert wesentlich länger, da Sehnengewebe nur sehr schlecht durchblutet wird und damit nur langsam heilt. Zusätzlich bedeutet ein Bänderriss erhebliche Stabilitätseinschränkung im Gelenk und bedarf somit auch nach der Heilung ein längeres Wiederaufbautraining.
Ein Knochenbruch schließlich benötigt etwa sechs Wochen bis er zusammen wächst und einige weitere Monate, bis er wieder stabil und voll belastbar ist
Durch extremes Umknicken des Fußes, mit eventueller Gewalteinwirkung von außen, kann es zur Sprunggelenksfraktur (Bruch der Sprunggelenksbildenden Knochen) kommen. Betroffen ist je nach Umknick-Richtung das schmalere Wadenbein auf der Außenseite, oder das Schienbein auf der Innenseite. In Extremfällen sind beide Knochen betroffen. Sind die gebrochenen Knochenenden nicht zu weit von ihrem natürlichen Ort entfernt oder verdreht, kann ein Bruch unter Ruhigstellung in einem Gips ausheilen.
Problematisch wird es, wenn das Gelenk an sich vom Bruch mitbetroffen ist. Hier besteht auch nach dem Ausheilen der Fraktur die Gefahr, dass sich eine Arthrose (verfrühte Knorpelabnutzung) entwickelt, welche sehr schmerzhaft und einmal aufgetreten irreversibel ist. Aus diesem Grund werden Brüche mit Gelenkbeteiligung in der Regel operativ versorgt, um die optimale Gelenksfunktion wiederherzustellen und Folgen zu vermeiden. Knochen wachsen etwa innerhalb von sechs Wochen zusammen, sind nach etwa drei Monaten wieder stabil und belastbar und nach bis zu einem Jahr komplett ausgeheilt.
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Über Gelenke ziehen nicht nur Bänder, sondern auch die Sehnen von Muskeln, welche Bewegung ermöglichen. Auf der Außenseite des Unterschenkels liegen die Musculi Peronei, von wo dessen Sehnen hinter dem äußeren Fußknöchel her unter den Fuß ziehen.
Knickt nun der Fuß nach außen um, werden diese Sehnen plötzlich überdehnt. Durch kleine Verletzungen des Sehnengewebes kann es, vor allem unter Missachtung von Schon- Regenerationszeit, kann es nun zur Peronealsehnenentzündung kommen. Wichtig ist, den Fuß zu entlasten und zu kühlen, um der Entwicklung einer chronischen Entzündung vorzubeugen.
Eine chronische Sehnenentzündung hat Folgen auf die Elastizität und somit auf die Beweglichkeit des Gelenks, des Muskels und fortlaufend der gesamten Muskelkette. In der Physiotherapie werden die Peronealmuskel ausmassiert und nach Abklingen der Entzündungsphase sanft gedehnt, um die Spannung von der Sehne zu nehmen.
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Eine Außenbandruptur (Riss) ist die häufigste Begleitverletzung eines verstauchten Knöchels. In den meisten Fällen der Bandrupturen am Fuß ist das Ligamentum talofibulare anterius betroffen, welches den Talus (Fersenbein) des Fußes mit dem Wadenbein (Fibula) des Unterschenkels verbindet.
Es handelt sich um ein relativ schmales Band, welches durch seinen oberflächlichen Verlauf gut tastbar ist. Nach einer Ruptur ist die Durchtrennung des Bandes mit den Fingern tastbar. Symptomatisch treten eine Schwellung, eventuell mit Einblutung und Hämatombildung auf, sowie Druck- und Belastungsschmerz.
Eine Operation ist in der Regel nicht notwendig, jedoch muss im Verlauf der Heilung und Therapie aktiv an dem Wiederaufbau der Stabilität im Sprunggelenk gearbeitet werden. In der Akutphase und auch später beim Wiedereinstieg in den Sport, im Falle eines noch immer bestehenden Instabilitätgefühls kann eine angepasste Bandage oder Schiene getragen werden. Operiert wird lediglich, wenn der gesamte äußere Bandapparat gerissen ist – wozu es relativ selten und nur mit zusätzlicher äußerer Gewalteinwirkung kommt. Die Bandheilung zieht sich in der Regel über einige Wochen bis hin zu drei Monaten.
