Schmerzen beim Einatmen können eine Reihe verschiedener Ursachen haben, nicht immer muss damit eine Erkrankung der Bronchien oder der Lungen zusammenhängen. Im Rahmen der Behandlung können gezielte Dehn- und Kräftigungsübungen sowie bestimmte Atemübungen eine deutliche Besserung der Beschwerden bei den Betroffenen bewirken. Aufgrund der Bedrohlichkeit der Schmerzen in Zusammenhang mit der Atmung denken viele Betroffene oft an schlimme Erkrankungen und steigern sich so in eine Panik hinein, dass die Symptome noch verschlimmert werden.
Atmen Sie komplett aus und halten dann Mund und Nase geschlossen. Tun Sie nun so als würden Sie einatmen. Dadurch entsteht ein Vakuum in der Lunge, welches bewirkt, dass sich das Zwerchfell anspannt und somit umliegende Spannungen abbaut.
Atmen Sie so tief wie möglich ein und atmen dann so schnell es geht alle Luft aus. Durch diese Übung wird das Zwerchfell gedehnt, sodass mehr Platz zum Atmen vorhanden ist.
Legen Sie sich auf den Rücken und strecken die Arme zur Seite aus. Nun rollen Sie die Arme und Schultern in Richtung Boden, sodass sich die Schulterblätter vom Boden heben. Atmen Sie dabei aus. Dann rollen Sie die Arme und Schultern nach oben und atmen dabei ein. Die Schulterblätter werden dabei in den Boden gedrückt.
Legen Sie sich auf den Rücken und legen die Hände übereinander zunächst auf den linken Rippenbogen, sodass der untere Finger am unteren Rippenrand ist. Atmen Sie nun bewusst ein und drücken beim Ausatmen mit den Händen auf die Rippen. Wechseln Sie nach 10 Atemrunden die Seiten.
Suchen Sie mit den Fingern den Punkt, der beim Einatmen schmerzt. Drücken Sie dann darauf und atmen ein paar mal ein und aus, bis sich die Schmerzen verbessern. Gehen Sie so auch mit den anderen Schmerzpunkten vor.
Atmen Sie ein und blasen dabei ihren Bauch so weit es geht auf. Lassen Sie ihn beim ausatmen wieder flach werden. 10 Wiederholungen.
Strecken Sie die Arme zunächst nach vorne und dann nach oben und atmen dabei tief ein. Halten Sie die Spannung für einigen Sekunden und lassen dann die Arme in Richtung Boden fallen und atmen dabei hörbar aus.
Weitere Übungen finden Sie hier:
Ob Schmerzen beim Einatmen gefährlich sind oder nicht hängt ebenfalls von der Ursache der Beschwerden ab.
Generell gilt, dass Patienten bei auftretenden Schmerzen beim Einatmen zunächst die Ruhe bewahren sollten, oft gibt es eine einfach Erklärung für die Probleme. Bleiben diese jedoch bestehen oder treten ohne ersichtlichen Grund auf, sollte schnellstmöglich ein Arzt konsultiert werden, um einen ernsteren Verlauf frühzeitig zu unterbinden.
Die Therapie und Behandlung für Schmerzen beim Einatmen richtet sich in erster Linie nach der Ursache der Schmerzen. Je nachdem kann dann ein entsprechendes Therapieverfahren eingeleitet werden. Dieses kann zum Beispiel folgende Aspekte beinhalten.
Anpassung des Trainingsverhaltens an das individuelle Leistungsniveau
Physiotherapie zur Entspannung verkrampfter Muskulatur, Bewegungs- und Haltungstraining, Wärmeanwendungen, Dehn- und Kräftigungsübungen sowie Atemspezifische Übungen.
Mehr Informationen zur physiotherapeutischen Behandlung bei dieser Symptomatik erhalten Sie hier: Schmerzen beim Einatmen - Physiotherapie
Atemtherapie
Medikamentöse Therapie wenn es sich um Krankheiten wie z.B. Asthma oder COPD handelt.
Bewegungstherapie
Unter Umständen Gruppentherapie zur Sozialisierung und zum Besseren Umgang mit den Problemen, damit keine psychischen Probleme hinzukommen.
Für die Patienten ist es in jedem Fall wichtig bei Schmerzen, die über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben oder sich verschlimmern einen Arzt aufzusuchen, um umgehend eine entsprechende Therapie einzuleiten.
