Gicht ist eine Erkrankung, die durch eine Störung des Stoffwechsels der Harnsäure entsteht. Es kommt zu einem vermehrten Anfall von Harnsäure, die nicht mehr ausreichend über die Niere ausgeschieden werden kann. Dadurch bilden sich sogenannte Uratkristalle, die sich an verschiedenen Gelenken des Körpers absetzen und zu Schmerzen führen. Zu den klassischen Symptomen gehören daher starke Gelenkschmerzen, die vor allem nachts auftreten und beispielsweise das Großzehengrundgelenk, das Knie oder die Fingergelenke betreffen.
Einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung der Gicht ist eine fleischreiche Ernährung und der Konsum von Alkohol. Daher sollte ein weitgehender Verzicht auf diese Produkte ergänzend zur weiteren Therapie erfolgen.
Gegen Gicht können folgende Hausmittel verwendet werden:
Anwendung:
Die Teufelskralle kann ich verschiedenen Formen zur Anwendung kommen. Zu empfehlen ist das Trinken von Teufelskrallentee. Dieser kann in Fachgeschäften erworben werden.
Wirkung:
Die Wirkung der Teufelskralle besteht in einer Linderung von Schmerzen. Hinzu kommt eine hemmende Wirkung auf bestehende Entzündungsprozesse, ähnlich wie bei Aspirin.
Was muss man beachten?
Das Vorurteil, dass Teufelskralle schlecht für den Magen wäre, ist nicht richtig, da es sich um ein gut verträgliches Präparat handelt.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Entzündungen von Sehnen oder Beschwerden der Verdauung (Magen-Darm) kann Teufelskralle verwendet werden.
Anwendung:
Ingwer kann bei Gicht beispielsweise in Form von Tee angewendet werden. Hierfür eignet sich die Zubereitung von frischem Ingwertee am besten für die maximale Entfaltung der Wirkung.
Wirkung:
Ingwer besitzt vielseitige Wirkungen. Die Wurzel wirkt antientzündlich und regulierend auf das Immunsystem. Dadurch kommt es zur Reduzierung von Schwellungen und Schmerzen.
Was muss man beachten?
Der Ingwertee kann mehrmals am Tag getrunken werden, um die Wirkung zu optimieren.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Halsschmerzen oder Ohrenentzündungen kann Ingwer eingesetzt werden.
Anwendung:
Kurkuma sollte für eine effektive Wirkung in einer Dosis von ca. 200mg aufgenommen werden. Daher lohnt es sich, das Heilmittel in Form von einem Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.
Wirkung:
Der Wirkstoff von Kurkuma ist Kurkumin. Dieser Stoff führt zu einer Linderung von Schmerzen in Gelenken und wirkt Entzündungsprozessen und Ablagerungen entgegen.
Was muss man beachten?
Kurkuma kann mit anderen Medikamenten interagieren, weswegen bei gleichzeitiger Einnahme anderer Medikamente eine Absprache mit einem Arzt oder Apotheker erfolgen sollte.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Kurkuma kann auch bei Arthritis oder Arthrose angewendet werden.
Anwendung:
Alfalfa sind Sprossen, die in einfacher Weise bei der Zubereitung eines Salats mit integriert werden können.
Wirkung:
Alfalfa wirkt durch die Zufuhr zahlreicher Proteine, Vitamine und Mineralien. Es wirkt harntreibend auf die Niere, wodurch es zu einer vermehrten Ausscheidung von Harnsäure kommt.
Was muss man beachten?
Da sich Alfalfa auf den Blutzucker auswirken kann, sollte ein regelmäßiger Konsum mit einem Arzt abgeklärt werden.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Bluthochdruck oder Beschwerden in den Wechseljahren kann Alfalfa angewendet werden.
Anwendung:
Vitamin C kann in verschiedenen Weisen angewendet werden. Ein altbewährtes Hausmittel ist die heiße Zitrone. Auch der Konsum von anderen Zitrusfrüchten oder Tomaten fördert die Aufnahme von Vitamin C.
Wirkung:
Vitamin C ist ein wichtiges Vitamin für den Körper, das zur Stärkung des Immunsystems beiträgt und zahlreiche Schutzfunktionen besitzt. Es spielt bei zahlreichen Stoffwechselprozessen eine Rolle.
Was muss man beachten?
Auch Beeren und Paprika enthalten viel Vitamin C und dienen daher als Quelle.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Bei Halsschmerzen und Husten kann Vitamin C ebenfalls helfen.
Anwendung:
Kirschen können einfach der täglichen Ernährung hinzugefügt und mehrmals täglich verzehrt werden.
Wirkung:
Die Wirkung von Kirschen beruht auf einer Veränderung des Stoffwechsels von Harnsäure. Dadurch kommt es zu einer Reduktion der Herstellung, was zur Linderung der Symptome beitragen kann.
Was muss man beachten?
Kirschen sollten optimalerweise frisch konsumiert oder frisch verarbeitet werden.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Husten oder erhöhtem Blutdruck können Kirschen helfen.
Anwendung: Kompressen mit Wacholderöl sollten am besten frisch aufgelegt werden. Hierfür eignet sich besonders gut ein Tuch aus Baumwolle, das in Wacholderöl getränkt um das Gelenk gewickelt wird.
Wirkung: Die Kompressen mit Wacholderöl wirken entspannend auf das gereizte Gelenk. Es führt zu einer Reduktion von Schmerzen und der Schwellung.
Was muss man beachten?
