Eine Darmentzündung kann sich in verschiedensten Formen und an verschiedensten Stellen des Darms manifestieren. Zu den häufigsten Darmentzündungen gehören die Enteritis, also eine Entzündung des Dünndarms, die Appendizitis, die Entzündung des Blinddarms, sowie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
Zu den Ursachen gehören am häufigsten infektiöse Erreger, wie das Norovirus oder Salmonellen, Lebensmittelvergiftungen, Stress, ein Ungleichgewicht der bakteriellen Darmflora und autoimmune Prozesse, bei denen das körpereigene Immunsystem gestört ist.
Je nach Art und Lokalisation kommt es zu verschiedenen Symptomen, wie Durchfall, Erbrechen, Verstopfung und Bauchschmerzen.
Zu den Symptomen bei einer Darmentzündung gehören unter anderem:
Durchfall (teilweise mit Blut oder Schleim)
Verstopfung
Übelkeit
Erbrechen
Bauchschmerzen
Krämpfe
Abgeschlagenheit
Die richtige Ernährung spielt für das Gleichgewicht der Darmflora eine entscheidende Rolle. Bei einer Entzündung des Darmes sollte umso mehr darauf geachtet werden, den Darm durch schonende Kost nicht zusätzlich zu reizen.
Daher ist es beispielsweise sinnvoll, dass mehrere kleine Mahlzeiten am Tag genutzt werden, damit der Darm kontinuierlich etwas arbeitet und nicht überlastet wird.
Wichtig ist außerdem eine ausgewogene und abwechslungsreiche Balance in Kombination mit genügend Flüssigkeit, wie Tee und Wasser, und ausreichend Bewegung.
Zu den Lebensmitteln, die bei einer Darmentzündung gut verträglich sind, gehören beispielsweise Reis, Haferschleim, Kartoffeln und Zwieback. Auch viel Obst und Gemüse sollte dazu gehören, wobei hier auf einen geringen Gehalt an Zucker und Säure geachtet werden sollte. Daher eigenen sich vor allem Bananen, Äpfel, Zucchini, Broccoli, Fenchel und Kopfsalat.
Verzichtet werden sollte hingegen vor allem auf zuckerhaltige Produkte, wie Süßigkeiten oder süße Getränke. Auch Alkohol, Nikotin und Kaffee sollten gemieden werden.
Bei der Zubereitung des Essens sollte auf schonende Methoden geachtet werden, weswegen auf die Zugabe von Öl, das Braten, Frittieren und Räuchern nach Möglichkeit verzichtet werden sollte.
Je nach Art der Darmentzündung gibt es verschiedene Blutwerte, auf die geachtet werden kann und sollte. Dabei können verschiedene Blutwerte bzw. deren Konstellationen auch auf einzelne Erkrankungen hinweisen. Wichtig ist allerdings auch immer die Untersuchung des Stuhls, da sich auch hier einige typische Werte nachweisen lassen können.
Allen Entzündungen des Darms gemein sind die Entzündungsparameter des Blutes, wobei hier vor allem das CRP, also das C-reaktive Protein, die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und die Leukozyten, also die Zellen der Immunabwehr, zu nennen sind.
Bei autoimmunen Erkrankungen, bei denen das Immunsystem also den Körper selbst angreift, kann dies auch manchmal mithilfe bestimmter Antikörper, die das Immunsystem gegen die Darmschleimhaut produziert, nachgewiesen werden.
Kommt es durch eine Infektion zu einer Darmentzündung können im Blut auch teilweise die auslösenden Erreger nachgewiesen werden.
Des Weiteren liegt bei einigen Darmentzündungen oft auch eine Anämie, also eine Blutarmut, vor. Ursächlich hierfür sind zum einen Aufnahmestörungen von relevanten Vitaminen und zum anderen direkte Blutverluste durch die Schleimhautreizung. Dementsprechend lassen sich bei den Blutwerten unter anderem Verringerungen des Hämoglobin-Wertes (Hb) und des Eisenspeichers (Ferritin) nachweisen.
Das typische Symptom bei einer Darmentzündung ist vor allem der Durchfall, also die Diarrhö. Es kann aber ebenso zu Verstopfungen kommen, wobei hier verschiedene Faktoren eine Rolle spielen.
Durch eine Störung des Gleichgewichts der Darmflora und einer gestörten Aufnahme von relevanten Stoffen aus der Nahrung kann es zum Verhärten des Stuhls und dadurch einer langsameren Passage kommen.
Auch Krämpfe der Darmwand können zu einer vorübergehenden Störung der Darmpassage führen, wobei sich hier häufig Durchfälle anschließen. Des Weiteren kann durch die dauerhafte Reizung des Darmes zu narbigen Veränderungen mit Verengungen kommen, welche als Strikturen bezeichnet werden und zur Verstopfung führen können.
Wichtig ist, dass bei Verdacht auf eine Darmentzündung bei Verstopfung kein Abführmittel eingenommen wird. Dies kann bei einem akuten Passage Hindernis die Beschwerden verschlimmern. Außerdem ist bei einer Darmentzündung häufig der Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt gestört, was durch ein Abführmittel ebenfalls gefördert werden kann.
