Juckreiz ist ein allgemeines Symptom, das an allen möglichen Körperstellen in unterschiedlich starker Ausprägung auftreten kann. Es führt bei den Betroffenen zu einem verstärkten Bedürfnis des Kratzens, was jedoch unter Umständen den Juckreiz verstärken kann. Oft ist Juckreiz ungefährlich, er kann jedoch auch durch verschiedene Erkrankungen hervorgerufen werden. Hierzu gehören beispielsweise zahlreiche Hauterkrankungen, wie Schuppenflechte oder Skabies, Erkrankungen der Leber, Niere und Schilddrüse.
Daher sollte bei immer wiederkehrendem oder länger andauerndem Juckreiz nach dem Auslöser für den Juckreiz gesucht werden. Bei leichtem, gelegentlich auftretendem Juckreiz können hingegen verschiedene Hausmittel eine Besserung der Beschwerden erzielen.
Es gibt verschiedene Hausmittel, die gegen Juckreiz verwendet werden können:
Anwendung:
Zinkpaste kann in der Apotheke oder in manchen Drogerien erworben werden. Nach Auftragen auf die juckenden Hautpartien empfiehlt es sich, die betroffene Region mit einer Mullbinde zu umwickeln.
Wirkung:
Zinkoxid, welches in Zinkpaste enthalten ist, wirkt reinigend und regenerierend auf die Haut. Zusätzlich wirkt die Paste regulierend auf den Feuchtigkeitsgehalt der Haut.
Was muss man beachten?
Die Zinkpaste eignet sich besonders gut bei Juckreiz an Hautfalten oder Stellen, an denen Haut aneinander liegt.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Zinkpaste kann auch bei Gürtelrose und Windeldermatitis eingesetzt werden.
Anwendung:
Für Umschläge mit kühlem Schwarztee sollten 200ml unparfümierter Schwarztee aufgekocht werden und für ca. 20 Minuten ziehen. Nach Abkühlen des Tees kann ein Baumwolltuch darin getränkt werden und auf die juckende Hautregion gelegt werden.
Wirkung:
Schwarztee enthält zahlreiche sogenannte Gerbstoffe, die hemmend auf die Entzündungsprozesse in der Haut wirken. Dadurch können der Juckreiz und dadurch entstehende Schmerzen gelindert werden.
Was muss man beachten?
Der Schwarztee sollte am besten frisch aufgekocht werden und muss deutlich länger ziehen, als zum Verzehr üblich ist.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Umschläge mit kühlem Schwarztee können auch bei Insektenstichen helfen.
Anwendung:
Für Umschläge mit kühlem Zinnkrauttee sollten zwei Teelöffel getrocknetes Zinnkraut mit einem Liter Wasser für 10 Minuten aufgekocht werden. Nach Abkühlen des Tees kann ein Baumwolltuch darin getränkt und auf die Haut gelegt werden.
Wirkung:
Zinnkrauttee wirkt regenerierend und fördert die Erneuerung von gereizten Hautzellen. Zusätzlich wirkt er antientzündlich und kann dadurch den lästigen Juckreiz lindern.
Was muss man beachten?
Alternativ kann Zinnkraut auch als Badezusatz oder Tinktur angewendet werden.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Umschläge mit kühlem Zinnkrauttee können auch bei Blutungen/Wunden oder Nagelbettentzündungen eingesetzt werden.
Anwendung:
Kaliumpermanganat kann in der Apotheke erworben werden. Für einen Umschlag muss die Lösung in der Konzentration von 20 Tropfen auf einen Liter Wasser verdünnt werden. Die verdünnte Lösung kann dann für die Umschläge genutzt werden.
Wirkung:
Die Wirkung von Umschlägen mit Kaliumpermanganat ist vielseitig. Das Mittel wirkt reinigend und desinfiziert die Haut. Außerdem wirkt es antientzündlich und lindert dadurch den Juckreiz.
Was muss man beachten?
Die Umschläge sollten nicht länger als 30 Minuten angewendet werden und können bis zu dreimal pro Tag genutzt werden.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Umschläge mit Kaliumpermanganat können auch bei Windeldermatitis helfen.
Anwendung:
Aloe Vera kann als Gel in Apotheken oder Drogerien erworben werden. Das Gel sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden. Alternativ kann ein Sud aus frischen Aloe Vera Blättern hergestellt werden und als Umschlag angewendet werden.
Wirkung:
Aloe Vera wirkt regulierend auf die Feuchtigkeit der Haut und fördert die Regeneration. Außerdem wirkt es hemmend auf Entzündungsprozesse durch das enthaltene Vitamin E.
Was muss man beachten?
Für den Umschlag sollten die Blätter für mindestens eine halbe Stunde in heißem Wasser ziehen.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Pickeln oder Schuppenflechte kann Aloe Vera helfen.
