Das Auftreten von Juckreiz ist für die Betroffenen in der Regel sehr unangenehm. Es handelt sich um ein allgemeines Symptom und kann durch verschiedene Auslöser verursacht werden. Dementsprechend unterscheiden sich auch die Lokalisation des Juckreizes und die Ausprägung.
Häufig ist Juckreiz mit einem starken Kratzbedürfnis verbunden. Viele Ursachen sind ungefährlich, wie z.B. Mückenstiche oder eine Hautreizung durch Pflegeprodukte oder bestimmte Materialien. Es können aber auch Hauterkrankungen, wie Skabies und Schuppenflechte oder Erkrankungen der Leber oder Niere aus Auslöser in Frage kommen. Deshalb bedarf ein länger bestehender Juckreiz einer ärztlichen Abklärung.
Handelt es sich hingegen um leichten und gelegentlich auftretenden Juckreiz, kann zunächst eine Behandlung mit Homöopathika erfolgen.
Bei Juckreiz können folgende Homöopathika verwendet werden:
Wann kommt es zum Einsatz:
Aesculus ist ein homöopathisches Präparat, das bei Juckreiz, Krampfadern und Rückenschmerzen zum Einsatz kommt. Auch bei Beschwerden des Magen-Darm-Trakts wird es häufig eingesetzt.
Wirkung:
In Aesculus sind sogenannte Saponine enthalten, die antientzündlich wirken und einen lindernden Effekt auf die Haut haben. Dadurch kann der Juckreiz reduziert werden.
Dosierung:
Die Dosierung von Aesculus wird meist bei akuten Beschwerden mit der Potenz D6 mit fünf Globuli bis zu dreimal am Tag empfohlen. Bei langfristigem Juckreiz sollte die Potenz D30 mit einer Gabe angewendet werden.
Wann kommt es zum Einsatz:
Agaricus ist ein sehr vielseitig einsetzbares Homöopathikum, dass bei Juckreiz, Multipler Sklerose, Krämpfen oder Zuckungen und Frostbeulen eingesetzt werden kann.
Wirkung:
Das Homöopathikum wirkt beruhigend auf den Körper. Es moduliert die Weiterleitung von Nervensignalen und kann dadurch das Signal der Hautreizung reduzieren.
Dosierung:
Für die Behandlung von Juckreiz wird die Potenz D6 bei akuten Beschwerden bis zu sechsmal am Tag mit drei Globuli empfohlen. Langfristige Beschwerden sollten mit der Potenz D12 bis zu zweimal am Tag behandelt werden.
Wann kommt es zum Einsatz?
Das homöopathische Präparat Arsenicum album kommt bei Lebensmittelvergiftungen, Erbrechen und Durchfall, sowie Juckreiz und anderen Hautausschlägen zum Einsatz.
Wirkung:
Arsenicum album besitzt eine beruhigende Wirkung auf die Haut. Reizungen und Unreinheiten werden gelindert und Rötungen, sowie Juckreiz und Schmerzen reduziert.
Dosierung:
Akuter Juckreiz kann mit Arsenicum album mit der Potenz D6 mit fünf Globuli dreimal am Tag behandelt werden. Bei langfristigen Beschwerden sollte die Einnahme nur einmal täglich erfolgen.
Wann kommt es zum Einsatz?
Arundo ist ein homöopathisches Mittel, das bei Juckreiz und Heuschnupfen eingesetzt wird.
Wirkung:
Das Homöopathikum besitzt einen modulierenden Effekt bei Allergien und entzündlichen Reaktionen. Es wirkt antientzündlich und lindert dadurch auch den damit einhergehenden Juckreiz.
Dosierung:
Die Dosierung von Arundo wird mit fünf Globuli der Potenz D6 bis zu dreimal am Tag empfohlen. Bei der Anwendung der Tablettenform reicht bereits eine Tablette täglich aus.
Wann kommt es zum Einsatz?
Das Anwendungsgebiet von Euphrasia umfasst neben Juckreiz Entzündungen der Bindehaut, Heuschnupfen und Erkältungen oder grippaler Infekte.
Wirkung:
Die Wirkung von Euphrasia beruht auf der Linderung von Symptomen, die mit Allergien oder Reizungen des Körpers einhergehen. Dadurch können auch Rötungen und Juckreiz vermindert werden.