Die Kompresse sollte für eine besser Wirksamkeit immer wieder aufgefrischt werden.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Rheuma oder Arthritis können Kompressen mit Wacholderöl helfen.
Ein häufiger Manifestationsort, also ein Ort, an dem die Symptome der Gicht auftreten, ist der Fuß. Hierbei ist vor allem das Großzehengrundgelenk betroffen. Gerade in akuten Gichtanfällen kann es zu starken Schmerzen kommen, welche die Betroffenen sehr einschränken können. Die Schmerzen treten gehäuft nachts auf, können aber über einige Tage andauern und zu einem erschwerten Gehen führen.
Bei chronischer Gichterkrankung kann es auch zu sogenannten Gichttophi an der Großzehe kommen. Dabei handelt es sich um Knötchen im Bereich des Gelenks, was zu einer Schwellung des Fußes führt.
Eine Gichterkrankung ist häufig chronisch, wobei es immer wieder zu Gichtanfällen kommt. Bei einem akuten Gichtanfall treten stärkste Schmerzen in einem einzelnen Gelenk auf, die unabhängig von einer Belastung des Gelenks sind. Es kommt typischerweise zur Schwellung, Überwärmung und Rötung des Gelenks.
Die Schmerzen treten häufig nachts auf und klingen innerhalb von ein paar Tagen wieder ab. Bei einem akuten Gichtanfall helfen Schmerzmittel, wie beispielsweise Ibuprofen oder Diclofenac. Auch eine lokale Kühlung des betroffenen Gelenks kann die akuten Schmerzen lindern.
Die Häufigkeit und Länge der Anwendung der Hausmittel bei Gicht ist von der Stärke der Symptome abhängig. Prinzipiell können alle Hausmittel über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Wenn begleitend eine ärztlich angeordnete Therapie stattfindet, sollte die Anwendung der Hausmittel besprochen werden. Dies ist zum Beispiel bei der Verwendung von Kurkuma wichtig, da es hier bei einer entsprechenden Dosis zur Beeinflussung anderer Medikamente kommen kann.
Es gibt verschiedene Auslöser und Risikofaktoren, die bei der Gichterkrankung eine Rolle spielen.
Lesen Sie mehr zur Ernährung in dem Artikel "Ernährung bei Gicht".
Ob eine Behandlung der Gicht nur mit Hausmitteln möglich ist oder nicht, ist abhängig von der Art der vorliegenden Beschwerden.
Prinzipiell können die Schmerzen eines akuten Gichtanfalls mit Hausmitteln gelindert werden, jedoch ist häufig eine zusätzliche Einnahme von Schmerzmitteln erforderlich.
Das Auftreten einer Gicht ist für die meisten Betroffenen von alleine Grund genug, um einen Arzt aufzusuchen, da die Schmerzen häufig sehr stark sind. Prinzipiell ist bei einem ersten Gichtanfall eine ärztliche Abklärung sinnvoll, um den Wert der Harnsäure im Blut zu bestimmen.
Es gibt verschiedene alternative Therapieformen, die beim Auftreten der Gicht zum Einsatz kommen können. Hierzu gehört beispielsweise die Heilpflanzenkunde. In Studien konnte eine Linderung der Symptome bei Anwendung von verschiedenen Formen der Herbstzeitlose nachgewiesen werden.
Auch die Brennnessel, Preiselbeere, Schwarznessel und Edelgamander führen bei einigen Betroffenen zu einer Reduktion der Schmerzen.
Des Weiteren kann eine Urtinktur aus Löwenzahn, Brennnessel, Weiden und Goldrutentinktur hergestellt werden.
Aus der traditionell chinesischen Medizin kann die Akupunktur bei Gichtschmerzen Linderung verschaffen. Hierbei werden Nadeln an gezielte Punkte im Körper gesetzt, um den Fluss der Körperenergie zu verbessern. Bei der Gicht gehören verschiedene Punkte zur Behandlung der Gicht, wie beispielsweise Mi-6 zur Kräftigung der Nieren und der Milz. Bei Knieschmerzen eignet sich der Punkt Ma-36 besonders gut. Die Behandlungen können bei akuten Beschwerden gleichzeitig zu einer Beruhigung und Entspannung des Körpers beitragen.
Bei einer Gichterkrankung können verschiedene Homöopathika zum Einsatz kommen.
Hierzu gehört beispielsweise Adlumia, welches auch bei Leber- und Nierenerkrankungen zum Einsatz kommen kann. Es fördert den Transport und die Ausscheidung von giftigen Stoffen aus dem Körper und wird mit den Potenzen D4 bis D12 empfohlen.
Calcium fluoratum ist ein homöopathisches Präparat, welches neben der Gicht auch bei verhärteten Sehnen, Hämorrhoiden und Fehlstellungen der Füße eingesetzt werden kann. Es regeneriert Reizungen des Bindegewebes und wird zur Einnahme mit den Potenzen D6 bis D12 empfohlen.
Das homöopathische Mittel Colchicum besitzt als Haupteinsatzerkrankung die Gichterkrankung. Es wird gelegentlich auch bei der Erkrankung familiäres Mittelmeerfieber eingesetzt. Das Homöopathikum wirkt direkt regulierend auf den Stoffwechsel der Harnsäure und lindert die Prozesse der Gelenkentzündungen. Da es unter der Dosierung teilweise zu starken Nebenwirkungen kam, wurden die Einnahmehinweise erst kürzlich geändert. Daher wird die vorherige Absprache mit einer medizinischen Fachkraft empfohlen.
Lesen Sie dataillierte Infomationen dazu in unserem Artikel: Homöopathie bei Gicht