Eine Sprunggelenksentzündung ist eine eher seltene Erkrankung und ihre Entstehung kann verschiedene Ursachen haben. Als häufigste sind hier die aktivierte Arthrose im höheren Alter und die Fehl- oder Überbelastung bei Sportlern zu nennen. Der Entzündung können auch andere Grunderkrankungen zugrunde liegen, wie beispielsweise jene aus den autoimmunen oder rheumatologischen Formenkreisen. Natürlich kann auch eine Infektion mit Krankheitserregern Ursache einer Entzündung sein. Eine Entzündung äußert sich zumeist in Form von Schwellung, Überwärmung, Schmerz und einer gestörten Funktion des Gelenks.
Falls Sie den Verdacht auf eine Sprunggelenksarthrose haben, können Sie folgendes Aritkel lesen: ,,Sprunggelenksarthrose: Symptome und Übungen".
Bei Verdacht auf einer Achillessehnenentzüngun, lesen Sie: ,, Achilessehnenentzündung behandeln".
Mehr zur Differentialdiagnose bei Sprunggelenksschmerzen könne Sie in unserem Artikel ,,Schmerzen am Sprunggelenk" erfahren.
Weitere Hausmittel können Sie auch in unserem Artikel ,,Geschwollener Fuß-Hausmittel" finden.
Das wohl bekannteste Hausmittel gegen Gelenkentzündungen ist der Quarkwickel. Dieser hat hohe Erfahrungswerte und findet bei vielen Patienten Anklang. Bis heute ist es nicht ganz klar, ob, oder welche der Inhaltsstoffe des Quarks die häufig berichtete Besserung der Symptome bringen, in Diskussion steht jedoch das darin enthaltene Kasein. Durch den hohen Flüssigkeitsgehalt im Quark kommt es bei Kontakt mit warmer Haut zur Verdunstung, was die Kühlung der Region bewirkt. Dadurch verengen sich die Gefäße und die Schwellung des betroffenen Bereichs vermindert sich. So entfaltet ein Quarkwickel eine kühlende, entzündungshemmende, schmerzlindernde und abschwellende Wirkung. Um einen Quarkwickel anzufertigen, benötigt man Quark (gekühlt, jedoch nicht zu kalt), ein sauberes Tuch (beispielsweise ein Geschirr- oder Handtuch) oder aber eine saubere Mullbinde. Der Quark sollte nicht direkt auf die Haut gebracht werden, insbesondere nicht, falls diese empfindlich ist oder es offene Wunden oder Verletzungen gibt. Man bringt den Quark auf das saubere Tuch auf und schlägt diesen dann darin ein, um direkten Hautkontakt zu meiden. Nun legt man den Wickel auf das betroffene Gelenk und fixiert diesen mit einer Mullbinde oder einem weiteren sauberen Tuch. Dieser Wickel kann nun ca. 15 Minuten getragen werden, bevor die kühlende Wirkung nachlässt, da die Flüssigkeit zum größten Teil verdunstet ist.
Zudem sollte der Wickel mit Heilerde erwähnt werden, der eine ähnliche Wirkung wie der Quarkwickel entfaltet. Auch dieser wirkt kühlend und schmerzlindernd. Zu beachten ist hierbei die Wahl der richtigen Heilerde, da es verschiedene Arten gibt, die sich in ihrer Anwendung unterscheiden. Die Herstellung des Wickels erfolgt analog zur oben beschriebenen Technik.
Es gibt auch andere Hausmittel, die in Form von Wickeln zum Einsatz kommen. Während Quark und Heilerde eher eine kühlende Wirkung versprechen, sind die Inhaltsstoffe von Senf und Kohlarten wie Wirsing und Weißkohl eher durchblutungsfördernd und wärmend.
