Auf welche Faktoren in der direkten Nachbehandlung nach der Operation besonders Wert gelegt werden sollte, hängt von der Operationstechnik und die Nachversorgung ab.
Sie hatten keine Operation? Dann lesen Sie: Spinalkanalstenose in der LWS - konservative Behandlung ohne OP
Generelle Regeln und Verhaltensweisen, welche nach einer Spinalkanalstenosen-OP zu beachten sind, sind:
Umfassende Informationen zu diesem Thema finden Sie in den Artikeln:
Ist die akute Phase bei einer Operation des Spinalkanals vorbei, beginnt die Rehabilitationsphase. Dabei kann der Patient entscheiden, ob er eine stationäre oder eine ambulante Reha machen will. Bei beiden Möglichkeiten ist Ziel der Therapie:
Um die Wirbelsäule muskulär zu stabilisieren wird mit einfachen Grundspannungsübungen begonnen:
1. Übung
Der Bauchnabel wird nach innen gezogen und die Spannung gehalten. Die Beine werden im Wechsel mit Ferse über der Unterlage schleifend ausgestreckt. Wichtig dabei ist die Spannung im Unterbauch nicht zu lösen. Eine Möglichkeit der Steigerung der Übung ist: Während der Spannung das Becken nach oben abzuheben (Bridging). Diese Übung lässt sich ebenfalls erweitern durch Abheben der Beine im Wechsel, Bein gestreckt halten und zahlen schreiben und Becken exzentrisch ablegen und konzentrisch wieder anheben.
2. Übung
Eine weitere Übung ist das anheben auf 90° der Beine, gelingt die Übung aufgrund von fehlender Muskulatur eher schlecht, reicht das Anheben als Übung schon aus. Gelingt dies gut kann der Patient die Hände an die Knie anlegen und Druck mit den Händen in die Knie geben. Dadurch entsteht eine isometrische Spannung.
Diese Grundspannungsübungen sollte der Patient zu Hause regelmäßig durchführen um die tiefe, stabilisierende Muskulatur zu trainieren. Ebenso sollte langsam die Beweglichkeit verbessert werden. Vorsichtiges heranführen an die Seitneigung und Rotation kann über die Bewegung des Beckens in Seitenlage erreicht werden.
Meist verbleiben die Patienten vermehrt in einer Beugehaltung der Wirbelsäule, da aus vergangen Schmerztagen vor der Operation die Beugung eine Linderung gebracht hat. Durch eine Gangschule und Mobilisation in die Streckung in Seitenlage wird dem Patienten die normale Haltung vermittelt.
Zudem sollte die Narbe am Rücken beachtet werden. Diese sollte sobald sie gut verheilt ist mobilisiert werden, um Einziehungen zu verhindern. Im Weiteren Verlauf der Wundheilung darf der Patient mehr belasten und mehr bewegen. Die Übungen zum Muskelaufbau können gesteigert werden und mit Übungen an den Geräten im Fitnessstudio verstärkt werden. Allerdings sollten Übungen, wo es zu extremen Druck auf die Wirbelsäule kommt (Latzug, Joggen) vermieden werden.
In diesen Artikeln erhalten Sie ergänzende Information zu den hier genannten Themen:
Dies sind Übungen, welche in die Therapie mitaufgenommen werden können und auch daheim durchgeführt werden können. Weitere Übungen für daheim finde Sie in dem Artikel: Spinalkanalstenose - Übungen für daheim. Dabei ist es besonders wichtig, die Wirbelsäule muskulär stabil zu halten, was der Physiotherapeut kontrollieren sollte. Zudem kann der Patient neben der Physiotherapie mit Wassergymnastik beginnen.
Welcher Sport gut tut, hängt wieder von der Operationstechnik ab:
Übungen mit Kleingeräten lassen sich sehr leicht überall durchführen. Die Auswahl der Kleingeräte ist vielfältig und bieten Abwechslung im Aufbautraining. Die selben Übungen lassen sich mit unterschiedlichen Geräten variieren. Zu beachten ist, dass die Übungen mit unterstützenden Geräten erst in der späteren Phase durchgeführt werden sollten, wenn die stabilisierende Muskulatur durch die Grundspannungsübungen gut trainiert worden ist und die Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule freigegeben ist. Folgende Übungen sind nur durchführbar, wenn die Wirbelsäule nicht durch die Operation versteift wurde.
Übung1
Ausgangstellung: Hüftbreiter Stand, Knie leicht gebeugt, Bauchnabel nach innen ziehen, Spannung immer halten, Gesäß tendenziell nach hinten schieben
Übung 2
Ausgangstellung: Bauchlage
Übung 3
Ausgangsstellung: Sitz, Knie angebeugt, Füße vom Boden abheben, aufrechte Wirbelsäule, aktiven Sitz
Bei allen Übungen können entweder ein Theraband, welches auf Zug gehalten wird, Hanteln oder Medizinball benutzt werden. Pilatesbälle und andere Geräte können ebenfalls benutzt werden.
Ergänzend hierzu können Sie diese Artikel lesen:
Wurde während der Spinalkanalstenosen- Operation die Osteophyten, Ligg. Flava und andere einengende Faktoren entfernt, kann nach Abklingen der Wundheilung der normale Bewegungsrhythmus erlangt werden.
Daher sollte ein rückengerechtes Bewegungsverhalten trainiert werden. Wurde der Spinalkanal durch die Entfernung eines Wirblkörpers und dementsprechenden Ersatz versorgt, muss die Wirbelsäule entsprechend fixiert werden. Alleine aufgrund des zu tragenden Korsetts ist die Bewegung in die Rotation nicht möglich und wird im weiteren Verlauf nicht mehr erlangt werden. Dementsprechend dürfen keine Bewegungen in die Rotation und Seitneigung durchgeführt werden. Ebenso sollte das Korsett stets getragen werden, um eine Verschlechterung der Fixation zu verhindern. Sport sollte nur mit Absprache des Arztes erfolgen und nicht jede beliebige Sportart durchgeführt werden.
Eine Spinalkanalstenose ist eine Verengung des Spinalkanals aufgrund von:
Aus dem Spinalkanal treten die Nerven der Extremitäten aus und werden durch die Einengung ebenfalls irritiert. Dadurch zeigen sich vor allem ausstrahlend Beschwerden. Kribbeln, Taubheitsgefühle in beide Beine unterscheidet einen Bandscheibenvorfall von einer Spinalkanalstenose. Starke Schmerzen im Bereich der Beine und auch Rücken sind ebenfalls häufig. Die Belastungsfähigkeit ist herabgesetzt. Meist zeigt sich eine Verbesserung der Symptome, wenn die Wirbelsäule in eine Beugung gebracht wird, da der Spinalkanal so auseinander gezogen wird. Durch eine Operation wird der Spinalkanal erweitert und die Nerven somit entlastet.
Generell ist die Prognose nach einer Spinalkanalstenosen-Operation sehr gut. Wichtig ist aber vor allem das eine gute Physiotherapie mit entsprechenden Übungen für die Wundheilungsphasen durchgeführt wird und der Patient sich an seine Vorschriften hält. Vor allem in der frühen Phase ist das Vermeiden von schnellen, ruckartigen Bewegungen und übertriebener Rotation sehr schädlich für einen guten Heilungsverlauf. Auch langfristig sollte der Patient stets Übungen für eine gute muskuläre Stabilisation durchführen, um eine Verschlechterung zu vermeiden.
Weitreichende Informationen zu diesen Themen finden Sie in den Artikeln: