Homöopathie bei Husten/Reizhusten

Husten ist eines der am häufigsten auftretenden Symptome überhaupt. Am bekanntesten ist es im Rahmen eines grippalen Infekts, also einer Erkältung. Reizhusten tritt hingegen vor allem bei einer Allergie oder einem trockenen Hals auf. Des Weiteren gibt es verschiedene Lungenerkrankungen, die mit Husten einhergehen. Hierzu gehören beispielsweise die COPD, also die chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, oder auch Asthma.

Es muss nicht hinter jedem Husten eine COPD stecken, aber der Husten ist trotzdem oft belastend für die betroffene Person. Daher empfiehlt es sich, verschiedene Homöopathika und Hausmittel anzuwenden, um den Hustenreiz zu reduzieren. Sollte dieser jedoch trotzdem über einen längeren Zeitraum bestehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Diese Homöopathika werden verwendet

Zu den homöopathischen Mitteln bei Husten gehören unter anderem:

  • Aconitum
  • Arsenicum album
  • Nux vomica
  • Drosera
  • Belladonna
  • Ballonrebe
  • Bryonia
  • Hepar sulfuris
  • Pulsatilla
  • Rumex
  • Spongia

Aconitum

Wann kommt es zum Einsatz:
Das homöopathische Mittel Aconitum kommt neben Husten auch bei Erkältungen mit Fieber und Angina zum Einsatz. Des Weiteren kann es bei Panikattacken und im Schockzustand angewendet werden.

Wirkung:
Die Wirkung des Homöopathikums beruht auf einer Linderung von Schmerzen und Entzündungszeichen, wie Schwellung Rötung. So wirkt es auch beruhigend auf die Schleimhäute der Atemwege und lindert dadurch Husten.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Das Homöopathikum wird in Form von Globuli mit der Potenz D30 angewendet. Hiervon können fünf Globuli bis zu dreimal am Tag eingenommen werden.

Arsenicum album

Wann kommt es zum Einsatz:
Das homöopathische Präparat Arsenicum album kann bei Husten und Reizhusten eingesetzt werden, sowie bei Erbrechen, Durchfall und Beschwerden des Magens.

Wirkung:
Die Wirkung des Homöopathikums beruht auf einer Linderung von Reizzuständen. Das homöopathische Mittel wirkt beruhigend auf Haut und Schleimhäute und reduziert dadurch auch Husten.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Arsenicum album wird in Form von Globuli angewendet. Zur eigenständigen Anwendung wird die Potenz D12 mit fünf Globuli pro Tag empfohlen.

Nux vomica

Wann kommt es zum Einsatz:
Nux vomica wird vor allem bei Beschwerden des Magen-Darm-Trakts, wie Bauchschmerzen, Blähungen, Erbrechen und Verstopfung angewendet, kann aber auch bei Husten zum Einsatz kommen.

Wirkung:
Nux vomica besitzt eine beruhigende Wirkung auf den Körper und wird daher vielseitig eingesetzt. Es wirkt kräftigend und regenerierend und unterstützt das Immunsystem.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Bei akuten Beschwerden können fünf Globuli von Nux vomica in den Potenzen D6 oder D12 eingenommen werden. Die Einnahme sollte nicht öfter als dreimal pro Tag erfolgen.

Drosera

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Homöopathikum Drosera wird vor allem bei Halsschmerzen und Husten eingesetzt, so auch bei Reiz- und Keuchhusten. Des Weiteren kann es bei Kopfschmerzen zur Anwendung kommen.

Wirkung:
Drosera besitzt eine gute Wirkung auf die Atemwege und wird daher vor allem bei starkem Husten eingesetzt. Es wirkt beruhigend und abschwellend auf die Schleimhaut. 

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Bei akuten Hustenbeschwerden kann Drosera in Form von Globuli mit der Potenz D6 dreimal pro Tag mit fünf Globuli eingenommen werden.

Belladonna

Wann kommt es zum Einsatz:
Das homöopathische Mittel Belladonna wird typischerweise bei Erkältungen mit Husten und Fieber, Kopfschmerzen, sowie bei Bluthochdruck und Gelenkbeschwerden eingesetzt.