Dosierung:
Euphrasia wird typischerweise in den Potenzen D6 oder D12 angewendet. Hiervon sollen fünf Globuli bis zu fünfmal am Tag verwendet werden, bei langfristigen Beschwerden kann die Dosierung entsprechend reduziert werden.
Wann kommt es zum Einsatz?
Astacus fluviatilis kann bei Erkrankungen des Verdauungstrakts, Juckreiz und Hautausschlägen, sowie Erkrankungen der Leber eingesetzt werden.
Wirkung:
Das homöopathische Mittel ist ein Extrakt aus einer bestimmten Krebsart. Es wirkt modulierend auf verschiedene Entzündungs- und Stoffwechselprozesse des Körpers.
Dosierung:
Die Dosierung von Astacus fluviatilis wird mit den Potenzen D6 oder D12 mit der Einnahme von fünf Globuli bis zu dreimal täglich empfohlen.
Wann kommt es zum Einsatz?
Capsicum ist ein vielseitig einsetzbares Homöopathikum, das neben Juckreiz, Halsschmerzen und Rheuma auch bei Entzündungen der Magenschleimhaut zur Anwendung kommt.
Wirkung:
Das Homöopathikum besitzt eine unterstützende Wirkung auf die Durchblutung des Körpers und fördert das Schwitzen und die Austreibung von schädlichen Stoffen.
Dosierung:
Das homöopathische Mittel Capsicum kann bei starkem Juckreiz mit der Potenz D3 oder D6 mit fünf Globuli dreimal am Tag eingenommen werden. Die Einnahme sollte bei Kindern nur zweimal am Tag mit drei Globuli erfolgen.
Wann kommt es zum Einsatz?
Clematis ist ein homöopathisches Präparat, das bei verschiedenen Hauterscheinungen zum Einsatz kommt. Hierzu gehört neben Juckreiz beispielsweise auch die Gürtelrose.
Wirkung:
Das Homöopathikum besitzt eine besonders gezielte Wirkung auf die Haut. Es wirkt regulierend auf Regenerations- und Entzündungsprozesse, wodurch Juckreiz gelindert werden kann.
Dosierung:
Die Dosierung von Clematis wird mit den Potenzen D6 mit der Einnahme von fünf Globuli bis zu dreimal täglich empfohlen.
Wann kommt es zum Einsatz?
Dolichos pruriens findet vor allem Anwendung bei Juckreiz und Erkrankungen der Leber, kann aber auch Hämorrhoiden und Verstopfung eingesetzt werden.
Wirkung:
Die Hauptwirkung von Dolichos pruriens wirkt in der Linderung von Juckreiz. Daher kann es auch bei Lebererkrankungen zum Einsatz kommen, da dieser häufig mit Juckreiz einhergehen.
Dosierung:
Das Homöopathikum wird meist mit der Potenz D6 mit der Einnahme von drei Globuli bis dreimal pro Tag empfohlen. Das homöopathische Mittel sollte nach Abnahme des Juckreizes abgesetzt werden.
Wann kommt es zum Einsatz?
Dulcamara kann neben Juckreiz auch bei Entzündungen des Mittelohrs oder der Blase, Durchfall, Erkältungen und Hexenschuss zum Einsatz kommen.
Wirkung:
Das Homöopathikum wirkt regulierend bei Allergien und Entzündungen. Es sorgt dadurch für die Reduzierung von Juckreiz, Schmerzen, Rötungen und Schwellungen.
Dosierung:
Die Dosierung des homöopathischen Präparats erfolgt mit den Potenzen D6 oder D12. Hiervon können bis zu dreimal am Tag fünf Globuli eingenommen werden.
Wann kommt es zum Einsatz?
Das homöopathische Mittel Graphites kommt bei Entzündungen der Bindehaut, Beschwerden des Verdauungstrakts, Juckreiz und anderen Ausschlägen der Haut zum Einsatz.
Wirkung:
Das Homöopathikum wirkt regulierend auf verschiedene Stoffwechselprozesse des Körpers. Es wirkt beruhigend und reinigend auf die Haut und lindert dadurch auch Juckreiz.
Dosierung:
Für die Anwendung von Graphites bei Juckreiz wird die Potenz D12 mit einer Einnahme eines Globuli bis zu dreimal am Tag empfohlen. Die Einnahme kann über zwei Wochen erfolgen.
Wann kommt es zum Einsatz?
