Homöopathie bei Gicht

Bei einer Gicht kommt es durch einen gestörten Harnsäurestoffwechsel zu einem übermäßigen Anfall von Harnsäure. Diese kann nicht mehr aus dem Körper ausgeschieden werden, wie das normalerweise über die Niere passieren würde.

Folgend wird die Bildung von sogenannten Uratkristallen begünstigt.
Die Uratkristalle setzen sich an verschiedenen Stellen des Körpers in den Gelenken ab und verursachen Schmerzen.
Bei einem akuten Gichtanfall kommt es dabei typischerweise zu nächtlich starken Schmerzen.

Welche Hausmittel bei einem Gichtanfall helfen können, lesen Sie unter
"Hausmittel gegen Gichtanfall".

Zu den häufig befallenen Gelenken gehören das Grundgelenk der großen Zehe, das Kniegelenk und die verschiedenen Gelenke an den Fingern.
Durch eine überwiegend fleischhaltige Ernährung und das Trinken von viel Alkohol kann die Gicht begünstigt werden.

Zu einer Behandlung sollte daher immer zusätzlich auch eine Umstellung der Ernährung stattfinden.

Diese Homöopathika werden verwendet

  • Acidum formicicum
  • Adlumia
  • Bellis perennis
  • Berberis
  • Calcium fluoratum
  • Cinnabaris
  • Colchicum
  • Formica rufa
  • Harpagophythum
  • Ledum palustre
  • Quercus e glandibus

Acidum formicicum

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Homöopathikum Acidum formicicum kann bei Erkrankungen der Gelenke, wie Gicht oder Rheuma eingesetzt werden. Auch bei einer Verstopfung der Nase oder Reizung der Nasenschleimhaut wird es angewendet.

Wirkung:
Die Wirkung von Acidum formicicum beruht auf einer Linderung von Schmerzen in den Gelenken. Es wirkt außerdem fördernd auf den Transport von schädlichen Stoffen.

Dosierung:
Die Dosierung des Homöopathikums wird mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Adlumia

Wann kommt es zum Einsatz:
Adlumia ist ein homöopathisches Mittel, das bei Erkrankungen der Leber oder Niere eingesetzt werden kann. Auch bei Gicht findet es Anwendung.

Wirkung:
Das homöopathische Präparat wirkt fördernd auf die Eliminierung von schädlichen Stoffen. Daher kann es sowohl bei Gicht, als auch bei Lebererkrankungen zur Anwendung kommen.

Dosierung:
Die Potenzen D4 bis D12 werden bei der eigenständigen Behandlung mit Adlumia empfohlen.

Bellis perennis

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Homöopathikum Bellis perennis besitzt ein breites Anwendungsspektrum. Es wird bei Gicht, Bauchschmerzen, Verletzungen der Bänder sowie bei Entzündungen mit Eiter eingesetzt.

Wirkung:
Bellis perennis wird häufig eingesetzt, wenn andere homöopathische Präparate keine Besserung der Beschwerden erzielen konnten. Es wirkt schmerzlindernd und hemmt Entzündungsprozesse des Körpers.

Dosierung:
Die Einnahme des homöopathischen Präparats wird mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Berberis

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Homöopathikum Berberis kann bei Erkrankungen der Harnwege, sowie bei Muskelschmerzen eingesetzt werden. Auch bei Gicht, Harnsteinen oder Rheuma findet es Anwendung.

Wirkung:
Berberis besitzt ein breites Wirkspektrum und wirkt lindernd bei Schmerzen. Es reguliert das Immunsystem und wirkt fördernd auf Regenerationsprozesse des Körpers.

Dosierung:
Die Dosierung von Berberis wird bei der eigenständigen Anwendung mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Calcium fluoratum

Wann kommt es zum Einsatz:
Calcium fluoratum kann vielseitig eingesetzt werden. Es kommt bei Hämorrhoiden, Sehnenverhärtungen, Fußfehlstellungen und Gicht zum Einsatz.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel wirkt auf verschiedene Stoffwechselprozesse des Körpers. Es wirkt regenerierend auf Strukturen des Bewegungsapparates, wie Bänder, Muskeln und Gelenke

Dosierung:
Die Einnahme von Calcium fluoratum wird mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Cinnabaris

Wann kommt es zum Einsatz:
Cinnabaris wird vor allem bei chronischen Erkrankungen eingesetzt. Hierunter fallen zum Beispiel Entzündungen der Lunge oder Nasennebenhöhlen, sowie die Gichterkrankung.

Wirkung:
Das Präparat wirkt stimulierend auf die Immunabwehr des Körpers. Es ist an verschiedenen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt.

Dosierung:
Die Dosierung von Cinnabaris wird bei der selbstständigen Behandlung von Gicht mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Colchicum

Wann kommt es zum Einsatz:
Colchicum ist ein homöopathisches Präparat, das bei Gichterkrankungen zum Einsatz kommt. Gelegentlich wird es auch beim familiären Mittelmeerfieber eingesetzt.

