Hausmittel gegen Schmerzen im Unterbauch

Schmerzen im Unterbauch können immer wieder auftreten und verschiedene zugrundeliegende Ursachen besitzen. Im Unterbauch befindet sich ein großer Teil des Dickdarms. Dieser kann durch Stress oder andere Auslöser Beschwerden bereiten, z.B. in Form von Verstopfung oder bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Auch die Nieren und begleitenden Harnwege, sowie die Harnblase sind anfällig für Entzündungen und Infekte durch verschiedene Erreger.

Bei der Frau sind Schmerzen im Unterbauch auch häufig durch die Menstruation bedingt. Zunächst können bei vielen Ursachen Hausmittel gegen die Schmerzen im Unterbauch ausprobiert werden.

Diese Hausmittel werden verwendet

Bei Schmerzen im Unterbauch können verschiedene Hausmittel ausprobiert werden:

  • Heidelbeeren
  • Eibisch
  • Milchzucker
  • Leinsamen
  • Essig

Heidelbeeren

Anwendung:
Die Heidelbeeren können entweder normal mehrmals am Tag gegessen oder in Form von Saft getrunken werden.

Wirkung:
In Heidelbeeren sind Wirkstoffe enthalten, die antientzündlich bei Reizungen und Entzündungen der Nieren oder Blase wirken und entsprechend Schmerzen im Unterbauch reduzieren können.

Was muss man beachten:
Heidelbeeren können zusätzlich auch die Verdauung anregen.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Heidelbeeren können auch bei Bluthochdruck, Diabetes und Geschwüren des Magens helfen.

Nähere Informationen dazu finden Sie in den Artikeln:

Eibisch

Anwendung:
Das Eibischkraut kann als Tee mehrmals täglich getrunken werden. Dafür werden die getrockneten Blätter oder Wurzeln mit heißem Wasser aufgegossen.

Wirkung:
Eibisch wirkt gut bei Verdauungsstörungen, da es die Nahrung flüssiger werden lässt und die Schleimhäute regeneriert.

Was muss man beachten:
Bei einem bestehenden Diabetes Mellitus sollte Eibisch nicht eingenommen werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Eibisch kann auch bei Halsentzündungen, Erkältungen und Blasenentzündungen helfen.

Nähere Informationen dazu finden Sie in den Artikeln:

Milchzucker

Anwendung:
Der Milchzucker kann pur zur Nahrung oder mit Joghurt vermischt eingenommen werden. Pro Tag können 3 Esslöffel gegessen werden.

Wirkung:
Im unteren Abschnitt des Darms wird Milchzucker zersetzt und regt dadurch anregend auf die Verdauung. So können Beschwerden bei Verstopfung reduziert werden.

Was muss man beachten:
Der Milchzucker kann in der Apotheke gekauft werden. Bei einer Laktoseunverträglichkeit ist dieses Hausmittel ungeeignet.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Milchzucker kann auch bei Schädigungen der Darmschleimhaut den Wiederaufbau beschleunigen.

Lesen Sie mehr dazu in dem Artikel: Hausmittel gegen eine Darmentzündung

Leinsamen

Anwendung:
Leinsamen können bei Beschwerden des Darms dem Essen beigemengt werden. Bei Nierenschmerzen können sie aufgewärmt und ein Tuch gewickelt auf die Nierengegend gelegt werden.

Wirkung:
Leinsamen können bei Verstopfung die Verdauung ankurbeln und dadurch Beschwerden lindern. Bei Nierenschmerzen können sie Wärme spenden.

Was muss man beachten:
Für eine lange Erhaltung der Wärme sollte man sich mit dem Umschlag aus Leinsamen unter eine Decke legen.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Leinsamen werden bei Verdauungsbeschwerden und Nasennebenhöhlen-Entzündungen verwendet.

Weitere Informationen erhalten Sie in dem Artikel: Hausmittel gegen Verstopfungen

Essig

Anwendung:
Als mögliche Essigsorte eignet sich beispielsweise Apfelessig. Dieser kann mit Honig im gleichen Verhältnis zusammen mit Wasser vermischt werden.

Wirkung:
In Essig bzw. der Essigsäure sind Wirkstoffe enthalten, die Entzündungsprozesse im Darm stoppen und somit Bauchschmerzen lindern können.

Was muss man beachten:
Das Essig-Gemisch sollte kurz vor Mahlzeiten eingenommen werden.

Für welche Erkrankungen hilft das Hausmittel auch noch?
Essig kann auch bei Magenbeschwerden oder Hautausschlägen hilfreich sein.

Wie häufig und wie lange sollte ich die Hausmittel anwenden?

