Die Gicht kann sich an verschiedenen Gelenken im Körper zeigen, so auch, wenn nicht ganz so häufig in den Fingern. Die Gichtfinger werden auch als Chiragra bezeichnet und können an verschiedenen Gelenken der Hand- oder Fingergelenke lokalisiert sind.
Ca. 5% aller Gichtanfälle treten dabei im Grundgelenk des Daumens auf.
Die Gichtfinger stellen für die Betroffenen meist eine große Belastung dar, da bei einem akuten Anfall eine Schonung und Ruhigstellung der Gichtfinger essenziell sind.
Bei chronischen Verläufen der Gichtfinger kommt es häufig zum Auftreten von Gichttophi an den Fingern.
Diese verhärteten Ablagerungen führen zusätzlich zu einer Einschränkung der Bewegung der Finger.
Gichtfinger äußern sich mit den für die Gichterkrankung typischen Symptomen.
Hierzu gehören starke Schmerzen in den betroffenen Gelenken und eine Entzündungsreaktion.
Diese umfasst die typischen Zeichen einer Entzündung, wie Schwellung, Überwärmung und Rötung.
Häufig betroffen ist das Grundgelenk des Daumens, es können aber auch andere Gelenke der Finger oder der Handwurzel von Beschwerden geplagt sein.
Durch die Beschwerden kommt es häufig zu einer vorübergehenden Einschränkung der Bewegung.
Bei einem chronischen Verlauf der Erkrankung können die Betroffenen aufgrund der häufig auftretenden Gichttophi nur noch eingeschränkt die Finger bewegen und benutzen.
Gichtknoten in den Fingern treten typischerweise bei einer Chronifizierung der Gichterkrankung auf.
Dies tritt auf, wenn die Gicht langfristig unbehandelt bleibt und ist daher heutzutage eher selten.
Die Gichtknoten sind Ablagerungen von Abbauprodukten der übermäßig anfallenden Harnsäure im Körper.
Dadurch kommt es in den Fingergelenken zunehmend zu einer Schädigung und Zerstörung der Gelenke.
Des Weiteren können auch Gichttophi auftreten.
Diese Ablagerungen treten beispielsweise entlang von Sehnenscheiden der Fingermuskeln auf, sind schmerzlos, hart und weiß schimmernd.
Je nach Ausprägung der Gichtknoten und der daraus folgenden Einschränkung, können die Gichtfinger gegebenenfalls operiert und die Gichtknoten entfernt werden.
Gichtfinger sind nicht von Beginn an deformiert, geschwollen und mit einer dauerhaften Einschränkung der Beweglichkeit versehen.
Im Anfangsstadium kommt es in der Regel zunächst zu wiederkehrenden Gichtanfällen in den Fingern, die mit starken Schmerzen und Schwellungen für wenige Tage einhergehen.
Diese Beschwerden klingen meist nach kurzer Zeit wieder ab und es folgt eine beschwerdefreie Zeit, in der die Finger wieder voll einsatzfähig sind.
Zu den ersten Anzeichen der Gichtfinger gehören dabei auch immer die lokale Rötung und Überwärmung einzelner Gelenke, je nach Ausprägung sind die Beschwerden zu Beginn häufig noch gut auf die Gelenke lokal beschränkt.
Ein Gichtanfall in den Fingern stellt häufig eine große Belastung für die Betroffenen dar.
Es kommt, vor allem nachts, zum Auftreten starker Schmerzen innerhalb eines Gelenks in den Fingern. Häufig ist hierfür von das Daumengrundgelenk betroffen, welches stark anschwillt, überwärmt und gerötet ist.
Diese Gelenkentzündung besteht dann in der Regel für einen kurzen Zeitraum, in dem den Betroffenen vor allem die Behandlung mit Schmerzmitteln, sowie kühlenden Elementen und Ruhigstellung des Gelenks hilft.
Das Operieren von Gichtfingern ist kein standardmäßiger Bestandteil der Behandlung.
In der Regel lassen sich die Symptome an den Gichtfingern heutzutage gut behandeln.
Eine Chronifizierung der Erkrankung mit der Entstehung von harten Gichtknoten an den Fingern ist eher selten, da das Grundproblem der Gichterkrankung gut therapiert werden kann.
Nur bei ausgeprägten Gichtknoten an den Fingern, die mit starken Beschwerden und Einschränkungen einhergehen, kann eine Operation des betroffenen Gichtfingers in Erwägung gezogen werden.
Diese Operation beinhaltet in diesem Fall die Entfernung der Ablagerungen im Bereich des Gelenks oder entlang der betroffenen Struktur.
Aufgrund der anatomisch engen Lage der Muskeln, Sehnen und Gelenke sind diese Operationen auch mit einigen Risiken verbunden und sollten vorher durch das Abwägen der Kosten und Nutzen gut überlegt sein.
Zu den Hausmitteln bei Gichtfingern gehört als eine der wichtigsten Methoden die akute Kühlung des betroffenen Gelenks, beispielsweise mit einem Kühlelement oder einem Eisbad für den betroffenen Finger.
Auch der Einsatz von Apfelessig kann in Form eines Umschlags am betroffenen Gelenk zur Linderung der Beschwerden führen.
Des Weiteren werden häufig Kohlwickel eingesetzt.
Hierbei eignet sich beispielsweise Weißkohl oder Rosenkohl, da die Blätter gut um die Finger gelegt werden.
Am besten wird der Kohl vor der Anwendung im Kühlschrank gelagert, damit eine kühlende und reizlindernde Wirkung erzielt werden kann.
Die Kohlblätter können beispielsweise in Küchenrolle um die Finger gewickelt werden.
Lesen Sie mehr zu den Hausmitteln in dem gesonderten Artikel "Hausmittel gegen Gicht".
Bei Gichtfingern können viele verschiedene Mittel aus der Homöopathie eingesetzt werden.
Das Homöopathikum Apis mellifica wird besonders beim akuten Gichtanfall empfohlen und wirkt lindernd bei Überwärmung, Schwellungen und Schmerzen. Es wird in der Potenz D12 zur Anwendung mit fünf Globuli bis zu dreimal am Tag empfohlen. Belladonna ist ein Mittel aus der Homöopathie, das besonders gut bei starken Schmerzen und überhitzten Gelenken wirkt, da es die Entzündungsprozesse dämpft. Der Einsatz wird nur für wenige Tage bei starken Beschwerden empfohlen. Hierbei kann die Potenz D12 zur Anwendung kommen, wobei bis zu dreimal täglich fünf Globuli eingenommen werden können.
Weitere Homöopathika finden Sie in unserem Artikel "Homöopathie bei Gicht".
Die Ernährung spielt bei der Gicht eine große Rolle und kann somit auch bei Gichtfingern zur Linderung der Beschwerden beitragen.
Da es beim Thema Ernährung und Gicht vor allem um den Puringehalt der Nahrung geht, sollte auf einige Lebensmittel, die reich an Purinen sind, verzichtet werden.
Hierzu gehören vor allem verschiedene Fleischsorten und Innereien.
Auch Fisch, Sardinen und besonders Sprotten enthalten einen hohen Anteil an Purinen.
Mettwurst hat als eine der wenigen Varianten aus dem Bereich von Fleisch und Wurst im Vergleich einen recht geringen Puringehalt.
Zu diesem Thema haben wir einen gesonderten Artikel, "Ernährung bei Gicht".