Anwendung:
Ballonrebe kann in verschiedenen Formen angewendet werden. Häufig wird sie als Salbe in Apotheken erworben. Das Kraut kann aber auch als Tee Anwendung finden.
Wirkung:
Die Wirkung der Ballonrebe beruht auf der Hemmung Entzündungsprozessen und der damit verbundenen Stillung von Juckreiz. Außerdem wirkt die Ballonrebe regenerierend bei geschädigter Haut.
Was muss man beachten?
Alternativ kann die Ballonrebe auch als Tinktur in Umschlägen angewendet werden.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Schuppenflechte kann die Ballonrebe eingesetzt werden.
Anwendung:
Zur Anwendung bei Juckreiz wird eine Kartoffel entweder in Scheiben geschnitten oder gehobelt. Die Kartoffelteile werden dann auf die Haut gelegt und mit einem Tuch fixiert.
Wirkung:
Die Kartoffel besitzt eine regulierende Wirkung auf den Haushalt der Säuren und Basen im Körper. Die enthaltene Stärke bindet Säuren in der Haut, wodurch der Juckreiz gelindert werden kann.
Was muss man beachten?
Ein Umschlag mit Kartoffeln sollte mindestens für eine halbe Stunde auf der Haut belassen werden.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Halsschmerzen können Kartoffel helfen.
Anwendung:
Essigwasser kann aus Apfelessig und Wasser hergestellt werden. Dafür werden 2 Esslöffel Apfelessig auf eine Tasse Wasser verwendet. In dem Gemisch wird ein Lappen getränkt und dann die Haut damit betupft.
Wirkung:
Essigwasser ist stark sauer und führt dazu, dass das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen in der Haut wiederhergestellt wird. Dadurch kann der Juckreiz gelindert werden.
Was muss man beachten?
Essigwasser sollte nicht als Umschlag auf der Haut verweilen.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Essigwasser kann auch bei Erkältungen und Halsschmerzen angewendet werden.
Anwendung: Lavendel kann als Öl in der Apotheke oder Drogerie erworben werden. Das Öl kann einer Basissalbe beigemischt werden und dann auf die Hautstellen aufgetragen werden.
Wirkung: Lavendel besitzt entzündungshemmende Wirkungen und wirkt außerdem regenerierend auf geschädigte Haut. Hinzu kommt eine schmerzlindernde und desinfizierende Wirkung.
Was muss man beachten? Lavendelöl sollte nicht in purer Form auf die Haut aufgetragen werden.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Das Hausmittel kann auch bei Rheuma, Insektenstichen und Husten helfen.
Anwendung:
Salzwasser kann als Bad gegen Juckreiz helfen. Dafür sollte die Badewanne mit lauwarmem Wasser gefüllt werden und ordentlich Meersalz hinzugefügt werden.
Wirkung:
Die Wirkung von Salzwasser beruht auf den enthaltenen Mineralstoffen. Diese wirken regenerierend und antientzündlich. Dadurch kann der Juckreiz reduziert werden.
Was muss man beachten?
Das Salzwasser-Bad sollte nicht länger als eine viertel Stunde angewendet werden, da die Haut sonst nachhaltig austrocknet.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Halsschmerzen und Erkältungen findet Salzwasser Anwendung.
Anwendung:
Johanniskraut-Öl kann in der Apotheke erworben werden. Es wird auf die gereizte Haut aufgetragen und eingerieben. Besonders gut eignet sich hierfür der Zeitpunkt nach einem Bad.
Wirkung:
Das Johanniskraut-Öl besitzt eine entzündungshemmende Wirkung. Es reinigt die Haut und reduziert bestehende Schmerzen. Dadurch kann der Juckreiz gelindert werden und die Haut wird geschmeidiger.
Was muss man beachten?
Da Johanniskraut zahlreiche Nebenwirkungen besitzt, sollte bei anderen bestehenden Erkrankungen ein Arzt oder Apotheker vor der Anwendung konsultiert werden.
Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Auch bei Akne oder Schuppenflechte kann Johanniskraut-Öl angewendet werden.
Die Hausmittel sollten in Abhängigkeit von der Ausprägung des Juckreizes angewendet werden. Prinzipiell ist eine Behandlung des Juckreizes für ca. eine Woche mit den aufgeführten Hausmitteln unbedenklich.
Bei Unklarheiten empfiehlt sich die Rücksprache mit einer Fachkraft.
Juckreiz kann verschiedenste Ursachen haben, weswegen die Pflege der Haut sehr wichtig ist.
Ob der Juckreiz nur mit Hausmitteln behandelt werden kann oder nicht, hängt von der Art des Juckreizes und der möglicherweise dahinter steckenden Ursache ab.