Einen Klassiker stellt hier der Kohlwickel dar. Diese sind mittlerweile tatsächlich untersucht und deren Wirkung belegt worden. Die Kohlwickel wirken ähnlich der anderen Hausmittel auch schmerzlindernd und entzündungshemmend. Zur Anwendung dieser nimmt man einige Kohlblätter (Wirsing) und legt sie auf ein Tuch, auf welchem man die Blätter ausdrückt, bis Saft austritt. Dazu eignet sich beispielsweise Nudelholz. Die Blätter legt man nun auf das betroffene Gelenk auf und fixiert diese mit einem Tuch oder einer Mullbinde. Diese Form von Wickel sollte mehrere Stunden getragen werden und kann auch über Nacht bleiben.
Senfwickel wirken ebenfalls schmerzlindernd und antientzündlich und ähneln den Inhaltsstoffen von Wirsing und Weißkohl. Zur Herstellung eines Senfwickels rührt man 5 Esslöffel Senfmehl mit warmem Wasser zusammen und wickelt es mit einem Tuch um das betroffene Gelenk. Dieser Wickel sollte nicht länger als 10 bis 15 Minuten auf der Haut verbleiben.
Viele verschiedene ätherische Öle sind bekannt als natürliche Hausmittel und kommen in diesem Rahmen oft zum Einsatz. Normalerweise werden die Öle auf die intakte Haut im Bereich des schmerzenden Gelenks aufgetragen und vorsichtig über einige Minuten einmassiert. Auch mit den Ölen lassen sich wie oben beschrieben Wickel anfertigen.
So kann hier beispielsweise von der schmerzlindernden Wirkung des Pfefferminzöls profitiert werden. Das in der Pfefferminzpflanze enthaltene Menthol bindet an die Kälterezeptoren der Haut und wirkt somit kühlend und schmerzlindernd. Des Weiteren kann Rosmarinöl die Durchblutung fördern, indem es wie das Pfefferminzöl auch in die Haut einmassiert wird. Ihm wird eine entzündungshemmende, krampflösende und schmerzlindernde Wirkung zugesprochen und kann als Phytotherapeutikum auch in einigen Präparaten gegen Arthrose gefunden werden. Das in der Eukalyptuspflanze enthaltene Cineol ist eine Substanz, die eine vielfältige Besserung der Beschwerden einer Gelenksentzündung verspricht. So kann ätherisches Eukalyptusöl eine antibakterielle und antientzündliche Wirkung entfalten und auch Muskel- und Gelenkschmerzen mindern. Oft kommt es bei Arthrose und Rheuma zum Einsatz. Auch ein krampflösender und lokal durchblutungsfördernder Effekt wird bei der Verwendung von Eukalyptusöl berichtet.
Etlichen Nahrungsmitteln wird eine entzündungshemmende Wirkung zugesprochen. Generell hilft eine gesunde und ausgewogene Ernährung dabei das Immunsystem zu stärken und dem Körper die optimalen Voraussetzungen für die Abwehr- und Selbstheilungskräfte zu bieten. So sollte natürlich auf eine Zufuhr von genug Makro- wie auch Mikronährstoffen wie Vitaminen und Spurenelementen geachtet werden, sowie die Bereitstellung von gesunden Fetten wie Omega-3-Fettsäuren. Im Folgenden wird auf einige Lebensmittel eingegangen, die besonders antientzündlich wirken sollen. So wird häufig Kurkuma empfohlen, das Curcumin enthält und entzündungshemmend, schmerzlindernd und antioxidativ wirkt. Auch andere Gewürzen wie Muskatnuss, Koriander und Kreuzkümmel haben diese oder ähnliche Effekte. Diese Gewürze kann man alle in geringen Mengen oral, beispielsweise in Form von Tee, zu sich nehmen oder aber in eine Creme mischen und auf der Haut über dem betroffenen Gelenk aufbringen. Dies kann mehrfach am Tag wiederholt werden und zudem können die Gewürzen auch gemischt werden.
