Beim Auftreten von Brustschmerzen gibt es eine Reihe von Übungen, die durchgeführt werden können, um den betroffenen Linderung zu verschaffen. Wichtig ist es allerdings zunächst herauszufinden, was die Ursache der Schmerzen ist.
Geeignet sind die Übungen vor allem dann, wenn der Schmerz das Resultat von muskulären Verspannungen im Brustbereich oder zwischen den einzelnen Rippenbögen ist. Auch verklebte, nicht flexible Faszien, welche die einzelnen Muskelfasern umhüllen, können Auslöser der Schmerzen sein. Oft können dann spezielle Dehnübungen den Betroffenen als Erste-Hilfe Maßnahme Linderung verschaffen.
1. Dehnung des Brustkorbes:
Legen Sie sich für diese Übung auf den Rücken und stellen die Füße auf. Die Arme sind seitlich, waagerecht vom Körper abgestreckt. Atmen Sie ein und rollen dabei ihr Arme zusammen mit den Schultern nach unten, sodass Sie spüren, wie sich Ihre Schulterblätter vom Boden abheben. Atmen Sie aus und rollen wieder zurück in die entgegengesetzte Richtung wobei diesmal die Schulterblätter auf den Boden gepresst werden. 10 Wiederholungen.
2. Dehnung des seitlichen Brustkorbes:
Legen Sie sich auf die Seite und winkeln die Beine leicht an. Nun greifen Sie mit dem obenliegenden Arm um Ihren Kopf herum zum Bodennahen Ohr. Ziehen Sie den Kopf leicht nach oben, sodass ihr Ellenbogen in Richtung Fußspitzen zeigt. Halten Sie kurz die Krümmung, kehren in die Ausgangsposition zurück und strecken dann den oberen Arm lang über den Kopf hinweg aus. Wechseln Sie dann die Seiten.
3. Triggerpunktbehandlung:
Legen Sie sich so hin, dass Sie die schmerzende(n) Stelle(n) am Brustkorb gut mit der Hand erreichen können (also entweder auf die Seite, den Rücken oder den Bauch legen). Tasten Sie dann mit den Fingern ihren Brustkorb ab, bis Sie an einem schmerzhaften Punkt ankommen. Drücken Sie auf den Punkt und atmen langsam ein und aus, bis die Schmerzen nachlassen.
Weitere Informationen finden Sie hier: Triggerpunkttherapie, Physiotherapie Schmerzen beim Einatmen
Übung:
Stellen Sie sich gerade und aufrecht hin. Heben Sie beim einatmen die Arme vor dem Körper nach oben, bis sie über den Kopf ausgestreckt sind. Bei der Ausatmung wieder in die Ausgangsstellung zurückkehren. 10 Wiederholungen.
Übung:
Stellen Sie sich gerade und aufrecht hin. Atmen Sie ein und heben die Arme dabei seitlich ausgestreckt auf Schulterhöhe an. Die Handflächen zeigen dabei in Richtung Boden. Senken Sie die Arme mit der Ausatmung wieder hinab. 10 Wiederholungen.
Übung:
Strecken Sie beim Einatmen die Arme waagerecht seitlich aus. Beim Ausatmen überkreuzen Sie die Arme vor dem Brustkorb und umfassen Ihre Schultern, so als wollten Sie sich selbst umarmen. 10 Wiederholungen.
Übung:
Heben Sie ihre Arme angewinkelt auf Brusthöhe an. Die Handflächen zeigen nach unten und die Fingerspitzen berühren sich leicht. Ziehen Sie nun Ihre Ellenbogen so weit es geht nach hinten, so als wollten Sie ihre Schulterblätter zusammenführen. Halten Sie die Spannung etw 20 Sekunden und kehren dann in die Ausgangsposition zurück. 5 Wiederholungen.
Übung:
Stellen Sie sich seitlich neben eine Wand. Strecken Sie den Arm, der näher an der Wand ist auf Schulterhöhe nach hinten aus, sodass er die Wand berührt. Spüren Sie die Dehnung im seitlichen Brustkorb und halten diese 20 Sekunden. Wechseln Sie dann die Seiten.
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Übung:
Stellen Sie sich gerade und aufrecht hin. Die Arme sind seitlich leicht gewinkelt angehoben, sodass die Handflächen etwa auf Schulterhöhe sind. Bewegen Sie nun die Hände nach hinten, bis Sie eine Dehnung im Brustmuskel spüren. Halten Sie die Position 20 Sekunden. 5 Wiederholungen.
