Multiple Sklerose ist eine neurologische Erkrankung, welches eine chronische Entzündung des Zentralen Nervensystems bedeutet. Sie wird auch als Krankheit der „vielen Gesichter“ bezeichnet, da die Symptome und Verlauf unterschiedlicher nicht sein können. Bei der Multiple Sklerose kommt es zu Entzündungen an den Markscheiden der Nervenfasern des zentralen Nervensystems, wodurch die Reizweiterleitung, welche bei sämtlichen Aktivitäten im Organismus notwendig ist, gestört ist.
Es kommt zu Missempfindungen der Haut, Gangstörungen, Muskelveränderung, Sehstörungen, Koordinationsschwierigkeiten und andere Symptome. Wie der Verlauf der Krankheit ist, kann nicht genau festgelegt werden und kann mit entsprechenden Medikamenten und Therapie möglichst lange hinausgezögert werden.
Falls Sie mehr zu den Anzeichen einer Multiplen Sklerose wissen möchten, empfehlen wir Ihnen unsere Seite zu: Symptomen einer Multiplen Sklerose
Eine weitere Erkrankung der peripheren Nerven ist die Polyneuropathie, falls Sie sich hierzu weitere Informationen zu Gemüte führen möchten, lesen Sie diesen Artikel: Physiotherapie bei Neuropathie oder Ursachen einer Polyneuropathie
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Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF)
Übungen bei einer Multiple Sklerose sind vielfältig und hängen von den Symptomen der Erkrankung ab. Mögliche Symptome, die für die Physiotherapie relevant sind, sind Gangstörungen, erhöhter Tonus der Muskulatur, Lähmung der Muskulatur, Koordinationsschwierigkeiten, Gleichgewichtsstörungen. (Übungen zu den Gangstörungen s. Abschnitt Gangstörung).
Zur Steigerung der Übung können Theraband oder Hanteln genutzt werden. Ein Vierfüßlerstand auf einer Airexmatte oder Kreisel verbessern den Gleichgewichtssinn. Im Einbeinstand wirkt das Spielbein als Tentakelbein und kann nach hinten in eine Standwaage bewegt werden. Gegengleich führen die Arme die Ruderbewegung oder Latzugbewegung aus. Wichtig ist, das obere und untere Extremitäten gleichzeitig aber gegensinnig arbeiten, sodass beide Gehirnhälften gleichermaßen beansprucht werden.
Zur Verstärkung der Übung können diese auf unebenen Untergrund oder im 1-Beinstand durchgeführt werden. Um das Gleichgewicht zu verbessern eignen sich sämtliche Übungen auf unebenen Untergründen oder verschiedene Schrittarten. Laufen auf der Airexmatte, Kreisel, Wackelkissen oder großer Matte fördert das Gleichgewicht und kann durch schnelleres Laufen und plötzliches Abstoppen verstärkt werden. Übungen im 1-Beinstand mit oder ohne unebenen Untergrund muss vorsichtig erarbeitet werden aber fördert das Gleichgewicht enorm. Im 1-Beinstand oder im festen Stand auf dem unebenen Untergrund kann mit Ballspielen, eventuell sogar Federball die Standfestigkeit verbessert werden.
Allgemein ist ein Krafttraining bei einer Multiple Sklerose sehr wichtig. Da die Nervenleitung schlechter wird, wird die Kraft auch weniger. Um dagegen anzugehen sollte von Beginn an entsprechendes Krafttraining gemacht werden. Dabei sind vor allem die Beine wichtig. Beinpresse, Kniebeugen, Ausfallschritte, Abduktoren und Adduktoren sind dafür klassische Übungen. Zum Erhalt der Rückenmuskulatur und Rumpfstabilität sollten durch Stabilitätsübungen wie Unterarmstütz, Seitstütz, Handstütz, Latzug, Rudergerät, Kreuzheben und sämtliche weitere Übungen die Muskulatur trainiert werden. Neben den klassischen Therapiemethoden und Übungen in den Therapien bieten sich Sportarten wie Yoga, Aerobic, Zumba und generelles Tanzen an. Dabei werden Ausdauer und vor allem Koordination und Beweglichkeit verbessert. Das Walken mit Stöcken fördert ebenfalls Koordination und hilft auch bei der Verbesserung der Gangstörung.
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Die Physiotherapie bei einer Multiple Sklerose hängt von den Symptomen des Patienten ab.
Ebenso wichtig bei der Behandlung der Multiple Sklerose ist die Gesprächstherapie, was den Physiotherapeutin gleichermaßen, wie einen Psychotherapeuten trifft. Die Beschwerdebilder und die Angst des Patienten sollte der Patient thematisieren können und seine Sorgen aussprechen, damit der Weg in die Depressionen vermieden wird. Je mehr Aktivität der Patient hat, desto schleichender ist der Verlauf der Erkrankung.
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Bei einer Multiple Sklerose entwickelt sich aufgrund der Begleitsymptome eine Gangstörung. Es zeigt sich meist ein etwas unsicheres Gangbild mit leichtem Schwank, vor allem um Ecken oder durch Türen. Dies kann aufgrund von Koordinations- /Gleichgewichtsschwierigkeiten entstehen, da die Eigenwahrnehmung gestört ist und die Entfernungen aufgrund von vorhandenen Sehstörungen schlechter abgeschätzt werden können. Gangübungen durch verschiedene Schrittvariationen, wie große Schritte, Drehungen beim Laufen, Zehenspitzengang, Tipptopp- Schritte, Knie anheben beim Gehen, Seitschritte, Überstellschritte und Rückwärtslaufen verbessern die Sicherheit beim Gehen. Zudem kann sich aufgrund von der Spastik das Gangmuster verändern.
Oft kompensiert der Patient über eine Circumduction der Hüfte, zieht quasi die Hüfte zu weit nach oben und dreht das Bein über eine Außenrotation nach vorne. Eine andere Möglichkeit ist das Laufen im Spitzfuß durch eine verkürzte Achillessehne. Bei beiden Varianten muss der Tonus bearbeitet werden. Bei der Kompensation über das Becken, sollte das Becken und auch die Lendenwirbelsäule mobilisiert werden um die Bewegung zu erweitern. Liegt eine Lähmung im Fußheber vor, hebt der Patient das Bein über eine vermehrte Kniebeugung an und es kommt dadurch ebenfalls zu einem veränderten Muskeltonus, der behandelt werden sollte um Begleitsymptome, wie Schmerzen und Überlastung zu verhindern.
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Eine Multiple Sklerose ist eine chronische Entzündung der Nervenfasern, welche die Nervenleitung verschlechtert. Dadurch entstehen Symptome wie Koordinationsschwierigkeiten, Gleichgewichtsprobleme, veränderter Muskeltonus, Gangstörung, Sehstörungen und Müdigkeit (Fatigue). In der Physiotherapie wird speziell nach den Symptomen therapiert. Der Muskeltonus wird durch bestimmte Grifftechniken reduziert und eine Lähmung im Muskel über Reize versucht zu aktivieren. Allgemeine Übungen zur Verbesserung der Koordination und Gleichgewicht durch Gegensinnige Übungen mit Armen und Beinen und das Trainieren auf unebenen Untergründen sind besonders effektiv. Schrittübungen in verschiedenen Variationen sollten bei Gangstörungen mit eingebunden werden.
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