Ein weiteres bekanntes Beispiel für ein entzündungshemmendes Nahrungsmittel ist die Ingwerknolle. Es gibt einige moderne Studien, die eine antientzündliche und schmerzlindernde Wirkung belegen. Auch aus dem Ingwer lässt sich ein Tee herstellen, wobei geriebener Ingwer im Verhältnis 1:2 mit kochendem Wasser aufgegossen wird.
Die Entzündung im Sprunggelenk kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Prinzipiell kann eine Entzündung natürlich immer von Krankheitserregern ausgehen, was bei einer Entzündung am geschlossenen Gelenk jedoch eher selten vorkommt. Weitaus häufiger sind hier degenerative Prozesse, sprich Verschleißerkrankungen, allen voraus die aktivierte Arthrose im Alter. Nach jahrelanger Belastung kommt es im Gelenk zur Abnutzung und Minderung der Gelenkknorpel. Der fehlende Schutz über den Knochen führt zu Schmerzen bei Bewegung, wenn die beiden Knochen des Gelenks aneinander reiben. Der Knorpelabrieb, der sich in der Gelenkkapsel sammelt, führt dazu, dass Immunzellen in den Gelenkspalt strömen, um diesen abzubauen. Durch diese Aktivierung des Immunsystems kommt es folglich zu einem entzündlichen Prozess im Gelenk, welcher einige Tage andauert und auch als „Arthroseschub“ bekannt ist. Bei jungen und aktiven Menschen ist der häufigste Grund für eine Sprunggelenksentzündung die Fehl- oder Überbelastung, meist beim Sport, die durch Entstehung kleiner Risse, Stauchungen und Knorpelverletzungen eine entzündliche Reaktion hervorruft. Zudem gibt es auch andere Gründe für den entzündlichen Prozess im Sprunggelenk. So können Erkrankungen des rheumatologischen Formenkreises (rheumatoide oder reaktive Arthritis, Psoriasisarthritis) aber auch grundlegende Autoimmunerkrankungen (Sarkoidose, Löfgren-Syndrom oder Lupus erythematodes) und Stoffwechselerkrankungen (Gicht, Pseudogicht) eine Entzündung bedingen.
Mehr zur Differentialdiagnostik bei Sprunggelenksschmerzen könne Sie in unserem Artikel ,,Schmerzen am Sprunggelenk" erfahren.
Symptomatisch äußert sich eine Sprunggelenksentzündung zumeist mit einer lokalen Schwellung, Rötung, Überwärmung und stark schmerzhaften Bewegungseinschränkung. Die Schmerzen werden häufig als stechend oder ziehend beschrieben, treten meist schon zu Beginn der entzündlichen Reaktion auf und werden insbesondere während der Abrollbewegung beim Gehen bemerkt. Zudem verspüren einige Patienten eine Art Reibung, vor allem bei Bewegungen im betroffenen Gelenk, was oft als Vibrationsgefühl beschrieben wird.
Bei einer Symptomatik, die sich wie oben beschrieben äußert, kann also der Verdacht auf eine Gelenkentzündung gestellt werden. Um die Diagnose anschließend zu sichern, sollten einige diagnostische Untersuchungen angestellt werden. So erfolgt so gut wie immer eine orientierende körperliche Untersuchung durch den Arzt, bei der sowohl das Bewegungsausmaß als auch das Druck- und Schmerzempfinden beider Sprunggelenke im Vergleich untersucht werden. Bei Verdacht auf eine zugrundeliegende Autoimmun- oder Stoffwechselerkrankung oder auch einer Infektion wird zudem mit einer Blutuntersuchung auf bestimmte Marker geprüft. Ist der Befund uneindeutig, kann nun noch eine ergänzende Bildgebung erfolgen. Hier ist die Magnetresonanztomographie (MRT) Mittel der Wahl, da sich hiermit Weichteilgewebe gut darstellen lassen.
