Homöopathie bei Einschlafstörungen

Unter Einschlafstörungen leiden viele Menschen. Die eigentliche Definition beinhaltet eine Dauer von mehr als einer halben Stunde, bis das Einschlafen gelingt. Oft gehen Einschlafstörungen auch begleitend mit einem unruhigen Schlaf oder Störungen beim Durchschlafen einher. Die betroffenen Personen sind am nächsten Tag entsprechend weniger ausgeruht und reagieren leichter gereizt. Außerdem kommt es häufig zu einer verminderten Aktivität und Leistung, sowie Stress.

Ein wichtiger Aspekt bei der Behebung von Einschlafstörungen ist die sogenannte Schlafhygiene, die ein regelmäßiges Schlafen mit acht Stunden beinhaltet. Weiterhin können homöopathische Mittel bei Einschlafstörungen helfen.

Diese Homöopathika werden verwendet

Bei Einschlafstörungen können folgende Homöopathika hilfreich sein:

  • Aconitum
  • Argentum nitricum
  • Arnica
  • Bryonia
  • Chamomilla
  • Cocculus
  • Ignatia
  • Nux vomica
  • Staphisagria
  • Sulfur

Aconitum

Wann kommt es zum Einsatz
Aconitum wird häufig bei Kopfschmerzen, Erkältungen mit Husten und Einschlafstörungen eingesetzt. Auch bei Augenentzündungen kann es zum Einsatz kommen. 

Wirkung
Das Homöopathikum wirkt beruhigend auf den Körper und sorgt zusätzlich für eine Hemmung von Schmerzen.

Dosierung
Bei Einschlafstörungen wird die Potenz D12 zur Einnahme ein- bis zweimal pro Tag empfohlen.

Argentum nitricum

Wann kommt es zum Einsatz
Das homöopathische Mittel Argentum nitricum kann vielseitig zum Einsatz kommen. Neben Einschlafstörungen wird es auch bei Entzündungen der Bindehaut, Durchfall und Kopfschmerzen eingesetzt.

Wirkung
Die Wirkung von Argentum nitricum betrifft vor allem die Nerven des Körpers. Es kommt zu einer Beruhigung und einer Reduzierung von Überreizungen.

Dosierung
Bei Einschlafstörungen empfiehlt sich die Einnahme der Potenz D6 oder D12 mit zwei bis drei Globuli mehrmals täglich.

Arnica

Wann kommt es zum Einsatz
Zum Einsatz kommt Arnica vor allem bei Blutungen oder Blutergüssen, sowie bei Muskelkater oder -zerrungen. Auch Einschlafstörungen und Zahnschmerzen können damit behandelt werden.

Wirkung
Die Wirkung von Arnica ist vielseitig. Es kommt zu einer Hemmung von Entzündungsvorgängen und einer Senkung des Blutdrucks. Dadurch kann der Körper in einen ruhigeren Zustand versetzt werden.

Dosierung
Die Verabreichung von Arnica ist vielseitig. Für die Globuli werden die Potenzen D4, D6 oder D12 empfohlen.

Bryonia

Wann kommt es zum Einsatz
Das Homöopathikum kommt bei Entzündungen der Gelenke und der Sehnenscheiden zum Einsatz. Auch bei Bauchschmerzen, Erkältungen und Einschlafstörungen findet es Anwendung.

Wirkung
Bryonia wirkt unter anderem stimulierend auf die Sekretion und Ausschüttung von Flüssigkeiten im Körper.

Dosierung
Für die Dosierung bei Einschlafstörungen wird meist die Potenz D12 mit der maximalen Anwendung von sechs Einnahme pro Tag empfohlen.

Chamomilla

Wann kommt es zum Einsatz
Chamomilla kann bei Ohrenschmerzen, Zahnschmerzen und Bauchschmerzen eingesetzt werden. Auch bei Durchfall, Einschlafstörungen und Regelschmerzen wird es angewendet.

Wirkung
Das homöopathische Mittel Chamomilla wirkt entspannend und kann Krämpfe lösen. Daher wirkt es beispielsweise gut bei bestehenden Krämpfen der Nackenmuskulatur, die wiederum Einschlafstörungen bedingen.

Dosierung
Bei Einschlafstörungen kann das Homöopathikum in den Potenzen D6 oder D12 eingenommen werden.

Cocculus

Wann kommt es zum Einsatz
Das Homöopathikum kann bei Reisekrankheiten, Einschlafstörungen, Schwindel, sowie Kopfschmerzen, insbesondere Migräne, zum Einsatz kommen.

Wirkung
Cocculus wirkt vor allem im Bereich des Nervensystems. Dort werden bestimmte Strukturen erregt und bei anderen Strukturen die Erregung reduziert.

Dosierung
Meist wird bei einer eigenständigen Anwendung von Cocculus die Dosierung D6 oder D12 mit der mehrmaligen Einnahme der Globuli empfohlen.

Ignatia

Wann kommt es zum Einsatz
Ignatia kommt vor allem bei Beschwerden und Schmerzen im Rahmen der Menstruation zum Einsatz. Auch Einschlafstörungen, Kopfschmerzen und Asthma können damit therapiert werden.

