Die Ernährung spielt bei der Gicht eine wichtige Rolle.
Die Ursache der Gicht ist die sogenannte Hyperurikämie, also das übermäßige Vorkommen von Harnsäure und deren Abbauprodukten im Körper.
Die Zufuhr der Harnsäure kann dabei gut über die Ernährung kontrolliert werden, wodurch heutzutage, in Kombination mit einer medikamentösen Behandlung, den Langzeitfolgen der Gicht oft effektiv vorgebeugt werden kann.
Die wichtigste Stoffgruppe, auf den in der Ernährung geachtet werden sollte, sind die Purine, welche im Körper zu Harnsäure umgewandelt werden.
Zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung sollte stets auch auf eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit, den Verzicht von Alkohol und die Normalisierung des Gewichts geachtet werden.
Bei einer für die Gichterkrankung richtigen Ernährung sollte darauf geachtet werden, dass Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Purinen vermieden werden, da der Körper hieraus Harnsäure bildet.
Dazu gehören vor allem Fleischprodukte, wie Innereien, und Schalentiere.
Daher sollten beispielsweise
Auch Ölsardinen und Sprotten besitzen einen hohen Purinanteil.
Zusätzlich sollte auf einen Verzicht an Getränken, die viel Zucker und/oder Alkohol enthalten, geachtet werden.
Auch Joghurts oder andere Nahrungsmittel, die stark gesüßt sind, sollten vermieden werden.
Um einer übermäßigen Ansammlung von Harnsäure im Blut und Körper vorzubeugen, sollte eine generelle Umstellung der Ernährung erfolgen.
Diese sollte optimalerweise auf Dauer erfolgen und nicht nur symptomorientiert.
Die Harnsäure wird aus Purinen hergestellt, wobei sich der Gehalt der im Körper gebildeten Harnsäure nicht gleich zum Gehalt der in der Nahrung enthaltenen Purine verhält, sondern sich jeweils unterscheidet.
Wichtig ist auch eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Obst und Gemüse.
Daher wird die Aufnahme von mindestens drei Portionen täglich empfohlen.
Hier werden ein paar Lebensmittel mit der darin enthaltenen Menge an Purinen in mg pro 100g und der daraus gebildeten Menge an Harnsäure in mg pro 100g aufgelistet:
Für die richtige Ernährung bei Gicht gibt es zahlreiche Rezepte.
Zum Frühstück eignet sich beispielsweise Porridge mit Früchten sehr gut.
Hierfür werden 100g gehackte Mandeln ohne Öl in einer Pfanne angeröstet. Die Haferflocken werden mit Wasser oder Milch und etwas Salz aufgekocht, bis eine cremige Konsistenz entsteht. Anschließend werden einige Esslöffel Joghurt, sowie frische Früchte und die Mandeln untergerührt und nach dem Abkühlen serviert.
Zum Mittagessen empfiehlt sich ein Auberginen-Auflauf mit Mozzarella.
Dafür wird der Ofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorgeheizt. Die Auberginen, sowie Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Basilikum schneiden. Die Auberginen werden für 6 Minuten auf einem Backblech ausgelegt im Ofen gegart. Währenddessen Zwiebeln und Knoblauch andünsten, dann geschälte Tomaten dazugeben und mit Oregano, Basilikum, Salz und Pfeffer, sowie Ingwer würzen. Nun werden in einer Auflaufform abwechselnd eine Schicht Auberginen und Tomatensauce gegeben und am Ende mit Mozzarella belegt. Der Auflauf benötigt 15-20 Minuten im Ofen.
Als Dessert eignet sich eine kalte Beerentarte.
Hierfür werden 200g Mandeln, 50g Haselnüsse und 50g Sonnenblumenkerne fein gehackt und mit eingeweichten, gehackten Datteln, Kokosöl und Salz verknetet. Der Teig wird anschließend in einer Form für mindestens eine Stunde im Kühlschrank gekühlt. Für die Creme können verschiedene Beeren, je nach Belieben, mit Basilikum, Kokosmilch, Limettensaft und Mehl vermischt werden und nach Abkühlen auf der Form verteilt werden.
