Es gibt zahlreiche häufig vorkommende Beschwerden, die durch den Verdauungstrakt ausgelöst und kurz als „Magen-Darm“ bezeichnet werden. Hierzu gehören vor allem Übelkeit und Erbrechen, sowie Krämpfe, Durchfall und Blähungen. In vielen Fällen liegt den Symptomen eine Magen-Darm-Grippe bzw. ein Infekt zugrunde. Dieser wird vor allem durch Viren verursacht und ist in der Regel selbstlimitierend, was bedeutet, dass die Beschwerden nach einigen Tagen von selbst zurückgehen.
Beim Ausbleiben einer Besserung sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, da auch andere Erkrankungen zu den beschriebenen Beschwerden führen können. Zunächst kann jedoch eine eigenständige Behandlung durch verschiedene homöopathische Mittel versucht werden.
Bei Magen-Darm können folgende Homöopathika verwendet werden:
Wann kommt es zum Einsatz?
Aethusa ist ein homöopathisches Präparat, das vor allem bei Krämpfen des Magen-Darm-Trakts, sowie bei Fieber zum Einsatz kommen kann.
Wirkung:
Das Homöopathikum wirkt entspannend auf den Verdauungstrakt. Es reguliert die Anspannung der Muskulatur des Magens und des Darms und wirkt somit krampflösend.
Dosierung:
Die Anwendung von Aethus wird mit der Potenz D6 empfohlen. Hiervon können fünf Globuli bis zu fünfmal am Tag eingenommen werden. Für Kinder wird die Potenz D12 empfohlen.
Wann kommt es zum Einsatz?
Borax ist ein Homöopathikum mit einem breiten Einsatzspektrum. Neben Durchfall wird es auch bei Entzündungen der Blase, Aphten und Beschwerden während der Menstruation eingesetzt.
Wirkung:
Das homöopathische Präparat wirkt beruhigend und entspannend auf den Verdauungstrakt. Hinzu kommt eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung.
Dosierung:
Für die Anwendung von Magen-Darm wird die Einnahme von fünf Globuli der Potenzen D6 oder D12 empfohlen. Die Einnahme kann bis zu sechsmal am Tag erfolgen und sollte bei Besserung entsprechend reduziert werden.
Wann kommt es zum Einsatz?
Cuprum aeticum kann sowohl bei Durchfall, als auch bei Erbrechen und Krämpfen des Magen-Darm-Trakts angewendet werden. Des Weiteren kommt es bei Asthma, Keuchhusten und Fieber zum Einsatz.
Wirkung:
Das Homöopathikum wirkt auf verschiedene Stoffwechselprozesse des Körpers. Es kann Krämpfe der Muskulatur des Darms lösen und wirkt somit auch schmerzlindernd.
Dosierung:
Die Dosierung von Cuprum aeticum wird mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen. Hiervon können drei bis fünf Globuli bis zu dreimal pro Tag eingenommen werden.
Wann kommt es zum Einsatz?
Cuprum arsenicosum wird vor allem bei Störungen der Durchblutung und bei Krämpfen eingesetzt.
Wirkung:
Das homöopathische Mittel besitzt eine regulierende Wirkung auf die Durchblutung des Körpers. Es sorgt für einen gleichmäßigeren Blutfluss, wodurch auch Krämpfe und Verspannungen gelöst werden können.
Dosierung:
Die Dosierung von Cuprum arsenicosum wird mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.
Wann kommt es zum Einsatz?
Das vielseitig einsetzbare Dulcamara kommt neben Durchfall auch bei Schmerzen durch geschädigte Nerven, Erkältungen und Hexenschuss zum Einsatz.
Wirkung:
Dulcamara wirkt hemmend auf Entzündungsprozesse des Körpers. Es unterstützt die Reinigung des Körpers und wirkt modulierend auf die Weiterleitung von Schmerzsignalen.
Dosierung:
Das Homöopathikum wird zur Behandlung von Magen-Darm in den Potenzen D6 oder D12 zur Anwendung empfohlen. Die Dosierung erfolgt mit fünf Globuli bis zu dreimal täglich.
Wann kommt es zum Einsatz?
Ignatia besitzt ein breites Wirkspektrum. Es kann bei Krämpfen und Magenbeschwerden, sowie bei Migräne, Störungen des Schlafs und Beschwerden während der Menstruation zum Einsatz kommen.