Falls Sie unter Arthrose leiden, können Sie weitere Informationen in unseren Artikeln ,,Sprunggelenksarthrose- Symptome und Übungen", ,,Physiotherapie bei einer Sprunggelenksarthrose" nachlesen.
Die Dauer der Sprunggelenkentzündung ist abhängig von vielen Faktoren, wie der Ursache, dem Zeitpunkt der Diagnosestellung und dem Beginn der Therapie, sowie der Effektivität dieser.
Wird keine adäquate Therapie begonnen, so kann eine Entzündung im Sprunggelenk über Wochen anhalten, sich sogar über Monate erstrecken und im schlimmsten Fall chronifizieren, sprich nie wieder vollständig verheilen. Deshalb sollte bei Beschwerden unumgänglich ein Arzt aufgesucht und eine korrekte Behandlung eingeleitet werden.
Normalerweise kann damit gerechnet werden, dass sich eine aktive Entzündung einige Tage nach Beginn der antientzündlichen Therapie zurückbildet. Auch ein Schub im Rahmen einer Arthrose sollte mit Behandlung nach einigen Tagen abklingen. Ist die Entzündung infektiös bedingt, sollte zudem eine antibiotische Therapie eingeleitet werden, was ebenfalls zu einer raschen Besserung führen sollte. Ein Gichtanfall im Sprunggelenk sollte ebenso nicht mehr als ein paar Tage andauern.
Die Prognose der Sprunggelenksentzündung ist bei frühzeitiger Diagnose und unmittelbarer, korrekter Therapie eine sehr gute. Die Entzündung ist bei jedem Schweregrad dringend behandlungsbedürftig, da die Gefahr einer Chronifizierung besteht, die dann wesentlich schwieriger zu behandeln ist. Ist die entzündliche Reaktion im Gelenk lediglich ein Symptom einer systemischen Erkrankung, dann ist die Prognose natürlicherweise auch von der Behandlung und Prognose der Grunderkrankung abhängig.
Die Therapie der Gelenkentzündung ist abhängig von der zugrundeliegenden Ursache und entsprechend unterscheidet sich hier die zielgerichtete Behandlung. Abgesehen vom Schweregrad der Entzündung ist eine adäquate Therapie grundsätzlich immer zu empfehlen.
Erste Hilfe stellt hierbei immer die Schonung und Kühlung des betroffenen Gelenks dar. Viele Hausmittel sind für dieses Unterfangen gut geeignet und leicht zu Hause anzuwenden. Unter ärztlichem Rat sollte zudem eine Form von entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten und Salben zum Einsatz kommen.
Falls Sie unter einer Sprunggelenksarthrose leiden, können Sie in unserem Artikel ,,Physiotherapie bei einer Sprunggelenksarthrose" mehr zur Therapie nachlesen.
Eine konservative, sprich nicht invasive Behandlungsoption stellt das Tapen des Sprunggelenks mit kinesiologischen Tapes oder Sporttape dar. Somit wird das Sprunggelenk stabilisiert und die Kräfte, die auf den Bewegungsapparat wirken, werden auf die Haut und Muskulatur übertragen. Viele physiotherapeutische, sportmedizinische und orthopädische Praxen bieten diese Leistung an und unter korrekter Anleitung kann das Anbringen der Tapes auch erlernt und schließlich selbstständig angewandt werden.
Die Medikamente, die bei einer Entzündung des Sprunggelenks zum Einsatz kommen sind abhängig von der Ursache dieser. Prinzipiell finden vor allem antientzündliche (antiphlogistische) und schmerzlindernde (analgetische) Medikamente Anwendung. Das ist vor allem die Gruppe der NSAR, wozu beispielsweise Diclofenac und Ibuprofen gehören. Auch in Form von Salben können diese teilweise hilfreich sein. Bei Infektionen wird normalerweise auch eine Antibiose eingeleitet. Liegt eine rheumatologische oder autoimmune Erkrankung, wird häufig mit Kortison behandelt.