Wirkung:
Das Homöopathikum besitzt eine regulierende Wirkung auf den Kreislauf und wirkt beruhigend und lindernd. Es führt zur Reduzierung von Schweiß und der Überwärmung des Körpers und lindert Husten.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Zur selbstständigen Anwendung wird Belladonna in Form von Globuli mit der Potenz D6 bis zu fünfmal pro Tag mit fünf Globuli für zwei Tage empfohlen.

Ballonrebe

Wann kommt es zum Einsatz:
Ballonrebe ist ein homöopathisches Mittel, dass neben Husten auch bei Heuschnupfen, Neurodermitis, Hautausschlägen und Rheuma eingesetzt wird.

Wirkung:
Ballonrebe wird auch als Cardiospermum in der Homöopathie bezeichnet und wirkt vor allem bei allergischen und entzündungsbedingten Symptomen. Somit lindert es auch verschiedene Reize, wie beispielsweise den Hustenreiz.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Für die Dosierung wird die Ballonrebe in Globuli mit den Potenzen D2 oder D6 mit fünf Globuli pro Tag empfohlen. Alternativ kann auch eine Urtinktur zur Anwendung kommen.

Bryonia

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Homöopathikum Bryonia wird nicht nur bei Husten, sondern auch bei Beschwerden des Magens, Arthritis, Kopfschmerzen, Schwindel und Fieber angewendet.

Wirkung:
Broynia ist ein typisches homöopathisches Mittel für Erkältungen. Es wirkt lindernd bei Husten, reduziert Kopf- und Gliederschmerzen und wirkt befeuchtend auf trockene Schleimhäute.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die typische Dosierung von Bryonia erfolgt in Form von Globuli mit den Potenzen D6 oder D12. Hiervon können fünf Globuli pro Tag eingenommen werden.

Hepar sulfuris

Wann kommt es zum Einsatz:
Zum Einsatz kommt Hepar sulfuris bei Entzündungen mit Eiter oder sogar Abszessen, sowie anderen Verletzungen der Haut. Bei Husten wird es bevorzugt bei Krupp-Husten eingesetzt.

Wirkung:
Hepar sulfuris ist ein homöopathisches Präparat, welches klassischerweise bei Entzündungen eingesetzt wird. Es reduziert Schmerzen und Reizzustände, wirkt abschwellend und modulierend auf das Immunsystem.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die Dosierung von Hepar sulfuris wird mit Globuli der Potenzen D6 oder D12 empfohlen. Hierfür sind fünf Globuli am Tag ausreichend.

Pulsatilla

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Homöopathikum Pulsatilla wird neben Husten und Reizhusten auch bei Erkältungen, Entzündungen der Blase, sowie bei Beschwerden während der Menstruation angewendet.

Wirkung:
Pulsatilla ist ein vielseitig einsetzbares homöopathisches Präparat und wirkt reduzierend bei Schmerzen und Reizzuständen. Daher wirkt es auch lindernd bei Husten.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Für die typische Dosierung von Pulsatilla wird die Anwendung von Globuli in der Potenz D12 empfohlen. Hiervon können drei Globuli dreimal pro Tag eingenommen werden.

Rumex

Wann kommt es zum Einsatz:
Ein typisches homöopathisches Mittel bei Husten oder Reizhusten ist Rumex, welches weiterhin auch bei Erkältungen und allergischen Reaktionen eingesetzt werden kann.

Wirkung:
Rumex wird aus der Ampfer-Pflanze gewonnen und enthält Vitamin C. Es wirkt kräftigend auf das Immunsystem und reduziert Reizzustände, besonders im Zusammenhang mit Allergien.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die Anwendung von Rumex erfolgt meist in Form von Tropfen mit den Potenzen D1 oder D3. Hiervon können bis zu fünfmal pro Tag fünf Tropfen eingenommen werden.

Spongia

Wann kommt es zum Einsatz:
Das Einsatzgebiet von Spongia umfasst neben Husten auch Entzündungen und Infekte der Atemwege, sowie Asthma und Beschwerden des Herzens.

Wirkung:
Spongia besitzt einen regenerierenden und befeuchtenden Effekt auf die Schleimhäute der Atemwege. Es wirkt modulierend auf das Immunsystem und fördert den Abtransport von schädlichen Stoffen.