Einen exakten Ernährungsplan zu erstellen, ist bei einer Gichterkrankung nicht notwendig. Vielmehr sollte auf einige Regeln im Alltag geachtet werden, um eine ausgewogene und gesunde Ernährung gewährleisten zu können.
Es sollte auf eine Ernährung mit möglichst wenig Purinen geachtet werden.
Alkohol und stark gezuckerte Getränke oder Lebensmittel sollten gemieden werden.
Zu Beginn der Ernährungsumstellung empfiehlt es sich gegebenenfalls, einige Rezepte mit purinarmen Lebensmitteln herauszusuchen, bis sich ein natürliches Gefühl für die richtige Ernährung ergibt.
Dabei sollte stets auf viel Obst und Gemüse geachtet werden.
Bei Gicht gibt es zahlreiche Hausmittel, die zur Linderung der Symptome beitragen können.
Hierzu gehören beispielsweise Wickel bzw. Kompressen mit Wacholderöl, die auf die betroffenen schmerzenden Gelenke gelegt werden können. Sie unterstützen den Abbau von Ablagerungen innerhalb der Gelenke und lindern so die Schwellung.
Auch die tägliche Einnahme von Zitronensaft oder Apfelessig sind hilfreich, da der hohe Säureanteil und das Vitamin C der Zitrone zur Reduzierung der Schmerzen beiträgt und schützend wirkt. Bei starken Schmerzen kann der Zitronensaft für einen kurzen Zeitraum mit kleinen Mengen Backpulver versehen werden.
Des Weiteren unterstützt Tee aus Brennnesseln die Ausscheidung von Harnsäure.
Weitere Hausmittel finden Sie in unserem gesonderten Artikel "Hausmittel gegen Gicht".
Auch die Homöopathie hat viele verschiedene Präparate zu bieten, die bei einer Gichterkrankung zur Linderung der Symptome beitragen können.
Colchicum ist ein homöopathisches Mittel, welches zur Linderung der Schmerzen in den Gelenken beitragen und die Ausscheidung der Harnsäure fördern kann. Der Einsatz und die Dosierung sollten allerdings aufgrund der möglichen Nebenwirkungen mit einer homöopathischen Fachkraft abgesprochen werden.
Causticum kann ebenfalls zur Reduzierung der Entzündungszeichen eingesetzt werden und findet seine Anwendung auch bei Hautausschlägen und Rheuma. Die Dosierung wird mit drei bis fünf Globuli in der Potenz D12 bis zu dreimal täglich empfohlen.
Weitere Informationen und Homöopathika finden Sie in unserem Artikel "Homöopathie bei Gicht".
Gicht in den Fingern stellt eine der weniger häufigen, aber stark einschränkenden Manifestationen der Erkrankung dar. Es kommt bei den Betroffenen häufig zu starken Schmerzen und Schwellungen, wobei die Ruhigstellung der Finger zwar hilft, aber oft nur schwer umsetzbar ist.
Am häufigsten ist das Grundgelenk des Daumens an der Hand betroffen. Beim chronischen Verlauf der Gicht kommt es zu Ablagerungen in den Fingern, was häufig zu einer starken Einschränkung der Beweglichkeit und Funktion der Hände führt. Daher kommen hier, wenn auch eher selten, bei ausgeprägten Formen auch operative Methoden zum Einsatz.
Weitere Hausmittel gegen Gicht in den Fingern lesen Sie im Artikel
"Gichtfinger".
Die häufigste Lokalisation von Symptomen der Gicht ist im Fuß.
Auch hier treten häufig starke Schmerzen und Schwellungen auf, was für die Betroffenen zu einer Einschränkung der Mobilität führt.
Bei einem Gichtanfall im Fuß sollte daher eine Hochlagerung und Ruhigstellung des Fußes gewährleistet sein.
Als Kühlungsmethode eignet sich beispielsweise ein kaltes Fußbad.
Mehr Hausmittel gegen dieses Krankheitsbild erfahren Sie im Artikel "Gicht im Fuß".