Viele Schwangere sind beim Thema Ernährung während der Schwangerschaft verunsichert und verwirrt aufgrund der vielen verschiedenen Ratschläge und Verbote. Besonders beim Thema Kaffee gibt es zum Teil unterschiedliche Empfehlungen und auch bei Beschwerden wie Sodbrennen oder schwierigeren Diagnosen wie Schwangerschaftsdiabetes gibt es besondere Ernährungsleitlinien.
Im Allgemeinen kann eine abwechslungsreiche, mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukten und hin und wieder magerem Fisch oder Fleisch empfohlen werden. Wie auch bei jedem anderen Menschen sind Süßigkeiten und besonders fetthaltige Speisen zwar nicht verboten, aber nur in geringen Mengen zu verzehren. In Absprache mit dem Arzt werden bestimmte Nahrungsergänzungsmittel mit Folsäure, Eisen oder Vitamin B12 empfohlen, die in der Schwangerschaft besonders wichtig sind. Zu erwähnen sind natürlich auch einige Nahrungsmittel, die während der Schwangerschaft komplett vermieden werden sollten.
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Im Allgemeinen sollten während der Schwangerschaft möglichst nur gut abgewaschene und gekochte Lebensmittel verzehrt werden, insbesondere sollten vermieden werden:
Diese Lebensmittel können unter Umständen schwere Komplikationen wie Listeriose oder Toxoplasmose auslösen.
Um genügend Omega-3- Fettsäuren zu sich zu nehmen, wird Schwangeren geraten, mindestens 2 Mal die Woche Fisch zu essen. Dabei sollten Seefischarten wie zum Beispiel Thunfisch wegen der möglichen Schwermetallbelastung vermieden werden. Wie oben erwähnt ist auch geräucherter Fisch nicht zu empfehlen.
Selbstverständlich sollte auf Alkohol und andere Drogen, sowie auf jegliche Art des Rauchens komplett verzichtet werden. Getränke, die Koffein oder Chinin enthalten, zum Beispiel auch einige Limonaden, können in größeren Mengen die Wehen anregend und sind deshalb nur in kleinen Mengen unbedenklich. Auch Lakritze sind wegen des wehenanregenden Süßholzes nur eingeschränkt erlaubt.
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Grundsätzlich sollte die Ernährung in der Stillzeit gesund, abwechslungsreich und ausgewogen sein. Sie sollte aus viel Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Fleisch in Maßen und ein- bis zweimal pro Woche Fisch bestehen. Genau wie während der Schwangerschaft sollte eine Schadstoffbelastung vermieden werden, zum Beispiel durch Quecksilber im Seefisch oder Düngemittel auf Pflanzen.
Allerdings sind rohes Fleisch und Rohmilchprodukte wie Camenbert in der Stillzeit nicht mehr verboten, da die durch sie verursachten Erkrankungen nicht über die Muttermilch auf das Kind übertragen werden können. Auch kohlensäurehaltige Getränke müssen nicht vermieden werden, allerdings ist Koffein nur in Maßen empfehlenswert, da das Kind unruhig davon werden kann. Ein bis zwei Tassen Kaffee am Tag, am besten am Vormittag, sind vollkommen in Ordnung.
Auf Alkohol und Rauchen sollte in der Stillzeit weiterhin komplett verzichtet werden. Bei Lebensmitteln wie Knoblauch, Zwiebeln, Chili oder Zitronensaft gilt, dass das Kind meist verträgt, was die Mutter auch verträgt. Sie sind nicht verboten, falls sie aber zu negativen Effekten wie Blähungen oder einem wunden Kinderpo führen, wäre es besser, sie zu vermeiden.
Die Ernährung, das Körpergewicht und das Wohlbefinden der Mutter haben während der Schwangerschaft einen großen Einfluss auf das Kind. Beispielsweise neigen Kinder von stark übergewichtigen Müttern im späteren Leben auch eher zu Übergewicht. Gleiches gilt für Kinder von Diabetikerinnen mit schlecht eingestellten Blutzuckerwerten. Das Überangebot an Zucker fördert das Wachstum und die Bildung von Fettgewebe beim Kind. Ebenso schädlich kann eine Mangel- oder Fehlernährung sein. Besonders auf die ausreichende Zufuhr von den Vitaminen und Spurenelementen Folsäure, Eisen, Vitamin B12, Jod und Calcium ist zu achten, damit das Kind sich normal entwickeln kann. Dabei kann auch in Absprache mit einem Arzt auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden. Drogen, Alkohol und Zigaretten können zu bedeutenden Entwicklungsstörungen und Fehlentwicklungen führen, die auch nach der Geburt nicht mehr rückgängig zu machen sind.
Sodbrennen tritt bei sehr vielen Schwangeren auf, besonders in der Mitte und zum Ende der Schwangerschaft.
