Das Schulterimpingement- Syndrom äußert sich durch eine Reihe von charakteristischen chronischen Beschwerden, besonders häufig tritt ein deutlicher Schmerz beim Abspreizen der Schulter zwischen 60° und 120° auf. Diese Beschwerden entstehen meist dadurch, dass der Raum zwischen Schultergelenkskopf und Schulterdach zu eng geworden ist, und die Sehne des Musculus Supraspinatus beim Abspreizen des Arms darunter eingeklemmt wird. Durch altersbedingte Umbau- und Abnutzungserscheinungen kann diese Sehne besonders brüchig werden und Kalk einlagern, was zur Folge haben kann, dass sie unter Belastung schließlich reißt. Meist beginnt ein Schulterimpingement- Syndrom mit Schmerzen bei stärkeren Belastungen, später kann ein Ruheschmerz dazu kommen.
Bei der Behandlung spielen die Dauer und Intensität der Beschwerden, dadurch verursachte Einschränkungen und die individuellen Anforderungen im Alltag eine Rolle. Grundsätzlich können die Behandlungsmöglichkeiten in die konservative Therapie und die operative Therapie unterschieden werden.
Schmerzen sind eines der wichtigsten Symptome, um ein Schulterimpingement- Syndrom zu diagnostizieren. Besonders häufig treten Schmerzen beim Abspreizen des Arms zwischen 60° und 120° auf, da in diesem Bereich der Raum zwischen dem Schulterdach und dem Oberarmkopf besonders eng ist und die dort liegenden Sehnen unter Kompression geraten können. Zu Beginn treten die Schmerzen meist nur bei oder nach stärkeren Belastungen der Schulter auf, im späteren Verlauf können Schmerzen in Ruhe dazu kommen.
Ursächlich können die Schmerzen nur dadurch behoben werden, dass die Kompression unter dem Schulterdach geringer wird. Dies kann zum Beispiel durch manuelle Therapie, Physiotherapie oder eine Operation erreicht werden. In der physikalischen Therapie können Massagen, Wärmeanwendungen oder Elektrotherapie helfen, die Schmerzen zu lindern. Zusätzlich können entzündungshemmende Schmerzmedikamente eingesetzt werden, allerdings sind diese nicht als Dauertherapie zu verstehen, da sie zum Beispiel negative Effekte auf die Schutzschicht der Magenschleimhaut haben können.
Weitere Informationen genau zu diesem Thema finden Sie in dem Artikel: Schmerzen bei einem Schulter-Impingement-Syndrom
OP was wird gemacht
Die Operation eines Schulterimpingement- Syndroms sollte die letzte Therapieoption sein, nachdem zuvor die konservativen Möglichkeiten der Therapie angewandt wurden. Der Patient kann sich in diesem Fall freiwillig zu einer Operation entschließen. Die geplante Operation kann minimalinvasiv durchgeführt werden und hinterlässt deshalb meist nur zwei bis 3 sehr kleine Narben.
Da die Operation minimalinvasiv durchgeführt werden kann, dauert sie nur eine bis zwei Stunden. Es schließt sich für den Patienten eine individuell unterschiedliche Ruhezeit im Aufwachraum an, die meist zwischen einer und drei Stunden liegt. Danach kann der Patient im Regelfall auf eine normale Station verlegt werden.
Da die Operation stationär und in Vollnarkose durchgeführt wird, muss der Patient entweder die Nacht davor im Krankenhaus verbringen oder sich am Morgen der Operation nüchtern dort vorstellen. An die Operation schließt sich im Regelfall ein kurzer Krankenhausaufenthalt von zwei bis drei Tagen an, währenddessen bereits die Nachbehandlung eingeleitet wird.