Tritt eine Verstopfung im Zusammenhang mit dem Verdacht auf eine Entzündung des Blinddarms, also mit stärksten Schmerzen im rechten Unterbauch, einem brettharten Bauch und einer Abwehrspannung auf, sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden.
Für eine Darmentzündung ist Durchfall das häufigste und typischste Symptom. Es muss jedoch nicht bei jeder Entzündung des Darms zu Durchfällen kommen. Allgemein gesagt ist die Ausprägung von Erkrankungen des Darms sehr variabel und kann dementsprechend mit sehr unterschiedlichen Beschwerden einhergehen.
Dabei entsteht der Durchfall einfach gesagt durch eine Störung der Aufnahme von Wasser aus der Nahrung, wodurch der Stuhlgang verflüssigt wird. Wenn die Darmentzündung den Abschnitt des Darms, in dem sich dieser Vorgang abspielt, nicht befällt kann der Durchfall deutlich seltener auftreten oder gar ausbleiben.
Auch das Ausmaß der Entzündung und die Aktivität der entzündlichen Prozesse kann eine Rolle für das Auftreten von Durchfällen spielen. Bei milderen Verlaufsformen einer Darmentzündung kommt es gelegentlich eher zu Bauchschmerzen und -krämpfen als zu Durchfällen.
Der Verlauf einer Darmentzündung kann bei verschiedenen Erkrankungsbildern ebenfalls variieren. Auch die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa gehen nicht immer mit durchgehenden Durchfällen einher. Hier kann es zu Intervallen mit verminderter entzündlicher Aktivität und entsprechend weniger oder ausbleibenden Durchfällen kommen.
Eine Darmentzündung ist ansteckend, wenn die Entzündung durch einen infektiösen Erreger ausgelöst wird. Hierzu gehören bei einem Befall des Magen-Darm-Traktes am häufigsten Viren, wie beispielsweise das Norovirus, das Adenovirus oder das Rotavirus.
Bei bakteriellen Erregern kommen häufig Clostridien, Salmonellen, E. coli, Campylobacter oder Shigellen vor. Seltener befallen auch sogenannte Protozoen, wie Amöben oder Giardien den Darmtrakt.
Die Infektion durch einen Pilz, wie beispielsweise Candida albicans, erfolgt in der Regel nur bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. All diese Erreger können jedoch auf unterschiedliche Weisen übertragen werden und dementsprechend zu einer Ansteckung der Darmentzündung führen.
Hierbei kommen verschiedene Mechanismen der Ansteckung und Übertragung in Frage. Häufig sind beispielsweise der Stuhl oder das Erbrochene ansteckend, da sich hierin Erreger sammeln können.
Des Weiteren können aber beispielsweise auch Lebensmittel durch infektiöse Erreger, wie Salmonellen, kontaminiert sein. Dann wiederum ist die Darmentzündung direkt nicht ansteckend, es können sich aber mehrere Menschen gleichzeitig anstecken, wenn das entsprechende Nahrungsmittel gemeinsam konsumiert wird.
e nach Erreger gibt es daher bestimmte Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen, die eingehalten werden sollten. Eine Informierung bei dem behandelnden Arzt ist daher sinnvoll.
Weitere Informationen über Pilzinfektionen im Magen-Darm-Trakt erhalten Sie in dem Artikel: Darmpilz
Bei einer Darmentzündung können verschiedene Hausmittel Linderung der Beschwerden schaffen. Ein beliebtes und einfaches Mittel ist die Anwendung von Wärme. Dies wirkt beruhigend auf den gereizten Darm und führt zur Entspannung der Darmmuskulatur durch eine ausgeglichenere Durchblutung.
Hierzu kann beispielsweise eine Wärmflasche oder ein Wärmekissen genutzt werden, wobei Verbrennungen durch eine entsprechende Stoff-Zwischenlage vorgebeugt werden sollte.
Des Weiteren gibt es zahlreiche Kräutertees, die bei Darmentzündungen zur Entspannung des Darms beitragen können. Hier eignet sich beispielsweise Kamillentee, welcher krampflösend und entspannend auf die Darmmuskulatur wirkt und mehrmals täglich getrunken werden kann.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter dem gesonderten Thema: Hausmittel gegen Darmentzündung
Auch zahlreiche Mittel aus der Homöopathie können bei einer Darmentzündung die Symptome bessern. Aethiops antimonialis eignet sich vor allem bei krampfartigen Schmerzen und häufigen Stuhlgängen, da es entspannend auf die Muskulatur des Darmtraktes wirkt. Die empfohlene Dosierung erfolgt mit der Potenz D12 in Form von fünf Globuli bis zu zweimal täglich.
Aloe ist ein Homöopathikum, das vor allem bei Darmentzündungen mit starken Blähungen eingesetzt werden kann. Hier wird eine Einnahme von fünf Globuli dreimal täglich mit der Potenz D6 empfohlen.
Ausführlichere Informationen über Homöopathika im Einsatz gegen Darmentzündungen finden Sie unter: Homöopathie bei einer Darmentzündung