Übung:
Stellen Sie sich seitlich neben eine Wand und legen den Unterarm, der näher an der Wand ist angewinkelt an diese auf. Der Ellenbogen ist dabei auf Schulterhöhe. Drehen Sie nun den Oberkörper von der Wand weg, bis Sie eine Dehnung im seitlichen Brustkorb spüren. Halten Sie diese 20 Sekunden und wechseln dann die Seiten.
Übung:
Stellen Sie sich gerade und aufrecht hin und verschränken die Hände hinter dem Rücken. Heben Sie dann die Arme so weit es geht hinter dem Rücken an und halten die Spannung 20 Sekunden. Führen Sie die Übung 5 mal durch.
Übung:
Legen Sie sich auf den Rücken. Die Arme sind seitlich vom Körper ausgestreckt. Nun führen Sie zunächst das linke Bein über das rechte. Achten Sie darauf, dass ihre Schultern und Arme während der ganzen Zeit in Kontakt mit dem Boden bleiben. Halten Sie die Dehnung 20 Sekunden und wechseln dann die Seiten.
Auch beim Training können Brustschmerzen auftreten. In der Regel geschieht dies, wenn sich vor dem Training nicht ausreichend aufgewärmt und gedehnt wird oder durch zu intensives Training die Muskulatur überlastet wird. Auch die falsche Ausführung von Bewegungen, gerade beim gezielten Krafttraining, kann zu Verspannungen und daraus resultierenden Schmerzen führen.
Sind die Gewichte zu hoch, können auch Zerrungen oder Muskelfaserrisse entstehen, die einer weiteren Behandlung bedürfen. Ein Fehler, den viele Sportler beim Training begehen ist ein zu einseitiges Training. Wird zum Beispiel nur die Brustmuskulatur trainiert und nicht der Gegenspieler, nämlich die Rückenmuskulatur, so kommt es zu Ungleichgewichten, welche dann zu Verkrampfungen, Muskelverkürzungen, Bewegungseinschränkungen, Fehlhaltungen und Schmerzen führen können. Es ist daher wichtig beim Training immer darauf zu achten, dieses Abwechslungsreich zu gestalten und sich davor und danach ausreichend Zeit zum Aufwärmen und Dehnen zu nehmen.
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Die Therapie und Behandlung von Brustschmerzen jeglicher Art richtet sich immer nach der Ursache der Schmerzen. Neben muskulären Problemen können auch ernsthaftere Erkrankungen, wie zum Beispiel Probleme mit Magen, Speiseröhre oder Wirbelsäule die Beschwerden auslösen. Daher ist es wichtig, vor Beginn der Therapie beziehungsweise Behandlung die Diagnose von einem erfahrenen Arzt sichern zu lassen.
Wenn die Brustschmerzen aufgrund von Fehlhaltungen und Verspannungen oder durch zu intensives oder falsches Training entstanden sind kann eine physiotherapeutische Behandlung die Probleme in der Regel gut in den Griff bekommen. Zur Therapie gehören dann unter anderem:
Wenn Sie bei sich selbst Probleme feststellen und diese mit der Zeit stärker werden oder ohne erkenntliche Ursache auftreten, zögern Sie nicht einen Arzt aufzusuchen, um ernsthaftere Erkrankungen auszuschließen und gegebenenfalls eine Therapie einzuleiten.
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Insgesamt sind in den meisten Fällen muskuläre Probleme und Fehlhaltungen die Ursache von Muskelschmerzen. Aufgrund der Einschränkung, der Nähe zum Herzen und oftmals Atemeinschränkungen als Begleitsymptom werden Brustschmerzen von vielen Personen als sehr bedrohlich empfunden.
Aus diesem Grund ist es gut zu wissen, dass die Durchführung mehrerer gezielter Dehnübungen als Erste-Hilfe-Maßnahme gute Dienste leisten kann. Um auch langfristig beschwerdefrei zu bleiben, ist es wichtig, dass sich die Betroffenen auch im Alltag regelmäßig dehnen und auch ihre Haltung achten. Insbesondere Sportler sollten sich immer ausgiebig aufwärmen und dehnen und neben der Brustmuskulatur auch die Rückenmuskulatur trainieren, damit es zu keiner Dysbalance kommt.
Trotzdem ist es wichtig Schmerzen im Bereich der Brust immer von einem Arzt abchecken zu lassen.