Typische Dosierung (Tropfen/Globuli):
Die Anwendung von Spongia erfolgt in Form von Globuli, bevorzugt mit den Potenzen D6 oder D12. Hiervon können fünf Globuli bis zu dreimal pro Tag eingenommen werden.

Gibt es ein passendes Komplexmittel?

WALA Bronchi Plantago Globuli velati

Wirkstoffe:
Das Komplexmittel WALA Bronchi Plantago Globuli velati setzt sich aus vier homöopathischen Komponenten zusammen. Hierzu gehören Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Wasserhanf (Eupatorium cannabinum), Zaunrübe (Bryonia cretica) und natürliches Eisensulfid (Pyrit).

Wirkung:
WALA Bronchi Plantago Globuli velati wirken lindernd bei Husten, vor allem wenn der Hustenreiz über einen längeren Zeitraum besteht. Hinzu kommt eine schleimlösende Wirkung. Daher wird das Komplexmittel gerne auch bei Entzündungen der Atemwege eingesetzt.

Typische Dosierung:
Die typische Dosierung für Erwachsene wird mit der Einnahme von fünf bis zehn Globuli bis zu zweimal am Tag empfohlen. Die Globuli können dabei unter die Zunge gelegt werden, bis sie sich auflösen. Bei Kindern werden bis zu fünf Globuli empfohlen. Wahlweise kann die Anwendung mit vorheriger Auflösung der Globuli in Wasser erfolgen. Das Komplexmittel sollte nicht länger als vierzehn Tage angewendet werden.

WALA Plantago Hustensaft

Wirkstoffe:
Die Wirkstoffe des Komplexmittels WALA Plantago Hustensaft sind Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Fichte (Picea abies) und Pestwurz (Petasites hybridus.

Wirkung:
Das Komplexmittel WALA Plantago Hustensaft wirkt lindernd und beruhigend bei Husten, vor allem bei schmerzhaftem Husten. Es wirkt außerdem schleimlösend und unterstützt das Abhusten von Sekret. Hinzu kommt die krampflösende und entspannende Wirkung auf die Atemwege. 

Typische Dosierung:
Die Dosierung des Komplexmittels wird für Erwachsene mit der Einnahme von einem Esslöffel (entspricht 15ml) bis zu dreimal am Tag empfohlen. Bei akuten Beschwerden kann der Esslöffel alle zwei Stunden eingenommen werden. Hierbei sollte die Einnahme mit warmem Wasser erfolgen. Die Anwendung sollte außerdem nicht länger als zwei Wochen erfolgen. Bei chronischem Husten sollte vor der Anwendung ein Arzt konsultiert werden.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Homöopathika nehmen?

Wie häufig und wie lange die Homöopathika eingenommen werden sollten, hängt von den Beschwerden, sowie dem jeweiligen Präparat ab. In der Regel können die meisten homöopathischen Mittel für bis zu einer Woche eingenommen werden. 

Vorsicht ist allerdings bei dem Homöopathikum Belladonna geboten. Über einen Zeitraum von über sieben Tagen sollten die homöopathischen Präparate nur nach Rücksprache mit einer homöopathischen Fachkraft eingesetzt werden. In diesem Fall empfiehlt sich unabhängig davon die Vorstellung bei einem Arzt, um die mögliche Ursache für die Hustenbeschwerden abzuklären.

Behandlung der Erkrankung nur mit Homöopathie oder nur als  unterstützende Therapie?

Wenn Husten auftritt, kann zunächst erst einmal der Versuch einer alleinigen Behandlung durch Homöopathie unternommen werden. Ob diese ausreicht, hängt allerdings stark von der Hustenart sowie der zugrundeliegenden Ursache ab.

Die Homöopathika können vor allem bei Husten, der im Rahmen einer Erkältung auftritt, oder Reizhusten, der durch einen spezifischen Auslöser verursacht wird, eingesetzt werden. Hierbei gilt es natürlich auch den Hustenauslöser zu vermeiden.

Bei starkem Husten, der über einen längeren Zeitraum auftritt und zu Schmerzen führt, wird eine ärztliche Untersuchung empfohlen. Hierbei kann mit dem Arzt besprochen werden, ob die homöopathischen Mittel unterstützend weiterhin eingenommen werden.

