Obwohl sich die Behandlung von Gangstörungen komplett nach der zugrunde liegenden Ursache richtet, können gezielte Übungen zur Verbesserung der Koordination, Kraft und Beweglichkeit, sowie bestimmte Gangtrainingsübungen zu einer deutlichen Verbesserung der Symptomatik führen. Durch eine regelmäßige Durchführung der vorgegebenen Übungen kann so das Gangmuster deutlich verbessert werden und die Patienten haben eine Grundlage der Hand, um auch außerhalb der Präsentphasen der Therapie etwas gegen ihre Erkrankung zu unternehmen.
Mobilisation
Kräftigung und Balance
Gleichgewicht, Koordination und Kraft
Balance
Balance und Koordination
Kräftigung der Muskulatur
In diesem Artikel erhalten Sie weitere Informationen zum Thema: "Übungen bei Multipler Sklerose".
Bei den meisten Arten von Gangstörungen bietet die Physiotherapie eine gute Grundlage, um die Störungen in den Griff zu bekommen oder zumindest soweit zu verbessern, dass für die Betroffenen wieder ein relativ normaler Alltag möglich ist. Je nach Ursache der Probleme geht es dann vor allem darum, die verloren gegangene Muskelkraft wieder herzustellen, Dysbalancen auszugleichen und Verspannungen in der Muskulatur zu lösen.
Ein Physiotherapeut wird je nach individueller Krankheitsgeschichte einen Trainingsplan erstellen, bei dem es neben Gangtraining auch um spezifische Übungen zur Kräftigung der Muskulatur und zur Verbesserung der Koordination und des Gleichgewichtes geht. Ergänzend dazu können durch manuelle Therapie, Elektrostimulation oder Wärme- und Kälteanwendungen Schmerzen reduziert werden und neue Impulse an die Nerven gesendet werden, damit die harmonische Zusammenarbeit der verschiedenen körperlichen Strukturen wieder besser funktioniert. Die in der Physiotherapie erlernten Übungen können dann vom Patienten auch in Eigenregie zuhause durchgeführt werden, um auch langfristig eine Verbesserung zu erreichen.
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Viele Arten von Gangstörungen haben neurologische Ursachen mit den Symptomen, die für die Krankheit spezifisch sind. Dazu gehören:
Multiple Sklerose, die vor allem zu Gangunsicherheiten durch Gleichgewichtsstörungen führt
Polyneuropathien, wobei es durch die Nervenschädigungen zu einem storchenartigen Gangbild kommt, da die Empfindungen in den unteren Extremitäten stark gemindert sind, sodass es zu einem Absinken der Zehen beim Laufen kommt. Für weitere Informationen empfehlen wir Ihnen unsere Seite zu: Ursachen einer Polyneuropathie
Morbus Parkinson mit einem nach vorne gebeugten, kleinschrittigem Gangmuster
Schlaganfall, Gehirn- und Rückenmarkstumor mit verschiedenen Gangstörungen, je nachdem welcher Bereich des Gehirns betroffen ist.
Borreliose, ausgelöst durch eine Entzündung im zentralen Nervensystem
Alkoholmissbrauch, der die Nerven durch dauerhaften übermäßigen Genuss schädigt und damit zu Gangunsicherheiten und -störungen führt
Innenohrschädigungen, die zu einer Störung des Gleichgewichtes führen
Vitaminmangel, welcher zu Missempfindungen in Armen und Beinen führt, die dann in einer Gangunsicherheit resultieren
Nebenwirkungen von Medikamenten, besonders jener, die Einfluss auf das zentrale Nervensystem nehmen ( Antiepileptika, Benzodiazepine, Neuroleptika)
Auch orthopädische Ursachen können für Gangstörungen verantwortlich sein. Hierbei liegt die Problematik meist an Erkrankungen des Bewegungsapparates. Dazu gehören zum Beispiel:
ein Bandscheibenvorfall, dieser kann zum einen durch die starke Schmerzsymptomatik aber auch durch neurologische Ausfallerscheinungen zu einem gestörten Gangbild führen
Arthrose kann die Beweglichkeit verschiedener Gelenke stark einschränken, sodass daraus eine Gangunsicherheit resultiert
Muskelschwäche, Muskelspastiken und rheumatische Erkrankungen
Spinalkanalstenose kann durch starke Schmerzen beim Gehen zu Unsicherheiten im Gangbild führen
Verletzungen wie Knochenbrüche, Sehnen- und Bänderverletzungen sowie vorangegangene Operationen können zu Schonhaltungen und dem Ausbilden eines falschen Gangbildes führen.
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit kann durch die Durchblutungsstörungen zu Schmerzen in den Beinen führen, was ebenfalls eine Gangunsicherheit begünstigt.