„Magen-Darm“ ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für einen Infekt oder eine leichte Entzündung des Verdauungstrakts. Diese wird am häufigsten durch Viren ausgelöst und ist in der Regel ungefährlich, da sie innerhalb von wenigen Tagen von selbst verschwindet. Es handelt sich also um eine selbstlimitierende Erkrankung. Zu den häufigsten Beschwerden gehören vor allem Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Blähungen und Krämpfe. Häufig treten auch Schmerzen im Bereich der Magengegend auf.
Wenn es nach wenigen Tagen nicht zu einer Besserung der Beschwerden kommt, wird eine ärztliche Untersuchung empfohlen. Um eine schnelle Linderung der Symptome zu erzielen, können verschiedene Hausmittel angewendet werden.
Gegen Magen-Darm können folgende Hausmittel angewendet werden:
Anwendung:
Bei Pektinen handelt es sich um bestimmte Bestandteile von Pflanzen. Diese sind vor allem in Äpfeln, Bananen, Zitronen, Limetten, Karotten und Aprikosen vorhanden.
Wirkung: Die Pektine sind sogenannte Adsorbentien. Dabei handelt es sich um Stoffe, die im Darmtrakt an Keime und schädliche Stoffe binden und zusammen mit diesen wieder ausgeschieden werden.
Was muss man beachten?
Um die Pektine im Apfel freizusetzen, sollte dieser frisch gerieben werden.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Pektine können unter Vorsicht auch zum Abnehmen eingesetzt werden.
Anwendung:
Heilerde kann in der Drogerie oder in der Apotheke erworben werden. Für die Anwendung werden zwei Teelöffel in einem Glas Wasser eingerührt und getrunken.
Wirkung:
Die Heilerde wirkt ebenfalls als Adsorbens und sorgt so für die Ausscheidung von schädlichen Stoffen aus dem Darm. Zusätzlich werden dem Körper wichtige Mineralstoffe zugefügt.
Was muss man beachten?
Die Anwendung der Heilerde sollte stets nach Packungsbeilage erfolgen.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Heilerde kann auch bei Sodbrennen angewendet werden.
Anwendung:
Weißer Ton, auch als Bolus alba bezeichnet, kann als Fertigpräparat in der Apotheke erworben werden. Auch er wird für die Anwendung mit Wasser vermischt und getrunken.
Wirkung:
Das Hausmittel weißer Ton wirkt im Magen-Darm-Trakt als Adsorbens und bindet Erreger, wie Viren und Bakterien, sowie weitere schädliche Stoffe, die durch die Erreger produziert werden.
Was muss man beachten?
Die Anwendung von weißem Ton kann dazu führen, dass Medikamente nicht richtig aufgenommen werden.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Weißer Ton kann auch bei Reizdarm oder Sodbrennen eingesetzt werden.
Anwendung:
Aktivkohle kann in der Apotheke erworben werden. Die Anwendung sollte am besten nach Anweisung des Apothekers erfolgen. Die Aktivkohle kann in Form von Tabletten oder Pulver angewendet werden.
Wirkung:
Die Wirkung der Aktivkohle besteht in der Bindung von Substanzen im Verdauungstrakt. Diese werden anschließend ausgeschieden, wodurch die Erregerzahl im Magen-Darm-Trakt reduziert werden kann.
Was muss man beachten?
Da sich die Aktivkohle auf die Aufnahme von anderen Medikamenten auswirken kann, sollte vorher Rücksprache mit einem Apotheker gehalten werden.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Aktivkohle kann auch zur Entgiftung eingesetzt werden.
Anwendung:
Zur Anwendung sollte der Apfel mit Schale gerieben werden und für ca. eine viertel Stunde ruhen. Dann kann die geriebene Masse gegessen werden. Täglich werden bis zu drei Äpfeln empfohlen.
Wirkung:
In der Schale der Äpfel sind viele Pektine enthalten. Sie wirken im Verdauungstrakt bindend und sorgen für die Ausscheidung von schädlichen Stoffen und Wasser.
Was muss man beachten?
Der Apfel sollte vor dem Reiben nicht geschält werden, da die Wirkstoffe vor allem in der Schale enthalten sind.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Bauchschmerzen können geriebene Äpfel eingesetzt werden.