Zur OP- Nachbehandlung bei einem Schulterimpingement- Syndrom gehört:
Die Physiotherapie beginnt bereits im Krankenhaus am ersten oder zweiten Tag nach der OP. Je nach Vorgaben des Operateurs kann der operierte Arm in den freigegebenen Bewegungsrichtungen passiv und aktiv mobilisiert werden. Im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt wird die Physiotherapie ambulant weitergeführt, bis die Kraft, Beweglichkeit und Funktion der operierten Schulter wiederhergestellt sind. Eine automatische Bewegungsschiene kann in einigen Fällen die physiotherapeutische Arbeit unterstützen, sie wird bereits im Krankenhaus eingesetzt und kann für die Anwendung Zuhause verliehen werden. Nach jeder Schulteroperation wird zur Schonung und Immobilisation eine Schulterbandage angelegt, diese muss in den meisten Fällen nur in der ersten Woche tagsüber dauerhaft getragen werden.
Nach besonders schwierigen Operationen, zum Beispiel mit einer Sehnennaht, muss die Bandage meist bis zu 6 Wochen getragen werden, in anderen Fällen kann die Lagerung des Arms in einer Abduktionsschiene notwendig sein. Meist werden nach einer OP beim Schulterimpingement- Syndrom für einen kurzen Zeitraum nicht- steroidale Antirheumatika wie Ibuprofen oder Diclofenac empfohlen, da diese Medikamente sowohl schmerzstillend als auch entzündungshemmend wirken. Ebenfalls können reine Schmerzmittel wie zum Beispiel Novalgin zum Einsatz kommen.
Umfassende Informationen zu diesem Thema finden Sie in diesen Artikeln:
Die Physiotherapie nach einer OP bei Schulterimpingement- Syndrom hat zum Ziel, die Beweglichkeit, Muskelkraft und Funktion der Schulter wiederherzustellen und größtmögliche Schmerzfreiheit zu erreichen. Bleibende Einschränkungen wie Kontrakturen, Verklebungen der Kapsel oder Fehlhaltungen sollen durch die Physiotherapie vermieden werden. Dazu stehen verschiedene passive Behandlungstechniken, gezielte Übungen zum Muskelaufbau und zur Verbesserung der Beweglichkeit und muskelentspannende Therapien wie Massagen zur Verfügung.
Die Physiotherapie beginnt bereits im Krankenhaus, meist schon am ersten oder zweiten Tag nach der OP, mit schonenden Bewegungsübungen, Durchblutungsförderung und dem Üben von Alltagsbewegungen. Eine ambulante Physiotherapie kann direkt nach dem Krankenhausaufenthalt begonnen werden, um Bewegungseinschränkungen gleich zu Beginn zu vermeiden. Je nach Vorgabe des Operateurs kann 4- 6 Wochen nach der OP das Bewegungsausmaß gesteigert werden,. In jedem Fall sollte der Physiotherapeut dem Patienten eine Reihe von Übungen für Zuhause mitgeben, um den Therapieerfolg zu beschleunigen und langfristig zu sichern.6- 8 Wochen nach der OP kann der operierte Arm in der Therapie wieder langsam belastet werden.
Umfassende Informationen hiezu finden Sie in dem Artikel: Physiotherapie bei einem Schulter-Impingement-Syndrom
Aktive Übungen zur Muskelkräftigung und Bewegungserweiterung sind ein wichtiger Bestandteil bei der Therapie des Schulterimpingement- Syndroms. '
Die Schulter weist ein eher ungünstiges Verhältnis von Gelenkkopf und -pfanne auf, das heißt, der Gelenkkopf ist im Verhältnis sehr groß. Dies garantiert den großen Bewegungsumfang der Schulter, bringt jedoch eine geringere Stabilität mit sich. Man bezeichnet die Schulter als muskelgeführtes Gelenk, denn ihre Stabilität hängt zum großen Teil von der sie umgebenden Muskulatur ab.
Die Muskulatur trägt bei:
Aus diesen Gründen sind muskelkräftigende Übungen vor allem bei bereits bestehender Problematik essentiell.
Beispielübung:
Sie benötigen ein Widerstandsband, zum Beispiel ein Theraband. Stellen sie sich mit aufrechtem Oberkörper hin, winkeln sie die Ellenbogen ca. 90° an und halten sie dabei die Oberarme dicht am Oberkörper. Nehmen sie das Band etwa schulterbreit in beide Hände und ziehen sie es nach außen, ohne die Oberarme vom Oberkörper zu lösen.