Wirkung:
Das Homöopathikum besitzt eine reinigende und entgiftende Wirkung auf den Körper. Es wirkt desinfizierend und gleichzeitig beruhigend auf verspannte Muskeln.
Dosierung:
Ignatia wird zur Anwendung von Magen-Darm mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen. Hiervon können bei akuten Beschwerden fünf Globuli genommen werden, die bei Besserung auf drei Globuli reduziert werden sollten.
Wann kommt es zum Einsatz?
Kalium phosphoricum ist vielseitig einsetzbar. Es kommt bei Durchfall, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schwindel, und Schlafstörungen zum Einsatz.
Wirkung:
Das homöopathische Mittel wirkt an verschiedenen Stellen im Körper. Es reguliert den Grad der Anspannung der Muskeln und wirkt modulierend auf die Weiterleitung von Schmerzsignalen.
Dosierung:
Die Dosierung des Homöopathikums wird mit der Potenz D12 empfohlen. Die Anwendung beinhaltet die Gabe von fünf Globuli, die bis zu dreimal am Tag erfolgen kann.
Wann kommt es zum Einsatz?
Okoubaka ist ein eher selten eingesetztes Homöopathikum. Es kommt bei Magen-Darm-Infekten und Unverträglichkeiten von Lebensmittel zum Einsatz.
Wirkung:
Das homöopathische Präparat wirkt nach Einnahme direkt im Magen-Darm-Trakt. Es sorgt für die Reinigung des Verdauungssystems und fördert den Abtransport von schädlichen Stoffen.
Dosierung:
Die Einnahme von Okoubaka wird mit den Potenzen D3 bis D6 empfohlen. Hiervon können fünf Globuli mehrmals täglich eingenommen werden. Ab dem dritten Tag sollte die Dosis auf drei Globuli pro Einnahme reduziert werden.
Wann kommt es zum Einsatz?
Sanguinaria besitzt ein breites Einsatzspektrum. Es kommt bei Übelkeit und Erbrechen, rheumatischen Erkrankungen, Erkältungen, Grippe und Heuschnupfen zum Einsatz.
Wirkung:
Sanguinaria wirkt reinigend und desinfizierend auf den Körper. Es löst Krämpfe und Verspannungen der Muskulatur und wirkt dadurch auch schmerzlindernd.
Dosierung:
Für die Behandlung von Magen-Darm kann die Potenz D12 des Homöopathikums eingesetzt werden. Hiervon können fünf Globuli bis zu dreimal am Tag eingenommen werden.
Wann kommt es zum Einsatz?
Das homöopathische Mittel Tabacum kann bei Erbrechen und Übelkeit, Schwindel und Hörstörungen, Hitzewallungen und starkem Schwitzen eingesetzt werden.
Wirkung:
Das Homöopathikum wirkt krampflösend und beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt. Es sorgt für eine gleichmäßigere Bewegung der Muskelwände und wirkt dadurch insgesamt entspannend.
Dosierung:
Tabacum wird für die Behandlung bei Beschwerden des Magen-Darm-Trakts mit der Potenz D12 empfohlen. Hiervon können bis zu dreimal täglich fünf Globuli eingenommen werden.
Wirkstoffe?
Das Komplexmittel Gastricumeel® ist aus sechs homöopathischen Wirkstoffen zusammengesetzt. Hierzu gehören:
Wirkung:
Gastricumeel® ist ein Komplexmittel, das zur Linderung von Störungen der Verdauung eingesetzt werden kann. Es wirkt lindernd und hemmend auf Entzündungsprozesse des Magen-Darm-Trakts und sorgt außerdem für die Reduzierung von Sodbrennen. Auch Entzündungen der Magenschleimhaut können durch den reinigenden Effekt des Komplexmittels reduziert werden.
Dosierung:
Die Dosierung wird für Erwachsenen mit der dreimaligen Einnahme von einer Tablette am Tag empfohlen. Zwischen jeder Einnahme sollte mindestens eine halbe Stunde liegen. Bei akuten Beschwerden können bis zu zwölf Tabletten eingenommen werden. Die Dosis sollte den Beschwerden entsprechend angepasst werden.