Wann muss ich zum Arzt?

Nicht bei jedem Husten muss ein Arzt aufgesucht werden. Wenn dieser beispielsweise im Rahmen einer Erkältung auftritt, kann diese auch ohne ärztliche Betreuung behandelt werden.

  • Besteht der Husten allerdings über einen längeren Zeitraum, also von mehreren Wochen oder sogar Monaten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
  • Weiterhin sind auch Schmerzen beim Husten, sowie Luftnot eindeutige Gründe, einen Arzt aufzusuchen.
  • Auch das Aushusten von Blut oder immer wieder größeren Mengen Sekrets stellen Gründe dar, einen Arzt um Rat zu fragen.
  • Letztlich sollte bei weiteren Symptomen, wie Fieber, auch ein Arzt aufgesucht werden.

Hierfür eignet sich ein Arzt für Lungenerkrankungen, also für Pulmologie.

Weitere alternative Therapieformen

Eine mögliche alternative Therapieform bei Husten ist die Akupressur.
Dabei handelt es sich um eine ähnliche Behandlungsmethode wie die Akupunktur, allerdings werden die bestimmten Triggerpunkte nicht mit Nadeln behandelt, sondern durch gezielte Druck-intensive Massagen. Die Hauptpunkte der Akupressur bei Husten befinden sich seitlich an der Kehle und am Schlüsselbein. Letztere werden sowohl am Rand als auch unterhalb des Schlüsselbein therapiert. Zu den Hilfspunkten gehören der Ellenbogen, bzw. dessen Innenseite, und der Bereich des Handgelenks direkt unterhalb des Daumens. Die Akupressur kann bei akutem Husten jederzeit angewendet werden, die Behandlung sollte pro Tag jedoch nicht öfter als dreimal erfolgen.

Weitere Behandlungsformen aus der traditionell chinesischen Medizin (TCM) beinhalten verschiedene Heilpflanzen und Teesorten.
Beispielsweise wird die Zubereitung eines Tees aus der Schale von unbehandelten Mandarinen empfohlen, das Ganze nennt sich Chen Pi. Dieser Tee wirkt reduzierend auf die Kälte, die oft in den Atemwegen bei Husten in Zusammenhang mit einer Erkältung auftritt. Auch die Anwendung von Ingwertee wird in der TCM empfohlen. Dafür wird frischer Ingwer klein geschnitten und für eine viertel Stunde aufgekocht. Dieser Ingwertee kann zusätzlich mit getrockneten Shiitake Pilzen versetzt werden, was unterstützend bei Kopf- und Gliederschmerzen hilft.

Welche Hausmittel können mir helfen?

Es gibt viele verschiedene Hausmittel, die bei Husten oder Reizhusten eingesetzt werden können.

Das Inhalieren von heißem Wasser wirkt schnell lindernd, da es die Atemwege befeuchtet und so die gereizten trockenen Schleimhäute besänftigt. Hierfür kann ein Inhalator in der Apotheke erworben werden. Zusätzlich kann das heiße Wasser mit Salbei oder Kamille versehen werden. Diese Mittel werden beispielsweise gerne bei einer Erkältung eingesetzt. Wer auf den Kauf eines Inhalators verzichten möchte, kann alternativ einen Kochtopf benutzen und sich ein Handtuch über den Kopf legen. Hier sollte allerdings aufgrund der Verbrühungsgefahr Acht gegeben werden.

Ein weiteres altbewährtes Hausmittel gegen Husten ist der Kartoffelwickel. Hierfür werden ein paar Kartoffel weich gekocht und anschließend etwas abgekühlt, sodass sie eine angenehme Temperatur besitzen. Nun werden sie zerdrückt und in ein Baumwoll- oder Geschirrtuch eingepackt. Der Wickel kann auf die Brust gelegt werden, bis die Wärme verschwunden ist. Die Kartoffeln eignen sich hierfür sehr gut, da sie in der Lage sind, Wärme über einen langen Zeitraum zu speichern und so die gereizten Atemwege beruhigen können. Daher werden Kartoffelwickel beispielsweise auch bei Ohrenschmerzen eingesetzt.

Weitere Hausmittel finden Sie in dem Artikel "Hausmittel bei Reizhusten/Husten"

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