Die meisten aufgelisteten Hausmittel sind ungefährlich und können ohne Bedenken für einen längeren Zeitraum angewendet werden.

  • Heidelbeeren sind in der Regel ungefährlich und können dauerhaft in den Alltag integriert werden.
  • Die Leinsamen, sowie der Essig und der Milchzucker sollten nicht länger als ein paar Tage bis höchstens zwei Wochen am Stück angewendet werden. Da diese Hausmittel die Verdauung stark beeinflussen, sollte hierbei etwas Vorsicht geboten sein.
  • Der Eibischtee kann mehrmals täglich getrunken werden, allerdings sollten hier bei langfristiger Anwendung die Blutzuckerwerte kontrolliert werden.

Behandlung der Erkrankung nur mit Hausmitteln oder nur als unterstützende Therapie?

Ob Schmerzen im Unterbauch nur mit Hausmitteln allein behandelt werden können oder nicht, ist von der zugrundeliegenden Ursache der Beschwerden abhängig.

Generell kann zunächst für ein paar Tage eine Anwendung der Hausmittel als alleinige Behandlung erfolgen. Sollte dann jedoch keine Besserung eintreten, sollten mögliche ernsthafte Ursachen ausgeschlossen und die Therapie entsprechend angepasst werden.

Ist beispielsweise bekannt, dass bei immer wiederkehrenden Harnwegsinfekten Heidelbeeren und Leinsamen als Behandlung ausreichen, können diese durchaus ohne weitere Therapie verwendet werden.

Wann muss ich zum Arzt?

Beschwerden, die im Unterbauch auftreten, sind häufiger ungefährlich, aber selten auch schwerwiegender. Daher ist die Frage nach dem Gang zum Arzt abhängig von den Schmerzen und weiteren auftretenden Symptomen.

Allgemein sollte immer nach ein paar Tagen mit Schmerzen im Unterbauch ohne Besserung ein Arzt konsultiert werden. Treten die Beschwerden im rechten Unterbauch auf und werden zunehmend schlimmer, sollte schnellstmöglich eine ärztliche Untersuchung erfolgen, da es sich um eine Blinddarmentzündung handeln kann.

Welche alternative Therapie kann noch helfen?

Eine mögliche alternative Therapie, die bei Beschwerden im Unterbauch durch Steine der Harnwege oder der Harnblase angewendet werden kann, ist die Wasserheilkunde. Hierbei stehen verschiedene Sitzbäder zur Auswahl. Diese können mit pflanzlichen Tees und Ölen kombiniert werden, wobei sich besonders gut Lindenblüten, sowie Pfefferminze und Fliederbeeren eignen. Das Wasser sollte gut temperiert sein, um die Lenden der betroffenen Person zu wärmen und so den Abgang der Steine zu fördern. Die Sitzbäder können mehrmals in der Woche wiederholt werden.

Bei Erkrankungen des Darms, beispielsweise bei Colitis ulcerosa können verschiedene Heilpflanzen zur Linderung der Schmerzen führen. Diese können als Tee zubereitet gut in den Alltag integriert werden. Dabei helfen bei Darmbeschwerden besonders gut Wallwurz, Ringelblume und Stiefmütterchen. Der Tee sollte über den Tag verteilt getrunken werden. Auch pflanzliche Öle, beispielsweise Teebaumöl oder auch Schwarzkümmelöl können verwendet werden.

Welche Homöopathika können mir helfen?

Bei Schmerzen im Unterbauch können verschieden Homöopathika helfen.

Thuja occidentalis, das eigentlich in erster Linie bei Warzen oder anderen Hauterscheinungen eingesetzt wird, kann auch bei Durchfällen wirken. Entzündungen der Schleimhaut im Dickdarm können ebenfalls damit behandelt werden. Die Wirkung beruht auf einer Hemmung von Entzündungsprozessen. Dadurch können sich die Schleimhäute beruhigen, sind weniger gereizt und die Schmerzen können gelindert werden. Bezüglich der Einnahme werden drei Globuli des homöopathischen Mittels dreimal täglich mit den Potenzen D6 oder D12 empfohlen.

Das Homöopathikum Argentum nitricum wird häufig bei Symptomen, die mit Nervosität in Zusammenhang stehen, eingesetzt. Dementsprechend kann es bei einem Reizdarm und Darmschmerzen, die durch Aufregung hervorgerufen werden, helfen. Das homöopathische Mittel wirkt beruhigend auf die Nerven und sorgt so für eine Reduzierung der Beschwerden im Darmbereich. Es kann zwei bis dreimal am Tag mit drei Globuli in den Potenzen D6 oder D12 eingenommen werden.

Detaillierte Informationen erhalten Sie in dem Artikel: Homöopathie bei Schmerzen im Unterbauch

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