Anwendung:
Für einen guten Bananenbrei werden am besten Bananen verwendet, die nicht mehr ganz frisch, sondern schon etwas reifer sind. Sie werden mit der Gabel in einer Schüssel zerdrückt.
Wirkung:
In Bananen sind viele Pektine enthalten, die als sogenannte Adsorbentien wirken. Sie sorgen für die Aufnahme von Erregern und schädlichen Stoffen im Darm und deren Ausscheidung.
Was muss man beachten?
Je nach Geschmack kann die Banane alternativ auch püriert werden.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Bananenbrei kann auch bei Magengeschwüren und Bluthochdruck helfen.
Anwendung:
Probiotika können in der Drogerie oder in der Apotheke erworben werden. Da es viele verschiedene Produktarten gibt, sollte die Anwendung nach der Packungsbeilage erfolgen.
Wirkung:
Probiotika sind verschiedene Mikroorganismen, die das Immunsystem des Magen-Darm-Trakts aufbauen. Sie ergänzen und stärken die geschädigte Darmflora des Körpers.
Was muss man beachten?
Bei weiteren Erkrankungen sollte die Anwendung von Probiotika vorher mit einer Fachkraft abgesprochen werden.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Darmpilz können Probiotika ebenfalls helfen.
Anwendung:
Eine Suppenbrühe kann entweder mit fertigem Pulver hergestellt werden oder noch besser - sie wird frisch gekocht. Dafür wird Suppengemüse geschnitten mit heißem Wasser aufgekocht.
Wirkung:
Die Suppenbrühe wirkt auf zwei Weisen: zum einen sorgt die Wärme für die Beruhigung Entspannung der Magen-Darm-Muskulatur, zum anderen werden dem Körper wichtige Elektrolyte zugefügt.
Was muss man beachten?
Für einen besseren Geschmack sollte die Suppe vor dem Verzehr einige Zeit ziehen.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Erkältungen und Grippe kann Suppenbrühe helfen.
Anwendung:
Uzarawurzel kann in verschiedenen Formen zur Anwendung kommen. Es gibt sowohl Saft als auch Kapseln oder Tabletten, die in der Apotheke erworben werden können.
Wirkung:
In der Uzarawurzel sind sogenannte Glykoside enthalten, die entspannend auf die Muskulatur des Verdauungstrakts wirken. Dadurch können Krämpfe gelöst werden.
Was muss man beachten?
Die Anwendung von Uzarawurzel wird nicht für Kinder oder Schwangere empfohlen.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Uzarawurzel kann auch bei Beschwerden der Menstruation angewendet werden.
Wie häufig und wie lange die Hausmittel angewendet werden sollten hängt von der zugrunde liegenden Infektion oder Ursache der Beschwerden ab. Bei einer gewöhnlichen Magen-Darm-Grippe handelt es sich um eine selbstlimitierende Erkrankung. Dies bedeutet, dass die Beschwerden nach wenigen Tagen von selbst zurückgehen. Daran können die Hausmittel entsprechend angepasst eingesetzt werden.
Vorsicht sollte bei der Anwendung von Aktivkohle geboten sein, hier sollte gegebenenfalls Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker gehalten werden.
Bei einer Magen-Darm-Grippe ist der Verdauungstrakt in der Regel sehr gereizt und anfälliger für bestimmte Nahrungsmittel. Daher sollte auf eine schonende Ernährung geachtet werden. Fettreiche und zuckerhaltige Lebensmittel sollte nach Möglichkeit vermieden werden.
Auch starke körperliche Anstrengung sollte während der Beschwerden gemieden werden, da ein Infekt den Körper viel Energie kosten kann.
Zuletzt sei noch die Hygiene erwähnt: ein Infekt des Magen-Darm-Trakts kann schnell ansteckend sein, weswegen der enge Kontakt zu anderen Personen vermieden werden sollte. Außerdem ist auf eine ausgiebige Toilettenhygiene zu achten.
Cola und Salzstangen sind ein weit verbreitetes und bekanntes Hausmittel bei Magen-Darm-Infekten. Hingegen der augenscheinlichen Erwartung auf Besserung kommt es jedoch oft zur Verschlechterung der Beschwerden.