Kreosotum ist ein vielseitig eingesetztes homöopathisches Präparat. Es kommt bei Juckreiz und Geschwüren, Karies und Übelkeit während der Schwangerschaft zum Einsatz.
Wirkung:
Kreosotum wirkt beruhigend auf die Haut. Es lindert entzündliche Reaktionen des Körpers und wirkt reinigend und abschwellend. Dadurch kann auch der Juckreiz reduziert werden.
Dosierung:
Für die Anwendung des Homöopathikums bei Juckreiz wird die Potenz D6 mit drei Globuli einmaliger Einnahme empfohlen. Bei fehlender Besserung kann maximal eine dreimalige Gabe am Tag erfolgen.
Wann kommt es zum Einsatz?
Silicea ist ein homöopathisches Mittel, das neben Juckreiz auch bei Akne und Kopfschmerzen eingesetzt wird. Außerdem kommt es bei Infekten und Erschöpfung zum Einsatz.
Wirkung:
Das Homöopathikum wirkt antientzündlich und beruhigend auf die Haut. Das Gel wirkt außerdem kühlend und reguliert den Feuchtigkeitsgehalt der Haut, wodurch Juckreiz reduziert werden kann.
Dosierung:
Bei Juckreiz empfiehlt sich die Anwendung von Silicea als Gel. Dieses kann dreimal täglich auf den gereizten Hautbereich aufgetragen werden. Alternativ können fünf Globuli in der Potenz D12 zweimal täglich eingenommen werden.
Wann kommt es zum Einsatz?
Zincum metallicum kann neben Juckreiz auch bei Kopf- und Rückenschmerzen, Störungen beim Schlafen, Schwindel und Erschöpfungszuständen zum Einsatz kommen.
Wirkung:
Das Homöopathikum besitzt eine Wirkung auf das Nervensystem. Dadurch kann es die Weiterleitung von Schmerz- und Reizsignalen modulieren, was wiederum zu einer reduzierten Wahrnehmung von Juckreiz führt.
Dosierung:
Die Dosierung von Zincum metallicum wird mit der Potenz D12 empfohlen. Hiervon können fünf Globuli bis zu dreimal am Tag eingenommen werden. Als Alternative gilt die Einnahme einer Tablette pro Tag.
Wirkstoffe:
Das Komplexmittel Cutacalmi® besteht aus fünf homöopathischen Wirkstoffen. Diese sind:
Diese homöopathischen Wirkkomponenten sind im gleichen Verhältnis vermischt.
Wirkung:
Die Wirkung von Cutacalmi® beruht auf einer Linderung der Entzündungsreaktion. Das Komplexmittel wird gerne bei besonders trockener Haut eingesetzt und wirkt stabilisierend auf die Hautflora. Außerdem sorgt es für eine schnellere Regeneration der geschädigten Hautzellen. Es kann bei Schuppenflechte, sowie bei Milchschorf und Entzündungen der Haut und der Schleimhaut eingesetzt werden.
Dosierung:
Die Dosierung wird abhängig vom Alter empfohlen. Erwachsene können 5 Globuli bei akuten Beschwerden bis zu sechsmal am Tag einnehmen. Bei chronischem Juckreiz sollte die Dosis auf drei Einnahmen am Tag reduziert werden. Bei Kindern wird den Altersstufen entsprechend die Globulianzahl reduziert.
Wirkstoffe:
Das Komplexmittel Pflegerplüx® Dolichos 119 enthält fünf homöopathische Wirkstoffe. Hierzu gehören:
Die Wirkkomponenten sind im gleichen Verhältnis zusammengemischt.
Wirkung:
Die Wirkung des Komplexmittels beruht auf einer Linderung und Beruhigung der Hautreizung. Schmerzen und Juckreiz können reduziert werden durch die Hemmung von Entzündungsprozessen.
Dosierung:
Für die Dosierung des Komplexmittels wird die Einnahme von fünf Tropfen bis zu sechsmal am Tag bei akuten Beschwerden empfohlen. Zwischen den Einnahmen sollten mindestens eine halbe Stunde liegen. Die Anwendung sollte den Zeitraum von sieben Tagen nicht überschreiten. Chronischer Juckreiz sollte mit der Dosierung von drei Anwendungen pro Tag behandelt werden.