Wirkung
Das homöopathische Mittel wirkt auf der Ebene des Körpers, sowie auf der Ebene der Psyche.

Dosierung
Für eine schnelle Wirkung können drei Globuli mehrmals täglich in den Potenzen D6 oder D12 eingenommen werden.

Nux vomica

Wann kommt es zum Einsatz
Das Haupteinsatzgebiet von Nux vomica ist das Erbrechen bzw. die Übelkeit. Darüber hinaus kann es aber auch beispielsweise bei Einschlafstörungen und Kopfschmerzen eingesetzt werden.

Wirkung
Die Wirkung von Nux vomica ist sehr vielseitig. Das Homöopathikum kurbelt verschiedene Stoffwechselprozesse im Körper an.

Dosierung
Für die Dosierung von akuten Einschlafstörungen wird empfohlen, die Potenz D12 zweimal pro Tag mit drei Globuli anzuwenden.

Staphisagria

Wann kommt es zum Einsatz
Die Einsatzgebiete von Staphisagria umfassen neben Einschlafstörungen auch die Behandlung von Schnittverletzungen, sowie Insektenstichen und Bindehautentzündungen.

Wirkung
Staphisagria ist ein homöopathisches Mittel, welches bei psychischer Erregung und Unruhe entspannend wirken kann.

Dosierung
Für die Dosierung bei eigenständiger Anwendung werden die Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Sulfur

Wann kommt es zum Einsatz
Sulfur kann vielseitig eingesetzt werden. Häufig findet es bei Hautproblemen, sowie Magenschmerzen, Einschlafstörungen oder Entzündungen der Lunge Anwendung.

Wirkung
Das homöopathische Mittel ist als Mineralstoff Bestandteil in verschiedenen Stoffwechselprozessen des Körpers.

Dosierung
Bei der eigenständigen Behandlung von Einschlafstörungen wird die Dosierung mit drei Globuli der Potenzen D6 oder D12 mehrmals täglich empfohlen.

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Gibt es ein passendes Komplexmittel?

WALA Passiflora comp. Globuli velati

Wirkstoffe
Zu den Wirkstoffen der WALA Passiflora comp. Globuli velati gehören

  • Passionsblume (Passiflora caerulea)
  • Weißdorn (Crataegus laevigata bzw. monogyna).

Wirkung
Die Wirkung des Komplexmittels beinhaltet die Reduzierung von innerer Unruhe und Anspannungen. Ebenfalls wird dadurch und zusätzlich das Ein- und Durchschlafen erleichtert.

Dosierung
Die WALA Passiflora comp. Globuli velati können bei Erwachsenen dreimal pro Tag mit fünf bis zehn Globuli eingenommen werden.

Neurexan® Tabletten

Wirkstoffe
Die Wirkstoffe der Neurexan® Tabletten umfassen:

  • Passiflora incarnata D2
  • Avena sativa D2
  • Coffea arabica D12
  • Zincum isovalerianicum D4
  • Magnesiumstearat und Lactose-Monohyrat

Wirkung
Die Wirkung des Komplexmittels beruht auf der Reduzierung von Nervosität und innerer Unruhe, die oftmals bei Einschlafstörungen eine Große Rolle spielen.

Dosierung
Die Dosierung der Neurexan® Tabletten wird mit der Einnahme von maximal sechs Tabletten pro Tag empfohlen. Bei chronischen Einschlafstörungen kann die Einnahme dreimal pro Tag erfolgen.

Einschlafstörungen in den Wechseljahren

Bei vielen Frauen kommt es im Laufe der Wechseljahre unter anderem zu Einschlafstörungen. Hierfür gibt es verschiedene Ursachen:

  • Der Körper befindet sich im Laufe der Wechseljahre in einer Umbruchphase, wodurch eine Stressreaktion entstehen kann. Dadurch können bereits leicht bestehende Störungen beim Einschlafen verstärkt werden.
  • Zusätzlich führt der erniedrigte Spiegel des Östrogens zu einer verminderten Freisetzung des sogenannten Melatonins. Dies ist ein Hormon des Körpers, das normalerweise den Schlafrhythmus reguliert. Es wird am Abend und im Laufe der Nacht erhöht, wodurch dem Körper das Signal zum Schlafen gegeben wird. Bei einer Erniedrigung von Melatonin wird dementsprechend ein vermindertes Signal zum Einschlafen an den Körper gesendet.

Ein wichtiger Bestandteil der Einschlafstörungen bei Wechseljahren ist eine konsequente Einhaltung der Schlafhygiene, um eventuellen Störfaktoren entgegen zu wirken. Weiterhin können homöopathische Mittel und Entspannungsübungen hilfreich sein. Da die Wechseljahre unter Umständen viele Jahre andauern können, können auch begleitend über den gesamten Zeitraum Einschlafstörungen auftreten.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Homöopathika nehmen?