Durch den Durchfall verliert der Körper jedoch bereits sehr viel Wasser, weswegen die Cola einen negativen Effekt bei Magen-Darm-Infekten besitzt. Auch das Salz der Salzstangen besitzt nur einen Teil der notwendigen Mineralien, weswegen sich andere Lebensmittel besser eignen.
Eine Magen-Darm-Grippe ist in vielen Fällen durch Hausmittel behandelbar. Wichtig ist, dass auf eine ausreichende Aufnahme von Wasser geachtet wird und die körperliche Schonung eingehalten wird.
Den Beschwerden liegen oft Viren zugrunde, die in der Regel ungefährlich sind und nach ein paar Tagen von selbst aus dem Körper ausgespült werden. Bleibt eine Besserung der Beschwerden aus, sollte ein Arzt aufgesucht und eine entsprechende Therapie begonnen werden. Hierbei können die Hausmittel weiterhin unterstützend wirken.
Ein Arzt muss nicht bei jedem Magen-Darm-Infekt aufgesucht werden. Häufig liegen den Beschwerden Viren als Auslöser zugrunde. Diese sorgen für ein paar Tage für Störungen der Verdauung, bevor die Erkrankung von selbst zurückgeht. Dabei wirken sowohl das körpereigene Immunsystem, als auch verschiedene eingesetzte Hausmittel mit.
Kommt es jedoch nicht zur Besserung der Beschwerden, ist ein Besuch beim Arzt empfehlenswert. Gelegentlich kommen nämlich auch gefährlichere Erreger oder andere Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts als Auslöser der Beschwerden in Frage.
Es gibt verschiedene Schüssler-Salze, die bei Infekten des Magen-Darm-Trakts eingesetzt werden können.
Auch die Akupunktur kann als alternative Therapieform bei Magen-Darm-Störungen eingesetzt werden. Dabei werden Nadeln gezielt an Punkten des Körpers platziert, an denen der Energiefluss des Verdauungstrakts stattfindet. Studien konnten nachweisen, dass die Akupunktur beispielsweise beim sogenannte Reizdarmsyndrom zur Linderung der Beschwerden beiträgt. Dabei kommt es zur Modulierung der Energieströme im Körper. Außerdem kann die Entspannung des gesamten Körpers unterstützt werden.
Auch in der Schwangerschaft können Magen-Darm-Infekte auftreten. Diese sind ebenfalls nicht immer abklärungsbedürftig, jedoch sollte bei Unklarheiten Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden. Oft handelt es sich eher um Durchfall durch die Umstellung des Körpers während der Schwangerschaft. Bei weiteren auftretenden Symptomen oder Schmerzen wird ein Arztbesuch empfohlen.
Es gibt verschiedene Homöopathika, die bei Magen-Darm helfen können.
Okoubaka beispielsweise ist ein zwar selten eingesetztes, dafür aber spezifischen auf den Verdauungstrakt wirkendes Homöopathikum. Es wird vor allem bei Infekten und Lebensmittelunverträglichkeiten eingesetzt. Die Wirkung von Okoubaka setzt gezielt am Magen-Darm-Trakt an. Das homöopathische Präparat wirkt reinigend und unterstützt außerdem den Transport von schädlichen Stoffen aus dem Körper. Für die Einnahme werden die Potenzen D3 oder D6 empfohlen. Die Anwendung erfolgt mit fünf Globuli mehrmals am Tag in Abhängigkeit von den Beschwerden.
Sanguinaria ist hingegen ein Homöopathikum mit einem sehr großen Anwendungsspektrum. Neben Übelkeit und Erbrechen wird das homöopathische Mittel auch bei Rheuma, Erkältungen, Heuschnupfen und Grippe eingesetzt. Die Wirkung beruht auf der Reinigung des Körpers von schädlichen Stoffen. Außerdem wirkt es krampflösend, wodurch auch Schmerzen gelindert werden können. Die Dosierung wird mit der Potenz D12 empfohlen. Die Anwendung erfolgt mit fünf Globuli bis zu dreimal täglich.
Weitere Homöopatika finden Sie in dem gesonderten Artikel: Homöopathie bei Margen-Darm