Die Einnahme der Homöopathika ist in ihrer Dauer und Häufigkeit von der Art und der Ausprägung des Juckreizes abhängig. Generell kann die Behandlung ca. eine Woche durchgeführt werden. Bei starkem Juckreiz kann nach Rücksprache mit homöopathischem Fachpersonal eine Intensivierung der Behandlung stattfinden.
Besteht der Juckreiz über die Dauer von einer Woche hinaus, sollte zur Abklärung ein Arzt aufgesucht werden. Bei einer längeren Therapie mit Homöopathika sollte die Dosierung entsprechend reduziert werden.
Die Behandlung von Juckreiz richtet sich nach dessen Ausprägung und der zugrundeliegenden Ursache. Liegt ein leichter oder mittelschwerer Juckreiz vor, der nur hin und wieder auftritt, ist eine Behandlung durch Homöopathika eine mögliche Option. Wenn es hierunter zu keiner Besserung innerhalb von ein paar Tagen kommt, sollte auf eine andere Therapie umgestellt oder die Behandlung entsprechend ergänzt werden.
Bei längerfristigem oder starkem Juckreiz wird eine ärztliche Behandlung empfohlen, wobei die Homöopathika noch unterstützend nach Rücksprache angewendet werden können.
Nicht immer muss ein Arzt konsultiert werden, wenn es zu Juckreiz kommt. Dieser ist in vielen Fällen ungefährlich und zeitlich limitiert, er verschwindet also oft nach einer Weile von selbst.
Sollte dies jedoch nicht trotz eigenständiger Behandlung passieren oder der Juckreiz gar schlimmer werden, ist der Besuch bei einem Arzt zu empfehlen. Es ist wichtig, dass in solchen Fällen mögliche Erkrankungen als Auslöser abgeklärt werden. Hinweise hierauf können beispielsweise chronische Müdigkeit bei einer Erkrankung der Leber oder Probleme beim Wasserlassen bei einer Nierenschädigung sein.
Als alternative Therapieformen kommen bei Juckreiz zahlreiche Heilkräuter, wie beispielsweise die Eiche in Frage. Sie wirkt antientzündlich und gleichzeitig reinigend auf die Haut.
Das Kraut Ehrenpreis kann ebenfalls eingesetzt werden, da es beruhigend auf die Haut wirkt und gleichzeitig die Ausstoßung von schädlichen Stoffen fördert.
Auch Kamille kommt bei Juckreiz zum Einsatz. Die Pflanze wirkt hemmend auf Entzündungsprozesse und reduziert gleichzeitig den Juckreiz und damit einhergehende Schmerzen.
Auch die Akupunktur kann als alternative Therapiemethode eingesetzt werden. Dabei steht der Zusammenhang zwischen der Haut und der Lunge im Vordergrund, da es bei beiden Organen um die Atmung für den Körper geht. Im Rahmen der Akupunktur bei Juckreiz werden dementsprechend Punkte für die Energieströme der Lunge behandelt.
Teilweise werden die Nadeln dabei auch in den Bereich der juckenden oder schmerzenden Haut eingebracht. Die Durchblutung und damit die Entzündung können somit reduziert werden.
Bei einem Juckreiz gibt es zahlreiche Hausmittel, die helfen können.
Eine Zinkpaste kann beispielsweise in der Apotheke erworben werden und wird nach Auftragen am besten mit einer Mullbinde abgedeckt. Das enthaltene Zinkoxid reinigt Hautunreinheiten und fördert die Regeneration von geschädigten Hautzellen. Auch der Feuchtigkeitsgehalt wird durch das Zink moduliert. Die Anwendung der Paste wird vor allem bei Juckreiz an Hautfalten empfohlen. Die Zinkpaste kann auch bei Gürtelrose zum Einsatz kommen.
Ein weiteres beliebtes Hausmittel sind Umschläge mit Kaliumpermanganat. Die hierfür notwendige Lösung kann in der Apotheke erworben werden und wird dann mit 20 Tropfen in einen Liter Wasser gemischt. In der fertigen Mischung kann nun ein Baumwolltuch getränkt und auf die Haut aufgelegt werden. Die Anwendung sollte eine halbe Stunde nicht überschreiten und maximal dreimal täglich erfolgen. Das Kaliumpermanganat desinfiziert die Haut und lindert durch die Hemmung von Entzündungsprozessen den Juckreiz.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema in dem Artikel: Hausmittel gegen einen Juckreiz