Wirkung:
Das Homöopathikum wirkt direkt auf den Stoffwechsel der Harnsäure. Es wirkt hemmend auf die Entzündungsprozesse bei einer Gichterkrankung und wirkt der Harnsäure somit entgegen.

Dosierung:
Die Dosierung des Präparats wurde vor kurzem geändert, da es zu Nebenwirkungen kam. Daher sollte vor dem Kauf oder der Einnahme die Absprache mit einer medizinischen Fachkraft erfolgen.

Formica rufa

Wann kommt es zum Einsatz:
Formica rufa ist ein homöopathisches Präparat, welches bei Entzündungen der Gelenke eingesetzt wird. So kann es bei Gicht oder Rheuma zur Anwendung kommen.

Wirkung:
Die Wirkung von Formica rufa beruht auf der Hemmung von Entzündungsprozessen, vor allem in den Gelenken. So können Schmerzen, Schwellung und Rötung der Gelenke reduziert werden.

Dosierung:
Für die Dosierung werden die Potenzen D6 oder D12 zur Einnahme empfohlen.

Harpagophythum

Wann kommt es zum Einsatz:
Harpagophythum wurde schon früher als Stärkungsmittel eingesetzt. Es kommt bei Beschwerden der Verdauung, Gicht und Fieber zum Einsatz.

Wirkung:
Das homöopathische Mittel besitzt antientzündliche Wirkungen. Es lindert Schmerzen und weitere Symptome der Entzündung, wie Schwellungen, Überwärmung oder Rötungen.

Dosierung:
Das Homöopathikum wird bei der eigenständigen Anwendung mit den Potenzen D4 bis D12 empfohlen.

Ledum palustre

Wann kommt es zum Einsatz:
Ledum palustre besitzt ein breites Einsatzspektrum. Es kommt bei Insektenstichen und Stichwunden, sowie bei rheumatischen Erkrankungen und der Gicht zu Einsatz.

Wirkung:
Die Wirkung von Ledum palustre beruht auf der lokalen Linderung von Schmerzen. Es wirkt modulierend auf Entzündungsprozesse des Körpers und fördert die Regeneration von gereizten Strukturen.

Dosierung:
Für die Einnahme des Homöopathikums werden die Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Quercus e glandibus

Wann kommt es zum Einsatz:
Das homöopathische Präparat Quercus e glandibus kommt bei Erkrankungen der Milz und Schwindelanfällen zum Einsatz. Auch bei Fieber und Gicht kann es eingesetzt werden.

Wirkung:
Das Homöopathikum enthält unter anderem den Wirkstoff Salicin, der temperatursenkend und entzündungshemmend wirkt. Dadurch kann die Überwärmung der Gelenke gelindert werden.

Dosierung:
Zur eigenständigen Anwendung des homöopathischen Präparats werden die Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Gibt es ein passendes Komplexmittel?

Girheulit® HOM Tabletten

Wirkstoffe:
In den Girheulit® HOM Tabletten sind die Wirkstoffe

  • Acidum benzoicum D3
  • Acidum silicicum D3
  • Ammonium phosphoricum D2
  • Colchicum autumnale D4
  • Kalium iodatum D4
  • Lithium carbonicum D3

enthalten.

Wirkung:
Die Girheulit® HOM Tabletten wirken bei Schmerzen des Bewegungsapparats, vor allem der Gelenke. Sie fördern die Beweglichkeit und lindern die Beschwerden.

Dosierung:
Für die Dosierung der Tabletten wird die Einnahme von maximal 6 Tabletten am Tag empfohlen. Bei chronischen, also über einen längeren Zeitraum bestehenden, Schmerzen sollten nur 3 Tabletten täglich eingenommen werden.

Heweurat Harnsäuretropfen

Wirkstoffe:
In dem Komplexmittel Heweurat Harnsäuretropfen sind die homöopathischen Wirkstoffe

  • Belladonna D4
  • Berberis D3
  • Lithium carbonicum D3
  • Urtica D4

enthalten.

Wirkung: Die Heweurat Harnsäuretropfen wirken modulierend auf den Stoffwechsel der Harnsäure im Körper. Sie erhöhen die Ausscheidung der Harnsäure und lindern Gelenkbeschwerden.

Dosierung: Die Dosierung der Tropfen wird bei akuten Beschwerden mit 5-10 Tropfen bis zu zwölfmal am Tag empfohlen. Bei chronischen Schmerzen sollte die Einnahme nur ein bis dreimal täglich stattfinden.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Homöopathika nehmen?

Wie häufig und wie lange die Homöopathika eingenommen werden sollen, ist von der Art und Ausprägung der Schmerzen bei Gicht abhängig.
Da generell eine ärztliche Abklärung beim Auftreten von Symptomen empfohlen wird, erfolgt in der Regel auch eine medikamentöse Behandlung der Gicht.