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Die Erst-Versorgung eines verstauchten Knöchels lautet PECH-Regel. Unverzüglich nach dem Umknicken wird Pausiert (P), die Aktivität unterbrochen, mit einem Eispack (E) oder kaltem nassen Tuch gekühlt, mit Hilfe eines Wickels komprimiert (C – Compression) und schließlich entgegen der Schwellung hochgelagert (H).
Dies soll ein zu starkes Anschwellen und Einbluten unterbinden, sodass die Wundheilung vom Körper eingeleitet werden kann. Während der Entzündungsphase, welche die ersten Tage andauert, wird der Fuß hauptsächlich entlastet und gekühlt. Der Körper benötigt einige Zeit ohne Belastung, um neue Gewebsfasern zu bilden. Durch Lymphdrainagen wird der Abfluss von Wundflüssigkeit angeregt und unterstützt. In der nächsten Phase müssen die neugebildeten Fasern durch angepasste Bewegungsreize auf ihre spätere Funktion und Verlaufsrichtung ausgerichtet werden.
Ultraschallanwendungen erweisen sich unterstützend in der Wundheilung, besonders von oberflächlichem Sehnengewebe. Auch Elektrotherapie kann angewandt werden, um die Wundheilung zu unterstützen und Schmerzen zu lindern. Das betroffene und angrenzende Gelenke werden sanft mobilisiert, um Verklebungen vorzubeugen. Ohne Belastung kann bereits frühzeitig durch statische Übungen stabilisierende Muskulatur rund um das Gelenk aufgebaut werden. Steht der Schmerz nicht mehr im Vordergrund, kann mehr und mehr aktiv gearbeitet werden.
Besonders um ein erneutes Umknicken zu vermeiden, ist es wichtig, die Tiefensensibilität zu schulen. Hierzu eignen sich Balanceübungen und unebene Untergründe. In der Physiotherapie gibt es unter anderem Therapiekreisel, Wackelkissen und Vibrationsmatten. Zur Erschwerung können die Übungen einbeinig, auf Zehenspitzen oder mit zusätzlichen Aufgaben wie dem Werfen und Fangen eines Balls kombiniert werden. Spezifische Muskeln und Muskelgruppen lassen sich mittels Theraband gezielt trainieren.
Einfache Übungen sollten regelmäßig als Heimübungsprogramm durchgeführt werden. Mangelnde passive Stabilität, welche aus der Kapsel und Bändern besteht, kann durch aktive Stabilität, welche durch kräftige Muskeln und dessen Sehnen gebildet wird, ausgeglichen werden. Auch nach Ausheilung der Verletzung sollten besonders Sportler weiterhin ein Ausgleichstraining durchführen, um ein schützendes Muskelkorsett aufrecht zu halten und sich selbst vor Verletzungen zu schützen.
In der Therapie eines verstauchten Knöchels eigenen sich wie oben erwähnt verschiedene Maßnahmen, die die Wundheilung unterstützen. Neben Thermoanwendungen wie Kälte entgegen Schwellung und Schmerz oder Wärme um die Muskelspannung und Gewebe zu lockern, eignen sich Ultraschallanwendungen und Elektrotherapie, um die Durchblutung zu fördern, Schmerzen zu dämmen und den Heilungsverlauf zu optimieren.
Besonders an Fuß- und Sprunggelenk eignen sich Tapeanlagen als äußere Stützanwendungen. Zum einen existieren Myofasziale oder auch Kinesio-Tapes, welche je nach Anbringungsart Muskel- und Gewebespannung nehmen und die Durchblutung erhöhen können, oder muskelaktivierend und stabilisierend wirken. Diese Tapes eignen sich gut für den Alltag und halten bis zu einer Woche.
Zum anderen existieren Leukotapes, welche wie eine straffe Bandage um Fuß und Sprunggelenk angebracht werden. Sie eignen sich besonders beim Wiedereinstieg in den Sport und halten nur für einige Stunden.
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Ein verstauchter Knöchel entsteht meist durch eine Umknickverletzung des Fußes. Je nach Schwere des Traumas, könne neben Rissen im Gewebe, welche zu Schmerz und Schwellung führen, Bänder reißen oder sogar die gelenkbildenden Knochen brechen. Die Prognose mit konservativer Therapie ist in der Regel gut. Operiert wird lediglich, wenn der gesamte Bandapparat gerissen ist oder Knochen mit Gelenkbeteiligung betroffen ist. In der Therapie wird besonders die Stabilität trainiert, um ein Wiederauftreten der Verletzung zu vermeiden.