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Schmerzen beim Einatmen können verschiedene Ursachen haben:
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Als Asthma wird eine dauerhafte Entzündung der Bronchialschleimhaut mit zäher Sekretproduktion bezeichnet. Durch bestimmte Auslöser kann es zu einem Asthmaanfall kommen, bei welchen sich die Bronchialmuskulatur verkrampft und verengt, sodass die Betroffenen Probleme beim Ausatmen haben und unter akuter Atemnot leiden.
Typische Symptome bei Asthma bronchiale sind:
Mediziner unterscheiden im Allgemeinen zwischen zwei verschiedenen Asthmaformen:
allergisches Asthma: Grundlage der Erkrankung ist hier eine Allergie, insbesondere gegen Hausstaubmilben, Tierhaare, Schimmelpilze oder Pollen. Kontakt mit diesen Erregern führt bei den betroffenen dann oft zu einem akuten Asthmaanfall.
Nicht-allergisches Asthma: diese Form wird nicht durch eine Allergie hervorgerufen. Infekte, chemische Reizstoffe, das Wetter, Schadstoffe in der Luft und auch emotionale Belastungen verschlechtern dabei die Symptome.
Es können auch Mischformen beider Asthmaformen auftreten. Wenn die Diagnose Asthma gestellt wird, bekommt der Patient in der Regel zwei Arten von Medikamenten. Zum einen die sogenannten Controller, das sind dauerhaft einzunehmende Medikamente meist in Form von Pulverinhalatoren oder Aerosolen, welche die Entzündungsreaktion der Bronchien und die Zahl der Asthmaanfälle eindämmen sollen und sogenannte Reliever, die im Falle eines akuten Asthmaanfalls eingesetzt werden sollen. Dabei handelt es sich um kurzwirksame bronchienerweiternde Mittel. Neben diese medikamentösen Therapie kann auch gezieltes Training der Atemmuskulatur sowie bestimmte Atemübungen zur Besserung der Symptome beitragen.
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COPD ist die englische Abkürzung für chronic obstructive pulmonary disease, wobei es sich um eine schwere fortschreitende Lungenerkrankung handelt, die zunehmend zu Atemnot und nachlassen der körperlichen Leistungsfähigkeit führt. Hauptverursacher von COPD ist Rauchen. Weitere Symptome neben der Atemnot können auch Gewichtsverlust, Muskelschwund und psychische Probleme sein. Im Laufe der Erkrankung kommt es zunehmend zu einem erhöhten Kohlenstoffdioxid Anteil im Blut, da die Lunge an Elastizität verliert und mehr Residualvolumen (Luft die nicht ausgeatmet wird) hat. Durch eine schlechtere Belüftung der Atemwege gelangt weniger Sauerstoff in die Zellen, wodurch sich im schlimmsten Fall ein Cor Pulmonale (Lungenherz) entwickeln kann, was zur Atemnot auch im Ruhezustand führt.
Die Einteilung von COPD erfolgt in verschiedene Krankheitsstadien, wonach sich die Therapie richtet.
Ziele der Therapie bei COPD sind die Verbesserung der Belastbarkeit, eine Verlangsamung des Krankheitsfortschritts und eine Verbesserung der Lebensqualität der Patienten. Medikamentös wird COPD vornehmend mit Bronchodilatatoren (Mittel die die Bronchien erweitern), Anticholinergika, Beta-2- Sympathomimetika, Theophyllin, Mukolytika und Kortison behandelt. Zusätzlich können spezielle Therapieformen wie z.B. Physiotherapie durch gezieltes Training für die Atemmuskulatur helfen den Alltag des Patienten zu erleichtern. Auch körperliches Training gehört zum Behandlungsumfang von COPD, um die Belastbarkeit der Betroffenen wieder zu erhöhen. Insgesamt ist COPD nicht heilbar aber mit Hilfe geeigneter Therapieformen gut in den Griff zu bekommen.
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Insgesmat können Übungen gegen Schmerzen beim Einatmen vor Allem dann helfen, wenn die Ursache muskulär bedingt ist oder Wirbelblockaden oder Prellungen vorliegen. Jedoch können auch bei anderen Grunderkrankungen wie Asthma oder COPD spezielle Atemübungen dabei helfen den Atemvorgang zu normalisieren und Schmerzen zu beheben. Falls die Schmerzen durch eine Überlastung verursacht sind, ist es sinnvoll, das Training zu reduzieren und an die körperliche Leistungsfähigkeit anzupassen, sodass in Zukunft den Problemen vorgebeugt werden kann.