Die Hausmittel können dann nach Absprache mit dem Arzt weiterhin unterstützend eingesetzt werden.
Ein Arzt muss nicht bei jedem Juckreiz aufgesucht werden. Oft ist der Juckreiz ungefährlich und harmlos und verschwindet mit unterstützenden Hausmitteln innerhalb von wenigen Stunden. Wenn der Juckreiz jedoch trotz Behandlung nach einigen Tagen noch nicht zurückgeht, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch bei plötzlich sehr starkem Juckreiz ist eine ärztliche Untersuchung zu empfehlen.
Da der Juckreiz durch Erkrankungen vieler Organe verursacht werden kann, sollte ein Arzt auch bei weiter auftretenden Symptomen, wie Probleme beim Wasserlassen oder starke Müdigkeit, aufgesucht werden.
Ein wichtiger Punkt der alternativen Therapie ist die Vermeidung möglicher hautirritierender Stoffe.
Es gibt verschiedene Urtinkturen, die bei Juckreiz angewendet werden können. Hierzu gehört beispielsweise die beliebte Mischung aus Stiefmütterchen, Lavendel, Erdrauch und Brennnessel. Bei Unklarheiten in der Anwendung sollte Rücksprache mit einer Fachkraft gehalten werden.
Auch die Behandlung mit Eigenharn kann als alternative Therapie eingesetzt werden. Dazu kann der Körper mit dem Urin eingerieben werden, bevor das Abduschen erfolgt. Hierfür werden keine weiteren Pflegeprodukte benötigt.
Juckreiz tritt gelegentlich auch auf der Kopfhaut auf, was verschiedene Ursachen, wie Stress oder Unverträglichkeit gegen bestimmte Haarpflegeprodukte, haben kann.
Gegen das Jucken auf der Kopfhaut hilft beispielsweise:
Zu den möglichen Ursachen für Jucken im Intimbereich gehören neben Allergien oder Unverträglichkeiten auch verschiedene Infektionen, wie Pilze oder Herpes. Bei Verdacht auf eine Infektion und sichtbarem starken Ausschlag sollte sicherheitshalber immer ein Arzt aufgesucht werden.
Um den Juckreiz zu lindern können verschiedene Hausmittel eingesetzt werden. Hierzu gehören beispielsweise Naturjoghurt oder Kokosöl, die für jeweils fünfzehn Minuten aufgetragen werden können. Wichtig ist außerdem, dass pH-neutrale Pflegeprodukte verwendet werden, um die Flora des Intimbereichs im Gleichgewicht zu halten.
Ein Mückenstich geht meist mit sehr unangenehmen, wenn auch nicht langem anhaltendem Juckreiz einher. Sollten sich die Beschwerden nach ein paar Tagen nicht bessern, ist der Besuch bei einem Arzt zu empfehlen. Auch bei akut auftretender Luftnot sollte schnellstmöglich ein Krankenhaus aufgesucht werden.
Andernfalls können verschiedene Hausmittel Abhilfe gegen den Juckreiz verschaffen. Hierzu gehören beispielsweise Zwiebelstücke, die auf den Mückenstich gelegt und fixiert werden, sowie Aloe Vera Saft oder ein heißer Löffel.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema in dem Artikel: Hausmittel gegen einen Insektenstich
Es gibt zahlreiche Homöopathika, die bei Juckreiz helfen können.
Hierzu gehört beispielsweise Aesculus, was auch bei Krampfadern, Rückenschmerzen und Störungen der Verdauung eingesetzt werden kann. Die in dem Homöopathikum enthaltenen Saponine wirken hemmend auf Entzündungsprozesse des Körpers und beruhigen die Haut. Die Anwendung wird mit der Potenz D6 mit der Einnahme von fünf Globuli dreimal pro Tag empfohlen.
Arsenicum album ist ein homöopathisches Mittel, das bei Erbrechen, Durchfall, Juckreiz und weiteren Ausschlägen der Haut zum Einsatz kommt. Es wirkt beruhigend und abschwellend auf die Haut und sorgt für die Linderung von Schmerzen und Juckreiz. Die Einnahme von fünf Globuli der Potenz D6 werden bis zu dreimal täglich als Dosierung empfohlen.
Das Homöopathikum Capsicum kann neben Juckreiz auch bei Halsschmerzen und Magenschleimhautentzündungen angewandt werden. Es wirkt regulierend auf die Durchblutung und unterstützt die Ausscheidung und Austreibung von schädlichen Stoffen für den Körper. Die Potenzen D3 oder D6 können dreimal täglich mit fünf Globuli angewendet werden.
Detaillierte Informationen erhalten Sie in unserem Artikel: Homöopathie bei einem Juckreiz