Die Einnahme der Homöopathika kann während der gesamten Phase der Einschlafstörungen erfolgen. In vielen Fällen sind Störungen beim Einschlafen innerhalb von ein paar Wochen durch entsprechende Schlafhygiene und Homöopathika gut zu behandeln.

Bei langfristig bestehenden Einschlafstörungen sollte die Einnahme der homöopathischen Mittel mit einem homöopathischen Arzt besprochen werden. Bei der Einnahme empfiehlt sich meist die Anwendung von drei Globuli mehrmals täglich. Bei Unklarheiten sollte eine entsprechende Beratung stattfinden.

Behandlung der Erkrankung nur mit Homöopathie oder nur als unterstützende Therapie?

Einschlafstörungen sind ein weit verbreitetes Phänomen, welches immer wieder vorkommen kann. Meist sind Stress, innere Unruhe und Anspannung wichtige Auslöser für das gestörte Schlafverhalten. Daher kann durch eine entsprechende Reduzierung der Ursachen in Kombination mit Homöopathika und Entspannungsübungen bereits ein großer Gewinn erzielt werden.

Bestehen die Störungen beim Einschlafen jedoch über einen langen Zeitraum, sollte ein Arzt kontaktiert werden, um andere Ursachen zu überprüfen. Hierbei sollte gegebenenfalls eine andere Therapie zur Anwendung kommen, wobei die Homöopathie dann nur noch unterstützend genutzt werden sollte.

Wann muss ich zum Arzt?

Der Gang zum Arzt muss bei Einschlafstörungen in den meisten Fällen nicht erfolgen. Häufig sind diese nämlich durch Stress im Alltag verursacht und können dadurch durch die Reduzierung dieser Auslöser wieder abklingen.

  • Dabei stehen neben homöopathischen Mitteln die Reduktion von Stress und Überarbeitung, sowie Übungen zur Entspannung im Vordergrund.

Sollten die Einschlafstörungen über einen langen Zeitraum ohne erfolgreiche Behandlung bestehen, ist das Aufsuchen eines Arztes ratsam. Auch bei weiteren Symptomen, wie Bluthochdruck oder chronischer Müdigkeit sollte ein Arzt konsultiert werden.

Weitere alternative Therapieformen

Es gibt zahlreiche alternative Therapieformen, die bei Einschlafstörungen helfen können. Hierzu gehört beispielsweise die Aroma-Therapie, bei der sogenannte Aroma-Essenzen eingenommen werden können. Diese umfassen zum Beispiel Basilikum, Bitterorange und Thymian.

Auch die anthroposophische Medizin kann bei Einschlafstörungen zu einer Linderung der Symptome beitragen. Dabei können unter anderem Avena sativa, Bryophyllum und Cardiodoron zur Anwendung kommen.

Die Ernährung spielt bei Störungen des Einschlafens ebenfalls eine Rolle. Dabei sollte auf eine kleine Mahlzeit am Abend geachtet werden. Nach Möglichkeit sollte auf Obst, sowie Salat oder Kohl verzichtet werden, da diese Lebensmittel den Darm zusätzlich reizen und zu Blähungen führen können. Außerdem sollte auf eine Ernährung mit viel Tryptophan geachtet werden. Hierfür eignet sich beispielsweise der Verzehr von Bananen, Walnüssen und Kalbfleisch.

Einigen Betroffenen hilft die Einnahme von Heilpilzen. Bei Einschlafstörungen kann beispielsweise der Heilpilz Reishi unterstützend wirken.

Welche Hausmittel können mir helfen?

Bei Einschlafstörungen gibt es verschiedene Hausmittel, die helfen können.

Hierzu gehört beispielsweise das Trinken eines Tees aus Baldrianwurzel und Hopfen. Dieser kann selbst in einem Verhältnis von einem Teelöffel Hopfen auf vier Teelöffel Baldrianwurzel gemischt werden und abends vor dem Schlafengehen getrunken werden. Die Wirkung des Hopfens ähnelt der des Melatonins, dem sogenannten Schlafhormons des Körpers. Baldrian wirkt zusätzlich beruhigend und entspannend. Des Weiteren können diese Hausmittel auch gegen Ängste helfen.

Ein weiteres beliebtes Hausmittel ist ein warmes Fußbad. Dafür wird heißes Wasser in einer Wanne schrittweise auf die Füße aufgegossen. Die Temperatur kann langsam gesteigert werden. Die Wärme wirkt entspannend auf die Muskulatur der Gefäßwände, wodurch es zu einer Erweiterung der Gefäße kommt, Dadurch wird die Durchblutung des gesamten Körpers gefördert. Das warme Fußbad kann jeden Abend vor dem Schlafengehen angewendet werden.

Auch Entspannungsübungen sind bei Einschlafstörungen hilfreich. Hierzu zählen neben Yoga-Übungen auch die progressive Muskelentspannung, sowie das autogene Training. Dabei ist auf eine korrekte Anleitung und Durchführung der Übungen zu achten.

Lesen Sie mehr über die Hausmittel bei Einschlafstörungen in unserem gesonderten Artikel: Hausmittel bei Einschlafstörungen

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