Wirkstoffe:
Das Komplexmittel WALA Gentiana Magen Globuli velati enthält vier homöopathische Wirkstoffe. Hierzu gehören
Wirkung:
Die Wirkung von WALA Gentiana Magen Gloubuli velati beruht auf der Entspannung und Regulierung der Funktionen des Verdauungstrakts. Die Verdauung wird durch die enthaltenen Bitterstoffe angeregt und reguliert. Außerdem können Übelkeit und Erbrechen durch Inhaltsstoffe des Nux vomica reduziert und gelindert werden.
Dosierung:
Für die Dosierung des Komplexmittels wird bei Erwachsenen die Einnahme von fünf bis zehn Globuli bis zu dreimal am Tag empfohlen. Kinder sollten maximal fünf Globuli einnehmen. Die Anwendung sollte eine Dauer von zwei Wochen nicht überschreiten.
Die Häufigkeit und Dauer der Einnahme der Homöopathika richtet sich in erster Linie nach der Art und Ausprägung der Beschwerden. Da Magen-Darm sehr unterschiedliche Beschwerden beinhalten kann, kann sich auch die Dosierung und Anwendung stark unterscheiden.
Generell kann gesagt werden, dass die Verwendung der Präparate für einen Zeitraum von einer Woche angemessen ist. Die Homöopathika Kalium phosphoricum und Okoubaka sollten, wie oben aufgeführt, ab dem dritten Tag der Anwendung in ihrer Dosierung entsprechend reduziert werden.
Ein Magen-Darm-Infekt kann prinzipiell zunächst nur mit Homöopathie behandelt werden. In vielen Fällen stecken ungefährliche Viren hinter den hervorgerufenen Symptomen. Die Erkrankungen sind dann oft selbstlimitierend, was bedeutet, dass sie nach einer gewissen Zeit von alleine zurückgehen.
Kommt es jedoch nicht zu einer Besserung der Beschwerden, sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen und eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden. Die homöopathischen Mittel können dann weiterhin nach Absprache unterstützend eingesetzt werden.
Nicht bei jedem Symptom des Verdauungstrakts muss ein Arzt aufgesucht werden. Oft handelt es sich um harmlose Auslöser der Beschwerden und die Erkrankungen bzw. Infekte verschwinden innerhalb von ein paar Tag von selbst.
Ein wichtiger Bestandteil der Therapie von Magen-Darm-Erkrankungen ist die Ernährung. Es sollte auf eine ausgewogene und strukturierte Ernährung geachtet werden. Dies führt zur Stärkung der Abwehr und des Immunsystems und zu einer verringerten Anfälligkeit gegenüber Infekten. Hierzu ist es beispielsweise sinnvoll, dass ein zeitliches Limit für die letzte Mahlzeit am Tag gesetzt wird. Auch bestimmte Nahrungsmittel, wie Kaffee, Alkohol, Schweinefleisch, Milch und Zuckerhaltige Speisen, sollten reduziert werden.
Es gibt verschiedene Heilpflanzen, die bei Magen-Darm-Infekten eingesetzt werden können. Hierzu gehört beispielsweise die Kamille, die in Form von Tee regelmäßig getrunken werden sollte. Kamille wirkt auf die Schleimhaut des Magens beruhigend und sorgt für eine Hemmung von Entzündungsprozessen. Auch Fencheltee besitzt eine beruhigende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt. Weitere Heilpflanzen bei Beschwerden der Verdauung sind Schöllkraut, Schafgarbe, Weidenröschenkraut und Alraunwurzel.
Bei Magen-Darm-Infekten können auch verschiedene Hausmittel helfen.
In vielen Lebensmitteln sind sogenannte Pektine enthalten. Diese wirken als Adsorbentien im Darm. Das bedeutet, dass diese Stoffe schädliche Erreger und andere reizende Stoffe binden. Auch Wasser kann durch die Pektine gebunden werden. Das Ganze wird dann inklusive der Pektine selbst ausgeschieden und der Körper dadurch von den Schadstoffen befreit.
Ein weiteres altbewährtes Hausmittel ist die Suppenbrühe. Sie kann entweder mit Fertigpulver hergestellt oder frisch gekocht werden. Für letzteres wird Suppengemüse geschnitten und mit Wasser aufgekocht. Für den Geschmack sollte die Brühe vor Verzehr einige Stunden ziehen. Die Suppenbrühe wirkt sowohl über die Wärme, die den Magen-Darm-Trakt entspannt, als auch über die Zufuhr von wichtigen Elektrolyten.
Weitere Hausmittel finden Sie in dem Artikel: Hausmittel gegen Magen-Darm