Daher ist es empfehlenswert die Dosierung und Anwendung der homöopathischen Präparate in Absprache mit dem Arzt vorzunehmen.
Vorsicht ist bei dem homöopathischen Präparat Colchicum geboten.

Behandlung der Erkrankung nur mit Homöopathie oder nur als unterstützende Therapie?

Die Schmerzen und das Ausmaß der Beschwerden sind entscheidend für die Wahl der richtigen Behandlung.
Bei einem akuten Gichtanfall kann jedoch auch nicht immer eine Linderung der Schmerzen durch homöopathische Mittel begünstigt werden.
Allerdings sind die auftretenden Schmerzen oft so stark, dass die Betroffenen Medikamente dagegen einnehmen.

Beim Auftreten eines Gichtanfalls sollte die betroffene Person einen Arzt aufsuchen, wobei nach ausführlicher Untersuchung in der Regel eine medikamentöse Therapie eingeleitet wird.
Die Homöopathika können hierbei weiterhin nach Absprache begleitend eingenommen werden.

Hausmittel gegen einen Gichtanfall lesen Sie in unserem Artikel "Hausmittel gegen Gichtanfall".

Wann muss ich zum Arzt?

Kommt es zu einem akuten Gichtanfall, führt dies die Betroffenen in der Regel von selbst zu einem Arzt, da die Schmerzen häufig sehr stark sind.

  • Die Abklärung durch einen Arzt wird bei einem ersten Anfall der Gichterkrankung empfohlen.

Es ist wichtig, dass eine Bestimmung der Harnsäurewerte im Blut erfolgt, damit einer möglichen Erhöhung frühzeitig entgegengesteuert werden. Auch Kontrolluntersuchungen der Niere und anderer Organe, die bei einer Gicht mit erkranken können, sind sehr wichtig.

Daher wird bei plötzlich auftretenden stärksten Schmerzen, die sich nur langsam in ihrer Intensität verbessern und mit Schwellung und Rötung einhergehen, der Gang zum Arzt empfohlen.

Weitere alternative Therapieformen

Eine mögliche alternative Therapieform ist die Anwendung von Schüssler-Salzen.

  • Ein mögliches Präparat ist hierbei das Schüssler-Salz Nr. 9, Natrium phosphoricum. Dieses eignet sich gut bei Erkrankungen des Säure-Base-Haushalts und wirkt regulierend auf verschiedene Prozesse des Stoffwechsels. Als Dosierung wird die Einnahme der Tabletten in der Potenz D6 empfohlen.
  • Ein weiteres mögliches Schüssler-Salz ist die Nr. 11, Silicea. Hierbei wird die Dosierung mit der Potenz D12 in Form von Tabletten empfohlen. Silicea wirkt modulierend und stärkend auf das körpereigene Abwehrsystem.

Auch eine Lymphdrainage kann zur Verbesserung der Beschwerden bei Gicht beitragen. Hierzu gehören sowohl die klassische Lymphdrainage, als auch die Lymphreflexzonenmassage. Diese fördern die Entschlackung und Austreibung der Giftstoffe aus den Stellen des Körpers, an denen es zum Absetzen der giftigen Substanzen kommt.

  • Um beispielsweise die Gicht am Fuß zu lindern sollte dafür eine Massage der Zehenzwischenräume mit kreisenden Bewegungen erfolgen. Diese Massage kann mehrmals am Tag stattfinden, wodurch der Transport der Lymphe an den Füßen gefördert wird.

Eine Umstellung der Ernährung sollte immer bei Gicht erfolgen. Lesen Sie dazu unseren Artikel "Ernährung bei Gicht".

Welche Hausmittel können mir helfen?

Es gibt verschiedene Hausmittel, die gegen Gicht helfen können.

Ingwer besitzt viele regulierende Wirkungen auf das Immunsystem. Er wirkt hemmend auf Entzündungsprozesse und sorgt für eine Reduktion von Schmerzen und Schwellungen der Gelenke. Eine mögliche Anwendungsform ist das Trinken von frisch zubereiteten Ingwertee. Dieser kann auch bei Hals- oder Ohrenschmerzen hilfreich sein.

Kompressen mit Wacholderöl werden am besten mit einem Baumwolltuch hergestellt und um das betroffene Gelenk gewickelt. Sie führen zu einer Entspannung der umliegenden Strukturen und lindern Schmerzen. Die Wacholderölkompressen können auch bei rheumatischen Erkrankungen zum Einsatz kommen.

Vitamin C ist ein wichtiger Stoff für viele Prozesse des Körpers. Es stärkt das Immunsystem und wirkt hemmend auf Entzündungsprozesse. Des Weiteren nimmt es Einfluss auf zahlreiche Stoffwechselprozesse, die zur Linderung der Beschwerden bei Gicht beitragen können.

Lesern Sie dazu den gesonderten Artikel: Hausmittel gegen Gicht

Empfehlungen aus der Redaktion