Wiederholen sie diese Übung 15- 20 Mal, führen sie dies 3 Mal durch.
Umfangreiche Informationen und auch weitere Übungen hierzu finden Sie in den Artikeln:
Schwimmen, vor allem Kraul- und Brustschwimmen, kann ein Schulterimpingement- Syndrom verursachen, verschlimmern und den Heilungsprozess stören. Die wiederkehrende Überkopfbewegung gegen Widerstand begünstigt die Entstehung einer Enge unter dem Schulterdach, zusätzlich werden die eingeklemmten Sehnen immer wieder beansprucht. Folglich ist vom Schwimmtraining ist bei starken Beschwerden oder in den Wochen und Monaten nach einer OP abzuraten. Natürlich hängen diese Empfehlungen stark von den individuellen Umständen, vom Trainingszustand des Patienten, von der Dauer der Trainingseinheiten und von der Stärke der Beschwerden ab.
Das Schulterimpingement- Syndrom entsteht typischerweise durch eine Verengung des Raums unter dem Schulterdach, wodurch am häufigsten die Sehne des Musculus Supraspinatus komprimiert wird. Zusätzlich kann auch ein dort sitzender Schleimbeutel unter Druck geraten. Die Sehne und auch der Schleimbeutel unterliegen altersbedingten Umbauprozessen, sie werden weniger elastisch und können Kalk einlagern, was wiederum ihre Elastizität und Gleitfähigkeit herabsetzt. Zusammen mit der Kompression und Reibung durch die Enge unter dem Schulterdach kann dies zum Riss der Sehne führen.
Beim seitlichen Abspreizen des Arms ist der Raum unter dem Schulterdach zwischen 60° und 120° besonders eng, weshalb in diesem Bereich auch die stärksten Schmerzen auftreten. Das Schulterimpingement- Syndrom kann durch regelmäßiges Überkopf- Arbeiten verursacht werden, oder durch Sportarten, bei denen die Arme oft über Kopf eingesetzt werden, wie zum Beispiel Tennis, Handball oder Schwimmen. Oft tritt ein Schulterimpingement- Syndrom als Überlastungserscheinung bei Sportlern oder als degerative Erkrankung bei Patienten im mittleren und höheren Lebensalter auf.
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Das Schulterimpingement- Syndrom hat charakteristische Symptome und ist eine Diagnose, die größtenteils anhand der Symptome gestellt wird
Wenn eine Sehne, besonders häufig die Sehne des Musculus Supraspinatus, stark überbelastet ist, kann sie reißen. Dies kann vom Patienten unbemerkt geschehen, die Folgen sind eine fortschreitende Bewegungseinschränkung, Kraftverlust und Schmerzen. Charakterischtes Merkmal eines Schulterimpingement- Syndroms ist der schmerzhafte Bogen oder Painful Arc. Bei diesem Zeichen wird der Patient gebeten, beide Arme seitlich so hoch es geht anzuheben. Bei einem Schulterimpingement- Syndrom ist der Bereich zwischen 60° und 120° deutlich am schmerzhaftesten.
Weitreichende Informationen zu diesem Thema finden Sie in dem Artikel: Schulter-Impingement-Syndrom Symptome
Welche Prognose ein Schulterimpingement- Syndrom hat, hängt ab von:
Diese Faktoren beeinflussen auch die Dauer der Krankschreibung und den Zeitpunkt der Wiedereingliederung auf der Arbeit. Natürlich hängt die Dauer der Krankschreibung auch von den Arbeitsbedingungen ab. In den meisten Fällen wird der Patient mit einem Schulterimpingement und nachfolgender OP ca. 3 Monate krankgeschrieben. In schwierigeren Fällen, zum Beispiel nach einer Sehnennaht oder bei Arbeitsplätzen mit hohen körperlichen Anforderungen kann die Krankschreibung auf 6 Monate und mehr ausgeweitet werden.