Sodbrennen ist eine unangenehme Begleiterscheinung, gefährdet aber im Allgemeinen weder Mutter noch Kind. Um übermäßige Säurebildung im Magen zu vermeiden kann auf stark gewürzte Speisen, stark Säurehaltiges wie Zitrusfrüchte und Äpfel, fettige Speisen und Süßigkeiten mit viel Zucker verzichtet werden. Dagegen können Haferflocken, gedünstete Gemüse, Kartoffeln und stilles Wasser oder Tee dabei helfen, das Sodbrennen zu reduzieren.
Schwangerschaftsdiabetes ist eine der häufigeren Komplikationen einer Schwangerschaft. Meist wird sie erst in der Schwangerschaft durch einen Suchtest diagnostiziert und klingt auch nach der Schwangerschaft von alleine wieder ab. Begünstigende Faktoren sind zum Beispiel Diabetes in der Familie, ein höheres Alter der Mutter, Übergewicht und vorausgegangene Schwangerschaften mit Diabetes. Da Schwangerschaftsdiabetes besonders auf das ungeborene Kind aber auch auf die Mutter negative Effekte haben kann, ist es wichtig, die Erkrankung frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln.
Unbehandelt kann es zu einer Gewichtszunahme des Kindes mit gleichzeitiger Unterentwicklung der Lungen kommen und unter Anderem zu Bluthochdruck und Harnwegsinfekten bei der Mutter. Eventuell kann schon eine Ernährungsumstellung ausreichen, dabei sollte der Speiseplan aus viel Gemüse und Vollkornprodukten bestehen, ab und zu können mageres weißes Fleisch oder Fisch ergänzt werden. Auf zuckerhaltige Getränke und Süßigkeiten, fetthaltige Speisen und Weißmehlprodukte sollte weitgehend verzichtet werden. Auch süßes Obst sollte nur in Maßen verzehrt werden. Wenn die Therapie auf Ernährungsbasis den erhöhten Blutzuckerspiegel nicht senken kann, kann eine Insulintherapie mit speziellen, in der Schwangerschaft einsetzbaren, Insulinpräparaten begonnen werden.
Kaffee ist in der Schwangerschaft nicht von vornherein verboten. Experten ziehen die empfohlene Grenze bei 200- 300 mg pro Tag, das entspricht 2- 3 kleinen Tassen Kaffee. Das im Kaffee enthaltene Koffein geht von der Mutter auf das Kind über und kann im schlimmsten Fall zu einer Frühgeburt führen.
Außerdem gibt es Studien, die einen Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum in der Schwangerschaft und einem geringeren Geburtsgewicht aufgezeigt haben. Da Kaffee außerdem Sodbrennen und Übelkeit verstärken kann, ist der Kaffeekonsum in der Schwangerschaft zu überdenken. Eine ähnliche Wirkung haben natürlich auch andere koffeinhaltige Getränke wie schwarzer Tee, Energydrinks oder auch Schokolade.
Der Kalorienbedarf einer Schwangeren steigt in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten abhängig vom Grundumsatz vor der Schwangerschaft durchschnittlich um 100 bis 200 Kilokalorien, ab dem 4. Schwangerschaftsmonat steigt er um ungefähr 500 Kilokalorien. Die Annahme, die Schwangere „esse für zwei“ stimmt somit nicht.
Im Allgemeinen sollte eine Schwangere essen, wann sie Hunger hat und bis sie satt ist, sie muss meist nicht mehr als andere Menschen darauf achten, genug Kalorien aufzunehmen. Übermäßige unnötige Kalorienaufnahme kann zu einer erhöhten Gewichtszunahme während der Schwangerschaft führen, die weder dem Kind noch der Mutter nützt. Allerdings ist das Gegenteil, nämlich der Wunsch, möglichst kein Gewicht zuzunehmen, gefährlicher, vor allem für das Wohl des Kindes. Die empfohlene Gewichtszunahme während der Schwangerschaft richtet sich nach dem vorherigen BMI der Mutter und ist größer, je kleiner dieser vorher war. Die durchschnittliche Gewichtszunahme während der Schwangerschaft liegt bei 10- 12 kg. Dieser Wert ist vollkommen gesund und begründet sich auch auf einem erhöhten Blutvolumen und vermehrten Wassereinlagerungen ins Gewebe. Diese Veränderungen werden sich nach der Schwangerschaft wieder von alleine normalisieren.
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Die Ernährung während der Schwangerschaft entspricht einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung. Dabei sollten rohe Nahrungsmittel, besonders roher Fisch, rohes Fleisch und rohe Eier komplett vermieden werden und bei allen Produkten auf die Herkunft und eventuelle Keim- oder Schwermetallbelastungen geachtet werden. Außerdem können in Absprache mit dem Arzt bestimmte Vitamine und Spurenelemente zusätzlich eingenommen werden. Diese Empfehlungen ändern sich auch während der Stillzeit nur wenig. In speziellen Fällen wie bei Sodbrennen oder Schwangerschaftsdiabetes gelten zum Teil weitere Einschränkungen, um die Ernährung für Mutter und Kind optimal zu gestalten.